Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Science Fiction in Buchform
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Knochenmann
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Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Nadem Doctorow langweilt wird er pausiert. Statdessen:

Bild

Deutschspracher Steampunk.

Wann und Wo: Welt ist im Jahre 2200 untergegangen (erfahren wir aus dem Prolog), und die Zauberer sind wieder aufgetaucht. ca 800 Jahre später: Die Welt ist wieder so im Lot. Der Meeresspiegel hat sich angehoben, Berlin ist jetzt tatsächlich eine Stadt am Meer (Meereshöhe Berlin: 34 Meter (lächerlich)). Das Leben ist okisch, es gibt Gilden und Luftschiffe, es gibt Zauberer (Fingerschnippser) und Erfinder (Rostfresser), die eigene Gilden haben und die sich gegenseitig nicht mögen.

Zur Story(20%): wir haben da eine Liebesgeschichte und einen plötzlichen Todesfall: Eine Erfinderin und einen Zauberer die beide auf das gleiche Mädel (Tocher vom Oberzauberer), und dieses Mädel wird auf ihrer Geburtstagsfeier vergiftet. Verdächtige: die Erfinderin. Damit sind die Weichen schon halbwegs gestellt, mal schaun wo der Zug hinfährt.

Schreibstiel: Viel schönes dabei, und besser als das meiste was ich von deutschsprachigen Autoren gelesen habe. Eleganter als sonst. Es wird eine schöne Athmospähre aufgebaut, wir haben hier nicht die dreckige, faschistische, abgefuckte Steampunk Welt sondern eine hübsche Variante mit Kaffeehäußern und Zuckerbäckereien (Zucker ist ein teures Luxusgut, es gibt u.a. Zuckerschmuggler). Generell: Cozy! Vor der Werktstatt der Erfinderin steht z.B. ein Aprikosenbaum der seine Früche verliert. Mag ich. Musste ich an Ian McDonalds Berlin beschreibung denken: "Eine Gartenparty inmitten von Ruinen", hoffe da kommt mehr davon (ist auch schon mehr gekommen, beschreibungen dacn Dachgärten usw). Auch: Der Zauberer wirkt einen Zauber der "alle Bewohner dre Leichengräbergasse von Rababerkuchen mit Schlag" träumen lässt.Schick, vor allem das Wort "Schlag" an dieser Stelle. Das mit Berlin finde ich ohnehin gut, ich hasse nichts mehr als sinnlos erfundene Phantasiestäte ohne Seele. Ich hoffe nur das es am Ende nicht egal ist das das Buch in Berlin spielt oder, sagen wir mal, in Waidhofen an der Ybbs.

Negativ: der tod des Geburtstagskinds schlägt realtiv wenig Wellen, der Vater ist relativ wenig emtional involviert sondern kehrt praktisch sofort den Kriminalermittler heraus. An der Stelle hätte ein paar Emotionen nicht geschadet. Die Party geht nach dem Tod scheinbar weiter, und später "knallen die Sektkorken". Party must go on.
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Naut »

"Rababerkuchen mit Schlag"? Ist Berlin in dieser Zeit von Wienern besetzt?
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Knochenmann
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Das Wort "Schlag" ist ja wohl überlegen und hat sich in der Zukunft durchgesetzt.

Ich finde das gut.
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Naut »

Knochenmann hat geschrieben: 22. Oktober 2020 09:30 Das Wort "Schlag" ist ja wohl überlegen und hat sich in der Zukunft durchgesetzt.

Ich finde das gut.
Wie auch immer man das Zeug nennt, ich würde ja eher annehmen, dass es in 200 Jahren bestenfalls Sahne von Ziegen gibt. Andererseits ist Rhababer ohne Sahne so gut wie ungenießbar, daher schlägt die Notwendigkeit wohl die Möglichkeit. ;)
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Knochenmann
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

In dem Buch werden tatsächlich "frittierte Heuschrekcen" als Nahrungsmittel angesprochen. Vielleicht gibts ja echte Kühe und echte Milch und echten Schlag nicht mehr, und alles was den Leuten bleibt sind Träume von Milchprodukten.
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

30%

Wir haben also einen Kriminalfall im magischen Umfeld. Mal schaun ob es ide Autorin schaft diesen spiesrutenlauf zwischen erklärbar/nicht erklärbar (magisch) zu schaffen (ich hab da schon so meinen Verdacht).

Ansonsten: Sehr muggelige Atmosphäre. Wie warmer Oktobersonnenschein der sich über die landschaft ergiest. Berlin ist scheinbar voll mit allerhand erbaulichen (Kaffeehäuser, Restaurant), überhaupt: viel Gastronomie (Melonensuppe, schafte Hühnersuppe, gutes Essen und Gerüche). Allerdings bleibt "Berlin" da irgendwie auf der Strecke. Bis jstzt ist da kaum etwas drinnen woran man die Stadt identifizieren könnte, außer: an einer Stelle geht die Protagonisten Richtung Alexanderplanz.

Gute Atmo, sehr schon: ein Besuch beim Frisuer bzw, wo sich die Oberschicht stylen lässt. Schurbärte sind in, exzentrische Frisuren, Tatoos und Pircings. Beim Friseur wird Kaffe, Tee und Schnaps gereicht. Finde ich gut.
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

50%

Immer noch muggelig.

Kritikpunkt: Obwohl das Buch mit einem Mord anfäng habe ich nicht das Gefühl das sich die Geschichte auf den Plot hinentwickelt.
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

70%

Fast schon zu muggelig.

Obschon das Buch symphatischerweise relativ wenig Stempunk enthällt ist die Autorin nicht umhingekommen einige der Standarts einzubauen (die ich nicht mag): Gasthaus "Rotierndes Zahnrat", Scheißerbrillen, Schmieden und eiserne Zangen, ein verbotnes Rennen in einer Untergrundarena (das die Story auch nicht wirklich voranbringt).

Positiv zu vermerken: wir haben es hier offenabr mit einer funktionierenden Gesellschaft zu tun, die Polizei ist nicht korrupt und macht ihre Arbeit gewissenhaft. Schön!
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

100% Fertig.

Es sher soliedes Buch von einer Autorin die um ein ganzes Stück besser schreibt als ich das normalerweise gewohnt bin. Das Buch ist solide, rund und gut lesbar, es gibt nur ein paar Ecken die ich heruasgekürtzt hätte (ein paar weniger Süssigkeiten, Wien statt Vienna, die Bezeichnung "Erfinder" usw). Gut: Die Hauptportagonistin ist offen homosexuell, und das wird nicht als Plotdivice missbraucht / keiner regt sich drüber auf.

Was den Stempunk anteil angeht: der ist (glcüklicherweise) kaum bis wenig vorhanden. Das was man üblicherweise als "Stempunk" serviert bekommt ist in dem Buch wenig bis gar nicht vorhanden, aber vor allem deswegen stechen die paar Stempunk Elemente die man (vielleicht wegen Fanservice) im Buch einbebaut hat umsomehr hervor und fallen fast unangenehm auf. Beispiel: verdächtig viele "eiserne Zangen".

Der Plot selber: ok-isch. Bei Mordgeschichten in Büchern kann ja sowieso immer jeder der Mörder gewesen sein, finde deswegen die Auflösung in dem Buch wenn nicht sehr gut dann doch zumindest befriedigend. Hier wäre es von Vorteil gewesen den Plot ein wenig stärker zu fokusieren, mehr plotrelevante Elemente einzubauen.

Alles in Allem: Hab dem Buch 4 Sterne gegeben.
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Ender »

Klingt nicht schlecht.
Meine Frau hatte sich das schon vor einiger Zeit gekauft - mir scheint, ich sollte da auch mal reinschauen.
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Hups, muss noch als Negativpunkt hinzufügen: Berlin das jetzt am Meer liegt spielt eignedlich fast bis gar keine Rolle. Was irgendwie schade ist, weils einfach eine großartige Kulisse ist die man eigendlich auch bespielen müsste.
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Teil 2, mit Spaß dabei:

Bild

Man hat scheinbar meinen Rat beherzigt und ein freundlichers Cover gehommen.

Hab noch nciht viel gelesen, klar ist: Stoffers hat wirder ihrer Wohlfühwortbilder ("Ein Kuss mit dem Geschmack von Salz und Marmelade") --> gut.

Ich hoffe auf einen Roman mit mehr Athosphäre der nicht so unnötig aufgeladen war wie der erste.
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

30%

Das Buch unterschiedet sich nicht vom ersten. Wir haben wieder diese wirklich schöne Atmosphäre.

Aber auch die gleichen Schwächen:

War in Buch eins das treibende Ploteement der Mord an Loveinterrest eins, so steht im zentrum von Buch zwei die Suche nach Loveinterreset zwei (es sind im Buch keine drei Wochen vergangen, es ist wie mit John Wick und seinen Hunden).

Die Welt ist seht syslisch, aber ich habe nicht so das Gefühl das es eine Welt ist in der Leute einem Lebensunterhalt nachgehen sondern es ist ein Bühne die mit LARPern bevölkert ist. Dabei hätte es gerade hier wenig gebraucht.
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Re: Berlin - Rostiges Herz - Sarah Stoffers

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

65%

Das Buch ist bis jetzt einge Jagt nach einen McGuffin ohne McGuffin.

Es gibt schön geschriebene Figuren, schöne Sprache, schöne Kulissen, gute Action... aber es wird eine Geschcihte erzählt die ich eigendlich nicht hören will und die die Autorin nicht wirklich erzählen kann.
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