[Literatur] Neuauflage der "Haarteppichknüpfer"

[Motörfisch]

[Verschoben]

Das Cover der deutschen Taschenbuchausgabe von "Die Haarteppichknüpfer" verursacht übrigens großes Augenaua!

[TT]

kurzer einschub: das cover der deutschen taschenbuchausgabe von "die haarteppichknüpfer" verursacht übrigens großes augenaua! siehe hier.

Hi Motörfisch,

ich habe seinerzeit mal für den Heyne Verlag, anlässlich einer Neuedition von Haarteppichknüpfer, diese drei Entwürfe (wohlgemerkt: das sind nur Entwürfe - die Originalgemälde wären ungleich schöner geworden) gemacht. Die Buchrechte wanderten dann aber zu Bastei, die mir versprachen, meine Entwürfe bei ihrer eigenen Gestaltung zu berücksichtigen.

Wie man sieht, ist nix draus geworden.

Vielleicht haben ihnen die Bilder aber auch einfach nur nicht gefallen.

Gruß,

Thomas

[andy]

Vielleicht haben ihnen die Bilder aber auch einfach nur nicht gefallen.

Gruß,

Thomas

das gewählte titelbild müssen die im dunkeln ausgesucht haben!
zwischen dem und deinen bildern liegen welten...!

wobei ich bei den bildern direkt an dune gedacht habe. [ich habe allerdings die haarteppichknüpfer auch nie gelesen, deswegen kann ich natürlich nicht beurteilen, wie gut die vorschläge zur story passen.]

andy!

[breitsameter]

ich habe seinerzeit mal für den Heyne Verlag, anlässlich einer Neuedition von Haarteppichknüpfer, diese drei Entwürfe (wohlgemerkt: das sind nur Entwürfe - die Originalgemälde wären ungleich schöner geworden) gemacht.

Noch schöner?? Wie hast Du denn diese "Entwürfe" gemacht? Die sind doch auch gemalt, oder?

Vielleicht haben ihnen die Bilder aber auch einfach nur nicht gefallen.

Vielleicht waren sie ihnen zu teuer - oder, und das kann natürlich auch sein: sie paßten vom Stil nicht zu ihrer Reihe. Bastei-Lübbe scheint ja für die SF-Reihe eine Vorliebe für kräftige Bonbonfarben zu haben. Deine Entwürfe waren ihnen da vielleicht einfach zu dezent...

[TT]

Noch schöner?? Wie hast Du denn diese "Entwürfe" gemacht? Die sind doch auch gemalt, oder?

Nee, das sind Computergrafiken.
Aber ich kann den Unterschied mal anhand meines neuen "Quest"-Titelbildes demonstrieren. Links der Computerentwurf, rechts das gemalte Original.
Doch leider hat auch Heyne dieses Bild (obwohl sie es schon bezahlt hatten!) fallen lassen, zugunsten eines technischen blauen Hintergrundes (ist in der letzen Heyne Vorschau zu sehen).

Manchmal ist einfach der Wurm drin...

Gruß,

Thomas

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[Kringel]

Da es noch niemand erwähnt hat: "Die Haarteppichknüpfer" erscheint im Juni 2005 (laut amazon.de) in einer Neuauflage. Sehr schön! Dieses Buch wollte ich schon immer mal lesen.

[Frank Böhmert]

Wenn Thomas hier schon seine stimmungsvollen Entwürfe präsentiert (von denen mir übrigens der mit der alten Frau und dem Mädchen am passendsten erscheint), dann wollen wir doch da auch mal das hübsche Bastei-Bild dagegen setzen, hm?



Ein Bild sagt mehr als tausend Foristenworte.

[Khaanara]

Auf den Inhalt kommt es an

[Fjunch-Klick]

dann wollen wir doch da auch mal das hübsche Bastei-Bild dagegen setzen, hm?

das kann unmöglich ihr ERNST sein!!

[Stefan Hoffmann]

Da sind bei Bastei echte Eschbach-Hasser am Werk.


Stefan, der schon die Heyne-Ausgabe besitzt

[breitsameter]

Da es noch niemand erwähnt hat: "Die Haarteppichknüpfer" erscheint im Juni 2005 (laut amazon.de) in einer Neuauflage. Sehr schön! Dieses Buch wollte ich schon immer mal lesen.

Du hast "Die Haarteppichknüpfer" noch nicht gelesen??

Das war eines der Bücher, bei deren Lektüre für den "Deutschen Science Fiction Preis" ich sofort wußte, daß sie den Preis als "Bester Roman" gewinnen würden - und so war es dann auch.

So sah damals (1995) meine Laudatio auf den Roman, der ansonsten in der Szene bis dahin quasi keine Beachtung gefunden hatte, aus:

Ein kosmisches Imperium - mutige Rebellen im Kampf gegen einen bösen Imperator - und ein Rätsel um eine verschollene Galaxis... das sind unter anderem die Ingredenzien für den diesjährigen Preisträger.

... klingt das nicht wie das klassische Rezept für eine nur auf Unterhaltung bedachte Space Opera im Stil der 50er? Also ein Buch mit eindimensionalen Charakteren, und statt Tiefgang seitenweise Raumschlachten und große Helden mit markigen Sprüchen?

Nein, denn schon zu Beginn muß sich der Leser mit einer gar seltsamen Idee anfreunden: Alles beginnt an einem Ort, an dem ein Teil der männlichen Bevölkerung sein ganzes Leben nichts anderes tut, als aus den Haaren ihrer Frauen Teppiche für den Palast des glorreichen Kaisers zu knüpfen.

Für jeden Teppich steht dabei ein komplettes Leben voller Arbeit am Webstuhl und jede Menge Vorsicht, denn wie leicht reißen menschliche Haare und wie groß ist die Schande, wenn gar einmal ein Teppich vernichtet wird! Was soll dann aus der Familie werden, die doch immer jeweils vom Erlös des Teppichs des Vaters lebt?

Alle Teppiche werden von Beauftragten des Kaisers aufgekauft und zu einem Hafen abtransportiert. Jetzt stelle man sich aber nicht nur eine Kleinstadt oder eine Provinz vor, in der die Knüpfe am Werk sind und ihre fertigen Teppiche an die Händler des Kaisers liefern, sondern einen ganzen Planeten auf dem solches geschieht! Wie groß muß ein Palast sein, der damit ausgelegt wird?

Doch es kommt noch schlimmer. Was, wenn nicht nur ein Planet für den Kaiser Auslegeware produzierte, sondern eine komplette Galaxis? Welch große Fläche könnte man erst damit abdecken!

Andreas Eschbach ist mit seinem Erstlingswerk das Kunststück gelungen, einen Roman zu verfassen, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite gefangen hält und am Ende mit einer Tragödie konfrontiert, die galaktische Dimensionen hat und doch geradezu mit einer bestechenden Logik erfolgt.

"Die Haarteppichknüpfer" ist ein spannendes und immer wieder überraschendes Buch, das vor allem durch seine ungewöhnliche Erzählweise fesselt. Denn der Leser muß auf eine durchgehende Hauptperson, oder gar Helden, verzichten und bekommt die Geschichte nur in Episoden, ähnlich kleinen Puzzleteilen, erzählt, deren Charaktere oft genug am Ende den Tod finden. Erst mit der Zeit finden sich passende Puzzlestücke, man beginnt zu spekulieren und nachzudenken und erkennt ein erstes Muster, eine Ahnung des Gesamtbildes...

Es ist gerade diese gelungene und beinahe schon mathematisch zu nennende Konstruktion eines durchgehenden Spannungsbogens, die diesem Buch seinen besonderen Reiz verleiht.

"Die Haarteppichknüpfer" ist immer noch eines meiner Lieblingsbücher.

[breitsameter]

Da sind bei Bastei echte Eschbach-Hasser am Werk.

Würde ich nicht sagen. Es geht hier um etwas anderes: dieses Titelbild paßt zur Bastei-Lübbe-Reihe. Mir gefällt es nicht, aber es ist schön bunt und es fällt auf. Mir hat auch das Titelbild der Taschenbuchausgabe "Das Jesus-Video" nicht gefallen, und trotzdem wurde der Roman als Taschenbuch verdientermaßen ein Bestseller.

Stefan, der schon die Heyne-Ausgabe besitzt

Ich erzähle lieber nicht, wieviele verschiedene Ausgaben des Romans ich besitze...

[Shock Wave Rider]

das kann unmöglich ihr ERNST sein!!

Ist es auch nicht. Denn bei Bastei macht die Arbeit noch SPASS! 8)

Gruß
Ralf

[Kringel]

@Breitsameter: Ich kannte Andreas Eschbach vor seinem PR-Gastroman gar nicht. So richtig aufmerksam bin ich auf ihn danach erst durch "Das Jesus-Video" geworden - also das Buch, nicht den Film - und auch das habe ich erst längere Zeit nach Erstveröffentlichung gelesen. "Die Haarteppichknüpfer" war zu dem Zeitpunkt leider schon o.o.P.

"Kelwitts Stern", "Solar Station" und "Exponential Drift" liegen übrigens noch in meinem SUB...

[Rusch]

Ahhh, das Cover ist furchtbar, entsetzlich! Steinigt Sie. Tötet Sie. Das Darf doch nicht wahr sein. Da Buch hatte das perfekte Cover mit einen ganz wunderbaren Bild, das 100 % zum Buch passte. Und jetzt dieses Scheisse. Ich bin fassungslos. Zum Glück habe ich noch meine alte Heyne Ausgabe und die wird jetzt doppelt geschätzt.