Hamiltons Armagedon-Zyklus

Science Fiction in Buchform
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Tiberius

Ungelesener Beitrag von Tiberius »

Hat Simmons den jemals in seinen Romanen versucht, das Jenseits wissenschaftlich zu beschreiben, so wie Hamilton in Armageddon?
Darum ging es doch u. a. in vallentons und Gustavs Kritik an Hamilton. In dem Zusammenhang verstehe ich den Vergleich mit Simmons auch nicht.
Ich glaube, der einzige der den Zusammenhang in der Jenseitsfrage zwischen Hamilton und Simmons aufklären kann ist Knochenmann himself.

Wobei mich natürlich brennend interessieren würde, in welchem Buch sich Simmons mit dem Jenseits wissenschaftlich auseinander setzt, wenn es das Buch überhaupt gibt?
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Tiberius

Ungelesener Beitrag von Tiberius »

Agaga, wobei mir jetzt vielleicht ein Geistesblitz gekommen ist, wie das gemeint war.
Also Hamilton verwurstet das Jenseits in einem SF-Roman und wird dafür krititsiert.
Simmons schreibt zwar (vielleicht) nicht über das Jenseits, aber über andere mythologische Dinge, wie z. B. die griechischen Götter, und wird dafür gelobt.
So würde Knochenmanns Vergleich zwischen Hamilton und Simmons vielleicht Sinn machen.
Aber das hat ja Scotty auch so gemeint, denke ich mal.
Tja, Kommunikation ist schon zwischen Menschen schwer, jetzt stellt euch mal vor, was in unseren Foren los wär, wenn hier die Aliens mitmischen. :p
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Knochenmann
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Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

In Hyperion 3 und 4 gabs auch ein Jedenseties: Der Wiedersache der Maschinen KI. Das war nichts anders als die Seelen und Gefühle aller Lebenden Wesen (die Rolle der "Liebe" nicht zuvergessen).

War im Prinzip nichts anders, als das Jedenseits das Hammliton beschirieben hat: Eine natürliche Funktion des Universum, das tote Menschen aufgezeichnet hat.

Und bei Olympos sind nicht die Götter selber der mytologische Aspekt, sondern die Entstehung der Götterwelt: In den Gedanken der Menschen. Zudem: Setebos ernährt sich ja auch von Kummer, Leid und tot.

Die Idee des Jedenseteits taucht auch in mindestens 50% aller Kurzgeschichten von Simmion auf.
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Shock Wave Rider
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Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Tiberius hat geschrieben:Tja, Kommunikation ist schon zwischen Menschen schwer, jetzt stellt euch mal vor, was in unseren Foren los wär, wenn hier die Aliens mitmischen. :p
Wir sind schon längst unter euch, Erdlinge! :teufel:

Gruß
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Tiberius

Ungelesener Beitrag von Tiberius »

Verdammt, ich müsste irgenwann mal Hyperion noch mal lesen. Hab schon soviel vergessen, was eigentlich seltsam ist, da ich Hyperion außerordentlich gut fand.
@Knochenmann Danke für deine erhellenden Erklärungen.

Aber um mal zurück zu Armageddon zu kommen. Ich hatte es damals auch abgebrochen, weil mir vieles so belanglos erschien, u. a. auch die Sexszenen (nein, ich bin kein Puritaner). Da ich jetzt von Pandora Star ziemlich begeistert bin, denke ich auch häufiger an Armageddon zurück und die Erinnerungen sind irgendwie von einer positiven Stimmung begleitet. Mir schwirren jetzt Sachen wie Bitek, Edeniten, Voidhawks usw. durch den Kopf und ich verspüre richtig Lust Armageddon noch mal zu versuchen.
Wäre bei mir nicht das erste Mal, dass ich ein Werk erst nach einem zweiten Anlauf bewältige. Manchmal liest man ein Buch zur falschen Zeit, wenn man in der falschen Stimmung ist.

@SWR Ich dachte zuerst: Gäaner? Gäaner? Hm, nennen die sich so, weil die soviel gähnen? Aber dann habe ich das hier gefunden.

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deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

Also, von Simmons kenne ich nur zwei Werke (Bücher) und zwei KGn.

1. Die Hyperiongesänge
2. Endymion

KGn
1. Sex mit Zahnfrauen
2. Der Fluß Styx fließt bergauf (oder so)

Mal davon abgesehen habe ich die Fortsetzung Endymion nicht gut gefunden. Das habe ich aber auch jedem gesagt der es hören (oder auch nicht hören) wollte. Ich finde die Geschichte um Raul Endymion verworren, unübersichtlich und teilweise unglaublich langweilig.

Über die Werke Olympos und Ilium KANN ich nichts sagen, da ich die Bücher nicht gelesen habe. Wenn die aber in die gleiche Kerbe wie der Armageddon Zyklus schlagen, werde ich der erste sein der sich darüber beklagt. Versprochen Knochenmann. Aber ich kann nur zu den Büchern etwas sagen die ich kenne und von Simmons kenne ich halt nicht viel. Von daher habe ich nicht verstanden was du genau gemeint hast. Fakt!
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Knochenmann
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Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Tiberius hat geschrieben:Wäre bei mir nicht das erste Mal, dass ich ein Werk erst nach einem zweiten Anlauf bewältige. Manchmal liest man ein Buch zur falschen Zeit, wenn man in der falschen Stimmung ist.
Probiers mal mit den Mindstar Büchern oder mit den beiden Drachen Büchen. Die sind auch nicht zu verachten.

@ val:

Endymion kann man einiges vorwerfen, aber im Gegesatz zu Hyperion war's doch augesprochen linear... von verworren kann keine Rede sein.
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deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

Doch, ich fand es verworren.

Genauso wie du es linear und nicht verworren fandest, fand ich es verworren. Ist doch nicht schlimm, oder?


Irgendwann habe ich einfach den Überblick verloren über die Erklärungen die Aenea ihren "Jüngern" gegeben hat. Die Bindende Leere, der Technocore, das Parasitentum der KIs oder die Erschaffung der Höchsten Intelligenz wurde relativ verwirrend (zumindest für mich) erklärt. Wer da nicht am Ball bleibt, steht schnell im Abseits. Auch das Ende ist relativ abgehackt. In zwei, drei Sätzen kann man lesen, das es eine Revolution gab und der ursprüngliche Pax nicht mehr existiert. ÖHH.

Anscheinend haben wir einen anderen Lesegeschmack. Das kommt vor und ist doch auch gut, finde ich zumindest. Mit meinem Urteil über Endymion habe ich kein generelles Urteil gefällt, sondern lediglich gesagt das mir das ganze nicht gefallen hat. Das mußt du mir aber schon zugestehen.
Apunkt
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Ungelesener Beitrag von Apunkt »

Meiner Meinung nach ist der Armagedon-Zyklus eine nette Reihe für längere Zugfahrten oder ähnliches. Besonders angetan war ich nicht, aber auch nicht enttäuscht. Ich habs gern gelesen und mittlerweile habe ich 2 Bände schon das zweite Mal gelesen.

Die Ideen in dem Buch finde ich ganz witzig. Einige Dinge, wie z.B. die weinenden Rosen bzw. Norfolk Tears, finde ich richtig kultig. Interessant finde ich, wie sich Hamilton mit den versch. gesellschaftlichen Strukturen auseinandersetzt.

Weniger gut gefielen mir die ständigen Andeutungen und Beschreibungen sexueller Natur. Irgendwer war immer heiß angezogen, hatte gerade Sex, dachte an Sex oder hatte tolle Rundungen. Für meinen Geschmack war das eindeutig zuviel.

An einigen Stellen sind Hamilton leider die Ideen ausgegangen und er läßt die Charaktere in unglaubwürdigen Dialogen Teile der Story erzählen/ begründen. Möglicherweise bin ich da zu sensibel, aber sowas stört mich im Lesefluss ungemein.

Wirkliche Ungereimtheiten sind mir nicht aufgefallen. Außer vielleicht die Frage, warum man einen Planeten wie Lalonde mit einer vorindustriellen Gesellschaft besiedelt, obwohl das ganze Universum voller Hight-Tech ist.
Da wirken die frühzeitlichen Bauern doch etwas fehlplaziert. Ein wenig unglaubwürdig ist in meinen Augen auch, dass keine der großen Firmen auf die Idee gekommen ist, das Holz Lalondes nach Norfolk zu fliegen. Nicht mal die Entwicklungsgesellschaft Lalondes selbst.

Beim Thema Markterschließung stelle ich mir die Zukunft einfach anders vor. Besonders wenn man Millionen für die Besiedlung eines Planeten ausgibt, der nicht viel mehr als dieses Holz zu bieten hat.

Mein Fazit: Es ist ein nettes Buch (bzw. Bücher) und ich habe es ganz gern gelesen. Sein Geld ist es auf jeden Fall wert und zu kompliziert fand ich es auch nicht. Ein bisschen komprimierter könnte es schon sein. Allerdings empfand ich das beim lesen nicht so, sondern erst im Rückblick.
Ich würde 3 von 5 virtuellen Punkten vergeben.

Btw, es wäre ne prima Vorlage für ein Online-Rollenspiel. :)
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Hmpf
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Ungelesener Beitrag von Hmpf »

Hmm, dann geb ich doch auch mal meinen Senf dazu.

Also, ich hab die Nights Dawn Trilogy (so heißt das Ding auf Englisch, und in der Sprache hab ich's gelesen) vor einer ganzen Weile gelesen (1999/2000) und dementsprechend vieles schon wieder vergessen. Im großen und ganzen fühlte ich mich gut unterhalten, sonst hätte ich die drei Ziegelsteine wohl auch kaum zuendegelesen. Das Universum, das Hamilton entwirft, ist schon interessant, und die Handlung war auch recht spannend.

Umgehauen hat mich die Trilogie jedoch nicht, denn in vielen Punkten war sie dann leider doch nur ein relativ typisches Produkt des Trends, der auch die sogenannte 'fat fantasy' (wunderbarer Begriff!) hervorgebracht hat, also lange (unter drei Bänden geht nix!), mit viel Füllmaterial künstlich aufgeblasene und gerne mit Sex und Gewalt 'aufgepeppte' Äquivalente zum Sommer-Blockbuster im Kino. Viele, wenn nicht sogar die meisten der Figuren hatten, wenn ich mich recht entsinne, zumindest so einen Hauch von Klischee an sich, so richtig fasziniert hat mich - wiederum unter dem Vorbehalt, daß es sechs, sieben Jahre her ist - keiner der Protagonisten. Genaugenommen erinnere ich mich kaum an sie.

Wie auch vallenton störte mich weiterhin die Gewaltdarstellung streckenweise doch schon sehr. Ich bin zwar nicht besonders empfindlich, aber es gibt - gerade in diesen dicken, langen Zyklen, ob SF oder Fantasy, ist da relativ wurscht - gerade in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren einen Trend dazu, da auf eine schon pornographisch zu nennende Weise ins Detail zu gehen, die eigentlich nichts zur Handlung oder zur Charakterisierung beiträgt. Da habe ich dann gewissermaßen das Gefühl, es soll ein nicht offen eingestandenes sadistisches Bedürfnis (ob des Lesers oder des Autors, sei dahingestellt) befriedigt werden. Bzw. vielleicht ist das nicht mal wirklich sadistisch, denn Sadismus hat ja nicht unbedingt so viel mit möglichst viel Blutvergießen usw. zu tun, und mit Sado-Maso-Elementen habe ich eigentlich auch keine großen Probleme (immerhin ist meine Lieblings-Fernsehserie voll davon, und das tut meiner Liebe dort keinen Abbruch). Wie auch immer es zu nennen ist - irgendeine seltsame psychologische Tendenz zeigt sich da, und sie macht mich zutiefst unbehaglich. Es ist die gleiche Tendenz, die viele Leute in Splatter-Filme treibt, denke ich, und auch wenn ich deswegen jetzt nicht, wie viele Kritiker, gleich den Untergang des Abendlandes daraus ableiten möchte, muß ich doch gestehen, daß mir (obwohl ich altersmäßig noch durchaus in der Zielgruppe liege) der Sinn für diese Art 'Unterhaltung' einfach völlig fehlt.

Und das war eigentlich der Hauptstörfaktor beim Lesen der Nights Dawn Trilogy für mich. Das, und die Tatsache daß die Serie, wie die meisten Geschichten über 1500 Seiten, einfach zu viel Füllmaterial enthielt. Daß mich hier keiner falsch versteht: Ich *mag* dicke Bücher. Viele meiner Lieblingsbücher liegen irgendwo zwischen 600 und 1200 Seiten. Aber mit Büchern/Zyklen, die über eine gewisse Länge hinausgehen, habe ich bisher noch keine *wirklich* guten Erfahrungen gemacht.
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- Pilot, Farscape
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Judith Rauch

Der Armageddon-Zyklus

Ungelesener Beitrag von Judith Rauch »

So, noch die letzten 20 Seiten vom Armageddon Zyklus (was für ein Schwachsinn) und dann fange ich auch an zu lesen.
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Lemmy
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Lemmy »

Judith Rauch hat geschrieben:So, noch die letzten 20 Seiten vom Armageddon Zyklus (was für ein Schwachsinn)
Na, endlich ist mal jemand meiner Meinung in Bezug auf Armageddon. Schürzenjäger & debile Mafiosi in Space war wirklich nicht nur niveaulos, sondern schon deutlich im Minusbereich der Anspruchsskala.
Lese gerade: Brian W. Aldiss: Helliconia
Höregerade: Frank Herbert : Der Wüstenplanet
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Judith Rauch

Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Judith Rauch »

Ich war schon drauf und dran eine Liste zu erstellen um mal zu zählen, wie oft Hamilton die Worte -Schei..ße- und -fic..ken- gebraucht. :nein:

Das Ende war ein Schlag ins Gesicht. Was muß man bis dato an SF gelesen haben um den Schmarrn gut zu finden? :kopfkratz:
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Motörfisch
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Motörfisch »

Judith Rauch hat geschrieben:So, noch die letzten 20 Seiten vom Armageddon Zyklus (was für ein Schwachsinn) und dann fange ich auch an zu lesen.
Ich hab 2x versucht den ersten Teil dieses Zyklus zu lesen. Bin nie über die ersten 20 Seiten gekommen. Ist mir zu öde, diese Schlacht (?) am Anfang ... Werd´das Buch irgendwo verscherbeln oder verschenken.
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Rusch
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Re: Lesezirkel »Das Unsterblichkeitsprogramm« von Richard Morgan

Ungelesener Beitrag von Rusch »

Judith Rauch hat geschrieben:So, noch die letzten 20 Seiten vom Armageddon Zyklus (was für ein Schwachsinn) und dann fange ich auch an zu lesen.
Erstaundlich, dass Du bei dieser Meinung die gut 5000 Seiten alle gelesen hast. Wenn ich ein Buch eines Zyklus nicht gut fand, dann habe ich vom Rest die Finger gelassen.
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