Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Ich hab gerade erst einen Spenser-Roman gelesen, den Frank übersetzt hat. Bei Amazon gibts da ziemlich böse Kommentare.
Das Problem scheint mir tatsächlich zu sein, das Frank den lakonischen Sound Spensers mit sehr präzisen und kurzen Dialogen auf seine eigene Art übertragen hat. Da ist jede Menge Berliner Schnautze drin, die wohl nicht jedem gefällt. Er verwendet jetzt nicht Knorke, aber wenn man Frank schon mal beim Geschichtenerzählen belauscht hat, wird man das bei Spenser wiederfinden.
Man begibt sich als Übersetzer da auf dünnes Eis. Eben weil es in Deutschland doch recht unterschiedliche Nuancen gibt. Und was in Berlin cool und lässig klingt, findet ein Mannheimer bräsig und in Flensburg ranzig.
Das Problem scheint mir tatsächlich zu sein, das Frank den lakonischen Sound Spensers mit sehr präzisen und kurzen Dialogen auf seine eigene Art übertragen hat. Da ist jede Menge Berliner Schnautze drin, die wohl nicht jedem gefällt. Er verwendet jetzt nicht Knorke, aber wenn man Frank schon mal beim Geschichtenerzählen belauscht hat, wird man das bei Spenser wiederfinden.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Das war in Magdeburg.lapismont hat geschrieben:Wer zu mir Pfannkuchen sagt, bekommt aufs Maul.Bully hat geschrieben:Wenn manche Leute zu "Berlinern" "Pfannkuchen" sagen, muss man sich über sowas nicht weiter aufregen.
Brandenburger reden völlig normal - das kann ich deshalb beurteilen, weil eine Großcousine von mir von da uns mal besucht hat. Mit ihrem Berliner Mann.
Der extremst berlinerte.
In anderen Ländern ist die Sprache der Hauptstadt die Standardsprache, aber dank unserer föderativen Kultur sind wir da noch mal drumrumgekommen.
edit: Tippsel - warum kommt StandarD nicht von StandarTe?
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Dann fordere ich im Umkehrschluss, dass Hannover Hauptstadt von Deutschland wird!Bully hat geschrieben:In anderen Ländern ist die Sprache der Hauptstadt die Standardsprache, aber dank unserer föderativen Kultur sind wir da noch mal drumrumgekommen.
Ich habe gerade "Abraham Lincoln - Vampire Hunter" gelesen. Da gibt es ein wenig altertümliches Englisch drin, u.A. werden Zahlenwerte nicht wie heute 64 als "sixty four", sondern wie im Deutschen "four and sixty" geschrieben. Das wird in der Übersetzung wohl verlorengehen, werde aber mal demnächst nachlesen (die Übersetzung liegt schon zuhause).
Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Ach, nein. So dramatisch ist das nicht. Den einen gefällt, was man macht, den anderen nicht. Das Risiko, bei manchen Leuten nicht anzukommen, hat man immer, mit allem. Lies dir mal die Leserkritiken zu meinem ersten Perry-Rhodan-Taschenbuch durch, DIE STERNENHORCHER; da ging's ab.lapismont hat geschrieben:Ich hab gerade erst einen Spenser-Roman gelesen, den Frank übersetzt hat. Bei Amazon gibts da ziemlich böse Kommentare.
[...]
Man begibt sich als Übersetzer da auf dünnes Eis.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
?Frank Böhmert hat geschrieben:Lies dir mal die Leserkritiken zu meinem ersten Perry-Rhodan-Taschenbuch durch, DIE STERNENHORCHER; da ging's ab.
Das war doch nicht schlecht ?
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
So, dann betreibe ich mal etwas Threadnekromantie. Ich lese gerade das Buch "Gone Girl", das aktuell von David Fincher verfilmt wird. Insgesamt liest sich die deutsche Übersetzung recht flüssig und fehlerfrei, aber ein dicker Klops ließ mich doch staunend zurück.
Als es zunächst hieß, dass sich die beiden Protagonisten einen Comic auf einer Raub-DVD ansehen würden, habe ich nur kurz gestutzt und überlegt, ob so etwas wohl in New York üblich sei (was immer auch eine Raub-DVD ist?). Später führte der Protagoist und Erzähler dann ein Telefonat und meinte, dass er im Hintergrund einen "Comic laufen höre". Wo er wohl hinläuft, der Comic, dachte ich mir. Die Mutter am anderen Ende der Leitung schickte dann ihre Kinder runter, und mir wurde klar, dass da kein Comic das laufen gelernt hat, sondern im Fernsehen ein Cartoon läuft. So steht es bestimmt auch im Original. Dass man im Jahr 2013 einen (animated) cartoon als Comic übersetzt, ist schon ein heftiger Klops. Natürlich ist ein normaler Cartoon ein Comicstrip oder eine Karikatur, aber wenn da Ton dabei ist, und er läuft, ist es eine Zeichentrickserie.
Als es zunächst hieß, dass sich die beiden Protagonisten einen Comic auf einer Raub-DVD ansehen würden, habe ich nur kurz gestutzt und überlegt, ob so etwas wohl in New York üblich sei (was immer auch eine Raub-DVD ist?). Später führte der Protagoist und Erzähler dann ein Telefonat und meinte, dass er im Hintergrund einen "Comic laufen höre". Wo er wohl hinläuft, der Comic, dachte ich mir. Die Mutter am anderen Ende der Leitung schickte dann ihre Kinder runter, und mir wurde klar, dass da kein Comic das laufen gelernt hat, sondern im Fernsehen ein Cartoon läuft. So steht es bestimmt auch im Original. Dass man im Jahr 2013 einen (animated) cartoon als Comic übersetzt, ist schon ein heftiger Klops. Natürlich ist ein normaler Cartoon ein Comicstrip oder eine Karikatur, aber wenn da Ton dabei ist, und er läuft, ist es eine Zeichentrickserie.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Puh ja, das ist heftig. Das hat aber auch früher schon nicht passieren dürfen ...
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Ich vermute mal, dass entweder die ÜbersetzerInn oder jemand aus dem Lektorat bisher immer einen großen Bogen um alles, was mit Zeichentrick, Comics und bunten Bildern zu tun hat, gemacht hat.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Meine Erfahrung bei solchen Dingen sagt, dass in solch einem Fall auch das Lektorat schuld sein könnte... Wer hat das Werk denn übersetzt?Pogopuschel hat geschrieben:Ich vermute mal, dass entweder die ÜbersetzerInn oder jemand aus dem Lektorat bisher immer einen großen Bogen um alles, was mit Zeichentrick, Comics und bunten Bildern zu tun hat, gemacht hat.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Ein Klassiker.Pogopuschel hat geschrieben:So, dann betreibe ich mal etwas Threadnekromantie. Ich lese gerade das Buch "Gone Girl", das aktuell von David Fincher verfilmt wird. Insgesamt liest sich die deutsche Übersetzung recht flüssig und fehlerfrei, aber ein dicker Klops ließ mich doch staunend zurück.
Als es zunächst hieß, dass sich die beiden Protagonisten einen Comic auf einer Raub-DVD ansehen würden, habe ich nur kurz gestutzt und überlegt, ob so etwas wohl in New York üblich sei (was immer auch eine Raub-DVD ist?). Später führte der Protagoist und Erzähler dann ein Telefonat und meinte, dass er im Hintergrund einen "Comic laufen höre". Wo er wohl hinläuft, der Comic, dachte ich mir. Die Mutter am anderen Ende der Leitung schickte dann ihre Kinder runter, und mir wurde klar, dass da kein Comic das laufen gelernt hat, sondern im Fernsehen ein Cartoon läuft. So steht es bestimmt auch im Original. Dass man im Jahr 2013 einen (animated) cartoon als Comic übersetzt, ist schon ein heftiger Klops. Natürlich ist ein normaler Cartoon ein Comicstrip oder eine Karikatur, aber wenn da Ton dabei ist, und er läuft, ist es eine Zeichentrickserie.
Frag mich mal, wo ich das schon alles gefunden habe. Dürfte die Hälfte aller englischsprachigen Übersetzer falsch machen. (Und die Hälfte aller Journalisten in Deutschland hält Trickfilme ebenfalls für Comics. Ist also nicht auf eine Berufsgruppe beschränkt.)
Allgemein, und auch 2013/ 14, gilt: sobald es um Comics geht, ist die deutsche Literaturübersetzung hilflos wie ein Baby.
Ach ja, wer hat denn im ersten hellboy-Kurzgeschichtenband von Golkonda "Spiderman" statt "Spider-Man" geschrieben? Bestimmt der Hannesriffel.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Ich habe meinen Post oben für meinen Blog noch etwas erweitert, um zumindest einen ganz kleinen, groben Überblick über die Bezeichnungen zu geben: http://translateordie.wordpress.com/201 ... n-lernten/
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Christine Strüh. Hat die ganzen Bücher von Cecilia Ahern übersetzt, aber durchaus auch Genre mit "Dickicht" von Scott Smith und "Sternspringer" von Nancy Kress, David Brin uvm.. Hat nach dieser Info: http://www.krimi-forum.net/Datenbank/Au ... 1820.htmlbreitsameter hat geschrieben:Meine Erfahrung bei solchen Dingen sagt, dass in solch einem Fall auch das Lektorat schuld sein könnte... Wer hat das Werk denn übersetzt?Pogopuschel hat geschrieben:Ich vermute mal, dass entweder die ÜbersetzerInn oder jemand aus dem Lektorat bisher immer einen großen Bogen um alles, was mit Zeichentrick, Comics und bunten Bildern zu tun hat, gemacht hat.
als Buchhändlerin in den USA gearbeitet und ist eine sehr erfahrene Übersetzerin. Da dürfte der Unterschied zwischen Cartoon und Comic eigentlich bekannt sein. Kann mir auch gut vorstellen, dass da im Lektorat passiert ist. Aber das ist alles Spekulation. Ist ja egal, wer es gemacht hat, doof ist, dass es in der fertigen Fassung steht.
Zuletzt geändert von Pogopuschel am 23. März 2014 17:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Hm.
Allgemein meint der Cartoon im Deutschen entweder den Kurztrickfilm oder das Witzbild (also nicht die Karikatur), das ergibt sich aus dem Kontext. Zum Comicstrip ist er in jedem fall deutlich abzugrenzen: das Witzbild ist nicht sequentiell, der Kurztrickfilm kein stehendes Bild. (Und es sind eher drei bis vier Bilder. 5-Bild-WochentagssStrips sind vor dem 2. Weltkrieg weitgehend ausgestorben.)
Comicstrips sind keine Cartoons.Es gibt natürlich auch die ursprüngliche Form des Cartoons, der eine Karikatur in einer Zeitung meint oder einen kurzen Comicstrip wie Calvin und Hobbes oder die Peanuts, die mit vier oder fünf Bildern einen Strip in einer Zeitung bilden.
Allgemein meint der Cartoon im Deutschen entweder den Kurztrickfilm oder das Witzbild (also nicht die Karikatur), das ergibt sich aus dem Kontext. Zum Comicstrip ist er in jedem fall deutlich abzugrenzen: das Witzbild ist nicht sequentiell, der Kurztrickfilm kein stehendes Bild. (Und es sind eher drei bis vier Bilder. 5-Bild-WochentagssStrips sind vor dem 2. Weltkrieg weitgehend ausgestorben.)
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
Ja, den Begriff Karikatur habe ich hier unsauber verwendet. Danke für den Hinweis.L.N. Muhr hat geschrieben:Hm.
Comicstrips sind keine Cartoons.Es gibt natürlich auch die ursprüngliche Form des Cartoons, der eine Karikatur in einer Zeitung meint oder einen kurzen Comicstrip wie Calvin und Hobbes oder die Peanuts, die mit vier oder fünf Bildern einen Strip in einer Zeitung bilden.
Allgemein meint der Cartoon im Deutschen entweder den Kurztrickfilm oder das Witzbild (also nicht die Karikatur), das ergibt sich aus dem Kontext. Zum Comicstrip ist er in jedem fall deutlich abzugrenzen: das Witzbild ist nicht sequentiell, der Kurztrickfilm kein stehendes Bild. (Und es sind eher drei bis vier Bilder. 5-Bild-WochentagssStrips sind vor dem 2. Weltkrieg weitgehend ausgestorben.)
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnit
@L.N. Muhr
Habe mir erlaubt, deine Korrektur in meinem Blogeintrag zu zitieren, um meinen Fehler richtigzustellen.
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