Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Das ist nun mal das Dilemma von Sprache. Sprache dient nicht der unmissverständlichen Informationsübergabe...
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“
Harald Lesch
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Dilemma? Wo siehst du ein Dilemma?
Ich sehe nur ein bis zwei überkonstruierte und untaugliche Beispiele.
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http://www.pannor.de
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- Badabumm
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Wenn es kein Dilemma gäbe, hättest du keinen Job.
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Harald Lesch
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Eben. Aber das hier ist keins.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Wenn man als Leser weiß, dass Wasser oder Deiche nicht treten können, gibt es natürlich kein Dilemma.
Wäre Sprache reine Information, würde jeder mit einem passenden Wörterbuch jede Sprache verstehen.
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Harald Lesch
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Das kommt raus, wenn zwei Leute das letzte Wort haben wollen.
Immerhin:
Ellen hat einen Fehler zugegeben.
Den Thread werde ich mir rot im Kalender anstreichen.
Gruß
Ralf
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
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Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Das war doch jetzt schon das zweite Mal in 15 Jahren. Weiss gar nicht, was du hast.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Niemand hat je behauptet, Sprache wäre reine Information. Du führst eine Scheindebatte, indem du erfundene Argumente (mühelos) widerlegst.
Als Übersetzer neige ich nicht dazu, meine Leser zu unterschätzen oder für blöd zu halten. Eher im Gegenteil. Und genau darum passt das Beispiel halt nicht. (Was nicht heisst, dass es keine passenden Beispiele gibt.)
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Also für mich war der Tränentretsatz ebenfalls völlig normal und korrekt. Man kann ihn als Witz werten, wenn da irgendwie was im Kontext dabei gewesen wäre. Aber so habe ich den Witz auch nicht als solchen erkannt.
Dilemma kann ich da jetzt auch keins erkennen. Das ist ein ganz normaler sprachlicher Umgang. Manchmal schießen einem sogar die Tränen in die Augen. Wie gesagt, wenn man überzogene Wortwitzcomedy macht, klappt das auch bei mir. Aber im normalen Text halt nicht.
Dilemma kann ich da jetzt auch keins erkennen. Das ist ein ganz normaler sprachlicher Umgang. Manchmal schießen einem sogar die Tränen in die Augen. Wie gesagt, wenn man überzogene Wortwitzcomedy macht, klappt das auch bei mir. Aber im normalen Text halt nicht.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
In Tony Westermayrs Übersetzung von "Slow Sculpture" ist mir eine kleine Abweichung aufgefallen, die ich ganz interessant finde.
Kurz vor Ende der Story gesteht der männliche Protagonist ja, daß er Angst vor einer engeren menschlichen Bindung habe und nicht wisse, wie er damit umgehen soll. Worauf sie antwortet:
"You do it by watering one side...You handle it as if it were a living thing, like a species or a woman or a bonsai. It will be what you want it to be if you *let it be itself* and take the time and the care."
Westermayr übersetzt das mit:
"Man tut es, indem man die eine Seite gießt...Man behandelt es, als sei es ein Lebewesen, wie eine Spezies, eine Frau, ein Bon-sai. Es wird sein, was Sie sich wünschen, wenn Sie sich Mühe geben."
Offenbar hat Westermayr hier erkannt, daß Sturgeon ein kleiner Denkfehler unterlaufen ist und hat ihn korrigiert.
Er hat "let it be itself" weggelassen, denn wenn man einen Bonsai sich selbst sein läßt, wird ein normaler großer Baum draus.
Mal abgesehen davon, was man von Bonsais hält (für mich ist das eine Vergewaltigung der Natur vergleichbar mit Qualzuchten) stellt sich hier die Frage, darf ein Übersetzer das?
Hat ein Autor nicht ein Anrecht auch auf seine Denkfehler?
Kurz vor Ende der Story gesteht der männliche Protagonist ja, daß er Angst vor einer engeren menschlichen Bindung habe und nicht wisse, wie er damit umgehen soll. Worauf sie antwortet:
"You do it by watering one side...You handle it as if it were a living thing, like a species or a woman or a bonsai. It will be what you want it to be if you *let it be itself* and take the time and the care."
Westermayr übersetzt das mit:
"Man tut es, indem man die eine Seite gießt...Man behandelt es, als sei es ein Lebewesen, wie eine Spezies, eine Frau, ein Bon-sai. Es wird sein, was Sie sich wünschen, wenn Sie sich Mühe geben."
Offenbar hat Westermayr hier erkannt, daß Sturgeon ein kleiner Denkfehler unterlaufen ist und hat ihn korrigiert.
Er hat "let it be itself" weggelassen, denn wenn man einen Bonsai sich selbst sein läßt, wird ein normaler großer Baum draus.
Mal abgesehen davon, was man von Bonsais hält (für mich ist das eine Vergewaltigung der Natur vergleichbar mit Qualzuchten) stellt sich hier die Frage, darf ein Übersetzer das?
Hat ein Autor nicht ein Anrecht auch auf seine Denkfehler?
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Wenn mir beim Übersetzen Fehler auffallen, frage ich bei den Autoren nach. Die geben dann in der Regel ihr Okay zur Verbesserung. Ist ja so was wie ein weiteres Lektorat (das in den USA nicht immer so sorgfältig stattfindet). Das ist heute dank des Internets aber auch viel einfacher. Ich bezweifel, ob Tony Westermayr je bei einem Autor nachgefragt hat.
Meine Internetseite (mit Buchbesprechungen): http://lesenswelt.de/
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Außerdem kann man den Denkfehler hier ja auch der Figur zuschreiben: Manche Leser kritisieren gern vermeintliche Unlogik im Handeln und Sprechen von Figuren, ohne zu bedenken, dass diese darauf genauso ein Anrecht haben wie reale Personen.
(In der vorliegenden Geschichte kann es aber auch einfach ein Fehler sein.)
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Ich glaube, dass Sturgeon den Satz "let it be itself" mit voller Absicht schreibt. Zuvor macht der Mann sich Gedanken, wie man mit einem Bonsai umzugehen hat, und lässt den Baum antworten "Very well, I shall do what you want, but I will do it - my way." Sturgeon zeigt hier, dass die Frau und der Mann absolut die gleiche Einstellung zum Wachstum von Bosais und damit zum Menschen haben.
- Badabumm
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Da ich Bücher nie (oder nur extrem selten) in der Originalsprache lese, verlasse ich mich auf die Übersetzer. Finde ich durch Zufall dann also sowas (siehe auch mein Beispiel von "Straße des Ruhms"), ist mein Urvertrauen zerstört. Woher soll ich wissen, was noch an Fehlern, Ungenauigkeiten oder Dilettantismus drinsteckt? Im Grunde erwarte ich dann nichts mehr: jeder Satz könnte falsch übersetzt sein. Das dehnt sich dann auch auf nichtfiktive Texte aus. Da können Übersetzer sich bemühen, wie sie wollen - hat man einmal ein schwarzes Schaf gehabt, glaubt man niemandem mehr. Und nicht mal dem Original, denn da könnten Verleger oder resignierte Autoren (man denke nur an "China" in "Jim Knopf" oder die unsägliche Pippi-Langstrumpf-Neger-Debatte...) bereits Verfälschungen vorgenommen haben.
Den Minieinschub oben hätte ich sowieso "überlesen", weil ich Stellen, die ich nicht verstehe, inzwischen ignoriere. Ich gehe dann davon aus, dass ich zu doof für dieses Englisch bin (wird schon irgendwas bedeuten, nur weiß ich nicht, was...). Früher hätte ich jedes Wort, jede unverständliche Konstruktion im Wörterbuch nachgeschlagen, aber so schafft man nur eine Seite am Tag...
Das ergibt ein eigenartiges, "schwebendes" Lesen. Man nimmt nicht mehr komplett ernst, was da steht. Könnte auch was ganz anderes sein. Hat was Trumpsches ...
Natürlich tun die meisten Übersetzer einen guten Job. Ist ja auch irrational. Doch jemand, der ein Flugzeugunglück hatte oder überfallen wurde, hat dieses Urvertrauen in Flugzeuge und andere Menschen auch nicht mehr, obwohl sie statistisch sicher und ungefährlich sind.
Den Minieinschub oben hätte ich sowieso "überlesen", weil ich Stellen, die ich nicht verstehe, inzwischen ignoriere. Ich gehe dann davon aus, dass ich zu doof für dieses Englisch bin (wird schon irgendwas bedeuten, nur weiß ich nicht, was...). Früher hätte ich jedes Wort, jede unverständliche Konstruktion im Wörterbuch nachgeschlagen, aber so schafft man nur eine Seite am Tag...
Das ergibt ein eigenartiges, "schwebendes" Lesen. Man nimmt nicht mehr komplett ernst, was da steht. Könnte auch was ganz anderes sein. Hat was Trumpsches ...
Natürlich tun die meisten Übersetzer einen guten Job. Ist ja auch irrational. Doch jemand, der ein Flugzeugunglück hatte oder überfallen wurde, hat dieses Urvertrauen in Flugzeuge und andere Menschen auch nicht mehr, obwohl sie statistisch sicher und ungefährlich sind.
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Harald Lesch
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer
Der Satz ist normal und korrekt. Der "Witz", falls es einen gibt, liegt darin, die Frage beantworten zu können, ohne den Spoiler aufzuklappen. Aber ihr seid alle so schlau, ihr wusstet natürlich sofort, wer wem wohin trat.Uschi Zietsch hat geschrieben: ↑26. Oktober 2018 21:52 Also für mich war der Tränentretsatz ebenfalls völlig normal und korrekt. Man kann ihn als Witz werten, wenn da irgendwie was im Kontext dabei gewesen wäre. Aber so habe ich den Witz auch nicht als solchen erkannt.
Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort. | To err is human. To really foul things up you need a computer. (R.A.Heinlein)
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