Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Science Fiction in Buchform
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L.N. Muhr
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Badabumm hat geschrieben: 4. November 2018 17:50 Ich benutze die gleichen Quellen wie du (das Standardbeispiel für den Westsektor ist dann neben "Notorious" immer "Casablanca" oder "Citizen Kane").
Darum hab ich Wes Craven angeführt. Das Gebiet ist wesentlich umfangreicher. Und tatsächlich bis nach den 1968ern noch virulent, obwohl wir es vor allem in den Fünfziger- und Sechzigerjahren finden.

Hey, ganz unpolitisch: Das Dschungelbuch hat eine Synchro, die wenig mit dem Original zu tun hat. Das war dann und deshalb der erfolgreichste Film in Deutschland aller Zeiten bzw. bis dato. Von allem, was Rainer Brandt gemacht hat, ganz zu schweigen.
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L.N. Muhr
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Zu Eisenstein wäre mir neu, dass da was verfälschend synchronisert wurde, und auch dieser Artikel listet divrse Probleme, aber keine haben mit dem gesprochenen Wort zu tun:

https://das-blaettchen.de/2006/10/fakti ... 19138.html
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Teddy
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Valerie J. Long hat geschrieben: 4. November 2018 17:53
Teddy hat geschrieben: 4. November 2018 16:02 Erinnert mich an meine Schulzeit, als die Mutter eines Freundes fragte, ob wir die englischen Texte überhaupt verstünden. Da lief allerdings gerade Bap...
Oder man verhört sich, wie bei „Agathe Bauer“ von The Snap…
Und auch das geht mit deutschen Texten:

Link: https://www.youtube.com/watch?v=
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Uschi Zietsch
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

L.N. Muhr hat geschrieben: 4. November 2018 18:12 Hey, ganz unpolitisch: Das Dschungelbuch hat eine Synchro, die wenig mit dem Original zu tun hat. Das war dann und deshalb der erfolgreichste Film in Deutschland aller Zeiten bzw. bis dato. Von allem, was Rainer Brandt gemacht hat, ganz zu schweigen.
Ja, weil es so viel lustiger ist. Genauso wie "Die Zwei", Frankenstein junior" und andere Perlen.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Das sind aber wohl geglückte Ausnahmen. Ansonsten ist der aufgesetzte deutsche Humor nicht immer das Gelbe vom Ei.
Bei den einzelnen Simpsons-Staffeln variiert es auch heftig zwischen "missratener" und "geglückter" Übernahme des spezifischen Humors. Immerhin haben sie sich oft genug Mühe gegeben.
Ich würde durchaus "Das Leben des Brian" als "noch OK" bezeichnen, aber die meisten Monty-Python-Filme bzw. Sketche sind eigentlich unübersetzbar. Bei vielen ihrer Filme ist das Übersetzungsresultat einfach schlecht.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Auch da wurde ja oft versucht, zu kalauern. Die Skriptbücher sind, weil nicht an Lippensynchronizität gebunden, da schon besser. Aber wirklich auf deutsch geguckt hab ich das nur in Ausnahmefällen.

Aber klar, es ging um deutlich abweichende Übersezungen, ein bißchen Spielraum muss ja bleiben, sonst kann man gar nicht übersetzen.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Anders herum wird es wohl mit Heinz Erhardt schwierig werden... ;)
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Das ist der Unterschied: deutsche Komiker spielen im Ausland keine Rolle.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Die USA und viele andere europäische Länder lassen nur US- und eigene Produktionen gelten. Somit betrifft das nicht nur Komiker, sondern alle Sparten. Bis auf wenige Ausnahmen (Das Boot...), sind deutsche Filme im Ausland unbekannt. Deutschland wird von der Weltgemeinschaft diesbezügl. immer noch geschnitten.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Ich sprach nicht von Film, aber auch.

Und die Qualität der deutschen Filmproduktionen dürfte viel dazu beigetragen haben, dass die Filme eher wenige interessiert haben. Du siehst ja: sogar ein nazi-apologetisches Machwerk wie Das Boot hat eine Chance, sobald es handwerklich gewisse Standards erreicht. Darüber hinaus wird Deutschland nicht als Deutschland geschnitten, sondern weil im Grunde die Claims seit den Dreissigerjahren vergeben sind - damals hatte sich Deutschland aus der für internationale Maßstäbe gültigen Fimproduktion zurückgezogen zugunsten seichter, nur lokal konsumierbarer Lustspiele (und Propagandafilme, aber die spielten wirtschaftlich kaum eine Rolle). Diese Tradition wurde nach dem Krieg fortgeführt. Großregisseure wie Käutner bekamen kaum eine Chance. (Interessanterweise wurden die jungen Wilden wie Wenders dnan in den Siebzigerjahren in Cannes frenetisch begrüßt.)

Gerade als der Markt sortiert wurde, nämlich mit der endgültigen Etablierung des Tonfilms, zog sich Deutschland auf den Faschismus zurück, und neben vielem anderen vernichtete es damit seine Chance, international eine Rolle zu spielen. Die maßstabsetzende UFA-Tradition der Weimarer Republik wurde, radikal und endgültig, gekappt. Diese Misere ist selbstgemacht und hat nichts mit anderen Ländern zu tun. Noch heute werden deutsche Filme von Funktionären gern so gestrickt wie in den Fünfzigerjahren, und Regisseure und Drehbuchautoren verzweifeln daran. Einen guten deutschen Film zu machen scheitert meist an den Deutschen, und wie soll er dann noch im Ausland Erfolg haben?
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Die größte Rolle wird dabei das Geld spielen. Die deutschen Regisseure können mit Millionen Dollars auch in den USA Filme produzieren. Aber hat "Independence Day" nun eine bessere Geschichte als ein "Tatort"? Er kann nur lauter brüllen. Die deutsche Filmgewohnheit krankt u.a. daran, dass "alles zwangsläufig besser ist, was von außerhalb kommt". So empfinde ich die meisten US-Dauerserien genauso banal und albern wie deutsche Produktionen. Und genau genommen sind auch "Monty Python" eben bloß albern. Aber sobald "amerikanisch" (oder "englisch") draufgestempelt wird, ist es automatisch besser ...
Für die meisten anspruchslosen deutschen Zuschauer ist das wie auch in den USA: Massenproduktion nach Schema F. Ob nun"Bergdoktor" oder "Hör mal, wer da hämmert" - einen Qualitätsvorsprung von einer Seite sehe ich da nicht.

Mit den Claims hast du Recht. Andererseits bedeutet das eben auch, dass das massive Eindringen von Hollywood alles platt macht. Ein Hinweis auf Qualität ist es nicht. Letzlich ist es wie bei Bayern München: wer sich die besten Spieler kaufen kann, gewinnt immer.
Immerhin buddeln sich andere Länder mit ihren Produktionen inzwischen nach oben durch, z.B. Schweden. Das lässt darauf hoffen, dass nicht nur die US-Weltanschauung gesehen wird, sondern auch andere.
.
Zuletzt geändert von Badabumm am 5. November 2018 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Au contraire. Ein Petersen war immer dafür bekannt, besonders kostengünstig zu produzieren.

Es geht nicht um Plot oder Geschichte, das war noch nie ein Maßstab. Auch deine anderen Ansichten sind rein geschmäcklerisch, auf der rein handwerklichen Ebene übertrumpfen uns die Amis auch im Fernsehen, egal ob Edelsopa oder High-End-Drama. Ist wie mit der BBC: sogar deren Kitsch ist besser als unserer. Dahinter steckt eine grundsätzliche Einstellung in der Produktion, bei der Autoren und Regisseure mehr zu sagen haben als Funktionäre. Anders gesagt: sogar Mist können die anderen besser als wir. Ist klar, dass der dann auch gekauft wird.

Mit Nationalismen oder Antinationalismen hat das alles shcon lang nix mehr zu tun, dem Markt ist sowas völlig egal. Das ist eine Verschwörungstheorie.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Aber du benutzt selbst die Bewertung "besser". Was ist denn nun "besser"? Warum soll englischer Kitsch besser sein? Es sind längst Sehgewohnheiten, die bestimmen, ob etwas "besser" ist. Wenn in Bierzelten gerne geschunkelt wird und die Schlager immer denselben Klatsch-Rythmus aufweisen, zeigt das nur Vorlieben, aber keine Qualität.
Und warum andere Länder uns handwerklich überlegen sind, hast du selbst gesagt. Mit wenig Geld Besonderes zu erschaffen, können nicht viele. Mit viel Geld ist es deutlich einfacher. Und ein bewährtes Schema F haben die großen Produktionen ganz besonders, um die Millionen nicht irrtümlich in den Sand zu setzen. Filme wie "Avatar" protzen, was sie können - aber unterm Strich ist er langweilig.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Badabumm hat geschrieben: 5. November 2018 14:21 Die USA und viele andere europäische Länder lassen nur US- und eigene Produktionen gelten. Somit betrifft das nicht nur Komiker, sondern alle Sparten. Bis auf wenige Ausnahmen (Das Boot...), sind deutsche Filme im Ausland unbekannt. Deutschland wird von der Weltgemeinschaft diesbezügl. immer noch geschnitten.
Ach bitte. Die drei Filme die Deuschland pro Jahr produziert... was sollen die Leute in Bollywood da erst sagen? Oder Nollywood?

In dem Zeiten der Globalisierung ist es ohnehin besser wenn man auf ein lokales Produkt zurückgreifen kann das nicht komplett globalisiert wrude.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

So wenig Filme sind das gar nicht, und das eben auch wegen der Filmförderung. Aber wie Herr Muhr gesagt hat: außerhalb Deutschlands interessieren die keinen. Obwohl einige Serien gerne auch mal exportiert wurden.
Sehr viel davon sind auch europäische Gemeinschaftsproduktionen.
Aber natürlich ist das nur ein schlapper Vergleich zu 80% US-Produktionen. Bollywood und überhaupt Asien produzieren auch am Fließband...

PS Vielleicht sollte man das doch in einen Extra-Faden auslagern. Ich jedenfalls höre jetzt mit dem "Off-Topic" auf.
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