Dietmar Dath für dbp nominiert!
- Oliver
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Dietmar Dath für dbp nominiert!
Nochmal zum Sortieren: Gemeint ist jetzt der Deutsche Buchpreis (dbp) nicht der deutsche Phantastik-Preis (DPP), klar?
Also. Das passiert nun nicht so häufig: Ein deutscher SF-Roman ist für den inzwischen schon renommierten und verhältnismäßig hoch dotierten Deutschen Buchpreis nominiert worden, nämlich
Diemtar Daths "Die Abschaffung der Arten"!
http://www.deutscher-buchpreis.de/de/17 ... _id=258544
Der Inhalt klingt sogar recht interessant (auch wenn ich sprechende Tiere nicht so mag)
http://www.suhrkamp.de/titel/titel.cfm?bestellnr=42021
Herzlichen Glückwunsch an den Nominierten!
An einen Gewinn glaube ich aber nicht, da dürfte wohl eines der beiden Wende-Epen von Ingo Schulze und Uwe Tellkamp die Nase vorn haben, die sogar ich so interessant finde, dass ich die wohl lesen werde. Und das, obwohl ich denke, dass die Wende in der Kunst schon abschließend und ausreichend verarbeitet wurde, in Schlingensiefs Spielfilm "Das Deutsche Kettensägenmassaker", dessen Poster diesen hochkomplexen Vorgang brillant auf einen Satz runterbrach, der alles besagt: Sie kamen als Freunde und wurden zu Wurst.
Aber ich schweife ab: Herzlichen Glückwunsch an Dietmar Dath!!!
Also. Das passiert nun nicht so häufig: Ein deutscher SF-Roman ist für den inzwischen schon renommierten und verhältnismäßig hoch dotierten Deutschen Buchpreis nominiert worden, nämlich
Diemtar Daths "Die Abschaffung der Arten"!
http://www.deutscher-buchpreis.de/de/17 ... _id=258544
Der Inhalt klingt sogar recht interessant (auch wenn ich sprechende Tiere nicht so mag)
http://www.suhrkamp.de/titel/titel.cfm?bestellnr=42021
Herzlichen Glückwunsch an den Nominierten!
An einen Gewinn glaube ich aber nicht, da dürfte wohl eines der beiden Wende-Epen von Ingo Schulze und Uwe Tellkamp die Nase vorn haben, die sogar ich so interessant finde, dass ich die wohl lesen werde. Und das, obwohl ich denke, dass die Wende in der Kunst schon abschließend und ausreichend verarbeitet wurde, in Schlingensiefs Spielfilm "Das Deutsche Kettensägenmassaker", dessen Poster diesen hochkomplexen Vorgang brillant auf einen Satz runterbrach, der alles besagt: Sie kamen als Freunde und wurden zu Wurst.
Aber ich schweife ab: Herzlichen Glückwunsch an Dietmar Dath!!!
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Da gab es vor gar nicht so langer Zeit schon mal einen Präzedenzfall in die andere Richtung!
Thomas Lehr gewann mit seinem Roman "42" den Deutschen Buchpreis 2005 (Quelle), musste sich beim DSFP aber mit dem zweiten Platz hinter Jeschkes "Cusanus-Spiel" begnügen.
Gruß
Ralf,
der sich immer freut,
wenn SF-Romane auch in den Mainstream-Preisen berücksichtigt werden
Thomas Lehr gewann mit seinem Roman "42" den Deutschen Buchpreis 2005 (Quelle), musste sich beim DSFP aber mit dem zweiten Platz hinter Jeschkes "Cusanus-Spiel" begnügen.
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Super, hätten sie dann nicht wenigstens auch jemanden nehmen können, der schreiben kann?
*Erinnerst sich noch mit Grauen an den letzten Dath, der vor zwei (?) jahren für den SF-Preis nominiert war.* Glücklicherweise hab ich den Titel verdrängt.
*Erinnerst sich noch mit Grauen an den letzten Dath, der vor zwei (?) jahren für den SF-Preis nominiert war.* Glücklicherweise hab ich den Titel verdrängt.
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Jaja, wo kommen wir nur hin, wenn es jetzt sogar schon in der SF Autoren gibt, die ihren Lesern nicht alles mundgerecht nach Schnauze zurechtschreiben ...Olaf hat geschrieben:Super, hätten sie dann nicht wenigstens auch jemanden nehmen können, der schreiben kann?
*Erinnerst sich noch mit Grauen an den letzten Dath, der vor zwei (?) jahren für den SF-Preis nominiert war.* Glücklicherweise hab ich den Titel verdrängt.
Herzlichen Glückwunsch jedenfalls an einen der besten deutschsprachigen Gegenwartsautoren!
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Hm, wobei Du damit die Frage aufwirfst, ob sich ein guter Autor nicht gerade auch dadurch auszeichnet, daß er auch verständlich und interessant schreibt.Jakob hat geschrieben: Jaja, wo kommen wir nur hin, wenn es jetzt sogar schon in der SF Autoren gibt, die ihren Lesern nicht alles mundgerecht nach Schnauze zurechtschreiben ...
Ich habe ja durchaus einiges von Dietmar Dath gelesen (u.a. auch »Am blinden Ufer« und »Schwester Mitternacht« - eine Koproduktion mit Barbara Kirchner) und werde weder mit seinem Stil (wenig aufregend), noch mit seinen Inhalten warm. Aber nun gut – de gustibus non est disputandum.Jakob hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch jedenfalls an einen der besten deutschsprachigen Gegenwartsautoren!
Gegenfrage: warum ist er Deiner Meinung nach einer der besten deutschsprachigen Gegenwartsautoren?
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Ich muss Dath ja jetzt gar nicht groß bewerben ... "Waffenwetter" und "Dirac" sind beides sehr lesbare, wenn auch komplexe Romane, die eine ziemlich einzigartige Mischung aus essayistischen Passagen, verspieltem und hervorragend eingefangener Alltagssprache sind. Thematisch bringt für mich außerdem niemand das heutige Elend, die Welt scheinbar nicht mehr verändern zu können/zu wollen so gut auf den Punkt wie Dath.
Aber darum geht's mir gar nicht, ich kann nur dieses "Der kann nicht schreiben" echt nicht mehr hören. Nur weil jemand nicht die Standarschreibe des Realismus übernimmt (wie es ja auch der Großteil der SF und Fantasy tut), heißt das nicht, dass er "nicht schreiben kann". Muss man ja nicht mögen, aber man muss auch nicht herablassend werden.
Aber darum geht's mir gar nicht, ich kann nur dieses "Der kann nicht schreiben" echt nicht mehr hören. Nur weil jemand nicht die Standarschreibe des Realismus übernimmt (wie es ja auch der Großteil der SF und Fantasy tut), heißt das nicht, dass er "nicht schreiben kann". Muss man ja nicht mögen, aber man muss auch nicht herablassend werden.
Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Ich kenne den Autor nicht mal...
natura non facit saltus
Zur Zeit lese ich:
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Das ist sozusagen der Stephen King für Suhrkamp-Leser!lowcut hat geschrieben:Ich kenne den Autor nicht mal...
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Stephen King für Suhrkamp-Leser halte ich für eine gewagte Umschreibung für das, was Dietmar Dath wohl seien könnte. (Aber ich mag gewagtes. Insofern: immer rann mit den Balanceakt-Metaphern.)
Ich selber kenne eher den (FAZ)Journalisten Dath. Er hat mir einiges Mal großes Vergnügen bereitet, zum Beispiel mit Artikeln über Dave Sim, Neal Stephenson, Thomas Pynchon und jüngst mit seiner Rezi des neuen Metallica-Albums.
Vom Erzähler Dath kenne ich nur »Dirac«, und fand den Roman interessant, auch wenn ich nur mit einer Hälfte des Buches wirklich mein Vergnügen hatte. Der Vergangenheits-Teil mit dem Mathematiker Dirac selbst als Figur ist doll. Aber die Gegenwartshandlung mit der Figur Dalek und seinem Milieu blieb mir erschreckend fremd bis leicht unsympathisch.
Sehr empfehlen kann ich den Essay-Band »Maschinenwinter« von Dath. Eine Streitschrift in der Edition Unseld über Wissen, Technik, Sozialismus.
Grüße
Alex / molo
Ach ja: ich finde es auch schön, dass Dath für den komischen Preis nominiert wurde. Immer fein, wenn es die (in meinen Augen) lahmarschigen Literaturklüngel-Kreise schaffen, halbwegs von den Themenkreisen ihrer sonst üblichen Bauchnabel-Schauen aufzublicken.
Ich selber kenne eher den (FAZ)Journalisten Dath. Er hat mir einiges Mal großes Vergnügen bereitet, zum Beispiel mit Artikeln über Dave Sim, Neal Stephenson, Thomas Pynchon und jüngst mit seiner Rezi des neuen Metallica-Albums.
Vom Erzähler Dath kenne ich nur »Dirac«, und fand den Roman interessant, auch wenn ich nur mit einer Hälfte des Buches wirklich mein Vergnügen hatte. Der Vergangenheits-Teil mit dem Mathematiker Dirac selbst als Figur ist doll. Aber die Gegenwartshandlung mit der Figur Dalek und seinem Milieu blieb mir erschreckend fremd bis leicht unsympathisch.
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Ach ja: ich finde es auch schön, dass Dath für den komischen Preis nominiert wurde. Immer fein, wenn es die (in meinen Augen) lahmarschigen Literaturklüngel-Kreise schaffen, halbwegs von den Themenkreisen ihrer sonst üblichen Bauchnabel-Schauen aufzublicken.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV STAND: 30. JANUAR 2013.
»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Zu dieser Gruppe gehöre ich dann wohl nicht.Frank Böhmert hat geschrieben:Das ist sozusagen der Stephen King für Suhrkamp-Leser!lowcut hat geschrieben:Ich kenne den Autor nicht mal...
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Na ja, wohl eher der Tolkien für (heutige) Suhrkamp-Leser.Frank Böhmert hat geschrieben:Das ist sozusagen der Stephen King für Suhrkamp-Leser!lowcut hat geschrieben:Ich kenne den Autor nicht mal...
Gruß
Frank W.
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Von Dath würde ich auch gerne mehr lesen. Nicht nur aus Regionalpatriotismus (Dath stammt wie ich aus Südbaden). Mir gefällt es wie er in der FAZ immer wieder SF und Phantastik thematisiert.
MB
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Soviel zur Sinnlosigkeit von Autorenvergleichen. Ich hätte noch am ehesten gesagt: der Lovecraft für Verbrecher-Verlag-Leser (Ich zumindest habe ihn für mich entdeckt, als er noch nicht der Feuilleton-Liebling und Suhrkamp-Star war).frankh hat geschrieben:Na ja, wohl eher der Tolkien für (heutige) Suhrkamp-Leser.Frank Böhmert hat geschrieben:Das ist sozusagen der Stephen King für Suhrkamp-Leser!lowcut hat geschrieben:Ich kenne den Autor nicht mal...
Gruß
Frank W.
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Egal, welcher andere Antor im entsprechendem Analogie-Verlag der Dath sein mag…
…ich hab mir »Die Abschaffung der Arten« Anfang der Woche gegönnt und bin nun ca. 100 Seiten weit gediehen in diesem 552-Seiten-Buch.
Am Anfang war ich noch etwas verwirrt, aber so nach ab Seite 20 rastete was ein und ich habe begonnen zu giggeln und mich zu vergnügen.
Hier gibts übrigens eine feine Seite zum Buch mit einem Interview:
http://www.cyrusgolden.de
Besonders lustig finde ich ja, wie hübsch handlich Dath hier den Unterschied zwischen SF, Fantasy und Horror abzirkelt
Grüße
Alex / molo
…ich hab mir »Die Abschaffung der Arten« Anfang der Woche gegönnt und bin nun ca. 100 Seiten weit gediehen in diesem 552-Seiten-Buch.
Am Anfang war ich noch etwas verwirrt, aber so nach ab Seite 20 rastete was ein und ich habe begonnen zu giggeln und mich zu vergnügen.
Hier gibts übrigens eine feine Seite zum Buch mit einem Interview:
http://www.cyrusgolden.de
Besonders lustig finde ich ja, wie hübsch handlich Dath hier den Unterschied zwischen SF, Fantasy und Horror abzirkelt
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Re: Dietmar Dath für dbp nominiert!
Schön finde ich ja, daß da auch mal jemand die drei »Golden Age«-Romane von John C. Wright lobt, die tatsächlich brilliant sind. Sie allerdings als utopisch im Sinne des Wortes zu bezeichnen, ist Unsinn. Sie bieten keine Utopie.molosovsky hat geschrieben:Besonders lustig finde ich ja, wie hübsch handlich Dath hier den Unterschied zwischen SF, Fantasy und Horror abzirkelt
Amüsant übrigens die Rezension der SZ zu Daths nominiertem Roman (etwas nach unten scrollen):
http://www.buecher.de/shop/Buecher/Die- ... /23864593/
»Selten hat der Rezensent so intensiv den Wunsch verspürt, ein Buch zuzuklappen und ins Eck zu pfeffern. Eisernes Pflicht- und Gerechtigkeitsgefühl hinderte ihn daran, denn man soll ein Buch ja ausreden lassen. Versäumt hätte er wenig, denn auch die letzten 470 Seiten enthielten nichts an Pein und Qual, was die ersten 80 nicht auch schon geboten haben; und dabei leer blieben, einfach leer. Dass dieses Buch ein Formproblem hätte, hieße die Sache sehr milde auszudrücken. Und dass Dath sich übernommen hat, wäre reichlich untertrieben.«
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