Gute Fantasy-Bücher

[Frank Böhmert]

blumig und pomadig. Voll mit Metaphern, Adjektiven und Adverben. "Mit mächtigen ergreifenden Schritten stolzierte er forsch und bestimmend durch die Halle"

Herzerwärmend, deine Worte.

Danke!

Frank, der derartiges auch schon übersetzt hat, Hunderte und Aberhunderte von Seiten. "He ran as never before, tremors of terror nipping at his heels." Ächz.

[Rusch]

Ein Tipp ist immer der Darkover Zyklus von Marion Zimmer Bradley. Heute ist das Werk nicht mehr so bekannt, weil es hinter den "Nebeln von Avalon" zurücksteht - einem Werk, das man Lesen kann, aber nicht muss. Darkover ist, vor allem die späteren Werke, deutlich besser. Die Welt ist sehr durchdacht und weißt auch immer wieder ein paar SF Elemente auf. Für viele ist der Zyklus in die Schublade "Frauen SF" gerutscht, aber das ist eigentlich nicht nachvollziehbar. Ich fand, man kann den Zyklus sehr gut lesen. Lediglich die ganz alten Romane sind ein wenig naiv.

[Olaf]

Also, gerade Darkover würde ich komplett der SF zuschlagen.
1. Es spielt eindeutig auf einem anderen Planeten.
2. Es gibt keine Magie, sondern übersinnliche Fähigkeiten, die "wissenschaftlich" erklärt werden.
Genau derselbe Fall wären für mich die Pern-Romane, die auch eher SF als Fantasy sind.

[Rusch]

Ach Olaf, wollen wir jetzt eine Diskussion starten, ob Star Wars Fantasy oder SF ist. Es gibt immer Nasen, die meinen, das sei Fantasy. Deswegen bezeichnet man Darcover und auch Pern als Science Fantasy. Dies ändert aber nichts ander Tatsache, dass sich das ganze recht gut liest.

[breitsameter]

Deswegen bezeichnet man Darcover und auch Pern als Science Fantasy. Dies ändert aber nichts ander Tatsache, dass sich das ganze recht gut liest.

Die Wikipedia hat dazu eine sehr gut formulierte Meinung:

Anne McCaffrey's Pern novels and Marion Zimmer Bradley's Darkover novels are persistently but falsely branded as examples of science fantasy, the former largely because of its use of a creature called by the name of the fantasy-icon "dragon" at the center of the stories, the latter because psionic powers regarded by the locals as a form of magic are a central element. Both are based firmly on standard science fiction themes, and both share the concept of long-lost Earth expeditions that had peopled their respective planets, and over time had regressed to a quasi-medieval state of life.

Außerdem ist auch die Aussage, daß sich das »gut liest« durchaus diskussionswürdig. Anne McCaffrey fing bei Pern gut an, aber spätestens, als sie anfing, die selbst Geschichte mehrmals zu erzählen, ist ihr der rote Faden entglitten und sie rutschte in die Fließbandproduktion ab.

[Olaf]

"He ran as never before, tremors of terror nipping at his heels." Ächz.

Aber du musst zugeben, im Englischen klingt es klasse.

[Rusch]

Deswegen bezeichnet man Darcover und auch Pern als Science Fantasy. Dies ändert aber nichts ander Tatsache, dass sich das ganze recht gut liest.

Die Wikipedia hat dazu eine sehr gut formulierte Meinung:

Anne McCaffrey's Pern novels and Marion Zimmer Bradley's Darkover novels are persistently but falsely branded as examples of science fantasy, the former largely because of its use of a creature called by the name of the fantasy-icon "dragon" at the center of the stories, the latter because psionic powers regarded by the locals as a form of magic are a central element. Both are based firmly on standard science fiction themes, and both share the concept of long-lost Earth expeditions that had peopled their respective planets, and over time had regressed to a quasi-medieval state of life.

Außerdem ist auch die Aussage, daß sich das »gut liest« durchaus diskussionswürdig. Anne McCaffrey fing bei Pern gut an, aber spätestens, als sie anfing, die selbst Geschichte mehrmals zu erzählen, ist ihr der rote Faden entglitten und sie rutschte in die Fließbandproduktion ab.

Was nicht heißen muss, dass die Wikipedia Aussage stimmt. Das ist wahrscheinlich von einem Erbsenzählenden Nerd befasst, der genau aus den selben Gründen Star Wars als Fantasy bezeichnet. Bei mir ist das eher ein Bauchgefühl: Bei Darkover und Pern habe ich das Gefühl Fantasy zu lesen, obwohl nichts übersinnliches vorkommt (oder zumindest keine Magie - wohl aber übermenschliche Geistesfähigkeiten).

[Olaf]

Siehste, und mein bauchgefühl sagt mir, das ist SF.
Wessen Bauch hat nun recht? Also definiert man sich Kriterien zur Unterscheidung und danach werden Bücher eingeteilt. Und Heyne hat Pern immer bei SF eingeordnet und du willst ja wohl Wolfgang Jeschke nicht widersprechen?

[Doop]

Und Darkover erschien bei Moewig Science Fiction.

Die Drachenreiter von Pern ist ein Zyklus von Science-Fiction-Romanen von Anne McCaffrey.

Die englischsprachige Wikipedia vertritt dagegen die vermittelnde Lösung:

The Dragonriders of Pern is an extensive science fiction/fantasy series of novels and short stories primarily written by Anne McCaffrey.

Bei Darkover ist die englischsprachige Wikipedia hingegen eindeutig:

Darkover is the focus of the Darkover series of science fiction novels and short stories by Marion Zimmer Bradley and others published since 1958.

Klassischerweise werden Psi-Kräfte (unsinnigerweise - ist aber so) zum Repertoire SF gezählt. Siehe auch "More Than Human", die X-Men im Bereich der Comics und anderes.

Drachen werden dagegen immer als Repertoire der Fantasy angesehen (siehe die Temeraire-Romane von Novik). Allerdings spielen die McCaffrey-Romane auf dem fremden Planeten Pern, es gab Raumfahrt, die "Drachen" werden als heimische Lebewesen einer fremden Ökologie beschrieben. Also kann man McCaffrey schon in die SF zählen.

Die Abgrenzungen zwischen SF und Fantasy sind aber unscharf, jede Definition der Begriffe wird wohl immer dazu führen, dass man beim einen oder anderen Buch Probleme bekommt, dieses einem der Genre zuzuordnen. Es gibt Überlappungen. Am Besten gefällt mir daher hinsichtlich der Pern-Romane die Aussage, dass Pern eine Science Fiction/Fantasy-Serie ist. Man könnte auch sagen, sie gehört ins Genre der Pern-Geschichten.

[Knochenmann]

Mein Tip:

"Stein und Flöte und das ist noch nicht alles"

Für mich eins der besten Fantasybücher überhaupt, das mich vor allem durch seinen einzigartigen Aufbau überzeugt und durch die gnadenlose Dummheit des Protagonisten.

[breitsameter]

Auf meiner Leseliste 2009 ganz oben:
Mervyn Peake - Gormenghast
(Vielleicht hat ja die/der ein oder andere Lust auf einen LZ ?)

Mach doch mal einen Aufruf im Lesezirkel-Unterforum! Ich denke, bis 2009 finden sich dafür sicher einige Leser – immerhin sollte man als Fantasy-Leser dieses Werk schon einmal gelesen habe...

[Kringel]

Bei Gormenghast muss man aber berücksichtigen, dass das ein Fragment ist, und dass Band 3 ziemlich... hm... merkwürdig ist. Band 1 und 2 fand ich damals jedenfalls faszinierend. Würde mich jedenfalls an einem Lesezirkel beteiligen, um herauszufinden, warum ich damals so fasziniert war.

[Traan Dain]

Auch wenn mich manche schlagen werden, das als Fantasy zu bezeichnen,
aber es ist Phantastik vom feinsten:

Die Zamonien-Romane von Walter Moers
Die Romane um Meister Li von Barry Hughart.

Beide Autoren haben eine überbordende Fantasie, gepaart mit einem wunderbaren Stil.
Sehr schade, das von Hughart schon lange nichts mehr erschienen ist.

[Falkman]

tsehe, gerade wollte ich noch die Meister Li-Romane von Hughart empfehlen und da seh ich letzten Posting, das man mir zuvor gekommen ist

[a3kHH]

Auch wenn mich manche schlagen werden, das als Fantasy zu bezeichnen,
aber es ist Phantastik vom feinsten:

Die Zamonien-Romane von Walter Moers
Die Romane um Meister Li von Barry Hughart.

Beide Autoren haben eine überbordende Fantasie, gepaart mit einem wunderbaren Stil.
Sehr schade, das von Hughart schon lange nichts mehr erschienen ist.

Du befindest Dich da in guter Gesellschaft : Die Leute von FOLLOW sehen das genauso. Im MAGIRA-Jahrbuch 2004 ist ein ausführliches Interview mit Walter Moers enthalten.
By the way : Möchte hier irgendjemand mir das MAGIRA-Jahrbuch 2001 verkaufen ?