»Alles bleibt anders« von Siegfried Langer
Verfasst: 5. April 2009 21:05
Siegfried Langer, seit Mai 2004 auch hier im Forum angemeldet und aktiv, hat im Januar 2009 seinen ersten Roman im Atlantis-Verlag veröffentlicht.
»Alles bleibt anders« heißt der Roman, dessen Klappentext irgendwie an »Vaterland« von Robert Harris erinnert. Zum Glück ist aber der Klappentext so nicht richtig...
Klappentext:
»Schlimm genug für Frank Miller, daß er sein Gedächtnis verloren hat. Doch nicht nur das – er wurde offiziell für tot erklärt! Als ihn nicht einmal seine Verlobte Claire wiedererkennt, verwandelt sich sein rätselhaftes Schicksal endgültig in eine Tragödie.
Es ist das Jahr 2008 und Franks langsam zurückkehrende Erinnerungen konfrontieren ihn mit einer unglaublichen Realität: mit einem Dritten Reich, das das Jahr 1945 überlebt hat, mit einer NSDAP, die mächtiger und grausamer ist als jemals zuvor. Über ganz Europa weht die Flagge mit dem Hakenkreuz.
Franks Suche nach seiner Identität führt ihn in die deutsche Hauptstadt Germania, erbaut nach den tollkühnen Entwürfen Hitlers und Speers. Dort erfährt er, daß er kämpfen muß – um sein Leben, um seine Liebe zu Claire und um das Schicksal vieler anderer.«
Die Hauptfigur Frank Miller erwacht zwar tatsächlich im Jahr 2008, aber noch heißt Berlin Berlin und nicht Germania und scheinbar liegt diese Welt fast 100 Jahre in der Entwicklung zurück: es gibt kaum Autos, sondern Droschken, und die NSDAP existiert gar nicht. Und scheinbar starb Frank drei Jahre zuvor – er weiß nichts davon, denn sein Gedächtnis ist wie leer.
Frank Miller ist also erst einmal gezwungen überhaupt ein wenig Licht ins Dunkel seiner Existenz zu bringen, was ihm nach einem Viertel des gesamten Romans erst langsam gelingt: scheinbar starb er vor drei Jahren, nur wenige Tage nach dem endlich seine Freundin Claire sich dazu bereit erklärt hatte, ihn zu heiraten. Nun, als Frank sie aufsucht, stellt sich heraus, daß sie jemand anders geheiratet hat, jemanden, der sich als alte Studienfreund Franks bezeichnet. Frank bleibt mißtrauisch, und kommt einen Sache auf die Spur, die ihn schließlich doch noch in die Welt der NSDAP bringt, wenn auch anders als erwartet...
Siegfried Langer läßt seinen Roman bewußt in drei Teile zerfallen: Frank Millers Ankunft im alternativen Berlin des Jahres 2008, einem Zwischenkapitel mit einem Rückblick auf die Gründe seines Erscheinens dort, und schließlich Frank Millers Kampf für eine Zukunft ohne ein Drittes Reich. Diese grobe Dreiteilung holpert ein wenig vor sich hin, da sie für eine zwangsläufige Unterbrechung der Handlung führt, die erst am Schluß wieder aufgenommen werden kann. Der scheinbar handlungsbestimmende Kampf gegen die Herrschaft der Nazis stellt sich dabei ebenfalls als Kulisse heraus, denn dem Autor geht es letztlich gar nicht darum (auch wenn der Klappentext das anders darstellt) diese Geschichte zu erzählen. Für ihn steht das Leben von Frank Miller im Vordergrund, der auch als Bindeglied viele Elemente verbinden muß, ohne daß dies immer zur Zufriedenheit gelingt: manches bleibt Staffage oder dient nur dazu, die Geschichte Franks zu ermöglichen. Übrigens bleibt deshalb auch Germania kaum mehr als Blick ins Planungsbuch – das Berlin des Jahres 2008 wirkt hier lebendiger.
»Alles bleibt anders« heißt der Roman, dessen Klappentext irgendwie an »Vaterland« von Robert Harris erinnert. Zum Glück ist aber der Klappentext so nicht richtig...
Klappentext:
»Schlimm genug für Frank Miller, daß er sein Gedächtnis verloren hat. Doch nicht nur das – er wurde offiziell für tot erklärt! Als ihn nicht einmal seine Verlobte Claire wiedererkennt, verwandelt sich sein rätselhaftes Schicksal endgültig in eine Tragödie.
Es ist das Jahr 2008 und Franks langsam zurückkehrende Erinnerungen konfrontieren ihn mit einer unglaublichen Realität: mit einem Dritten Reich, das das Jahr 1945 überlebt hat, mit einer NSDAP, die mächtiger und grausamer ist als jemals zuvor. Über ganz Europa weht die Flagge mit dem Hakenkreuz.
Franks Suche nach seiner Identität führt ihn in die deutsche Hauptstadt Germania, erbaut nach den tollkühnen Entwürfen Hitlers und Speers. Dort erfährt er, daß er kämpfen muß – um sein Leben, um seine Liebe zu Claire und um das Schicksal vieler anderer.«
Die Hauptfigur Frank Miller erwacht zwar tatsächlich im Jahr 2008, aber noch heißt Berlin Berlin und nicht Germania und scheinbar liegt diese Welt fast 100 Jahre in der Entwicklung zurück: es gibt kaum Autos, sondern Droschken, und die NSDAP existiert gar nicht. Und scheinbar starb Frank drei Jahre zuvor – er weiß nichts davon, denn sein Gedächtnis ist wie leer.
Frank Miller ist also erst einmal gezwungen überhaupt ein wenig Licht ins Dunkel seiner Existenz zu bringen, was ihm nach einem Viertel des gesamten Romans erst langsam gelingt: scheinbar starb er vor drei Jahren, nur wenige Tage nach dem endlich seine Freundin Claire sich dazu bereit erklärt hatte, ihn zu heiraten. Nun, als Frank sie aufsucht, stellt sich heraus, daß sie jemand anders geheiratet hat, jemanden, der sich als alte Studienfreund Franks bezeichnet. Frank bleibt mißtrauisch, und kommt einen Sache auf die Spur, die ihn schließlich doch noch in die Welt der NSDAP bringt, wenn auch anders als erwartet...
Siegfried Langer läßt seinen Roman bewußt in drei Teile zerfallen: Frank Millers Ankunft im alternativen Berlin des Jahres 2008, einem Zwischenkapitel mit einem Rückblick auf die Gründe seines Erscheinens dort, und schließlich Frank Millers Kampf für eine Zukunft ohne ein Drittes Reich. Diese grobe Dreiteilung holpert ein wenig vor sich hin, da sie für eine zwangsläufige Unterbrechung der Handlung führt, die erst am Schluß wieder aufgenommen werden kann. Der scheinbar handlungsbestimmende Kampf gegen die Herrschaft der Nazis stellt sich dabei ebenfalls als Kulisse heraus, denn dem Autor geht es letztlich gar nicht darum (auch wenn der Klappentext das anders darstellt) diese Geschichte zu erzählen. Für ihn steht das Leben von Frank Miller im Vordergrund, der auch als Bindeglied viele Elemente verbinden muß, ohne daß dies immer zur Zufriedenheit gelingt: manches bleibt Staffage oder dient nur dazu, die Geschichte Franks zu ermöglichen. Übrigens bleibt deshalb auch Germania kaum mehr als Blick ins Planungsbuch – das Berlin des Jahres 2008 wirkt hier lebendiger.