Andreas Eschbach: Ein König für Deutschland

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lowcut
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Re: Andreas Eschbach: Ein König für Deutschland

Ungelesener Beitrag von lowcut »

breitsameter hat geschrieben:In der Zeitschrift CICERO ist ein Interview mit Andreas zu seinem Roman »Ein König für Deutschland« erschienen:
http://cicero.de/97.php?ress_id=15&item=4271
Schöne Interview. Danke. :)
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breitsameter
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Re: Andreas Eschbach: Ein König für Deutschland

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Hier eine Rezension von Oliver Naujoks zu »Ein König für Deutschland«:
http://oliblog.blogg.de/eintrag.php?id=2200
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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oghilscher
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Re: Andreas Eschbach: Ein König für Deutschland

Ungelesener Beitrag von oghilscher »

Obwohl ich von den Vorinformationen bezüglich des Inhalts eher skeptisch war, habe ich mir "Ein König für Deutschland" letzte Woche vor dem Nachtdienst gekauft. Was soll ich sagen?
Das Teil ist ein echter Pageturner und nach zwei Nächten war ich durch. Besonders in der ersten Hälfte sind Fakten und Fiktion geradezu beklemmend miteinander verquickt worden (wer weiß schon, wie nah Andreas hier der Wahrheit über die letzten paar Wahlen in den USA kommt?).
Meiner Meinung nach kann man einen Eschbach-Roman fast immer blind kaufen - der Lesegenuß ist garantiert. "Ein König für Deutschland" bestätigt meine These mal wieder. :popcorn:
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Shock Wave Rider
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Re: Andreas Eschbach: Ein König für Deutschland

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Meine 2Pence:

Eschbach schreibt einen gut lesbaren Stil und versteht es, einen Spannungsbogen aufzubauen und über das ganze Buch hinweg aufrecht zu erhalten.
Auch das Thema "Betrugsmöglichkeiten durch Wahlcomputer" ist interessant. Allerdings hätte ich das lieber als Essay oder Artikel gelesen, und nicht als Roman.

Die Figuren verhalten sich wie aus einer Vorabend-Soap-Opera entsprungen. Auch die Twists bewegen sich auf dem Niveau. Obwohl Eschbach viel Recherchearbeit in den Roman hineingesteckt hat, bleiben doch manche Hintergründe unberücksichtigt. So löst er zwar das Problem der Mindestmitgliederzahl einer Partei. Andererseits braucht eine Partei auch mindestens 20000 unterstützende Unterschriften, um zu einer Bundestagswahl zugelassen zu werden. Wie die VWM dazu kam, erfahren wir leider nicht.

Auch andere Punkte werden oberflächlich abgehandelt. So kanzelt Simon König gleich in seinem ersten Interview alle wichtigen deutschen Adelshäuser ab. Es verwundert, dass deren Vertreter diese Ohrfeige so stillschweigend entgegennahmen, ohne sich zu wehren. Zumindest hätten die Reporter Jagd auf die Adeligen gemacht - und irgendeiner hätte sich bestimmt verplappert. Das wäre in den Medien schnell hochgekocht.
Vor allem das Stillhalten der Hohenzollern und Wettiner nach dem Wahlerfolg der VWM verwundert.

Zu allem Überfluß erscheinen die Figuren oftmals wie das Sprachrohr des Autors und nicht immer wie selbständig agierende Persönlichkeiten.

Das Ende ist ebenfalls unbefriedigend. Vieles erscheint auf die Schnelle abgehandelt. Schade vor allem, dass der Zauberer seinen Trick zur Manipulation von einigen Tausend Wahlcomputern mit ins Grab genommen hat!

Insgesamt ein unterhaltsamer Roman, der sich gut runterliest, aber auf dem Niveau von Eschbachs erklärten Vorbildern Heinz G. Konsalik und Johannes Mario Simmel angekommen ist. Eine Steigerung gegenüber "Ausgebrannt", aber aufgrund der genannten Mängel für mich kein herausragendes Werk.

Gruß
Ralf
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Denn er tut sich verbitten
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Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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Re: Andreas Eschbach: Ein König für Deutschland

Ungelesener Beitrag von gernot1610 »

Ich hab das Buch erst jetzt, durch zufall, "gehört". Auf einer längeren Fahrt habe ich mir das Hörbuch reingezogen. Ich geh mal davon aus, das es nicht sonderlich gekürzt, oder gar verstümmelt wurde.

Es ist für mich ein typischer Eschbach. 1. Gute Idee, 2. Gute Story, 3. Schwacher Schluss

Ich mag die Bücher von Eschbach. Die Ideen sind immer außergewöhnlich, die Storys spannend und (bis kurz vor schluss) gut erzählt. Es gibt immer einen guten Spannungsbogen und man hat immer das Gefühl das dem Ganzen ordentliche Recherchearbeit zu Grunde liegt. Einzig der Schluss wirkt immer wieder fahrig, unkonzentriert und "wie mit der heißen Nadel gestrickt". Dieses "Schlussproblem" zieht sich durch alle Bücher, die ich von Eschbach kenne. Bei manchen Büchern hat mich der Schluss gewaltig gestört (jesus Video, 1 Billion, Ausgebrannt), bei manchen weniger (der letzte seiner Art, Kellvitt, Haarteppichknüpfer, Quest). Allerdings zieht sich das mit dem Schluss wohl durch all seine Bücher.

Ich vergebe für das Hörbuch trotz dem Schluss 7 von 10 möglichen Parteien
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