SF von Markus Heitz - Collector

[breitsameter]

Beim Dort.Con 2009 erzählte Markus Heitz, daß er plane auch mal einen SF-Roman zu schreiben. Am 17. Mai (oder so, der Verlag und die Presseaussendung sind da nicht ganz konform...) wird nun der Roman von Markus Heitz schon bei Heyne erscheinen. Der Roman heißt »Collector« und das schreibt der Verlag dazu:

Das neue ultimative Zukunftsepos vom Bestsellerautor von "Die Zwerge"!

Die Zukunft, unendliche Weiten - Dies ist die Geschichte vom Aufbruch der Menschheit ins All. Die Geschichte der Besiedelung zahlloser faszinierender Welten. Und die Geschichte der Begegnung mit den Collectors, Außerirdischen, die noch überheblicher sind als wir – und weit-aus gefährlicher! Mit "Collector" hat Markus Heitz, Autor des Bestsellers "Die Zwerge", das ultimative Zukunftsepos geschrieben – ein atemberaubendes Abenteuer in Cinemascope.

Wir schreiben das Jahr 3042. Die Menschheit ist ins Weltall aufgebrochen, doch nicht mit ei-gener Technik, sondern mit Hilfe von Objekten, die man bei Ausgrabungen auf der Erde ge-funden hat: außerirdische Hinterlassenschaften, die zwar funktionieren, deren Funktionsweise die menschlichen Piloten jedoch nur in Ansätzen verstehen. So verläuft die Besiedlung anderer Planeten denkbar chaotisch. Doch dann treffen die Menschen auf eine außerirdische Spezies – die Collectors –, die anbietet, die menschliche Zivilisation unter ihre Fittiche zu nehmen und in die Gemeinschaft der galaktischen Völker einzuführen. Ein Angebot, das die Menschen nicht ablehnen können – mit katastrophalen Folgen.

Collector_h500.jpg

Jemand Interesse, den Roman in einem Lesezirkel zu lesen?

[Olaf]

Hmm, klingt jetzt erst mal nicht schlecht. Scheint auf ne knackige Space-Opera hinauszulaufen. Bei Markus heitz erwarte ich eh vor allem erst mal eine spannende Abentuergeschichte und keine Social Fiction.ausgearbeitete Z

[Oliver]

@Florian: Da uns Markus ja da bewusst mit einem ganz neuen Begriff beglücken will: Kannst Du bitte im Thread-Titel aus dem "SF" ein "Space Fiction" machen? Nicht, dass ein unbedarfter Besucher hier noch auf die Idee kommt, dass das Science Fiction heißen soll. Markus möchte bewusst nicht in den Ruch von SF-Nerdtum kommen, deshalb ist Space Fiction auch etwas völlig anderes , nicht so wissenschaftlich, sondern abenteuerlich.

Ach ja: Ich bin gespannt auf den Roman und werde ihn bald nach Erscheinen lesen. Markus Fantasy-Schwarten sind rasant geschrieben, für meinen Geschmack aber zu formelhaft, weshalb ich die nie zu Ende schaffe. Da Markus von "Perry Rhodan" praktisch völlig unbeleckt ist, bin ich mal gespannt, wie sich eine Space Opera aus seiner Feder liest, ich erwarte dort ebenfalls Rasanz und viel (brutale) Action, das könnte durchaus mal Spaß machen so etwas von jemandem zu lesen, für den im allgemeinen die SF, tschuldigung, Space Fiction, einen Ausflug und kein Heimspiel darstellt und im besonderen der keine Vorbefassung mit PR aufweist.

[breitsameter]

@Florian: Da uns Markus ja da bewusst mit einem ganz neuen Begriff beglücken will: Kannst Du bitte im Thread-Titel aus dem "SF" ein "Space Fiction" machen? Nicht, dass ein unbedarfter Besucher hier noch auf die Idee kommt, dass das Science Fiction heißen soll. Markus möchte bewusst nicht in den Ruch von SF-Nerdtum kommen, deshalb ist Space Fiction auch etwas völlig anderes , nicht so wissenschaftlich, sondern abenteuerlich.

Woher hast Du das?
Aha, habe gerade selbst was auf der bedienerunfreundlichen Website von Markus Heitz gefunden. Was uns der Verlag auch verschweigt:

Über COLLECTOR!
Der SpaceFiction-Roman spielt in der Justifiers-Welt [ein Rollenspiel, zu dem Markus Heitz die Rechte gekauft hat]. Ein Auftaktroman, der das Flair, die Stimmung im Jahre 3042 vermittelt.
Für die Rollenspieler wird ihre Spielewelt damit lebendiger, und alle anderen bekommen einfach "nur" eine gemeine, unterhaltsame und dunkle SpaceOpera. )

Meine Begeisterung ist gerade gehörig abgesunken, seit dem ich weiß, daß das ein Roman zu einem Rollenspiel-Universum sein soll...

[Pogopuschel]

@Florian: Da uns Markus ja da bewusst mit einem ganz neuen Begriff beglücken will: Kannst Du bitte im Thread-Titel aus dem "SF" ein "Space Fiction" machen? Nicht, dass ein unbedarfter Besucher hier noch auf die Idee kommt, dass das Science Fiction heißen soll. Markus möchte bewusst nicht in den Ruch von SF-Nerdtum kommen, deshalb ist Space Fiction auch etwas völlig anderes , nicht so wissenschaftlich, sondern abenteuerlich.

Woher hast Du das?
Aha, habe gerade selbst was auf der bedienerunfreundlichen Website von Markus Heitz gefunden. Was uns der Verlag auch verschweigt:

Das hat er auf der Bucon erzählt, aber mit leicht ironischem Unterton, so dass es eher vom Verlag zu kommen scheint. "Collector" basiert nicht nur auf diesem Rollenspielsystem, Heitz will auch das Rollenspiel neu herausbringen. Die Romane sollen von mehreren Autoren geschrieben werden. Den nächsten schreibt Christoph Hardebusch, dessen "Sturmwelten" Seefahrer-Fantasy mir besser gefällt, als das, was ich von Heitz kenne.

[a3kHH]

Meine Begeisterung ist gerade gehörig abgesunken, seit dem ich weiß, daß das ein Roman zu einem Rollenspiel-Universum sein soll...

Einspruch!
Die Battletech-Romane, die bei Heyne rausgekommen sind, waren ein guter SF-Action-Zyklus mit einigen Höhepunkten.
Die Shadowrun-Romane hatte ebenfalls ihre Highlights.
Und auch wenn ich Warhammer und Warhammer 40.000 nicht mag, der Inquistor-Zyklus von Ian Watson ist sehr gut, der erste Band sogar m.E. genial.
Von daher sehe ich für mich keinen Grund, dieses Setting als negativ zu interpretieren.

[Pogopuschel]

Die Shadowrun-Romane hatte ebenfalls ihre Highlights.

Mit Shadowrun hat Heitz ja sogar angefangen. Rollenspielromane von ihm sind also nicht wirklich etwas Neues.

[Olaf]

Meine Begeisterung ist gerade gehörig abgesunken, seit dem ich weiß, daß das ein Roman zu einem Rollenspiel-Universum sein soll...

Einspruch !
Die Battletech-Romane, die bei Heyne rausgekommen sind, waren ein guter SF-Action-Zyklus mit einigen Höhepunkten.
Die Shadowrun-Romane hatte ebenfalls ihre Highlights.
Und auch wenn ich Warhammer und Warhammer 40.000 nicht mag, der Inquistor-Zyklus von Ian Watson ist sehr gut, der erste Band sogar m.E. genial.
Von daher sehe ich für mich keinen Grund, dieses Setting als negativ zu interpretieren.

Das ist schon okay von Florian.
Er mag halt keine Rollenspiele.

[breitsameter]

Meine Begeisterung ist gerade gehörig abgesunken, seit dem ich weiß, daß das ein Roman zu einem Rollenspiel-Universum sein soll...

Einspruch!
Die Battletech-Romane, die bei Heyne rausgekommen sind, waren ein guter SF-Action-Zyklus mit einigen Höhepunkten.
Die Shadowrun-Romane hatte ebenfalls ihre Highlights.
Und auch wenn ich Warhammer und Warhammer 40.000 nicht mag, der Inquistor-Zyklus von Ian Watson ist sehr gut, der erste Band sogar m.E. genial.
Von daher sehe ich für mich keinen Grund, dieses Setting als negativ zu interpretieren.

Laß es mich so sagen:
+ Das ist ein Roman zu einem Rollenspiel-Universum, das schon existiert, jetzt von Markus Heitz aufgekauft wurde und wieder auf den Markt kommen soll. Soll heißen: der Roman steht nicht für sich, sondern soll auch verkaufsfördernd für das Rollenspiel wirken. Das ist für mich kein Qualitätsmerkmal.
+ Der Roman ist kein einzelnes Werk, sondern als Auftakt für eine Reihe mit verschiedenen Autoren ausgelegt. Da stehte ich (als Leser) gar nicht darauf.

[Bungle]

Ich habe nichts gegen Romane, die in Spielwelten angesiedelt sind, habe ShadowRun und DSA-Romane mit Freude gelesen. Ich frage mich nur, was diese neuen Media-Romane für die SF-Reihe bei Heyne bedeuten. Wird es nun noch weniger Einzeltitel auch von deutschen Autoren geben?

MB

[Oliver]

+ Der Roman ist kein einzelnes Werk, sondern als Auftakt für eine Reihe mit verschiedenen Autoren ausgelegt. Da stehte ich (als Leser) gar nicht darauf.

Da bin ich im Prinzip bei Dir, kann das aber für mich leicht lösen, indem ich das einfach als Standalone-Werk lesen werde. Ist es toll, kann ich ja weitere Romane zumindest mal andenken, vermutlich reicht mir als Eindruck dann aber das eine Buch. Mich reizt vor allem das Nachprüfen, wie der mit Abstand erfolgreichste deutsche Phantastik-Autor im Moment mit einer Space Opera zu recht kommt.

[Hexodus]

Hmm, mir wäre es auch lieber, wenn das Buch etwas eigenständiger wäre. Anderenseits zeigen diverse Battletech- und Shadowrun-Romane, und ich würde sogar die Maddrax-Heftromanserie als ein hervorragendes Beispiel dazuzählen, dass sich Autoren innerhalb eines definierten Universums sehr wohl kreativ austoben können. Bei der Beteiligung mehrerer Autoren ist das sogar die einzige Möglichkeit den Lesestoff konsistent zu halten.
Ich versuche mal offen zu bleiben, obwohl ich mich selber in Florians Fraktion sehe. Ohmmm, ich bin gaaaanz offfen. Ohmmmmm

[a3kHH]

Meine Begeisterung ist gerade gehörig abgesunken, seit dem ich weiß, daß das ein Roman zu einem Rollenspiel-Universum sein soll...

Einspruch!

Laß es mich so sagen:
+ Das ist ein Roman zu einem Rollenspiel-Universum, das schon existiert, jetzt von Markus Heitz aufgekauft wurde und wieder auf den Markt kommen soll. Soll heißen: der Roman steht nicht für sich, sondern soll auch verkaufsfördernd für das Rollenspiel wirken. Das ist für mich kein Qualitätsmerkmal.
+ Der Roman ist kein einzelnes Werk, sondern als Auftakt für eine Reihe mit verschiedenen Autoren ausgelegt. Da stehte ich (als Leser) gar nicht darauf.

Die Verkaufsförderung ist sicherlich nichts, das eine positive Erwartungshaltung fördert, da gebe ich Dir Recht.
Andererseits habe ich gerade bei Autorengruppen, die sich gemeinsam innerhalb eines Universums austoben, sehr gute Erfahrungen gemacht. Neben den bereits genannten Rollenspiel-Büchern und abgesehen von den deutschen Heftroman-Serien denke ich da an die Diebeswelt- oder die Wild Card-Bücher. Und bei den Frauengruppen um McCaffrey und Zimmer-Bradley ist das ebenfalls gang und gäbe. Von daher solltest Du Dir einen Ruck geben und in die Beispiele einfach mal reinlesen, es könnte Dich "bekehren".

[Jordan]

Achtung, Text kann Spoiler enthalten



Hmm. Recht spannend geschriebener Roman. Reinrassige Space Opera, was dann auch durch die Unterteilung in Akte und Szenen noch mal jedem aufs Brot geschmiert wird, der das nicht auf Anhieb begriffen hat

Auf den Leser prasseln schon eine Menge Informationen hernieder, diversen Macht- und Interessegruppen werden - oft nur schlaglichtartig - beleuchtet. Man erahnt, welches Potential das Justifiers-Universum haben könnte. Ob das alles auf einmal hätte kommen müssen? Andererseits macht einiges schon Lust, mehr darüber zu erfahren, zum Beispiel der ganze

Driver/Co-Driver Komplex

Mir persönlich bleibt das Buch zu sehr an der Oberfläche. Motivationen wechseln oder entstehen gelegentlich, ohne das so recht klar wird, warum das eigentlich passiert. Manche Figuren wirken genau so: Wie Figuren, nicht wie Menschen/Wesen, denen man im wirklichen Leben begegnen könnte. Um im Rollenspiel-Jargon zu bleiben: Da ist dem Spielleiter manchmal nicht gelungen, die NSC's mit Leben zu füllen. Gewisse Motive wiederholen sich im ganzen Roman, z.B.

ist der Autor offenbar davon fasziniert, wenn Blut wie Wasser aus Ohren, Nase, Mund und sonstigen Körperöffnungen rinnt

Auch die Technik scheint mir zu wenig ausgearbeitet, da hätte gern mehr und vor allem detaillierteres kommen dürfen. Einige Lösungen strapazieren das Vorstellungsvermögen des SF-Fans schon arg. Das geht z.B. mit der Eingangszene los, in der

ein erst kürzlich ausgebuddeltes und dann entführtes Raumschiffs-Überlichttriebwerk kurzerhand aktiviert wird und mitsamt daranhängendem Laster zielgenau den Punkt erreicht, den es erreichen soll

Was gut funktioniert, ist der Aufbau des düsteren, gemeinen Grundtons dieses Universums, was Markus Heitz in seinem Nachwort als eine der Zielvorstellungen angibt - neben der Wiedererweckung des Justifier-Rollenspieluniversums samt umfassender Produktpalette, wie Pen-and-Paper-Rollenspiel, Bücher, Comics, etc. (Es wundert mich, dass nicht auch noch ein Kinofilm angekündigt wurde )

Das Finale - ok, kann man so machen, wenn mir persönlich auch originelle Lösungen mehr zusagen Der letzte Funkspruch

der Keeper

entschädigt ein wenig für eine gefühlte

Deux-ex-machina-Lösung. Die Menschenfresser-Aliens dagegen - Gute Güte, wahrscheinlich war das ironisch gemeint und ich hab's nur mal wieder nicht verstanden

Alles in allem eine flüssig zu lesende, spannende Geschichte ohne sonderlichen Tiefgang, für die mir der hohe Preis des TB nicht angemessen erscheint. Aber man kann Heyne hier wohl kaum den Vorwurf machen, dass man den Namen Heitz zur Scheffelung einiger Zusatztaler verwendet