Theodore Sturgeon -- fast vergessen?

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a3kHH
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Re: Theodore Sturgeon -- fast vergessen?

Ungelesener Beitrag von a3kHH »

Ich habe diverse Story-Bände von ihm, einen Omnibus und, last but not least, Heyne SF&F 3062 "Das Milliardengehirn" (The Cosmic Rape). Warum man heutzutage andauernd jeden Autor neu übersetzen muß, enzieht sich mir so ein bißchen. Denn die alten Übersetzungen waren schon passend, wie man an den Neuübersetzungen vom "Herrn der Ringe" oder Simaks "City" gesehen hat, sind die mühsam an die Moderne angepassten Übersetzungen den klassischen oftmals unterlegen. Als Sturgeon-Fan solltest Du die alten Heyne- und Goldmann-Ausgaben haben - und Dir die Shayol-Übersetzung in jedem Fall besorgen, denn mindestens ein Vergleich Klassik / Moderne springt dabei heraus.
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Überlicht, Beamen, Günther Jauch als Bundespräsident, intelligente Forenbeiträge und eine positive Rezension von John Ashts Machwerken wird von Elfen verhindert
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Andreas Simon
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Re: Theodore Sturgeon -- fast vergessen?

Ungelesener Beitrag von Andreas Simon »

Danke für die Infos. Ich werde es mal versuchen. Ich würde halt gerne mal jemandem auf Deutsch eine TS-Story zum Lesen geben und erleben, dass er oder sie mit einem ähnlich fassungslosen "mir blieb gerade die Spucke weg" und nassen Augen zurückkommt wie ich nach dem ersten Lesen, damit man dann drüber diskutieren kann. Ohne den "Whammo" ist das sinnlos.
Das passiert mit den Originalen regelmäßig, und selbst so ein harter Knochen wie Harlan Ellison (vgl. Eingangspost) war dagegen ja nicht immun.
khzimmer
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Re: Theodore Sturgeon -- fast vergessen?

Ungelesener Beitrag von khzimmer »

Hallo Andreas,

leider sind die beiden Bände des (mittlerweile untergegangenen) Shayol-Verlages auch antiquarisch nun sehr selten geworden.

Die enthaltenen Übersetzungen wurden seinerzeit ja mit viel Liebe und Enthusiasmus angefertigt, ich finde sie lesbarer als die der früheren Bändchen in anderen Verlagen.

Dennoch rate ich (wegen der auf Englisch oft wie leise Lieder klingenden Sprache Sturgeons) zum Original-Text:

Inzwischen sind die 13 Bände der Gesamtausgabe nicht nur gedruckt verfügbar sondern als eBook bei Amazon teils sehr(!) preiswert erhältlich.
Wenn Du auf dem eBook Reader ein gutes Wörterbuch hast, klappt die Lektüre recht angenehm. (Besonders für Band 1 zu empfehlen, seine frühesten Geschichten sind teils vom Leben in der Handelsschifffahrt geprägt und bringen einige Fachbegriffe mit.)


... doch, was mich am meisten wundert: Nächstes Jahr ist Sturgeons 100. Geburtstag und ich sehe noch keine Vorankündigungen neu übersetzter Werke von ihm bei deutschen Verlagen!?

Liegt es an mir, sehe ich die bloß nicht, oder ist WIRKLICH noch niemand auf die Idee gekommen?

Nachdenkliche Grüße
Karl-Heinz
khzimmer
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Re: Theodore Sturgeon -- fast vergessen?

Ungelesener Beitrag von khzimmer »

PS: Bei Fanpro fand ich soeben einen optimistisch stimmenden Hinweis:

"Fanpro plant hochwertige Sammlerausgaben zu Kultautoren wie etwa Jack Vance, Theodore Sturgeon, Gene Wolfe oder Frank Herbert."
http://www.fanpro.de/weitere-autoren/

Vorfreude! :)
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Doop
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Re: Theodore Sturgeon -- fast vergessen?

Ungelesener Beitrag von Doop »

khzimmer hat geschrieben: 21. September 2017 11:29 PS: Bei Fanpro fand ich soeben einen optimistisch stimmenden Hinweis:

"Fanpro plant hochwertige Sammlerausgaben zu Kultautoren wie etwa Jack Vance, Theodore Sturgeon, Gene Wolfe oder Frank Herbert."
http://www.fanpro.de/weitere-autoren/

Vorfreude! :)
Das ist natürlich schön, wird aber natürlich auch sicher teuer. Und zu zumindest zu Jack Vance gibt es ja bereits ganz hervorragende Sammlerausgaben (auch hochpreisig) aus der Edition Irle. Da sehe ich eigentlich keinen Markt. Aber Gene Wolfe, Frank Herbert, Theodore Sturgeon? Ja, bitte!
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Knochenmann
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Re: Theodore Sturgeon -- fast vergessen?

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Es gibt einen schönen Podcast dazu:

Sigma2Foxtrott 027 Theodore Sturgeon
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

Mod-Hammer flieg und sieg!


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khzimmer
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Re: Theodore Sturgeon -- fast vergessen?

Ungelesener Beitrag von khzimmer »

DANKE für den Hinweis zum Podcast, ich kannte ihn noch nicht. :)

Gut gelaunte Grüße aus Heidelberg
Karl-Heinz
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Andreas Simon
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Re: Theodore Sturgeon -- fast vergessen?

Ungelesener Beitrag von Andreas Simon »

Das Bild mit dem Nachruf ist offline, deswegen hier nochmal neu eingebettet.
Andreas Simon hat geschrieben: 21. Januar 2011 15:01 Während der nur drei Jahre nach ihm gestorbene Robert Heinlein nach wie vor im Fandom-Gespräch präsent ist und seine Bücher (sogar in Bahnhofsbuchhandlungen) erhältlich sind, ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass der meiner Meinung nach ähnlich bedeutsam wie er und Philip Dick einzustufende Theodore Sturgeon fast vergessen ist; nicht nur hier in Deutschland, sondern auch auf der anderen Seite des großen Teichs. Die von Paul Williams seit 1994 herausgegebene Gesamtanthologie hat meines Erachtens daran wenig geändert; ich begegne immer häufiger SF- und Phantastikfans, die seinen Namen nie gehört haben.
Bild
Das ist ungewöhnlich, und ich kann es mir nicht erklären. Als ich zum ersten Mal diesen ^ Nachruf auf ihn las (insbesondere die dritte Spalte), hatte ich nasse Augen bekommen, weil Sturgeons Schreibe auf mich wie anscheinend auf den Verfasser stets diese Wirkung hatte -- die eines Autors mit dem intensivsten Blick für die "conditio humana" in der SF, mit einer Empathie für seine Charaktere, die ich nirgendwo anders bisher gefunden habe.

Dass er sozusagen zu den Urgesteinen und Giganten der SF zählen würde, stand für mich außer Zweifel -- aber ich scheine mich geirrt zu haben. Woran könnte das liegen?
Ein paar gute Erklärungen auf diese Frage sind ja schon da -- aber vielleicht gibt es noch ein paar mehr?
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keenSo
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Re: Theodore Sturgeon -- fast vergessen?

Ungelesener Beitrag von keenSo »

Knochenmann hat geschrieben: 22. September 2017 03:17 Es gibt einen schönen Podcast dazu:

Sigma2Foxtrott 027 Theodore Sturgeon
kannt ich noch nicht, danke
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Spacepirat

Re: Theodore Sturgeon -- fast vergessen?

Ungelesener Beitrag von Spacepirat »

Moin,

den Roman "Baby ist drei" von Sturgeon habe ich schon mehrmals gelesen, immerwieder klasse.
Es geht um eine Gruppe Kinder die einige Psi Sachen drauf haben und als Gruppe auftreten.
Der Kopf der Gruppe ist ein mongoloides Baby. Ein Erwachsener gehört auch dazu.

Diese Gruppe stellt eine neue Stufe der Evolution dar.

"Tausend Schiffe am Himmel" ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die mir mehr als positiv in Erinnerung geblieben sind,
den Band werde ich mir mal wieder besorgen.
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