Äh, mit Verlaub, aber dann sollte man auf Formulierungen wie "Flüssiger als flüssig" einfach bloß grundsätzlich, prinzpiell und überhaupt verzichten.breitsameter hat geschrieben:Ich denke, in diesem Punkt sind wir uns auch alle einig. Nur bei der Ausgestaltung fängt die Diskussion an.Bully hat geschrieben:Ich habe seine HP so verstanden, dass gezeigt werden soll, dt. SF sei nicht per se Schund.
Da sind die Assoziationen nämlich "Überflüssig" und "Dünnpfiff".
Willst Du damit zeigen, amerikanische Autoren schrieben Schund?Meine ganz persönliche Sicht: Ich präsentiere bei SF-Fan.de bewußt seit vielen Jahren deutsche Science-Fiction-Autoren, von denen ich als Leser überzeugt bin. ...
Wenn nicht, sollte man anderen Leuten, die prinzipiell dasselbe machen wie Du, vllt. auch nicht unterstellen, dass sie Amerikaner bashen.
Wenn dt. SF so sinnlos wäre, wäre das doch für die Katz.Auch der Deutsche Science Fiction Preis hat z.B. das klare Ziel, hervorragende deutschsprachige SF auszuzeichnen und damit bekannter zu machen - auch bei den Verlagen, die zumindest früher regelmässig entsprechende Informationen dazu auch geschickt bekamen.
Okeeee. Die Stellen, wo hier im Wesentlichen die Umsetzung der Sache anstatt der Sache selbst kritisiert werden, muss man mit der Lupe suchen.
Von einem Konzept, das anscheinend vor allem auf einer reinen Auflistung, bzw. kommentarlosen Nennung deutschsprachiger SF-Neuerscheinungen beruht (und das momentan auch noch nur sehr lückenhaft erfüllt), bin ich nicht überzeugt.
Die Kritik beruht mehr aus folgenden Punkten:
- dt. SF sei halt schlechter, also sind alle Versuche, jemanden (inkl. den entsprechenden Kritiker) vom Gegenteil zu unterscheiden, überflüssig,
- es müsse "deutschsprachig" statt "deutsch" heißen, weil letzteres den Fokus auf die Nationalität statt auf die Sprache richtet (prinzipiell wäre der Einwand ok, aber da man Literatur bekanntermaßen aus Sprache macht, käme mir "deutschsprachig" unnötig redundant und überflüssig vor, um nicht zu sagen, doppelt gemoppelt...)
- es gäbe keine spezifisch deutsche Stile, Themen, Erzählweisen oder sonstige Alleinstellungsmerkmale gegenüber SF in anderen Sprachen bzw.
- die Ablehnung "amerikanischer" SF schränke die Vielfalt und den Ideenreichtum ein.
=> die beiden letzteren Argumente passen nicht zusammen - wenn SF aus anderssprachigen Ländern "genauso" ist wie dt., schränkt deren Ablehnung (die so auch nicht gefördert wird) nicht den Ideenreichtum ein, wenn doch, dann ist dt. SF DOCH irgendwie anders.
- dt. SF-Autoren seien irgendwie beleidigt, weil dt. Leser lieber anglischsprachige SF lesen.
Nun, wenn das auf einige oder alle dt. Autoren zuträfe, hieße das noch lange nicht, dass das auch unberechtigt sei.
Ob die Lösung darin zu suchen ist, mehr "massenkompatibel" zu schreiben oder mehr an sich zu arbeiten (falls das ein Widerspruch ist), weiß ich auch nicht, aber mehr Werbung für die "heimische Industrie" kann einfach nicht schaden.
(Bzw., wenn man Werbung für falsch hält, dann sollte man auch jede Werbung ablehnen.)
Und "Kauft das Buch, es ist auf deutsch!" ist jetzt kein schlechteres Argument als: "Kauft das Buch, das ist von Frank Herberts Sohn seinem Kumpel!".