Ich kenne kein besseres Werk von Banks, weil ich nach diesem Leseerlebnis keines mehr anfassen werde. Gleiches gilt für die Herren Bear, Benford und Foster, bei denen sich meine Leseversuche ebenfalls als Griff ins Klo erwiesen.Stormking hat geschrieben: Du willst also Deine Meinung dadurch belegen, daß Du Dich selber zitierst? Sorry, aber ich habe schon überzeugendere Argumentationsketten gesehen, auch von Dir.
Ansonsten ist es billig, sich ein schwächeres bzw. gewöhnungsbedürftiges Werk eines Autors herauszugreifen. Wie Andreas weiter oben ganz richtig gesagt hat ist der einzig sinnvolle Weg, nur das beste vom Besten miteinander zu vergleichen.
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So, nun Du.
Allerdings wollte ich eigentlich nicht auf diesen oder jenen Verriß hinaus, sondern auf den Umstand, daß die Erwartungshaltungen völlig unterschiedlich sein können. Ich mag zum Beispiel kein Technobabble und die Wissenschaft ist mir auch herzlich gleichgültig, weshalb ich mit den von Dir genannten Autoren und vielen anderen nichts anfangen kann. Mich reizen dafür melancholische und mystische Szenarien, wo die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Phantasie verschwimmen, und ich nebenbei noch Freude an der Sprache und den poetischen Bildern habe. Also Autoren wie den frühen Bradbury, Ballard oder Cordwainer Smith, aber auch die Strugatzkis oder Lukianenko. So etwas möchte ich lesen, und deshalb versuche ich auch so zu schreiben. Hier Maßstäbe wie "besser" oder "schlechter" anzulegen, halte ich für gewagt und nicht zielführend. Daß deutsche Autoren bei diesen Klassikern kaum vertreten sind, ist mir auch klar, aber wir erleben seit einiger Zeit - auch wenn es kaum einer außerhalb der Szene bemerkt - eine positive Entwicklung. Andreas Eschbachs "Haarteppichknüpfer" wurde schon genannt, Marcus Hammerschmidt ebenfalls, Michael Marraks Bücher sind nicht so mein Ding, aber er hat ebenfalls viele Anhänger gefunden, Michael Iwoleit mit "Psyhack", Heidrun Jänchen, Armin Rößler, Frank Hebben, Uwe Post und noch eine ganze Reihe jüngerer Autoren sind dabei, sich zu profilieren. Das sollte man nicht kaputtreden, auch wenn es zu Werken von internationaler Bedeutung nur in Ausnahmefällen reichen wird.
Ein direkter Vergleich zwischen deutscher und englischsprachiger SF-Literatur verbietet sich wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen (auch der Autorenzahl) eigentlich von selbst, ich verwahre mich nur gegen Aussagen wie: "Deutsche SF ist eh provinziell und langweilig, und die Engländer und Amerikaner sind per se viieeel besser." Sind sie nicht, aber daß sich unter tausend Romanen eher ein Spitzenwerk findet als unter 20 ist schon aus rein statistischen Gründen wahrscheinlicher. Und noch ein - nicht ganz ernstgemeinter - Nachsatz: Für das, was sich in Deutschland mit SF-Texten überhaupt verdienen läßt, sind wir schon heute überdurchschnittlich gut.
Frank