Zukunftsvisionen für die Menschheit

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Andreas Eschbach
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Re: Science Fiction am Ende?

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

jeamy hat geschrieben:auch wenn der mensch eines tages das universum erobert (mit einem biologischen körper eigentlich ein unding, da wäre es besser, sich zuvor in cyborgs zu verwandeln. dann würde es funktionieren), andere welten besiedelt, vielleicht sogar auf andere zivilisationen trifft, was nützt es ihm? dieses universum wird irgendwann "sterben". auf andere universen ausweichen?
:kaffee_muede: Würde ich jetzt mal unter "Luxussorgen für Fortgeschrittene" ablegen. Die Dinosaurier hätten mehr Anlass gehabt, sich solche Gedanken zu machen, so ab dem hundertmillionsten Jahr ihrer Existenz – aber wir? Ich würd' mal sagen, falls wir in die Verlegenheit kommen, dass das Universum vor "uns" stirbt, dann wird sich schon eine Lösung finden. Die wir uns heute eh noch nicht vorstellen können.
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Andreas Eschbach
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Re: Zukunftsvisionen für die Menschheit

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Christof hat geschrieben:Man frage doch einfach mal einen Menschen aus der Bronzezeit zu einem Ipad.
Ach was. Der würde keine halbe Stunde brauchen, um damit zurechtzukommen. Der würde sich sagen, "huch, Magie", und gut. Und mal ehrlich: Mehr hat uns Steve Jobs ja auch nicht gesagt, oder? :D

Man stelle mal einen Menschen der Jetztzeit an einen Schmelzofen der Bronzezeit. Der hätte mehr Probleme ... :lol:
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jeamy
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Re: Science Fiction am Ende?

Ungelesener Beitrag von jeamy »

Andreas Eschbach hat geschrieben: :kaffee_muede: Würde ich jetzt mal unter "Luxussorgen für Fortgeschrittene" ablegen.
natürlich müssen wir uns beide keine gedanken mehr machen. das stimmt schon. auch millionen generationen nach uns nicht, sofern es diese geben sollte. aber der neue titel des themas lautet ja "Zukunftsvisionen für die Menschheit". und meine visionen gehen halt ein bisschen weiter. ;)
ich überlege mir manchmal, was ... wenn das universum stirbt und wir noch immer hier sind und uns noch immer als menschen begreifen/bezeichnen. wie immer wir dann auch aussehen mögen.
Andreas Eschbach hat geschrieben:Die wir uns heute eh noch nicht vorstellen können
ich kann sie mir vorstellen. wir müssen nur durch die engen maschen der planck-zeit schlüpfen. ;)
Andreas Eschbach hat geschrieben:Man stelle mal einen Menschen der Jetztzeit an einen Schmelzofen der Bronzezeit. Der hätte mehr Probleme ...
allerdings. daran hab' ich mir auch schon die zähne ausgebissen. aber ich gebe nicht auf.
Zuletzt geändert von jeamy am 11. Februar 2012 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Christof

Re: Zukunftsvisionen für die Menschheit

Ungelesener Beitrag von Christof »

Andreas Eschbach hat geschrieben:
Christof hat geschrieben:Man frage doch einfach mal einen Menschen aus der Bronzezeit zu einem Ipad.
Ach was. Der würde keine halbe Stunde brauchen, um damit zurechtzukommen. Der würde sich sagen, "huch, Magie", und gut. Und mal ehrlich: Mehr hat uns Steve Jobs ja auch nicht gesagt, oder? :D

Man stelle mal einen Menschen der Jetztzeit an einen Schmelzofen der Bronzezeit. Der hätte mehr Probleme ... :lol:
Ich tippe darauf das der Ipadbesitzer wegen Magie entweder angebetet oder eine Keule über den Kopf bekommen würde ;)
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Re: Science Fiction am Ende?

Ungelesener Beitrag von a3kHH »

Thomas Wawerka hat geschrieben:Ich hinterfrage aber trotzdem die Weltanschauung.
Äääh ... nö.
Du hinterfragst nicht die Weltanschauung der SF, sondern machst genau das, was Du ihr vorwirfst, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Tatsächlich stehst Du meiner Meinung nach auf dem unverrückbaren Piedestal des Fortschrittspessimismus und bist davon (es ist immerhin ein Glaube, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen) um keinen Millimeter abzurücken.
Ich bin nicht fortschrittsgläubig, so wie Du es verstehst. Bemannte Raumfahrt zum Mars und Mond wird dann, genau dann und erst dann Fakt werden, wenn die in Heinleins "The Man Who Sold the Moon" geschilderten Voraussetzungen gegeben sind. Und dass der Mensch an sich dadurch besser wird, bezweifle ich doch stark.
Ich denke allerdings, daß der Weltraum die neue "Frontier" ist. Wird der Druck hier auf der Erde zu stark, werden die Powers That Be schon einen Weg finden, diesen zu kanalisieren. Hat ja beim letzten Mal auch geklappt, zwar mit einigen Kollateralschäden, aber immerhin.
Ich habe seit meiner Kindheit in den 60ern größere technische Umwälzungen erlebt als Du. Sieh' Dir doch einmal "Ekel Alfred" an und beachte die technologische und soziale Umgebung, in der die Serie spielt. Im Vergleich zu heute sind das mehrere Quantensprünge, die seitdem in beiden Bereichen, im technischen als auch im gesellschaftlichen und sozialem, geschehen sind.
Zuletzt geändert von a3kHH am 11. Februar 2012 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Thomas Wawerka
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Re: Zukunftsvisionen für die Menschheit

Ungelesener Beitrag von Thomas Wawerka »

Christof hat geschrieben:
. Dass die Eroberung des Weltalls momenten keine ernstzunehmende Perspektive ist. Dass die Grenze momentan dorthin nicht verschoben werden kann, dass es dort momenten nicht weitergeht, dass dort momentan nicht unsere hehre Zukunft liegt.
Sehe ich anders und ändere es einfach mal kurz. Wie sich die Menschheit in 5k Jahren entwickelt kann doch heute keiner vorhersehen. Man frage doch einfach mal einen Menschen aus der Bronzezeit zu einem Ipad. Alleine das mooresche Law zeigt ja schon wie sich etwas Entwickeln kann.
Und nun stimmen wir alle ein ins Credo: Die Menschheit hat noch ein großes Potenzial vor sich. Es wird ununterbrochen aufwärts gehen. Alles ist möglich dem, der da glaubt. (Huch, das war aus dem Neuen Testament.)

Mal überlegt, was es kostet soll, das All zu besiedeln? Wer soll das bezahlen? Da müssen sie aber ganz schön die Steuern erhöhen ... :lol:
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Re: Science Fiction am Ende?

Ungelesener Beitrag von Thomas Wawerka »

a3kHH hat geschrieben:Tatsächlich stehst Du meiner Meinung nach auf dem unverrückbaren Piedestal des Fortschrittspessimismus
Da hast du meine Beiträge nicht aufmerksam genug gelesen. Fortschrittsoptimismus und Fortschrittspessimismus gehen Hand in Hand, das eine ist nur die Negation des anderen. Beide bewegen sich in demselben System mit den gleichen Paradigmen. Zur Illustration: Sowohl Sozialisten als auch Neoliberale denken in einem System des Wirtschaftswachstums, es geht ihnen um die Frage der Verteilung, aber nicht um die des Wachstums an sich.
Ich hinterfrage die Vorstellung von dem Fortschritt an sich, d.h. ein gesamtes weltanschauliches System und seine Paradigmen. Damit habe ich trotzdem nicht den mindesten Grund, bestimmte Fortschritte zu leugnen. Die gab es zweifellos und wird es hoffentlich auch weiterhin geben. Aber diesen leuchtenden Pfad, wie ihn die SF so suggestiv vorgezeichnet hat und wie er von so vielen Menschen fest verinnerlicht wurde, halte ich für einen eklatanten Irrtum.
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Re: Science Fiction am Ende?

Ungelesener Beitrag von Beverly »

Thomas Wawerka hat geschrieben:
Yuven hat geschrieben:Außerdem ist das ein viel zu großes Fass, um es einmal aufzumachen. Kommt mir vor wie das Science Fiction-Äquivalent zu der Frage: "Gibt es Gott oder nicht?" Da kann man sich genauso drüber zoffen und am Ende gibt es immer noch zwei Meinungen. Eine reine Glaubenssache. Deshalb nagele ich für mich lieber noch ein paar Bretter auf das Fass.
Besser hätte ich nicht illustrieren können, welche gesellschaftliche/kulturelle Funktion die SF hat. Kurz gesagt: Sie ist Religionsersatz. Eine Art des Glaubens. Eine säkulare Konfession.
Warum auch nicht?

Die in vormodernen Epochen entstandenen Kulte sagen mir nichts. Ihre Orthodoxie, der von Schriftgelehrten durchgesetzte Glaube an wörtlich zu nehmende "heilige Bücher" beinhaltet teils widersprüchliche, teils menschenverachtende, teils falsche Prämissen. Es gibt keinen personalen Gott, der als "König der Welt" über das Universum regiert wie ein wirklicher König über sein Land.
Zudem zeigen die Protagonisten der religiösen Orthodoxie in Wort und Tat eine pathologische Verachtung gegenüber großen Teilen der Welt, die doch ihren eigenen Worten zufolge die Schöpfung ihres Gottes ist.

Die Alternative in Form von "Gott ist tot" ist ebenso kläglich gescheitert. Sie war keine Befreiung vom Dogma der Orthodoxie, sondern ein Freibrief für große und kleine Tyrannen, die x-beliebige Kopfgeburten - Volk, Nation, Rasse, Abstammungsgemeinschaft, Klasse, Markt, Wirtschaft, Kapitalismus, Sonzialismus - an die Stelle des Gottes der althergebrachten Religionen setzten. Einfache Menschen verkommen bei ihnen zum Bestandteil einer zum Naturprozess gewordenen Gesellschaft und Geschichte, die nur zum Nutzen einer kleinen Minderheit da ist.

Was liegt näher, als die Antworten, die weder vormoderne Religionen noch moderne Ideologien geben können, woanders zu suchen? Die Science Fiction beschäftigt sich nun mal seit mehr als einem Jahrhundert mit einer Fülle philosophischer und gesellschaftlicher Fragen und gibt eine Vielzahl verschiedener Antworten.
Für mich hat sich daraus die Vorstellung ergeben, dass es einen Daseinszweck der Menschheit gibt, zu dem die Überwindung von materieller Not und unnötigem Zwang ebenso gehört wie das Streben nach Erkenntnis und die Erforschung des Unbekannten, also des Weltraums. Ein Daseinszweck der Menschheit bedeutet aber nicht, dass sich alle Menschen von oben vorgegebenen Zielen widmen sollen, auch wenn sie die nicht interessieren - das hatten und haben wir schon in säkularen und religiösen Totalitarismen. Wird die Menschheit ihrem Daseinszweck gerecht, geht es auch Menschen besser, die nicht an so etwas glauben.
Andererseits glaube ich, dass auch ohne einen zürnenden Gott der Kosmos mit einer Menschheit, die ihren Daseinszweck verfehlt, über kurz oder lang tabula rasa macht. Ob man sowohl Daseinszweck als auch eine Selbstzerstörung der Menschheit bei Nichterfüllung ihres Daseinszweck als Resultat zielloser, zufälliger Prozesse ansieht oder dahinter einen sinnhaften Zusammenhang sieht, halte ich für Glaubenssache. Verifizieren lässt sich ein Daseinszweck vermutlich nicht.
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Re: Science Fiction am Ende?

Ungelesener Beitrag von a3kHH »

Thomas Wawerka hat geschrieben:
a3kHH hat geschrieben:Tatsächlich stehst Du meiner Meinung nach auf dem unverrückbaren Piedestal des Fortschrittspessimismus
Da hast du meine Beiträge nicht aufmerksam genug gelesen. Fortschrittsoptimismus und Fortschrittspessimismus gehen Hand in Hand, das eine ist nur die Negation des anderen. Beide bewegen sich in demselben System mit den gleichen Paradigmen. Zur Illustration: Sowohl Sozialisten als auch Neoliberale denken in einem System des Wirtschaftswachstums, es geht ihnen um die Frage der Verteilung, aber nicht um die des Wachstums an sich.
Ich hinterfrage die Vorstellung von dem Fortschritt an sich, d.h. ein gesamtes weltanschauliches System und seine Paradigmen. Damit habe ich trotzdem nicht den mindesten Grund, bestimmte Fortschritte zu leugnen. Die gab es zweifellos und wird es hoffentlich auch weiterhin geben. Aber diesen leuchtenden Pfad, wie ihn die SF so suggestiv vorgezeichnet hat und wie er von so vielen Menschen fest verinnerlicht wurde, halte ich für einen eklatanten Irrtum.
"Die SF" - diese Bezeichnung ist pauschalierend und falsch. Einigen wir uns auf "Teile der SF" und wir sind uns einig.

Und auch da sind wir uns einig : Es gibt innerhalb der SF (hauptsächlich ?) fortschrittsgläubige/fortschrittspessimistische Strömungen, die ohne sie zu hinterfragen unser heutiges Wirtschaftssystem ebenso wie unsere heutige Gesellschaft in die Zukunft projizieren. Was allerdings bedingt durch die Intention von SF-Romanen, aktuelle Themen aufzugreifen, fast zwangsläufig ist. SF des Typs, wie Du sie haben möchtest, wird selten geschrieben und ist meistens schwierig zu lesen. Die besten Sachen, die ich aus diesem Bereich kenne, sind von Spinrad : Beipielsweise "The Solarians" oder "Die Bruderschaft des Schmerzes". Es gab und gibt sie aber auch, früher ebenso wie heute. Um einen Bogen zurück zum Ausgangspunkt zu schlagen : Die Kritik an "der SF", sie würde sich auf einfache Formeln reduzieren, ist einfach falsch. (Gilt übrigens auch für die Fantasy.)
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Re: Zukunftsvisionen für die Menschheit

Ungelesener Beitrag von Christof »

Thomas Wawerka hat geschrieben:
Christof hat geschrieben:
. Dass die Eroberung des Weltalls momenten keine ernstzunehmende Perspektive ist. Dass die Grenze momentan dorthin nicht verschoben werden kann, dass es dort momenten nicht weitergeht, dass dort momentan nicht unsere hehre Zukunft liegt.
Sehe ich anders und ändere es einfach mal kurz. Wie sich die Menschheit in 5k Jahren entwickelt kann doch heute keiner vorhersehen. Man frage doch einfach mal einen Menschen aus der Bronzezeit zu einem Ipad. Alleine das mooresche Law zeigt ja schon wie sich etwas Entwickeln kann.
Und nun stimmen wir alle ein ins Credo: Die Menschheit hat noch ein großes Potenzial vor sich. Es wird ununterbrochen aufwärts gehen. Alles ist möglich dem, der da glaubt. (Huch, das war aus dem Neuen Testament.)

Mal überlegt, was es kostet soll, das All zu besiedeln? Wer soll das bezahlen? Da müssen sie aber ganz schön die Steuern erhöhen ... :lol:

Was früher mal ein Flugzeug gekostet hat. Was eine Telefonanlage gekostet hat. Was ein Rechner gekostet hat. Oh Mann, was eine popelige Schotterstraße von Rom nach Mainz gekostet hat. Wir können aber auch gerne einfach innerhalb der letzten paar Jahre bleiben, was früher ein dummer Taschenrechner gekostet hat usw.
Und nein, es muß nicht immer nur aufwärts gehen. Siehe Rom und den Abstieg ins Mittelalter. Siehe X Kulturen die großes hätten leisten können, aber untergingen. Nur in einem riesigen Zeitraum von 5k Jahren ist eine Kurve nach unten nicht weiter wild.
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Re: Zukunftsvisionen für die Menschheit

Ungelesener Beitrag von Bully »

Christof hat geschrieben:
Andreas Eschbach hat geschrieben: ... Ach was. Der würde keine halbe Stunde brauchen, um damit zurechtzukommen. Der würde sich sagen, "huch, Magie", und gut. Und mal ehrlich: Mehr hat uns Steve Jobs ja auch nicht gesagt, oder? :D

Man stelle mal einen Menschen der Jetztzeit an einen Schmelzofen der Bronzezeit. Der hätte mehr Probleme ... :lol:
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Ach, wieso?
Er versteht nicht die Physik hinter einem Blitz oder einem Feuer. Er versteht nicht die Physik hinter einem iPad. Er versteht nicht, wie eine Pflanze funktioniert. Er versteht, dass Kupfer und Zinn gemischt ein nützlicheres Material ergeben als eines der beiden Materialien allein, aber wieso und warum weiß er auch nicht.
Eine weitere Sache, die er nicht versteht, aber benutzen kann, wird im Vergleich zu den vielen anderen Dingen, die er nicht versteht, aber benutzen kann, nicht viel ausmachen. Sein "Weltbild" besteht zu 99% aus Dingen, die er nicht versteht, ohne, dass er vom nächsten Dach springt.
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Re: Science Fiction am Ende?

Ungelesener Beitrag von Bully »

Beverly hat geschrieben:...
Für mich hat sich daraus die Vorstellung ergeben, dass es einen Daseinszweck der Menschheit gibt, zu dem die Überwindung von materieller Not und unnötigem Zwang ebenso gehört wie das Streben nach Erkenntnis und die Erforschung des Unbekannten, also des Weltraums. Ein Daseinszweck der Menschheit bedeutet aber nicht, dass sich alle Menschen von oben vorgegebenen Zielen widmen sollen, auch wenn sie die nicht interessieren - das hatten und haben wir schon in säkularen und religiösen Totalitarismen. Wird die Menschheit ihrem Daseinszweck gerecht, geht es auch Menschen besser, die nicht an so etwas glauben.
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Re: Zukunftsvisionen für die Menschheit

Ungelesener Beitrag von Thomas Wawerka »

Christof hat geschrieben:Nur in einem riesigen Zeitraum von 5k Jahren ist eine Kurve nach unten nicht weiter wild.
Ich würde sagen: Da ist der der Aufschwung der letzten 300 Jahre oder so nur eine kleine, unbedeutende Spitze ... Warten wir mal den Peak Oil ab und sprechen danach weiter über "Fortschritt!" 8-)
Bei den alten Kulturen gab es so etwas wie das Fortschrittsdogma nicht. Es ist eine Erfindung der Moderne, in die die Geschichte der alten Kulturen einfach mit eingezeichnet wurde. Den weitaus überwiegenden Teil der Menschheitsgeschichte gab es keinen Fortschritt in unserem Sinn - Fortschritte durchaus, Verbesserungen, Entwicklungen ... wie immer man es nennen will.
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Re: Science Fiction am Ende?

Ungelesener Beitrag von Thomas Wawerka »

a3kHH hat geschrieben:Einigen wir uns auf "Teile der SF" und wir sind uns einig.
Ich versuche, die SF von ihrem Wesen her zu erfassen.
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Christof

Re: Zukunftsvisionen für die Menschheit

Ungelesener Beitrag von Christof »

@Bully
Eine weitere Sache, die er nicht versteht, aber benutzen kann, wird im Vergleich zu den vielen anderen Dingen, die er nicht versteht, aber benutzen kann, nicht viel ausmachen. Sein "Weltbild" besteht zu 99% aus Dingen, die er nicht versteht, ohne, dass er vom nächsten Dach springt.
Ich erlaube mir wieder eine andere Meinung zu haben. Er ist der Meinung die Dinge zu verstehen. Ein schönes Beispiel ist das Mittelalter mit den Hexenverbrennungen. Die Leute waren der Meinung das es Hexen gibt. Es war ein allgemeines Wissen. Die Tage kam eine Reportage über Afrika und die Hexenjagd dort. Da wurde direkt gesagt das sie dem Fersehen, den Medien nicht glauben und weiter Albinos töten um damit reich zu werden usw.
Aus unserer Sicht, verstehen sie es nicht. Aus ihrer Sicht ist alles logisch und klar.
Ich würde sagen: Da ist der der Aufschwung der letzten 300 Jahre oder so nur eine kleine, unbedeutende Spitze ...
Darum führte ich auch extra die Straße von Rom nach Mainz an. Die ist etwas älter als 2k Jahre. Und gerade in Rom war ein Fortschrittsgedanke sicher nicht fremd.
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