Doris Lessing als SF-Schriftstellerin
Verfasst: 27. August 2003 14:56
Doris Lessing - notorische Nobelpreiskandidatin, Altkommunistin und als solche immer noch unerwünschte Person in USA. Eine schillernde und faszinierende Autorin.
Eine Zeit lang hat sie sich auch der Science Fiction zugewandt.
Um ehrlich zu sein: Ihre so genannten SF-Romane gefallen mir fast besser als ihre mainstream-Erzeugnisse. Insbesondere die "Martha Quest"-Romane fand ich recht langatmig und etwas zu autobiographisch.
Aber nun zu ihrer SF.
Herzstück ist sicherlich die Pentalogie "Canopus im Argos: Archive".
Die Titel der einzelnen Bände lauten:
Archiv I: Shikasta
Archiv II: Die Ehen zwischen den Zonen Drei, Vier und Fünf
Archiv III: Die sirianischen Versuche
Archive IV: Die Entstehung des Repräsentanten von Planet 8
Archive V: Die sentimentalen Agenten im Reich Volyen
In meiner Erinnerung haben mir die ungeraden Bände sehr gut gefallen, während ich die geraden Bände unterhaltsam, aber eher belanglos fand. "Shikasta" hat mich bei der Lektüre tief beeindruckt - diese überzeugende Vision einer einigen Menschheit, die nach einer kosmischen Katastrophe zerbricht.
"Die sirianischen Versuche" haben die ethische Verantwortung der Wissenschaft thematisiert.
Und "Die sentimentalen Agenten..." waren eine herrliche Persiflage auf die Macht der Rhetorik und der schönen Worte.
Auf jeden Fall gehört noch zu ihrem SF-Werk der Roman "Memoiren einer Überlebenden". Für mich der beste Post-Holocaust-Roman überhaupt. Nie wurde derart eindringlich das Zerbrechen der Zivilisation nach einem nuklearen Krieg beschrieben.
In den erweiterten Kreis ihrer SF-Erzeugnisse fällt wohl auch noch "Anweisung für einen Abstieg zur Hölle". Sie selbst ordnet den Roman als "Inner Space Fiction" ein. Vordergründig das Psychogramm eines zeitweise abgedrehten Wissenschaftlers, der mit ursprünglichen Gewalten in Kontakt kommt. Geradezu satirisch war die Gesundung am Ende des Romans, die aus ihm wieder den alten, angepassten Langeweiler macht.
Wer von Euch kennt die SF-Werke von Doris Lessing?
Wie findet Ihr sie?
Eine Zeit lang hat sie sich auch der Science Fiction zugewandt.
Um ehrlich zu sein: Ihre so genannten SF-Romane gefallen mir fast besser als ihre mainstream-Erzeugnisse. Insbesondere die "Martha Quest"-Romane fand ich recht langatmig und etwas zu autobiographisch.
Aber nun zu ihrer SF.
Herzstück ist sicherlich die Pentalogie "Canopus im Argos: Archive".
Die Titel der einzelnen Bände lauten:
Archiv I: Shikasta
Archiv II: Die Ehen zwischen den Zonen Drei, Vier und Fünf
Archiv III: Die sirianischen Versuche
Archive IV: Die Entstehung des Repräsentanten von Planet 8
Archive V: Die sentimentalen Agenten im Reich Volyen
In meiner Erinnerung haben mir die ungeraden Bände sehr gut gefallen, während ich die geraden Bände unterhaltsam, aber eher belanglos fand. "Shikasta" hat mich bei der Lektüre tief beeindruckt - diese überzeugende Vision einer einigen Menschheit, die nach einer kosmischen Katastrophe zerbricht.
"Die sirianischen Versuche" haben die ethische Verantwortung der Wissenschaft thematisiert.
Und "Die sentimentalen Agenten..." waren eine herrliche Persiflage auf die Macht der Rhetorik und der schönen Worte.
Auf jeden Fall gehört noch zu ihrem SF-Werk der Roman "Memoiren einer Überlebenden". Für mich der beste Post-Holocaust-Roman überhaupt. Nie wurde derart eindringlich das Zerbrechen der Zivilisation nach einem nuklearen Krieg beschrieben.
In den erweiterten Kreis ihrer SF-Erzeugnisse fällt wohl auch noch "Anweisung für einen Abstieg zur Hölle". Sie selbst ordnet den Roman als "Inner Space Fiction" ein. Vordergründig das Psychogramm eines zeitweise abgedrehten Wissenschaftlers, der mit ursprünglichen Gewalten in Kontakt kommt. Geradezu satirisch war die Gesundung am Ende des Romans, die aus ihm wieder den alten, angepassten Langeweiler macht.
Wer von Euch kennt die SF-Werke von Doris Lessing?
Wie findet Ihr sie?