Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Science Fiction in Buchform
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Pogopuschel
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Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Bisher bin ich eher Romanleser gewesen, Kurzgeschichten habe ich vor allem in Kurzgeschichtenbänden einzelner Autoren gelesen, wie z. B. die ganzen Heyne-Bände von Phillip K. Dick, Robert Shekley oder Cordwainer Smit. Oder die tollen KG-Bände von Ted Chiang, Geoff Rymann und Kij Johnson bei Golkonda. Mit der Tiptree-Werksausgabe werde ich demnächst anfangen.

Als Übersetzer muss ich feststellen, dass mir Kurzgeschichten eher die Möglichkeit gebenm, anspruchsvolle Geschichten von ausgezeichneten Autoren zu übersetzen (wie z. B. Nina Allan, Jo Walton, Lavie Tidhar oder Aliette de Bordard). Während meine Romanübersetzungen eher unter die Kategorie Popcorn-Unterhaltung fallen (wie z. B. Joseph Nassise, Edmond Hamilton oder Adam Christopher) und literarisch wenig herausfordernd sind.

Deshalb habe ich jüngst angefangen, mich intensiv mit englischsprachigen Kurzgeschichten zu beschäftigen (siehe mein Plädoyer für die übersetzte phantastische Kurzgeschichte: https://translateordie.wordpress.com/20 ... eschichte/) . Dafür sind die Kurzgeschichtenvorstellungen von Gardner Dozios im Locus ein hervorragender Anlaufpunkt.

In diesem Thread werde ich deshalb im Laufe der Zeit lesenswerte Kurzgeschichten vorstellen (neue, aber auch Klassiker). Würde mich freuen, wenn sich andere Foristen beteiligen. Es sind gar nicht so wenige, die Kurzgeschichten lesen, darüber schreiben und diskutieren tun aber die Wenigsten.

Den Anfang mache ich mit Aliette de Bodard. Ihr Name taucht aktuell immer wieder auf, wenn es um anspruchsvolle, literarische Kurzgeschichten geht. Ende letzten Jahres habe ich ihre großartige Geschichte Scattered Along the River of Heaven für die nächste Ausgabe von Phase X übersetzt (die hoffentlich noch irgendwann in diesem Leben erscheinen wird). Die englische Fassung kann man kostenlos auf Clarkesworld lesen: http://clarkesworldmagazine.com/de_bodard_01_12/

In der Januarausgabe ist ebenfalls eine wunderbare SF-Geschichte von ihr erschienen, in der es um drei Personen geht (eine davon ein Raumschiff), die um den Verlust eines geliebten Menschen trauern. Three Cups of Grief, by Starlight: [url]http://clarkesworldmagazine.comdebodard_01_15/[/url]

Viele ihrer Geschichten spielen in einer fernen Zukunft, die von asiatischen (und Maya?) Kulturen dominiert werden. Es gibt immer sehr interessante technische Komponenten, aber vor allem sind sie in Bezug auf die kulturellen und zwischenmenschlichen Aspekte faszinierend. Für mich schreibt de Bodard aktuell die besten SF-Kurzgeschichten.

In der gleichen Ausgabe von Clarkesword gibt es auch noch eine witzige Geschichte über eine KI, die versucht das Leben von Menschen zum Besseren zu manipulieren, und dafür nur mit Katzenbildern bezahlt werden möchte. Naomi Kriter - Cat Pictures Please: http://clarkesworldmagazine.com/kritzer_01_15/

P. S. So einen Thread hatte ich schon vor der ganzen Diskussion geplant.
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Doop
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von Doop »

Das ist aber eine schöne Idee:

Ich beteilige mich mal mit ein paar Klassikern.

Zunächst ist hier die vielleicht berühmteste Short Story von Arthur C. Clarke, eine meiner Lieblingsstories. Ich las sie zum ersten Mal in einem Sammelband angloamerikanischer SF, der in Ostdeutschland in den 80ern erschienen ist. "Die neun Milliarden Namen Gottes". Die Geschichte kennt jeder SF-Fan, oder? Wenn nicht, lesen! Die Geschichte ist kurz und das Englisch sollte verständlich sein.

http://downlode.org/Etext/nine_billion_ ... f_god.html

Dann hätte ich als nächstes eine klassische Short Story eines der Urväter der Fantasy anzubieten, und zwar von Edward John Moreton Drax Plunkett, 18th Baron of Dunsany - ein Name fast länger als die nun folgende Geschichte. Weshalb der gute Baron in die Literaturgeschichte auch verkürzt als Lord Dunsany eingegangen ist..

Von ihm stammt "Der Gibbelin-Hort". Ein wunderbare Geschichte über die Habgier. Von Dunsany sollte man etwas gelesen haben, wenn man sich für die Geschichte der Fantasy interessiert. Und warum dann nicht diese kurze Story?

http://sffaudio.com/podcasts/TheHoardOf ... unsany.pdf

Und zum Abschluss eine der berühmtesten Short Stories von Ursula K. LeGuin, aus ihrer Anthologie "Die zwölf Stiche der Windrose". Ich habe sie vorher auch schon in den 80ern in einer DDR-Kurzgeschichtensammlung (war es einer der schönen Lichtjahr-Bände?) gelesen.

Ursulas Früh- und Mittelwerk sollte man ja auch unbedingt kennen. Ihre Romane von der Erdsee und aus der Welt der Ökumene. "The Left Hand of Darkness ist essentiell". Alles was in den Jahrzehnten danach über Gender geschrieben wurde, kann man da schon in nachlesen. Wenn heute die Autoren Correia und Torgersen zurückkehren wollen zur SF ihrer Jugend, dann heißt das, dass sie in ihrer Jugend LeGuin nicht gelesen haben. Was eigentlich unverzeihlich ist. LeGuin muss man lesen, wenn man jung ist.

Das hier ist eine kleine große Allegorie. Aber eine, die sehr nachdenklich macht. Und traurig. "Die Omelas den Rücken kehren".

http://engl210-deykute.wikispaces.umb.e ... omelas.pdf
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Pogopuschel
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Was Klassiker angeht, habe ich gerade Mimsy Where the Borogroves in der E-Bookausgabe von The Best of Henry Kuttner gelesen. Die Geschichte stammt aus dem Jahr 1947 und zeigt, dass es nicht ungefährlich ist, wenn Kinderspielzeuge in die falsche Zeit geraten und welche Auswirkungen dies auf die Denkstruktur von Kindern haben könnte. Trotz ihre Alters ließt sich die Geschichte erstaunlich zeitlos und wirkt sogar recht modern. Würde mich nicht wundern, wenn Ted Chiang von diesem Meisterwerk beeinflusst wurde.

Auf Deutsch ist die Geschichte unter dem Titel Gar elump war der Pluckerwank erschienen. Wer sich für Kuttner interessiert, Gerd hat auf der BP einen Beitrag anlässliche zu Kuttners 100. Geburtstag verfasst: http://www.bibliotheka-phantastika.de/2 ... y-kuttner/
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Ming der Grausame
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

Doop hat geschrieben: "Die neun Milliarden Namen Gottes". Die Geschichte kennt jeder SF-Fan, oder?
Natürlich. Alleine schon, weil IBM den Mark-V nie gebaut hat. Und weil die Mark-I-IV-Serie sowieso dazu da war, um die Welt auszulöschen. :geek:
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Ich verweise hier mal auf den Artikel "Ein Tribut an die Science Fiction-Story", eine "Einführung in das Projekt 'Die Geschichte der Short Science Fiction'" von Michael K. Iwoleit. Online hier nachzulesen:
http://www.sf-fan.de/lexikon-science-fi ... story.html

Auch als PDF zum bequemeren Lesen auf Papier:
http://www.sf-fan.de/files/lexikon/trib ... -story.pdf

Da steht viel drin. :beanie:
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Hier mal ein paar ausgewählte Klassiker:

Alfred Bester: Fondly Fahrenheit (1954) (dt. "Geliebtes Fahrenheit")
Robert A. Heinlein: All You Zombies (1964) (dt. "Entführung in die Zukunft")
Daniel Keyes: Flowers for Algernon (1959) (dt. "Blumen für Algernon")
Arthur C. Clarke: The Nine Billion Names of God (1953) (dt. "Die neun Milliarden Namen Gottes")
Stanley G. Weinbaum: A Martian Odyssee (1934) (dt. "Eine Mars-Odyssee")
Isaac Asimov: Nightfall (1941) (dt. "Einbruch der Nacht")
Arthur C. Clarke: The Star (1955) (dt. "Der Stern")
Robert A. Heinlein: By His Bootstraps (1941) (dt. "Im Kreis")
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Pogopuschel
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

breitsameter hat geschrieben:Ich verweise hier mal auf den Artikel "Ein Tribut an die Science Fiction-Story", eine "Einführung in das Projekt 'Die Geschichte der Short Science Fiction'" von Michael K. Iwoleit. Online hier nachzulesen:
http://www.sf-fan.de/lexikon-science-fi ... story.html
Ich bin ja sonst kein Fan von Iwoleit, aber das ist ein wirklich hervorragender Artikel, dem ich nur zustimmen kann. Aus Sicht des deutschen SF-Fandoms ist es wirklich erschreckend, wie sehr die Kurzgeschichte aus der Wahrnehmung der deutschen SF-Fans und aus den Veröffentlichungen verschwunden ist. Für deutschsprachige SF- und Phantastikkurzgeschichten gibt es wenigstens noch ein paar Veröffentlichungsmöglichkeiten, aber die ganze aufregenden Geschichten, die auf Englisch (oder auch anderen Sprachen) erscheinen, werden so gut wie gar nicht mehr übersetzt.

Ist aus der Geschichte der Short Science Fiction eigentlich was geworden?
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Pogopuschel hat geschrieben:Ist aus der Geschichte der Short Science Fiction eigentlich was geworden?
Nach meinem Kenntnisstand nicht.

Aber auf Facebook schrieb Michael folgendes: »Für einen Artikel, der im nächsten "Science Fiction Jahr erscheinen soll, ackere ich mich gerade durch die deutsche SF-Kurzgeschichtenproduktion (...)« Also etwas über den aktuellen Stand der deutschen Kurzgeschichte könnte schon kommen... :freude:
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von Ender »

Das hier ist ja jetzt also so ungefähr der Thread, den ich EIGENTLICH im Sinn hatte, als ich.....
Ender hat geschrieben:
Amtranik hat geschrieben:An irgendwelche interessanten threads zum Thema Kurzgeschichten kann ich mich nicht erinnern.
Dann los: Mach' doch mal den Anfang!

Das ist jetzt durchaus ernst gemeint, denn wie in dieser Diskussion mehrfach betont wurde, gibt es hier ja offensichtlich eine ganze Reihe von Leuten, die Kurzgeschichten mögen.
Ich persönlich lese auch gerne und regelmäßig KG. Das heißt nicht, dass ich stets auf dem neuesten Stand und mit dem aktuellen Jahrgang vertraut bin. Aber es gibt ja so viel altes und neues Material, dass ein Austausch darüber sehr interessant sein könnte.
.....schrieb!
Danke dafür. :freude:
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von Amtranik »

Ich würde die Storysammlungen von Sturgeon, Ballard und Sheckley empfehlen die bei Heyne bzw Shayol ( Sturgeon ) erschienen sind.
Tiptree bei Septime sollte man kaufen und lesen.
Wann immer Golkonda sich solch einem Projekt widmet bin ich hellhörig. Chiang und Marusek habe ich bisher dort gelesen und war begeistert.
Geoff Ryman und Kij Johnson auf der To Do Liste. Aber es ist doch erstaunlich wieviel vertrauen ich in kurzer Zeit zum Golkonda Verlag entwickelt habe. Beide letzgenannte Autoren kannte ich vorher nicht und hoffe auf Interessante Leseerfahrungen. Nach allem was ich dazu gelesen habe wird dem sicher auch so sein.
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

breitsameter hat geschrieben:Isaac Asimov: Nightfall (1941) (dt. "Einbruch der Nacht")
Ist aber, wie z.B. A Clockwork Orange von Anthony Burgess, Who Goes There? von John W. Campbel und The Subterraneans von Jack Kerouac, eine Novelle und keine Kurzgeschichte.
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von heino »

Zu meinen Favoriten zählen:

Clive Barker - Confessions of a pornographers shroud (weil sie Barker von seiner humorvollen Seite zeigt)
Stephen King - Der Fornit (stellvertretend für viele seiner Kurzgeschichten)
Philip Dick - Projekt Wasserspinne (weil er das Fandom humoritisch auf den Arm nimmt, ohne dabei gehässig zu werden)
Ray Bradbury - Die letzte Nacht der Welt (wegen des fiesen Endes, das Frank Darabont für seine Adaption von S. Kings "Der Nebel" geklaut hat)
Robert Heinlein - Das Biest von der Erde (eine für ihn recht untypische Geschichte)
James Tiptree Jr. - Zurück! Dreh`s zurück! (sehr schöne Zeitreisegeschichte mit sehr traurigem Ende)
James Morrow - Abe Lincoln bei McDonalds/Tagebuch einer irren Gottheit (in Short fiction kommt sein satirischer Ansatz besser zur Geltung)
Lese zur Zeit:

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Teddy
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Auch von mir einen herzlichen Dank für die Eröffnung dieses Threads.

Ich finde es extrem Schade, dass so gut wie keine Kurzgeschichten mehr ins Deutsche übertragen werden. Nur mal um ein Beispiel zu nennen: Von den Hugo-Gewinnern ab 2000 ist gerade mal einer in Deutschland erschienen. Von den Nebula-Gewinnern gar keiner. Und auch bei der etwas längeren Form, der Novelette, sieht es kaum besser aus. Bis 1990 war es eher mal die Ausnahme, wenn eine Geschichte nicht übersetzt wurde.
Um so schöner, wenn hier für die wahren Perlen unter diesen ganzen unübersetzten Geschichten mal Werbung gemacht wird. Kurzgeschichten, wenn ich's mir doch auch mit einem fluffigen Roman gemütlich machen kann? Englisch, wo ich doch viel lieber deutsch lese? Eine neue Autorin, wo doch noch etliche Bücher meiner Lieblingsautoren warten? Gründe fürs Nichtlesen finden sich immer schnell. Es wäre also toll, wenn hier ein Thread mit vielen Gründen fürs Lesen entsteht. Ich habe zumindest schon einmal Aliette de Bordard auf dem Radar, von der ich bis heute noch gar nichts gehört hatte.
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Pogopuschel
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Seit der Heyne Science Fiction Jahresband eingestellt wurde, sieht es wirklich mau aus.
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Re: Empfehlenswerte Kurzgeschichten

Ungelesener Beitrag von heino »

Sehr gute SF-Kurzgeschichten schreibt auch Joe Lansdale, der ja eher für Krimis bekannt ist. Zwei Beispiele dafür:

- "Dichte kleine Stiche im Rücken eines Toten" schildert eine Familienträgödie vor dem Hintergrund des bereits erfolgten Weltuntergangs. Eine hervorragende und sehr ergreifende Charakterstudie.

- "Jenseits der Cadillac-Wüste" erschien hier in der Splatterpunk-Reihe, obwohl es sich eigentlich um eine Post-Doomsday-SF handelt. Lansdale. Die Geschichte um einen Kopfgeldjäger, der in einer Mad Max-artigen Welt seine Beute verfolgt und dabei u.a. Ärger mit batteriebetriebenen Zombie-Nonnen bekommt, ist völlig irre, aber sehr spannend und auch lustig.
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