Lovecraft Country - Matt Ruff
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Lovecraft Country - Matt Ruff
Heute ist das neue Buch von Matt Ruff raus:
...ich hab zwar keine Ahnung worum es geht, aber ich werde es die nächsten Tage lesen.
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Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet
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Re: Lovecraft Country - Matt Ruff
So,
15%
jetzt ist auch klar was das Hauptthema in dem Buch ist: Rassismus (ich habe im Vorfeld vermieden, mich mit dem Buch zu beschäftigen).
Das Buch spielt in den 1950er Jahren, und der Hauptprotagonist ist Atticus, Afroamerikaner und Vereran, der für den "Negros Guide for Safe Traveling" quer durch die USA reist um Orte zu finden an denen man NICHT gleich erschossen wird.
Er erhäält Nachricht vom seinem Vater: er möge diesen im beschaulichen Städtchen Ardham (nicht Arkhaum) in New England treffen... in Lovecraft Contry... (Atticus ist bekennender SF Leser (auch wenn die SF kei Fan von ihm ist), und deswegen ist ihm Lovecraft bekannt)
Bis jetzt kommt das Buch (glaube ich) ohne übernatürliche Elemente aus... obschon es nicht an Dramatik mangelt. Wenn man 1950 in Amerika schwarz war, dann war scheinbar schon frühstücken eine Herausforderung.
Ich habe dieses Interview mit Matt Ruff gefunden, in dem er die Inspiration für sein Buch nennt: "Shadow over Insmouth". O-Ton: Shadow verbreitet eine bedrückende Atmosphäre; eine Stadt die den Protagonisten prinzipiell und grundlos hasst... eine Erfahrung, die man als schwarzer Bürger in den USA auch ohne übernatürlichen Hintergrund jederzeit geniesen konnte.
15%
jetzt ist auch klar was das Hauptthema in dem Buch ist: Rassismus (ich habe im Vorfeld vermieden, mich mit dem Buch zu beschäftigen).
Das Buch spielt in den 1950er Jahren, und der Hauptprotagonist ist Atticus, Afroamerikaner und Vereran, der für den "Negros Guide for Safe Traveling" quer durch die USA reist um Orte zu finden an denen man NICHT gleich erschossen wird.
Er erhäält Nachricht vom seinem Vater: er möge diesen im beschaulichen Städtchen Ardham (nicht Arkhaum) in New England treffen... in Lovecraft Contry... (Atticus ist bekennender SF Leser (auch wenn die SF kei Fan von ihm ist), und deswegen ist ihm Lovecraft bekannt)
Bis jetzt kommt das Buch (glaube ich) ohne übernatürliche Elemente aus... obschon es nicht an Dramatik mangelt. Wenn man 1950 in Amerika schwarz war, dann war scheinbar schon frühstücken eine Herausforderung.
Ich habe dieses Interview mit Matt Ruff gefunden, in dem er die Inspiration für sein Buch nennt: "Shadow over Insmouth". O-Ton: Shadow verbreitet eine bedrückende Atmosphäre; eine Stadt die den Protagonisten prinzipiell und grundlos hasst... eine Erfahrung, die man als schwarzer Bürger in den USA auch ohne übernatürlichen Hintergrund jederzeit geniesen konnte.
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Re: Lovecraft Country - Matt Ruff
60%
Tolles Buch!
Das ganze ist episodenhaft gestaltet, und erinnert mich irgendwie an Professor Zamorra Romane.
Im großen und ganzen: eine schwarze Familie ist mit einer weißen Familie (praktisch Chtuhuluanbeter) verbandelt, und muss sich mit allerlei übersinnlichen Zeug herumschlagen. Das verplasst aber hinter den realen Problemen die Schwarze im Jahre 1960 in Amerika hatten.
...sehr atmosphärisch geschrieben, in der letzen Episode ging es um eine Proatgonistin die unbedingt Astronomin werden wollte (unmöglich....). Tastächlich wird hier die Episode des Entdeckung des Plutos aufgenommen, und wie der zu seinem Namen kam. Interresant deswegen, weil das ja vor einem Jahr in allen Medien zu finden war. Matt Ruff schaft es das ganze in einem anderen Licht erscheinen zu lassen - respekt.
Tolles Buch!
Das ganze ist episodenhaft gestaltet, und erinnert mich irgendwie an Professor Zamorra Romane.
Im großen und ganzen: eine schwarze Familie ist mit einer weißen Familie (praktisch Chtuhuluanbeter) verbandelt, und muss sich mit allerlei übersinnlichen Zeug herumschlagen. Das verplasst aber hinter den realen Problemen die Schwarze im Jahre 1960 in Amerika hatten.
...sehr atmosphärisch geschrieben, in der letzen Episode ging es um eine Proatgonistin die unbedingt Astronomin werden wollte (unmöglich....). Tastächlich wird hier die Episode des Entdeckung des Plutos aufgenommen, und wie der zu seinem Namen kam. Interresant deswegen, weil das ja vor einem Jahr in allen Medien zu finden war. Matt Ruff schaft es das ganze in einem anderen Licht erscheinen zu lassen - respekt.
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Re: Lovecraft Country - Matt Ruff
Fertig!
Das beste was man über das Buch sagen kann ist, das es im besten Sinne nicht im dort und damals spielt sondern im hier und jetzt.
Der Rassismus wird in dem Buch nicht aufgezeigt sondern FÜHLBAR gemacht... Dinge die ich schon immer gewusst habe habe ich in dem Buch zum ersten mal richtig verstanden. Andere Sachen waren tatsächlich neu für mich: z.B. das eine große Zahl von US Staaten bis 1960 eine rassistische Gesetzgebung hatten ("Jim Crow Gesetze").
...und hinter all dem verblasst die übernatürliche Bedrohung zu einem schlechten Witz. Zu einem Luxusproblem. Am Ende des Buches wird das ganze zu seiner logischen Spitze getrieben: ganz großes Kino.
Geniales Buch, MUSS gelesen werden.
Das beste was man über das Buch sagen kann ist, das es im besten Sinne nicht im dort und damals spielt sondern im hier und jetzt.
Der Rassismus wird in dem Buch nicht aufgezeigt sondern FÜHLBAR gemacht... Dinge die ich schon immer gewusst habe habe ich in dem Buch zum ersten mal richtig verstanden. Andere Sachen waren tatsächlich neu für mich: z.B. das eine große Zahl von US Staaten bis 1960 eine rassistische Gesetzgebung hatten ("Jim Crow Gesetze").
...und hinter all dem verblasst die übernatürliche Bedrohung zu einem schlechten Witz. Zu einem Luxusproblem. Am Ende des Buches wird das ganze zu seiner logischen Spitze getrieben: ganz großes Kino.
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Re: Lovecraft Country - Matt Ruff
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Re: Lovecraft Country - Matt Ruff
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Re: Lovecraft Country - Matt Ruff
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Re: Lovecraft Country - Matt Ruff
Stimme Dir da in allem zu.Knochenmann hat geschrieben: ↑2. März 2016 09:13 Fertig!
Das beste was man über das Buch sagen kann ist, das es im besten Sinne nicht im dort und damals spielt sondern im hier und jetzt.
Der Rassismus wird in dem Buch nicht aufgezeigt sondern FÜHLBAR gemacht... Dinge die ich schon immer gewusst habe habe ich in dem Buch zum ersten mal richtig verstanden. Andere Sachen waren tatsächlich neu für mich: z.B. das eine große Zahl von US Staaten bis 1960 eine rassistische Gesetzgebung hatten ("Jim Crow Gesetze").
...und hinter all dem verblasst die übernatürliche Bedrohung zu einem schlechten Witz. Zu einem Luxusproblem. Am Ende des Buches wird das ganze zu seiner logischen Spitze getrieben: ganz großes Kino.
Geniales Buch, MUSS gelesen werden.
Gerade das Fühlbarmachen von Rassismus ist beeindruckend. Ein Hammer-Finale. 20 Seiten vor dem Ende hatte ich keine Ahnung, wie das aufgelöst werrden kann.
Und ganz nebenbei schrieb Matt Ruff ein weiteres wunderbares Phantastik-Werk.
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Re: Lovecraft Country - Matt Ruff
Da kann ich mich nur anschließen.Knochenmann hat geschrieben: ↑ Geniales Buch, MUSS gelesen werden.
Entgegen meiner Erwartung gab es weniger vom "kosmischen" Lovecraft, mehr den tatsächlichen, provinziellen. Das hat gut zu Ruffs Thema, dem Alltagsrassismus, gepasst. Unglaublich, wie gut das Buch die Balance hält, ohne ins Plakative abzugleiten.
Ich fand, dass es bisher Ruffs bestes Buch ist, sogar besser als "Ich und die anderen".
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Re: Lovecraft Country - Matt Ruff
Es wird eine Fortsetzung geben:
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Re: Lovecraft Country - Matt Ruff
Ich hab das hier ja schon gesagt, aber ich wiederhole es gern: Großartiges Buch. Ich hätte es wegen des Covers für die Challenge genommen, aber da war's schon zu spät
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Re: Lovecraft Country - Matt Ruff
Die Übersetzung freilich, die Übersetzung ...
Falls sich jemand wundert, ob etwa Ruff seinen Bradbury nicht kennt: doch, kennt er. Nur der Übersetzer hat die Handlung völlig sinnentstellend wiedergegeben.
Klops an Klops. Und das ist bei so einem Buch eine Schande.
Falls sich jemand wundert, ob etwa Ruff seinen Bradbury nicht kennt: doch, kennt er. Nur der Übersetzer hat die Handlung völlig sinnentstellend wiedergegeben.
Klops an Klops. Und das ist bei so einem Buch eine Schande.
http://www.pannor.de
'nuff said.
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