David Mitchell - "Knochenuhren"
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Ist das Leben nicht wie ein Masaik? Erst mit dem letzen Stück fügt es sich zu einem Ganzen.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Sowas stört mich gar nicht. Mir hat der "Ausflug" in den Irak sehr gut gefallen. Sehr bewegende Geschichte in der Geschichte.Uschi Zietsch hat geschrieben: ↑15. November 2020 10:41 Hinzu kommt die teilweise Geschwätzigkeit des Autors, was er unbedingt loswerden muss, wie etwa das ausgedehnte Vergangenheits-Irak-Szenario, das keinerlei Auswirkungen auf die Handlung hat
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Ja, aber mir zu sehr Mosaik, wie Knochenmann sagt. Ich würde dann in Bezug auf diese Geschichte gern mehr wissen, aber das ist einfach nur ein eingestreutes Schnipsel. Dann fehlt mir einfach was.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Bin durch.
Kapitel 5 haut im Schnelldurchgang das angebliche Hauptthema mit den guten Horologen und den bösen Anachoreten oder wie die heißen durch, so richtig Schwarz-Weiß-Malerei, mit einem Dutzend Begriffe, die ich nicht verstanden habe. Habe auch nicht verstanden, was "das Buch" und das "Gegenbuch" nun eigentlich ist, in dem angeblich alles geschrieben steht. Nur erfahren wir nie, was das ist und was genau da drin steht, denn dieser Kampf ja wohl nicht.
Die Horologen entpuppen sich als elitäre Spezies, die sich für was besseres hält und zwar keine satanischen Rituale abhält, aber dennoch den Geist bzw die seele im Wirtskörper abtötet. Außerdem nutzen sie ihre Macht aus, spazieren durch fremde Körper und beeinflussen die Geister der Personen dazu. Natürlich alles nur im Guten, versteht sich, sie könnten die Weltherrschaft haben ... na ja,
Mitchell schreibt hier einen chronologischen Bogen von den 1980ern bis in die 2045 und entwirft ein apokalyptisches Szenario, das ist das eigentliche Thema.
Seelenwanderung gibt es ja schon sehr oft, und das hätte mich interessiert, insofern wurde ich vom Klappentext irregeführt und hab mir was anderes vorgestellt. Wenn ich an "Die vielen Leben des Harry August" denke, so ist das Thema da hervorragend gelöst. Aber wie gesagt, das ist ja hier gar nicht das Thema, sondern lediglich ein kleiner roter Faden, um einen Ausweg aus Episode 6 zu bekommen und nicht in einer
Schriftstellerisch absolut überzeugend, inhaltlich nicht.
Ich tätschle lieber den Wolkenatlas, der zu meinen Lieblingsbüchern gehört, und belasse es damit bei Mitchell.
Kapitel 5 haut im Schnelldurchgang das angebliche Hauptthema mit den guten Horologen und den bösen Anachoreten oder wie die heißen durch, so richtig Schwarz-Weiß-Malerei, mit einem Dutzend Begriffe, die ich nicht verstanden habe. Habe auch nicht verstanden, was "das Buch" und das "Gegenbuch" nun eigentlich ist, in dem angeblich alles geschrieben steht. Nur erfahren wir nie, was das ist und was genau da drin steht, denn dieser Kampf ja wohl nicht.
Die Horologen entpuppen sich als elitäre Spezies, die sich für was besseres hält und zwar keine satanischen Rituale abhält, aber dennoch den Geist bzw die seele im Wirtskörper abtötet. Außerdem nutzen sie ihre Macht aus, spazieren durch fremde Körper und beeinflussen die Geister der Personen dazu. Natürlich alles nur im Guten, versteht sich, sie könnten die Weltherrschaft haben ... na ja,
In Wirklichkeit aber geht es überhaupt nicht um diesen Phantastik-Anteil. Die Horologen sind nur der Mittel zum Zweck für das letzte Kapitel, damit wenigstens
Die letzte Episode ist einfach nur schrecklich (nicht im Sinne von: schlecht, sondern so furchtbar negativ und traurig und beängstigend). Das ist nicht das, was ich am Ende eines Buches lesen möchte - sondern am Anfang, damit es am Ende wenigstens einigermaßen gut oder zumindest versöhnlich ausgehen kann. Das ist hier nicht der Fall.
Mitchell schreibt hier einen chronologischen Bogen von den 1980ern bis in die 2045 und entwirft ein apokalyptisches Szenario, das ist das eigentliche Thema.
Seelenwanderung gibt es ja schon sehr oft, und das hätte mich interessiert, insofern wurde ich vom Klappentext irregeführt und hab mir was anderes vorgestellt. Wenn ich an "Die vielen Leben des Harry August" denke, so ist das Thema da hervorragend gelöst. Aber wie gesagt, das ist ja hier gar nicht das Thema, sondern lediglich ein kleiner roter Faden, um einen Ausweg aus Episode 6 zu bekommen und nicht in einer
Fazit: Am besten hat mir Episode 1 gefallen und die mit Crispin. Ich habe eine Menge offene Fragen, sodass ich letztendlich nicht das Empfinden einer runden Geschichte habe.
Schriftstellerisch absolut überzeugend, inhaltlich nicht.
Ich tätschle lieber den Wolkenatlas, der zu meinen Lieblingsbüchern gehört, und belasse es damit bei Mitchell.
Zuletzt geändert von Uschi Zietsch am 25. November 2020 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Mir hat das Ende gefallen.
Ich habe das Buch so gesehen: Es ist das Leben von Holly, vom Anfang bis zum Ende. Und alles andere in dem Buch ist unwichtig, bzw: unwichtiger. Sogar das Horologen Ding ist eben nur eine Randnote. Oder Holly ist eine Randnote dort. Jeder ist der Held in seiner eigenen Geschichte, Holly ist die Heldin in ihrer Geschichte, nur lernen wie diese Geschichte nie kennen.
Ich habe das Buch so gesehen: Es ist das Leben von Holly, vom Anfang bis zum Ende. Und alles andere in dem Buch ist unwichtig, bzw: unwichtiger. Sogar das Horologen Ding ist eben nur eine Randnote. Oder Holly ist eine Randnote dort. Jeder ist der Held in seiner eigenen Geschichte, Holly ist die Heldin in ihrer Geschichte, nur lernen wie diese Geschichte nie kennen.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Ja, genau so sehe ich das auch - und deswegen gefällt mir das nicht.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Ich bin jetzt auch durch und habe das letzte Kapitel anders als Uschi wahrgenommen. Ich fand es nicht übermäßig deprimierend, sondern eher Mitchell-typisch: Er schreibt gern Bücher, die einen zyklischen Aufbau haben. Ich habe mir die Frage gestellt, ob es den Menschen (global) im letzten Kapitel wirklich schlechter geht als in den Kapiteln davor. Vermutlich ist das nicht der Fall, es verschiebt sich nur alles ein wenig.
Mir hat das Buch gefallen, denn Mitchell beschreibt (mal wieder) sehr naturalistisch, mitreißend und empathisch.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Ich mag aber sowas am Ende eines Romans nicht.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Ist aber leider nicht ganz unrealistisch, das Szenario.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Eben deswegen!! Das deprimiert mich.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Ich bin ja ein großer David Mitchell Fan und fand auch Die Knochenuhren seht gut. Bis auf das Ende. Der ganze Kampf "Gut gegen Böse" und am Ende ist alles egal, weil Klimakatastrophe? Das passt nicht. Und ein phantastischer Roman braucht auch nicht realistisch sein. Bei Chaos hat Mitchel das schon mal gemacht. Da gibt es auch ein sehr deprimierendes Ende, das nicht so recht zum Buch passt.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Genau, Teddy, den Kritikpunkt mit dem Gut gegen Böse und dann Katastrophe, das hat mich gestört. Da passte einfach vieles nicht zusammen.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Ich habs zwar schon gesagt aber: das Buch ist NICHT der Kampf gegen Gut und Böse, das Buch ist NICHT das Ende der Welt, das Buch ist über das Leben von Holly, und die Horologen sind da nur Randnotizen.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Dann stört mich halt, dass die "Randnotizen" nicht zusammenpassen. So randständig finde ich die im Übrigen gar nicht.
Re: David Mitchell - "Knochenuhren"
Ich bin da in meiner Wahrnehmung auch eher bei Knocho. Es geht um Holly, der Rest ist (interessante) Deko.