David Mitchell - "Knochenuhren"

Science Fiction in Buchform
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Lensman
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David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Lensman »

Der neue Roman von David Mitchell ist erschienen. Und klingt richtig interessant! :D

Hier ist eine Rezension:
http://www.welt.de/kultur/literarischew ... ggels.html

Mal abwarten, was andere so schreiben, aber ich glaube, der Roman kommt mit in den Sommerurlaub. :wink:

Es grüßt
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"Und nun, durch zwiefach Glas, sehe ich
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Naut »

Ich freu mich schon seit Monaten. Ein paar Leute haben es bereits gelesen und sind begeistert.
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Knochenmann
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Ich lese das jetzt, dann müsst ihr nicht.

Also: 3%

Das ganze spielt in England in den 1980ern. Ein kleines frühreifes Früchtchen von 15 Jahren streitet sich mit seiner Mutter, scheinbar weil es ein zu aktives Sexualleben hat.

Schwanger ist sie nicht, denn sie hat immer Kondome benutzt, außer das erste mal nicht, denn Jungfrauen können nicht schwanger werden - das ist wissenschaftlich erweißen. (Immer wenn Leute in Büchern sowas sagen sind sie schon schwanger, das ist Literaturwissenschaftliche bewiesen!)

Aja: ic lese auf englisch weil blliger (5,99€ vs 21,99€ fürs deusche Hardcoverebook).
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Alana
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Alana »

Oi, das ist aber ein gewaltiger Preisunterschied. Klar, wenn man dann gut genug englisch kann, dann lohnt sich das!
Halte das Glück wie einen Vogel, so leise und lose wie möglich.
Dünkt er sich selber nur frei, bleibt er Dir gern in der Hand.

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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Naut »

Ich warte wie immer aufs Taschenbuch. Bin da eigen.
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Alana
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Alana »

Ja, die sind wohl auch ne ganze Ecke billiger als die Hardcover, stimmts?
Halte das Glück wie einen Vogel, so leise und lose wie möglich.
Dünkt er sich selber nur frei, bleibt er Dir gern in der Hand.

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Knochenmann
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

10%

Das ist das britischte Buch das ich je auf englisch gelesen habe. Das ganze spielt in den 80ern in Englad, also bekomtm man jede Menge verweise auf die britische Kultur und Popkultur der damaligen Zeit.

Die Protagonistin Holly: supersymphatisch! Wenn ich an all die Bücher denke in denen die Autoren ihre Protagonistin entwickeln: "Sie ist noch so wie die anderen Mädchen...". Da ist Holly auf alle Fölle schon einmal der komplette Gegenentwurf.

Die Handlung bisher: Holly haut von zuhause ab, und macht sich auf den Weg nach... weiß sie selber nicht so genau. Richtung Meer.

Das Element der Phantastik: Davon gibt es jetzt schon reichlich. Holly hörte früher Stimmen und hatte eine imaginäre Freundin, ihr superbegabter Bruder malt im Alter von 7 keine lustigen Tiere sondern superkompliziertze Labyrinte (die sie besser lernen sollte!). Und auch auf dem Weg gab es womöglich schon eine übernatürliche Begegnung.
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Teddy
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Knochenmann hat geschrieben:Ich lese das jetzt, dann müsst ihr nicht.
Ich lese trotzdem mal parallel mit, und zwar die gebundene deutsche Ausgabe, weil David Mitchell das bisher immer wert war. (Leider bekommt er von dem recht hohen Preis wahrscheinlich kaum mehr, als von der viel billigeren Ebook-Ausgabe...)

Bin jetzt auf Seite 110 von 808 (=14%) und kann Knochenmanns Einschätzung voll unterstützen.
Die sympatische Ausreißerin Holly hat es mittlerweile auf eine Erdbeerfarm geschafft, um dort ihre Kasse aufzubessern. (Schwanger kann sie gar nicht sein, da ihre Periode erst ein paar Tage überfällig ist...) Sie scheint in einen Konflikt zweier übernatürlicher Gruppierungen geraten zu sein, von denen zumindest die eine über Leichen geht. Warum es geht, ist aber noch völlig unklar.
Man kann schon am Inhaltsverzeichnis erkennen, dass der Roman in jedem Abschnitt in der Zeit weiter nach vorne springt bis ins Jahr 2043. Offenbar wechseln in den Anschnitten auch die Hauptfiguren, was im Falle von Holly echt schade ist.
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Knochenmann
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Das mit dem Inhaltsverzeichniss wusste ich gar nicht... aber wenn es weiter in die Zukunft geht, dann freue ich mich!

Ca 30%:

Die Holly Episode ist abgeschlossen (schade schade) und es geht weiter im Jahre 1991 mit einem schnösseligen Studenten names Hugo Lamb auf einer englischen Eliteuni.

...ich mag solche Figuren eigentlich nicht, das war schon im "Wolkenatlas" für mich der schlechteste Teil: Der Komponist in Belgien, der war für mich fast unerträglich.

...eigendlich nicht, nur in dem Fall: Schon! Hugo ist auch so ein Früchtchen wie Holly, und vermutlich auf dem Weg zu einer steilen Karriere, wenn da nicht ein paar Dinge passiert wären die ihn ins Grübeln kommen lassen.

Natürlich gibt es ein Wiedersehn mit alten Bekannten:
Viennie aus Teil eins leitet ein Autogeschäft
und
Hollie leitet eine Bar in einem schweizer Luxusschieort
Durch dem Schnitt im Buch wissen wir auch nicht ob
Hollie schwanger war oder nicht.
Ich hoffe doch!

Ich für meinen Teil würde wirdklich gerne
Hollie als alte Frau
erleben am Ende des Buches.
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Knochenmann
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

ca 37%

"The Wedding Bash"

Es wird geheiratet, und :
Eddie
kommt von seinem einsatz als Kriegbrechichtsreporter (Eine sehr... passende Karriere wenn man drüber nachdenkt) zurück um diese Hochzeit zu besuchen... und auch noch seine Frau
Hollie
und Tochter.

(Reporter) hat sich inzwischen in einen "Kriegsjunkie" verwandelt, zumindest wirft ihm das seine Frau vor... in der Beziehung kriselt es anscheinend.

Mir gefällt was Mitchell da macht... gerade dann wenn man eigendlich mehr wissen will geht es mit etwas anderem weiter, und Personen die wir schon kennen tauchen an völlig anderen Stationen in ihrem Leben wider auf. Das Buch glänzt aber nicht mit dem was drinnensteht sondern viel mehr mit den Lücken... alle Personen werden unvöllständig geschildert, und es bleibt jede Menge Raum für vermutungen, z.b.
War Hollie jetzt schwanger oder nicht?
. Wir wissen weder das eine noch das andere, wir wissen nichtmal ob das den anderen Personen im Buch bekannt ist oder nicht.

...und gleichzitig ist die neue Geschichte so treibend, das man auch wissen will was da moch passiert.

Was den Titel "Knochenuhren" angeht.... der bezieht sich vermutlich auf dem Menschen bzw des Leben der Menschen selber. Alle Menschen sind schließlich lebendige Zeitmesser...

Ich für meinen Teil freue mich schon auf die Zukunftskapitel.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Teddy »

So, bin jetzt auch mit dem zweiten Kapitel durch, das um den Jahreswechsel 1991/92 spielt und aus der Sicht von Hugo Lamb erzählt wird. Hier kann ich Knochenmanns Ansicht nicht teilen:
Knochenmann hat geschrieben: ...eigendlich nicht, nur in dem Fall: Schon! Hugo ist auch so ein Früchtchen wie Holly, und vermutlich auf dem Weg zu einer steilen Karriere, wenn da nicht ein paar Dinge passiert wären die ihn ins Grübeln kommen lassen.
Hugo ist kein Früchtchen, sondern ein ziemliches A********, ein lupenreiner Egoist, der seine vermeintlichen Freunde ausnimmt oder die Freundin ausspannt. Wer "Der dreizehnte Monat" von Mitchell gelesen hat, dem ist Hugo Lamb kein unbekannter. Der Roman spielt 1982 und Hugo ist der Cousin der Hauptfigur, kommt in einem Kapitel zu Besuch und ist dort unausstehlich.
Trotzdem liest sich das Kapitel nicht unangenehm, da stimme ich wieder mit Knochenmann überein. Liegt wohl daran, dass Hugo nicht nur negative Eigenschaften hat und auch eine Charakteränderung angedeutet wird.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Teddy »

So, endlich zum Weiterlesen gekommen.

Ich-Erzähler des dritten Kapitels ist Ed, ein ehemaliger Klassenkamerad von Holly, der schon im ersten Kapitel auftauchte.
(Da Knochenmann den Spoiler-Tag gesetzt hat, mache ich das auch, aber eigentlich ist das Folgende mMn kein Spoiler:)
Ed ist seit einigen Jahren mit Holly zusammen und die beiden haben eine sechs-jährige Tochter Aoife.
Das Kapitel besteht abwechselnd aus Rückblenden, die von Eds Arbeit als Kriegsreporter in Bagdad berichten, und seinen Beziehungsproblemen, da seine Lebensgefährtin seinen lebensgefährlichen Beruf nicht mehr akzeptiert, er aber nicht davon lassen kann.
Die Arbeit des Reporters in Bagdad wird eindrucksvoll anhand eines einzigen Einsatzes beschrieben, während dem Ed mit zwei irakischen Mitarbeitern von Bagdad in eine benachbarte Kleinstadt fährt , um ein Interview in einem Krankenhaus zu führen. Man erfährt viel von der völlig verfahrenen Situation im besetzten Irak, in dem sich die Gewalt immer weiter hochschaukelt.
Im zweiten Handlungsstrang erinnert uns Mitchell daran, dass da ja noch was Übernatürliches war: Eds kleine Tochter verschwindet nach einem Mittagsschlaf und kann nur durch eine Nachricht aus einer anderen Welt wiedergefunden werden.
Ein tolles Kapitel!
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Neues Kapitel, neuer Zeitraum (2015-2020), neuer Ich-Erzähler:
Diesmal begleiten wir Crispin Hershey, das ehemalige Enfant terrible der englischen Literatur, dessen neuer Roman sich eher mäßig verkauft, rund um die Welt von einem Literaturfestival zu nächsten. Mit dabei auch immer Holly, die ihre traumatischen Erlebnisse in einem esoterischen Roman verarbeitet hat, der sich überraschenderweise zum Weltbestseller gemausert hat.
Mitchell nutz dieses Kapitel um die ein oder andere Spitze gegen den Literaturzirkus zu setzen, z.B. wenn Crispin während einer Podiumsdiskussion eine verhasste Kollegin mit einem YouTube-Video bloßstellt, das sie beim Kauf eines Dan-Brown-Roman zeigt. Oder seine Rache an einem Kritiker, die völlig aus dem Ruder läuft. Der Kritiker hatte unter anderem angemerkt, dass Autoren denen nichts mehr einfällt, Romane mit Autoren als Hauptfigur schreiben. (Und das in einem Roman mit einem Autor als Hauptfigur...)
Auch über die zwei Gruppen - Horologen und Anachoreten - erfahren wir wieder ein paar Bruchstücke. Mitchell macht dies extrem geschickt, gibt nur kleinste Häppchen am Information preis, aber dem Leser ist trotzdem klar, dass dies der Hauptstrang des Romans ist.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Habe das Crispin Kapitel durch:

Nicht uninterresant, vor allem wenn man Crispin mit Mitchell vergleicht.

Mein Leseerlebnis mit Mitchell ist immer so: zuerst finde ich seine Geschichten stinklangweilig, weil ich das Setting oft nicht mag (siehe Hugo Lamb), am Ende will ich aber nicht aufhören zu lesen.

Das mit den kleinen Häppchen von Information wird in diesem Kapitel (und im nächsten) völlig auf die Spitze getrieben, denn in beiden Kapitel stehen wichtige Leute was im folgen Kapitel mit zwei oder drei Sätzen abgetan wird.

Ach schön: das Ende des Crispin Kapitels spielt im Jahre 2019... das natürlich praktisch vollkommen gleich ist wie das Jahr 2016. Aber allein die tatsache das es im Jahre 2019 spielt... man erhofft sich einen Seitenblich auf die Zukunft.

...und der landet man dann auch im nächsten Kapitel: "Im Labyrint der Horologen" im Jahre 2025

Hier bekommen wir tatsächlich die beiden Geheimbünde bei der Arbeit: Die Horologen und die Anchoriten. Anchoriten sind eher böse und haben die Oberhand, die Horologen wollen das ändern.

Das schöne ist: obwohl sehr viel Klartext geredet wird wird man um nichts schlauer :)
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Im vorletzten Kapitel kommt nun die Haupthandlung voll zum tragen. Das Kapitel ist aus Sicht der Horologin Marinus erzählt. Man erfährt, teilweise auch mit ausführlichen Rückblenden, was es mit der Horologie und den Anachronisten auf sich hat und warum sie sich nicht grün sind. Sehr schön ist, dass nun die vielen kleinen Details, die in den vorangehenden Kapiteln immer wieder angedeutet oder wie nebenbei eingestreut wurden, hier aufgeklärt werden. Kamen bis jetzt die phantastischen Elemente nur sehr dezent gestreut vor, kann der Roman seine Gattung Fantasy hier nicht mehr verbergen.

Das letzte Kapitel spielt in Jahr 2025 und Holly ist - quasi um den Bogen zu schließen - wieder Ich-Erzähler.
Die Welt ist den Bach runter, die Klimaerwärmung hat voll zugeschlagen, das Öl ist ausgegangen und Europa zerfallen. Lokale Banden sind ein wesentlicher Machtfaktor. China schein es deutlich besser zu gehen und die Chinesen haben in Irland eine Handelskolonie gegründet, in der es halbwegs gesittet zugeht, da die chinesische Handelskompanie dies militärisch schützt.
Mir ist nicht ganz klar, warum Mitchell dieses Epilog-Kapitel eingefügt hat. Die Beschreibung der wenig erfreulichen Zukunft ist eigentlich eine Geschichte für sich. Zumahl das alles nichts Neues ist und aus meiner Sicht auch nicht glaubwürdig, aber das werden wir in 9 Jahren selber sehen.

Trotz des letzten Kapitels ist "Die Knochenuhren" ein Hammer-Roman. Mitchell schafft es wieder viele einzelne Handlungsfäden zu etwas zu verknüpfen, das größer ist als die Summe seiner Teile. Von mir gibt's eine absolute Leseempfehlung.
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