@Uschi: Das habe ich völlig anders erlebt.
Man hatte sich eine richtig "tolle" Szene überlegt: Kind in Gefahr, spannend, total fieses Monster (aber voll cool designt!), Flucht in letzter Sekunde ... alles dabei. Dieses Highlight muss ausgiebig zelebriert werden. Aber um die Szene zu konstruieren, müssen nun auf Teufel komm' raus die Rahmenbedingungen dafür hingebogen werden.
- Vorab wird dem Kind erklärt: egal was passiert, bloß nichts Essen! Hä? Okay, sie ist hungrig - aber trotzdem in dem Moment eine seltsame Anweisung.
- Kind kommt ins Verlies - ein riesiger Tisch voller köstlicher Speisen steht bereit. Nun gut.
- Der Haken: ein fieses Monster sitzt dort. Schläft aber zum Glück. Puh.
- Kind schleicht vorsichtig voran - dabei werden uns wie zufällig die an der Wand hängenden Bilder präsentiert, auf denen das Monster beim grausigen Foltern und Verspeisen von armen Menschen gezeigt wird (welches Monster hätte sich solche Bilder nicht aufgehängt).
- Kameraschwenk auf einen großen Haufen Kinderschuhe. Uiuiui, so viele unschuldige Opfer schon ... Meine Güte!!! Wir haben's ja jetzt alle verstanden: Das Monster ist WIRKLICH SEHR BÖSE!
- Kind gönnt sich ein Päuschen, um erst mal etwas zu essen. Was kleine Kinder angesichts eines schrecklichen und erwiesenermaßen BÖSEN Monsters halt so machen. Ach so - Essen war ja vorher extra ausdrücklich verboten wurden. Hui ... dann passiert jetzt bestimmt was Schlimmes.
- Wichtig dabei: Immer mit dem Rücken zum Monster stehen, dann wird es NOCH spannender!
- Und richtig: Das Monster erwacht und bewegt sich (ganz langsam, versteht sich - sonst wäre die superduper Szene ja zu schnell vorbei) auf das Kind zu.
- Oh nein, zuerst bemerkt sie es gar nicht! Aber dann doch noch gerade rechtzeitig, Glück gehabt. Jetzt nichts wie raus! (Wahrscheinlich ist sie dabei noch dreimal gestolpert und die Kreide ist beim Aufmalen einer neuen Tür abgebrochen. Das weiß ich aber nicht mehr so genau, weil ich da schon unterm Sitz lag...)
Mich hat das von der Erzählstruktur her stark an einen Porno erinnert: Wir haben hier diese tolle F*ckszene, jetzt müssen wir nur schnell die Rahmenbedingungen schaffen. Also: Waschmaschine kaputt - leicht bekleidete Hausfrau ruft den Klempner - dem fehlt ein passendes Werkzeug - das wird zufällig im Schlafzimmer aufbewahrt ... und Action!
Oder so ähnlich. Kenne solche Filme natürlich nur vom Hörensagen.
Aber Spaß beiseite: Der Film hat ja recht vielen Leuten gefallen - ich allerdings fand ihn so schlecht, dass ich das erst gar nicht glauben konnte. Ich denke ja nach wie vor manchmal, dass er nur gelobt wird, um MICH zu provozieren!
Na ja, und OBJEKTIV kann ja sowieso niemand jemals irgendeinen Film beurteilen. Also lasst mir im Fall "Pans Labyrinth" einfach den Spaß, mich da regelmäßig reinzusteigern.