Film: Aufbruch zum Mond

Gast09
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Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Einige Monate vor dem 50. Jahrestag der ersten Mondlandung ist die ganze Mission verfilmt worden. Ryan Gosling (hier im Genre sicher nicht unbekannt) spielt Neill Armstrong und Damien Chazelle, der bereits in La La Land als Regisseur mit Gosling zusammen gearbeitet hat führt Regie.
Hier die imdb-Koordinaten:
https://www.imdb.com/title/tt1213641/fu ... t_ov_st_sm
und hier der Trailer:

Link: https://www.youtube.com/watch?v=
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Khaanara
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Neuer Trailer:

Link: https://www.youtube.com/watch?v=

Filmstart: 08.11.2018
Gast09
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Gesehen und für Intensiv! befunden.
Der Film ist ein intensives Doku-Drama. Er zeigt die Tollkühnen Männer in ihren fliegenden Blechdosen. Die Kamera folgt den Astronauten in die Kapsel. Sie zeigt die klaustophobische Enge z.B. in einer Gemini-Kapsel, den wahnsinnigen Radau beim Start, die Metall-Geräusche und das bedrohliche Knirschen und Knacken im Gebälk. Und sie zeigt, ganz wichtig: die absolute Passivität zu der die Astronauten verurteilt sind. Unter ihnen brennt das Höllenfeuer, sie wissen: ein lockeres Schräubchen und das war's, können sich kaum bewegen und können insbesondere nichts machen, einfach nur nichts.
Der Film lässt uns aber auch intensiv in die Seele von Neil blicken: sein unendliches Leiden nachdem seine Tochter im Alter von 2 Jahren an einem Tumor gestorben ist, seine kriselnde Ehe, seine beiden nicht einfachen Söhne (die übrigens beide in diesem Film mitspielen) und insbesondere sein realistischer Angang an die US-Raketentechnik.
Der Film bietet ein Wiedersehen mit so manchem Genre-Schauspieler; allen voran Jason Clarke, aber auch Kyle Chandler. Steven Spielberg zeichnet als Executive-Producer und Regisseur und Hauptdarsteller kennen sich ja ohnehin schon.
Für im Genre erfahrene Zuschauer ist dieser Film ob seiner Intensität auch irgendwie entzaubernd. Oder haben wir gewusst, dass die Trauerrede des US-Präsidenten für den Fall eines Scheiterns der Mission bereits vor dem Start geschrieben und genehmigt war? Ich jedenfalls nicht.
Als ich diesen Film erstmalig wahrgenommen hatte, fragte ich mich, warum er bereits jetzt, d.h. 8 Monate vor dem 50. Jahrestag des Ereignisses in die Kinos kommen sollte. Jetzt, nachdem ich ihn gesehen habe, hätte ich eine Erklärung: Sie spekulieren auf den Oscar. Im warmen Aufwind eines medial wahrgenommenen Jubiläums könnte dieser Film tatsächlich nach oben geweht werden. Ich würde es ihm gönnen.
9/10 auf den Mond geworfenen Geburts-Armbändern seiner Tochter
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jeamy
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von jeamy »

Wollte den Film ohnehin ansehen. Nach diesem Bericht werde ich ihn mir ansehen!
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Badabumm
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Ich habe ebenfalls gehört, dass Armstrongs unsterblichen Worte "Ein kleiner Schritt..." auch aufgezeichnet und drübergespielt worden sein sollen. Nein, ich bin KEIN Freund von Verschwörungstheorien, aber manches ist einfach plausibel. Wahrscheinlich hatte er bei diesem Schritt mehr als genug damit zu tun, nicht umzufallen - an philosophische Reden war nicht zu denken...
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Harald Lesch
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Andreas Eschbach
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Ha! Heute Abend bei uns im Lieblingskino!
Kruhling
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von Kruhling »

Das klingt sehr spannend. Den werde ich mir auch ansehen.
Gruß, Kruhling
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Andreas Eschbach
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Gestern Abend also in "FIRST MAN" (seltsamer Titel eigentlich, bzw. unvollständig – das "ON THE MOON" soll man sich wohl dazudenken).

Und … gut. :popcorn:

Ziemlich gut gemacht, vor allem die technischen Aufnahmen sind beeindruckend – der Flug mit der X 15 am Anfang, die Raketenstarts von innen (und von außen), die Veranschaulichung der Gewalten, mit denen man da umgegangen ist, die riesigen Dimensionen einer SATURN V … »Man kapiert auf jeden Fall, dass die echte Raumfahrt ziemlich wenig Ähnlichkeit mit Raumschiff Enterprise hat«, meinte meine Gattin hinterher, eine Feststellung, der ich nicht widersprechen konnte.

Misslungen fand ich das Casting: Die gewählten Schauspieler ähnelten den Gestalten, die sie darstellen sollten, fast gar nicht (was mir auffiel, weil ich unlängst für ein gewisses Buch über einen anderen "ersten Mann auf dem Mond" ziemlich viel Raumfahrtgeschichte recherchiert habe :lehrer: ); da war "The Right Stuff" seinerzeit weitaus treffender besetzt.

Bemerkenswert finde ich auch, dass das Grundgefühl, das der Film transportiert, das der Trauer ist: Nicht das Gefühl von Aufbruch und Errungenschaft und Heldentum, das zeitgenössische Berichte kennzeichnet, sondern eher die Stimmung des melancholischen Rückblicks von heute auf diese Zeit und ihre einmaligen Wagnisse.

Und … man verlässt das Kino mit einem Staunen, dass diese Flüge damals tatsächlich geklappt haben.
Gast09
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Misslungen fand ich das Casting.
Das ist ein Problem deiner (und leider auch meiner) Generation, einer Generation die weiß wie die Leute in OV ausgesehen haben, z.B. Michael Collins (derjenige, der nicht auf dem Mond landete) mit eindeutig italienischen Wurzeln.
Ich habe eine ganz andere Sache zu bemängeln, eine Sache weswegen ich dem Film nicht die volle Punktzahl gegeben habe: Das Fehlen von Wernher von Braun. Sein Name wird in dem Film nur 1x erwähnt und das war's. Der Mann war seinerzeit omnipräsent. Immer vor Ort. Es ist nicht anzunehmen, dass er kein Wort mit seinen Astronauten gesprochen hat und auch beim Start nicht anwesend war. Das ist sie, die political correctness.
Könnte man auch als "Geschichtsglättung" bezeichnen.
Aber egal. Regie und Produktion wussten, was sie tun und es hat ihnen sicher nicht geschadet.
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Badabumm
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Gast09 hat geschrieben: 15. November 2018 19:30 Das Fehlen von Wernher von Braun. Sein Name wird in dem Film nur 1x erwähnt und das war's. Der Mann war seinerzeit omnipräsent. Immer vor Ort.
Es ist nun mal peinlich für die Amerikaner, zuzugeben, dass sie es ohne einen deutschen Import-Verrückten nicht geschafft hätten. So bleibt alles in der amerikanischen Familie und die Kids lernen das jetzt auch so...

Leider mag ich Gosling nicht. In keinem seiner drei Filme, die ich von ihm kenne (er ist gewiss ein guter Schauspieler). Schon im Trailer lächelt er so schmierig-süffisant wie immer. Deshalb sehe ich mir den Film nicht an.
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von heino »

Badabumm hat geschrieben: 15. November 2018 22:57 Leider mag ich Gosling nicht. In keinem seiner drei Filme, die ich von ihm kenne (er ist gewiss ein guter Schauspieler). Schon im Trailer lächelt er so schmierig-süffisant wie immer. Deshalb sehe ich mir den Film nicht an.
Generell finde ich ihn auch ziemlich nichtssagend, aber in "Nice Guys" war er klasse.
Lese zur Zeit:

Colson Whitehead - Underground railroad
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lapismont
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Ich mag ihn auch nicht. Könnte nicht mal begründen warum.
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Andreas Eschbach
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Gast09 hat geschrieben: 15. November 2018 19:30 Das Fehlen von Wernher von Braun. Sein Name wird in dem Film nur 1x erwähnt und das war's. Der Mann war seinerzeit omnipräsent. Immer vor Ort. Es ist nicht anzunehmen, dass er kein Wort mit seinen Astronauten gesprochen hat und auch beim Start nicht anwesend war. Das ist sie, die political correctness.
Könnte man auch als "Geschichtsglättung" bezeichnen.
Den verschweigen sie schon lange, so gut sie können. Ich war 1989 im Smithsonian Space Museum in Washington: Alles voller Raketen, Satelliten, Raumanzüge und Raumkapseln, aber nirgends der Name Wernher von Braun. Da rief bei mir schon ein gelindes "Big Brother"-Gefühl hervor … die Geschichte wird umgeschrieben …
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Des_Orphan

Re: Film: Aufbruch zum Mond

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heino hat geschrieben: 16. November 2018 07:53 (...)aber in "Nice Guys" war er klasse.
Absolut :prima:
Jorge
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Re: Film: Aufbruch zum Mond

Ungelesener Beitrag von Jorge »

Badabumm hat geschrieben: 15. November 2018 22:57
Gast09 hat geschrieben: 15. November 2018 19:30 Das Fehlen von Wernher von Braun. Sein Name wird in dem Film nur 1x erwähnt und das war's. Der Mann war seinerzeit omnipräsent. Immer vor Ort.
Es ist nun mal peinlich für die Amerikaner, zuzugeben, dass sie es ohne einen deutschen Import-Verrückten nicht geschafft hätten. So bleibt alles in der amerikanischen Familie und die Kids lernen das jetzt auch so...
Nö, das hat mit der verschwiegenen (Operation Paperclip) bzw. erst in jüngster Zeit "wiederentdeckten" :wink: (davon hatte ja vorher niemand etwas gewusst :lol:) braunen Vergangenheit von Onkel Wernher & seiner Truppe zu tun...auch hierzulande wurden nach ihm benannte Einrichtungen wieder umbenannt.

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