Corona-Pause für Hollywood

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Andreas Eschbach
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Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Bin über eine Grafilk gestolpert, die für etliche Diskussionen hier im Forum vielleicht von Interesse sein könnte, und dachte, ich stell sie hier einfach mal ein:
hollywood_delays.jpg
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Ender
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von Ender »

Ah, sehr schön. Danke dafür. Wobei das natürlich nur eine Momentaufnahme ist. Vor einigen Wochen hätte die Grafik noch ganz anders ausgesehen, und wer weiß, wie es sich weiter entwickelt.

Fun fact: Ich habe just in diesen Tagen die spannende Aufgabe, eine möglichst genaue Besucherprognose für das Kinojahr 2021 zu erstellen. Da kommt gerade richtig Freude auf, weil ich natürlich alle paar Stunden wieder von vorne anfangen kann.
Aber an irgendetwas müssen sich kommende Budgetplanungen ja orientieren ...
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breitsameter
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Natürlich wollen alle mit ihren Kinostarts aus dem Corona-Jahr 2020 'raus.
Ich war in diesem Jahr seit März nicht mehr im Kino und zieht mich auch nichts in einen Kinosaal. Auch nicht Tenet.

Die Frage bleibt, wie die Kinolandschaft dann irgendwann Mitte 2021 aussehen wird - welches Kino hat überlebt?
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von My. »

breitsameter hat geschrieben: 12. Oktober 2020 09:19 - welches Kino hat überlebt?
Autokinos, schätze ich.

My.
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Ender
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von Ender »

Passt nur bedingt hierhin, aber ich pack's trotzdem mal in diesen Thread:
Denis Villeneuve: "Lang lebe das Kino!"
Von der Entscheidung, dass die komplette 2021er-Filmstaffel von Warner zeitgleich zur Kinoauswertung auch bei HBO Max zu sehen sein wird, ist auch Denis Villeneuves "Dune" betroffen. In einem Offenen Brief hat der Regisseur diese Entscheidung harsch kritisiert.

Regisseur Denis Villeneuve hat die Entscheidung des Warner-Mutterkonzerns AT&T, die 2021er-Filmstaffel des Studios zeitgleich zur Kinoauswertung auch beim Streamingdienst HBO Max zu starten, harsch kritisiert. In einem bei "Variety" abgedruckten Offenen Brief erklärt der Regisseur, dessen für einen US-Start Anfang Oktober vorgesehener Dune" ebenfalls von dieser Entscheidung betroffen ist, dass diese Entscheidung weder die Liebe zum Kino noch zu den Kinobesuchern zeigt. Es gehe dabei nur um das Überleben eines Telekommunikationsgiganten, der aktuell vor einem Schuldenberg von 150 Mrd. Dollar stehe.

Mit dieser Entscheidung sei Warner Bros davon abgekehrt, eine Heimat für Filmemacher zu sein; für Villeneuve ist damit eine klare Linie überschritten. Er betont, dass das Filmemachen eine Gemeinschaftsarbeit sei, die auf gegenseitigem Vertrauen beruhe. Warner Bros. habe aber jetzt deutlich gemacht, dass man nicht mehr im gleichen Team sei.

Im Streaming sieht Villeneuve eine "positive und kraftvolle" Ergänzung zu Kino und TV, es könne aber niemals Filme in Art und Umfang von "Dune" hervorbringen. Für den Film, den Villeneuve in dem Offenen Brief als den besten Film, den er je gemacht habe, bezeichnet, bedeute diese Entscheidung, dass er nicht die finanziellen Ergebnisse bringen werde, um zu Überleben und der Piraterie sei damit Tür und Tor geöffnet.

Wie Villeneuve in dem Offenen Brief betont, spreche er nicht nur für sich, sondern er sei solidarisch mit den anderen 16 Filmemachern, deren Filme ebenfalls von der Warner-Entscheidung betroffen seien.

Er selbst glaube fest an das Kino - ganz gleich, was "Wall-Street-Dilettanten" sagen würden. Das Kino sei mehr als ein Geschäftsmodell. Es sei eine Kunstform, die Menschen zusammenbringt und die gegenseitige Empathie fördert.

Daher zeigt sich Villeneuve davon überzeugt, dass die Kinos nach dem Ende der Corona-Pandemie wieder voll mit Filmliebhabern sein werden und schließt seinen Offenen Brief mit den Worten: "Lang lebe das Kino!"
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Lang lebe das Kino!
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von Doop »

Jepp. Lang lebe das Kino!

Wir waren auch unter Corona-Bedingungen in Tenet. Leider kein sehr guter Film, aber das Kinowrlebnis war dennoch super!
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Stimmt. Der einzige Film in diesem Jahr im Kino. Ich habe tatsächlich den Inhalt schon vergessen, aber so schlecht fand ich ihn gar nicht ...
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Tenet. Irgendwas mit Zeitreise und Kawumm.
War auch für mich der einzige Kinobesuch in der Corona-Zeit.
Das Infektionsrisiko hat er aber nicht gerechtfertigt-

Gruß
Ralf
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

So wie es aussieht wandelt sich gerade das Filmgeschäft extrem, und zwar in richtung Gig-Ecomomy (obwohl das das falsche Wort ist).

Dem Kino ging schon vorher nicht gut, und vielleicht hat ihm Corona den todesstoß versetzt. Die großen Outlets machen sich gerade daran Filme exklusiv zu streamen, obwohl jeder weil: das finanziert sich niemals. Die Kalkulation dahinter: Abos für ihre Stream abschließen, und dann in ein paar Monaten oder Jahren der Platzhirsch werden.

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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Die Kinos müssten sich halt auch mal ein neues Konzept überlegen. Unser Cineplex in Memmingen hat den Charme einer Bahnhofshalle, und das Angebot rund um den Film ist ähnlich.

So wie Buchhandlungen auch, da ändern ja viele schon ihr Konzept.
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von Ender »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 16. Dezember 2020 12:30 Die Kinos müssten sich halt auch mal ein neues Konzept überlegen.
Also ... da muss ich als Betroffener nun aber einschreiten! :lehrer:
Die Kinos bieten ständig neue Konzepte und alle möglichen Veränderungen. (Was ich bei Buchhandlungen nur sehr bedingt erkenne. Abgesehen davon, dass sie immer weniger Bücher verkaufen, stattdessen allen möglichen sonstigen Krimskrams.)

Ich erinnere mich noch gut an meine ersten 25 Jahre Kinoerfahrung, als ich nach jedem Besuch erstmal meine Knochen wieder sortieren und einrenken musste, weil ich 2 Stunden mit angewinkelten Knien an den Vordersitz gequetscht saß. Mittlerweile: Beinfreiheit ohne Ende, viel Platz nach rechts und links, keine ausgeleierten Klappsitze die jeden Moment abzubrechen drohen.

Vor 10, 12 Jahren wurden in sämtlichen Kinos die Filme noch auf analogen 35mm-Kopien auf Filmrollen gezeigt. Nach ein paar Wochen (spätestens) waren sie zerkratzt und leierten; wenn man Pech hatte, konnten sie mittendrin auch schon mal ganz reißen. Heute: Glasklares Digitalbild und -ton, auch nach 500 Vorführungen ohne jeden Qualitätsverlust.

Dann: 3D-Technik. Muss man nicht mögen, war aber definitiv neu und innovativ (und im Gegensatz zu alten Rot-Grün-Brillen auch technisch ausgereift) und zudem ein Alleinstellungsmerkmal. Mittlerweile gibt's das zwar auch für zuhause, dort hat es sich aber nicht durchgesetzt. Macht halt doch eher auf Riesenleinwand im dunklen Kinosaal Spaß.

Seit einigen Jahren stark im Kommen: Luxus-Säle. NOCH komfortablere Polstersessel, die mit verstellbaren Rückenlehnen und Fußstützen auf Wunsch auch zum Liegesessel umfunktioniert werden können. Essen und Getränkeservice am Platz.

Was noch? ScreenX - Technologie. Heißt: Der Film läuft nicht nur vorne auf der Leinwand, sondern es gibt zudem rechts und links noch Projektionsflächen, so dass man - ganz ohne 3D-Brille - tatsächlich mittendrin sitzt. Gibt es bisher erst ganz vereinzelt, wird aber sicher noch ausgeweitet.

In vielen Kinos: gemütliche Loungebereiche, Sitzgelegenheiten, Cafés, ein kulinarisches Angebot wie im gehobenen Einzelhandel ...


Das sind mal ein paar Beispiele. Natürlich gibt es wie in jedem Bereich besser und schlechter geführte Häuser. Und natürlich kann das alles nicht von Heute auf Morgen JEDES Kino anbieten, denn es kostet schließlich ein Schweinegeld. Das Katastrophenjahr 2020 hat da zudem viele Pläne über den Haufen geworfen und Investitionen gestoppt.
Aber Veränderungen und neue Konzepte gibt es wahrscheinlich mehr als den meisten anderen Branchen. Wenn ich z.B. ins Theater gehe, erkenne ich da wenig Unterschiede zu 1990.


Wichtig für Kinos scheint mir, so absurd das klingt, sich unabhängiger von den Filmen zu machen. Das exklusive Auswertungsfenster, also bevor Filme dann auf BluRay oder Streamingportalen zu sehen sind, hat sich in den letzten Jahren von 6 auf 4 Monate verkürzt, und es ist absehbar, dass es bald mehr oder weniger ganz fallen wird.
Das bedeutet: Die Leute müssen ins Kino gelockt werden, weil das Gesamterlebnis Spaß macht. Unabhängig vom Film, den sie über kurz oder lang auch zu Hause schauen können, sollen sie einen schönen Abend verbringen.
PLUS: Immer wieder neue technische Konzepte, die einen Mehrwert gegenüber dem heimischen Bildschirm bieten. Da gab es in den letzten Jahren wie beschrieben schon etliche. Mal schauen, was den Verantwortlich da in Zukunft sonst noch einfällt ...

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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Was du letzteres sagst, ab "unabhängiger von Filmen zu machen", meinte ich ja :-D

Was das Theater betrifft, ja, das ist verstaubt und alt, bedenkt man teilweise die Preise, ich geh in sowas schon sehr lange nicht mehr.
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von Doop »

Ich war 2020 dreimal im Kino: Knives Out, Birds of Prey und Tenet - das wars. Es kam ja auch wenig bis nichts Neues seitdem Corona über die Welt fiel.

Ins Theater gehe ich seit über 20 Jahren nicht, aber in Konzerte, auch gerne Klassik, auch mal Oper und in Musicals, Lesungen etc. Aber das subventionierte Intellektuellentheater der Volksbühne... nö, nicht für mich.
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Re: Corona-Pause für Hollywood

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Vermutlich ist bei den Multiplexen die Selbstwahrnehmung eine andere, Ralf.
Unser Kino hat zwar auch in Technik und Sanierung der Säle investiert, gemütlicher wurde es aber dadurch nicht, nur teurer.
Ob der Sound nun THX heißt oder MegaquadroBombast, für die meisten Filme ist das völlig wurscht.
Meine persönlichen Probleme mit den Multiplexen sind
# ungemütliche, riesige, meist leere Säle
# nicht Kino-bezogene Werbung in unverschämter Länge
# trotz vieler Säle beschränkte Auswahl an Filmen
# kurze Laufzeiten von Filmen, die keine Blockbuster sind
Gerade bei den Multiplexen sehe ich auch einen deutlicher Zwang, sich zu verändern. Ein Ledersessel macht ein Kino nicht unbedingt gemütlich und Restaurantpreise an Imbisstheken bieten mir keinen Mehrwert.

Wenigstens hatte ich dieses Jahr ein wenig FFF, aber von den gehypten Kinofilmen habe ich keinen vermisst. Umso trauriger machen mich die Theaterschließungen. Da waren schöne Sachen dieses Jahr dabei, selbst unter Coronabedingungen.
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