Gerade im Kino gesehen...

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Doop
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Doop »

Nicht Kinder. Jugendliche! Für die sind diese Filme in erster Linie. Um mit den Freunden oder mit dem Date ins Kino zu gehen. Und diese Zielgruppe will Spektakel. Und warum auch nicht. Das war schon immer so. Das Kino hat ja seine Wurzel auf dem Rummel und im Variete. Da nutzt man slle technischen Möglichkeiten aus. Und wenn man damit noch zusätzliches Gekd verdienen kann, dann umso besser.

Da ich 3D sehen kann, hsbe ich auch nichts gegen 3D-Filme. Wenn der Film selbst gut ist, soll er ruhig 3D daherkommen.
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Badabumm
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Bei "Erdbeben" gabs ja auch das erste Mal das dumpfe Dolby-Rumoren, um das Beben spürbar zu machen... ;)
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

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Stefan
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Stefan »

Gast09 hat geschrieben: 21. Juni 2017 17:37 Ostfriesisch für Anfänger
Dieter Hallervorden?? Dass der kein Ostfriese ist, merkt man dann doch...
Ein treffender Kommentar von der youtube-Seite:
"Deit mi leed. Aver wat he proot is alls, blot kien oostfreesk Plattdüütsk"

Soll ja Kino für die allgemeine Zuschauermasse sein, da wäre es schon hinderlich, wenn tatsächlich diese Sprache zur Anwendung käme. Trotzdem entsteht so in der Grundkonstellation eine ziemliche Schieflage. Ich fürchte, das behindert ein wenig bei der 'suspension of disbelief'.
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Knochenmann
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Gast09 hat geschrieben: 21. Juni 2017 17:37 Ostfriesisch für Anfänger
Ick hepp datt geseen und för Dünnerlütchen! befonn.
Irgendwo in Ostfreesland lept düsse ulle Rentner. Sünn Nom ess Uwe. Uwe is verbeedert. Sünn Elfreede is lange doout, sünn Huss is an de Gemeende fallt und sün Arbeet in de lütte Tankstell lööpt ooch net. Ünns Daags kömmt düsse kleene Bus met Utländern. Keene Asylanten oder Flüchtlinge, sunnan utländische Fachkräft. Unnerstütz vonne Berleener Behörd sulle düsse Utländer Duits schnacken leern damet se heer Arbeet fenn doun.
Aber, se hept keen Pädagougn. Det is de chanze för Uwe. He sullt düsse Utländers duits beibreeng. Pech nuur, Uwe schnackt platt.
Und so kömmt et, dat de vienamesische Medizeenerin, de marokkanische Schiffbauer und de Pfarrer uut Beirut all platt schnackt.
Et geebt a schöös Happyend. De Film zeigt Deeder weet weet wech von seen ulle Didi-Imitsch. Alle Lüüt hept Spass und det is üür reechtig goode Film.
He kannste luurn:
https://www.youtube.com/watch?v=yyeIuk5isKk
10/10 Krabbenbrötchen vonne Brutzelstuub
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Ich kann nicht fassen das ich irgendwas davon verstenaden habe.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Am Dienstag gehe ich in das quasi französische Gegenstück: "Monsieur Pierre geht Online"
Da bin ich mal gespannt.
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Die Erfindung der Wahrheit
Gesehen und für Entlarvend! befunden.
Wenn das US-Amerikanische Lobbying-System so funktioniert wie hier beschrieben, dann kann selbst God America nicht mehr saven.
Wenn das US-Amerikanische Lobbying-System so funktioniert wie hier beschrieben, dann ist dieser Film ein Film der schonungslosen Entlarvung.
Komplett um die Hauptdarstellerin Jessica Chastain (hier im Genre ja nicht ganz unbekannt) herum konstruiert zeigt dieser Film die gnadenlose und rücksichtslose Vorgehensweise im Politspektakel von DC.
Der Film heißt im Orignial: Miss Sloane; der deutsche Titel ist extrem irreführend (vergleichbar mit damals: Die Frau des Leuchtturmwärters; im OV etwa: Der Frontsoldat) Aber schließlich geht es darum, Leute ins Kino zu locken; ein hier sicher sinnvolles Unterfangen
Liz arbeitet in einer Großkanzlei für die Interessen der Waffenlobby. Sie ist Workaholic (16/24; 7/7) mit extremen Schlafproblemen. Spontan wechselt sie die Seiten. Sie brilliert mit beachtlicher Rücksichtslosigkeit.
Der Film ist eine Sequenz aus Rückblenden während einer Anhörung. Er zeigt die beachtlichen Schachzüge der Hauptperson, ihre Rücksichtslosigkeit aber auch die Leistungen mehrerer ihr treu ergebener Teams.
Der Film erfindet keine Wahrheit. Je mehr ich über diesen Titel nachdenke, desto absurder erscheint er mir. Er entlarvt das Polit-System und die Meinungsbildung in den USA. Und dies macht er sehr eindringlich, immer spannend und trotz langer Dialogsequenzen nie langweilig.
Apropos Dialog: Wir haben den Film in OV mit D-UT gesehen. Und hatten Schwierigkeiten, ihm zu folgen. Ein US-LLM-Abschluss wäre hilfreich gewesen.
9/10 Nutella-Zoll-Sachverhalten
Es ist ihr gelungen, eine 300%-Erhöhung der Einfuhrzölle auf indonesisches Palmöl zu verhindern und somit die Produktion von Nutella auch für die USA interessant zu machen. Auch lernen wir den zollrechtlichen Unterschied zwischen "Cake" und "Cookie" und verstehen, warum in den USA viele objektiv als "Kuchen" anzusehende Nahrungsmittel tatsächlich als "Keks" bezeichnet werden
Hier die imdb-Koordinaten:
http://www.imdb.com/title/tt4540710/?ref_=nm_flmg_act_5
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Churchill
Gesehen und für Kopfstellend! befunden.
Dieser Film ist geeignet, meine individuelle Wahrnehmung historischer Ereignisse Komplett auf den Kopf zu stellen.
War Churchill in seiner Funktion als Prime Minister und gleichzeitig Minister of Defense nicht derjenige, der die Pläne der USA zur Invasion in Frankreich massiv unterstützte und voran trieb? War es nicht Churchill, der genau wusste, dass diese Invasion sich nicht nur gegen die Deutschen richtete sondern ebenfalls dazu diente, die mit einer Geschwindigkeit von 40 km/Tag nach Westen vorrückende Sowjet-Armee zu stoppen? War es nicht Churchill, der vermutete, dass die Armeen der UdSSR -Vertrag hin, Vertrag her- nicht an der Elbe zum Stillstand kommen würden, sondern ungebremst weiter ziehen würden und bestenfalls in den Pyrenäen an der Grenze zum damals neutralen Spanien anhalten würden? War es nicht Churchill, der ob dieser Perspektive eines komplett kommunistischen Europas einen dritten Weltkrieg am Horizont aufziehen sah? War es nicht Churchill, dessen Plan B für das Scheitern der Invasion einen Separatfrieden mit den Deutschen im Westen vorsah mit dem Ziel dann zusammen mit der Wehrmacht die Sowjets zu stoppen?
Und überhaupt:
War nicht Churchill ein souveräner, gesetzter, intelligenter, gewiefter, eloquenter Staatsmann; jemand der auch mal als "Querdenker" auflief?
Wie dem auch sei; dieser Film stellt alle derartige Vermutungen komplett auf den Kopf.
Er zeigt Churchill in den letzten Tagen vor Beginn der Invasion als einen alten, sabbernden, geifernden und cholerisch rumbrüllenden Ministerpräsidenten; komplett unter der Fuchtel seiner extrem unsympathisch rüberkommenden Ehefrau stehend und alles dafür tuend, die Invasion zu stoppen. Dafür legt er sich mit den Amis an, dem eigenen Militär (in einer Szene betet er sogar inbrünstig um schlechtes Wetter um so den militärischen Planungen zu schaden) und hat keine Probleme damit, seine extrem schlechte Laune an seiner Sekretärin auszulassen.
Dieser Film ist, alles in allem, kein schöner Film.
Hier die imdb-Koordinaten:
http://www.imdb.com/title/tt2674454/?ref_=nv_sr_1
7/10 feucht gesabberten Zigarren, achtlos auf den Boden gespuckt.
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner
Gesehen und für Lehrreich! befunden.
Ein richtig schöner Frauen-Film mit einer doch beachtlichen Erkenntnis. Alle weiblichen Charaktere nachvollziehbar und sensibel gezeichnet; jede stellvertretend für einen gewissen Menschentyp - die wenigen (grade mal drei) Männer mit nennenswerten Rollen sehen alle annähernd gleich aus.
Der Film bestätigt das, was wir alle wissen: Das Leben entwickelt sich aus Zufällen. Und genau ein solcher Zufall (Fahrfehler beim Ausparken) führt zu einer Partnerschaft und zu einer Eheschließung. Und zwar im Jahre 2011. Die Zeit bis 2016 wird durch eine clevere Trickfilm-Sequenz beschrieben.
In dieser erfahren wir, dass sich die Ehe in der Eintönigkeit verliert und insbes. seine Ernennung zu Oberarzt und die anschließend sich zwangsläufig daraus ergebende berufliche Mehrbelastung die Partnerschaft aushöhlt. Durch einen weiteren Fahrfehler beim hektischen ausparken
(der R4, den sie fährt, scheint ihr nicht gut zu tun) ergibt sich eine weitere Zufallsbekanntschaft und für sie daraus eine Entscheidungssituation.
Nach einem Unfall mit dem o.a. R4 (der ihr wirklich nicht guttut) wacht sie im Jahre 2011 wieder auf und versucht, die Abläufe zu manipulieren.
Der Film könnte durchaus dem Genre zugerechnet werden, denn es geht um Zeitreisen. Und darum, wie der (hier: die) Zeitreisende versucht, aktiv in die vergangenen Abläufe einzugreifen. Es läuft nicht so wie bei Marty. Denn im letzten Drittel des Films wird der Titel zur Vollständigkeit ergänzt:
Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner. Aber wenn du dann da bist, auf der anderen Seite, dann stellst du fest: Es ist auch nur Gras.
Dies ist eine überaus lehrreiche Erkenntnis.
Schöne niveauvolle Kino-Unterhaltung.
8/10 auf den Boden geschmissene 700€-Weinflaschen
Hier die imdb-Koordinaten:
http://www.imdb.com/title/tt5768208/?ref_=nv_sr_3
Leider ohne den durchaus sehenswerten Trailer. Der wäre dann hier:
https://www.youtube.com/watch?v=q3ikPdxFo7E
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Dunkirk
Gesehen und für Zappend! befunden.
Der Film ist ein Gesamtkunstwerk. Er bezieht seine teilweise atemberaubende Spannung aus der Zusammenwirkung von Schnitt, Musik und Farben.
Die Handlung zappt alle 60 - 90 Sekunden zu einem anderen Geschehen: Flugzeug, Strand, Wrack, Zerstörer, Stadt, Mole, Fischerboot, Lazarettschiff . . . Hin und her und her und hin.
Durch diese schnellen Schnitte kommt der Zuschauer nicht zur Ruhe. Er hat keine Gelegenheit, sich auf irgendwas einzustellen, denn: zapp! Und was da gezeigt wird, ist nichts für schwache Nerven.
Ertrinkende Seeleute im brennenden Öl. Eingeschlossene Soldaten im torpedierten Wrack. Abgeschossener Pilot, unfähig sich aus sinkendem Fluggerät zu befreien.
Der Film hat keine Längen, nicht eine Sekunde.
Unterstützt wird diese extreme Spannung durch die Filmmusik eines Hans Zimmer. Musik ist eigentlich nicht das richtige Wort, es sind weit überwiegend nur Geräusche; Geräusche der akustischen Opulenz eines Kampfgeschehens nachempfunden: Der Sirene der deutschen StuKas.
Dem Rolls-Royce-Motor der Spitfire. Der Stoppuhr nach dem Abschuss eines Torpedos. ASDIC.
Der Film ist weit überwiegend in blau-grau gehalten; die Farbe der Nordsee und der Kriegsschiffe.
Mir präsentierte sich dieser Film als ein Gesamtkunstwerk. Alles stimmt. Die Zapperei ist nicht lästig wie bei MTV, sondern Kunst. Ich sehe einen beachtlichen kommerziellen Erfolg (5 Tage nach Start wurden bereits mehr als die Produktionskosten eingespielt) und eine weiter deutlich steigende Reputation sowohl von Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Christopher Nolan als auch des Musik-Produzenten Hans Zimmer.
Mal schauen, auf welchen Treppchen die beiden in den nächsten Monaten zu sehen sind.
10/10 "Surrender"-Flugblättern
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Master of Tragedy
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Master of Tragedy »

Hätte mich jetzt auch interessiert, aber dass alle 60-90 Sekunden hin und her gezappt wird, schreckt mich nun ziemlich ab.
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Baby Driver
Gesehen und für Erwachsen! befunden.
Die Handlung in vier Sätzen.
Gab es zu Anfang des Internet-Booms nicht mal eine Aktion: Weltbestseller in 7 Sätzen? Wurden da nicht Filme wie HdR in sieben Sätzen ausführlich und erschöpfend beschrieben? Dieser Film hier kommt mit vier Sätzen aus.
Jugendlicher Autoknacker knackt das falsche Auto.
Um seine daraus entstehenden Verbindlichkeiten abzuarbeiten muss er Fluchtfahrzeuge fahren.
Das macht er recht gut.
Weil er aber von seinem inneren Wesen her kein Gangster ist, will er aussteigen wobei seine Liebschaft zu einer Kellnerin seine letzten Zweifel wegwischt.
Das ist ein kleiner Film. Mit Jamie Fox. Und Kevin Spacey. Er zeigt, wie ein Kleingangster erwachsen wird. Und das zeigt er recht gut.
Rasant, aber mit Längen. Ja, ja. Wenn Gangster anfangen über den Sinn des Lebens zu sinnieren.
Der Film bietet Karaoke und Luftgitarren, denn der Jugendliche hat einen Tinnitus, den er mit lauter Musik zu übertönen versteht.
Kein Film der in irgendeiner Enzyklopädie Erwähnung finden wird. Aber gleichwohl handwerklich gutes Kino und kommerziell durchaus erfolgreich.
Hat bis heute immerhin fast das Vierfache seiner 38 Mio. Kosten eingespielt.
8/10 Postbanküberweisungsformularen
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Pogopuschel
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Master of Tragedy hat geschrieben: 28. Juli 2017 07:46 Hätte mich jetzt auch interessiert, aber dass alle 60-90 Sekunden hin und her gezappt wird, schreckt mich nun ziemlich ab.
Der Film ist viel weniger hektisch, als ich erwartete hatte, mit durchaus ruhigen Momenten. Kein Vergleich zu atemlosen Action in der ersten 20 Minuten von "Der Soldat James Ryan".
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lapismont
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Die Geschichte der Liebe

Das Buch von Nicole Krauss fand ich sehr berührend und magisch.

Der Film gibt sich große Mühe, die komplex verwobenen Handlungsstränge zu bebildern. Teilweise gelingt das ganz gut. Die Besetzung bzw. die Interpretation der Figuren gelang auch nicht in vollem Umfang. Alma Singers Mutter hat man zu sehr aufgedreht. Derek Jacobi als alten Leo Gurski fand ich völlig fehlbesetzt, dafür war der junge Leo, Mark Rendall, exzellent, ebenfalls der alte Bruno, gespielt von Elliott Gould.
Alma Singer wurde von Minute zu Minute besser, Sophie Nélisse spielte das junge Mädchen auf der Reise zwischen Identitätssuche, Liebe und Erwachsenwerden sehr glaubwürdig.

Während das Ende im Buch sehr unbefriedigend und kryptisch ist, wurden für den Film sehr schöne Bilder gefunden.

Alma Mereminski hingegen kam in Film noch schlechter weg als im Buch. Man fragte sich beständig, ob sie diese Liebe von Leo überhaupt verdiente. Für Gemma Arterton jedenfalls keine tolle Rolle oder Herausforderung.

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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Ist ja eins meiner Lieblingsbücher. Da ich auch schon andere durchwachsene Kritiken gelesen habe, ist das wohl eine der Literaturverfilmungen, die ich mir gar nicht erst ansehen möchte (ähnlich wie "Die Frau des Zeitreisenden").
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Bullyparade - Der Film
Gesehen und für Altbacken! befunden.
Es beginnt alles ganz nett und durchaus vielversprechend. Als Parodie auf Zurück in die Zukunft geht es mit dem Trabi "DDR-Force-One"
Zurück in die Zone. Ach, wenn sie doch dieses Niveau beibehalten hätten. Einmal kurz blitzte es (dieses Niveau) bei einer kleinen Anlehnung an
Forrest Gump wieder auf, 90% aber war es verschollen, dieses Niveau.
Es ist nicht möglich, über ein und denselben Witz zweimal zu lachen. Manitou, Sissi oder Traumschiff hatten bereits ihre Auftritte im Kino. Wenn diese durchaus ja sehenswerten Filme heute einfach nur verlängert oder nochmal aufgegossen werden, dann wirkt das erschreckend altbacken und angestaubt. Und das sage ich, der ich im TV nicht eine einzige Episode der Bullyparade jemals gesehen habe. Leute, die die TV-Serie kennen
dürften noch deutlicher reagieren.
Ich vermute, dass Herbig und Crew hier einfach einen letzten großen Schluck aus der Pulle nehmen wollten. Ihr Ruhm scheint zu verblassen und wird sicher durch diesen Aufguss altbackenen Humors nicht wiederbelebt werden.
Wie gesagt: es gibt Anzeichen eines beachtlichen Niveaus. Die Kurz-Auftritte von Lena Mayer-Landrut, Peter Maffay, Til Schweiger und
etlichen anderen passen alle sehr gut; es lebe der Ohr-Gasmus von Mr. Spuck.
Aber es sind nur kurze Sequenzen. Es überwiegt der Bayern-Winnetou der das Klapprad ausgräbt und der griechische Austausch-Makler.
7/10 Perücken für die Klon-Krieger
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