Da hab ich wohl einen anderen Film gesehen.Gast09 hat geschrieben:Das ist einfach nur bunt, laut, rasant und technisch gut gemacht von einem Regisseur, der sich mit Robotern auskennt; Unterhaltung eben.
Film: Surrogates
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Re: Film: Surrogates
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Re: Film: Surrogates
Ja,in dem war ich auchUschi Zietsch hat geschrieben:Da hab ich wohl einen anderen Film gesehen.Gast09 hat geschrieben:Das ist einfach nur bunt, laut, rasant und technisch gut gemacht von einem Regisseur, der sich mit Robotern auskennt; Unterhaltung eben.
Re: Film: Surrogates
Nun ja, Gast09, der eine neigt eben zu etwas „voreiligen“ Ansichten, der andere versucht, etwas tiefer zu schauen. Zunächst ist die Etikettierung des Films „Surrogates“ als bloßen „Bruce-Willis-Film“ nicht nur simplifizierend, sondern nichtssagend. Die Tatsache, dass in dem Film ein Darsteller namens Bruce Willis mitspielt, sagt zunächst mal nichts über Inhalt, Qualität oder Aussage des Films. Vor allem deswegen, weil er schließlich nicht die einzige Person ist, die an diesen Film mitgewirkt hat und somit nicht die Deutungshoheit über das gesamte Werk besitzt. Es mag sich bei „Surrogates“ durchaus um einen Unterhaltungsfilm handeln, aber warum bestreitest Du so vehement die Möglichkeit, dass auch in einem unterhaltenden Film mit einigen (wenigen) Action-Szenen gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen bzw. Missstände thematisiert werden? Zumal es unzählige Gegenbeispiele gibt (übrigens auch mit Bruce Willis, z.B. „Twelve Monkeys“).
Selbst wenn meine Interpretation des Films nicht der Aussage des Films entspricht, wie sie vom Drehbuchautor oder Regisseur beabsichtigt war - das räume ich gerne ein, mehr noch: es ist sogar sehr wahrscheinlich - so zeigt dies doch, welche Interpretationsspielräume der Film dem Zuschauer lässt. Diese Interpretationsfreiheit ist aber meiner Meinung nach eine fundamentale Eigenschaft der Kunst: sei es in der Literatur, der bildenden Kunst oder eben im Film. So wenig wie es für den Künstler nur die eine Interpretation seines Kunstwerks gibt, so groß ist der Spielraum für den Leser, Betrachter oder Zuschauer mittels des Kunstwerks grundlegende Strukturen der Welt, in der er lebt, zu erkennen. Selbst der bloße Akt der Reflexion ist bereits persönlicher Mehrwert, wie ich finde. Also, vielleicht beim nächsten Mal nicht ganz so „voreilig“, Gast09: es kann sich durchaus lohnen, den einen oder anderen Gedanken mehr zu verschwenden!
Dein letztes Statement („Das ist Science Fiction“) überrascht mich dann aber doch sehr, zeigt es doch, dass Du von der Science Fiction nicht viel mehr zu halten scheinst, als ein ausschließlich zur Unterhaltung oder Zerstreuung dienendes Genre. Als ob nicht gerade die Science Fiction durch ihre zeitliche (und oft auch räumliche) Distanz zum Hier und Jetzt prädestiniert wäre, gegenwärtige Prozesse oder Zustände von Mensch, Gesellschaft, Natur, Umwelt, etc. zu verdeutlichen. Eigentlich dachte ich, dass gerade die Mitglieder dieses Forums die letzten wären, die das Vorurteil der „substanzlosen Science Fiction“ pflegen… Schade!
Selbst wenn meine Interpretation des Films nicht der Aussage des Films entspricht, wie sie vom Drehbuchautor oder Regisseur beabsichtigt war - das räume ich gerne ein, mehr noch: es ist sogar sehr wahrscheinlich - so zeigt dies doch, welche Interpretationsspielräume der Film dem Zuschauer lässt. Diese Interpretationsfreiheit ist aber meiner Meinung nach eine fundamentale Eigenschaft der Kunst: sei es in der Literatur, der bildenden Kunst oder eben im Film. So wenig wie es für den Künstler nur die eine Interpretation seines Kunstwerks gibt, so groß ist der Spielraum für den Leser, Betrachter oder Zuschauer mittels des Kunstwerks grundlegende Strukturen der Welt, in der er lebt, zu erkennen. Selbst der bloße Akt der Reflexion ist bereits persönlicher Mehrwert, wie ich finde. Also, vielleicht beim nächsten Mal nicht ganz so „voreilig“, Gast09: es kann sich durchaus lohnen, den einen oder anderen Gedanken mehr zu verschwenden!
Dein letztes Statement („Das ist Science Fiction“) überrascht mich dann aber doch sehr, zeigt es doch, dass Du von der Science Fiction nicht viel mehr zu halten scheinst, als ein ausschließlich zur Unterhaltung oder Zerstreuung dienendes Genre. Als ob nicht gerade die Science Fiction durch ihre zeitliche (und oft auch räumliche) Distanz zum Hier und Jetzt prädestiniert wäre, gegenwärtige Prozesse oder Zustände von Mensch, Gesellschaft, Natur, Umwelt, etc. zu verdeutlichen. Eigentlich dachte ich, dass gerade die Mitglieder dieses Forums die letzten wären, die das Vorurteil der „substanzlosen Science Fiction“ pflegen… Schade!
Re: Film: Surrogates
Schwacher Film, schwacher Bruce Willis.
Der Streifen konnte mich zu keiner Zeit wirklich fesseln. Auf mich machte er einen blutleeren Eindruck, wie es so schön heißt.
Warum Dr. Canter gleich alle Menschen umbringen will, nur um die Surrogatesbenutzung zu verhindern, steht für mich in den Sternen.
Auch kann mich die ganze Thematik, rund um die Surrogates, nicht wirklich begeistern. Auf jeden Fall scheint sie jedoch groß in Mode zu sein. Siehe Avatar oder den unglaublich grottenschlechten Gamer mit Gerald Butler.
Der Streifen konnte mich zu keiner Zeit wirklich fesseln. Auf mich machte er einen blutleeren Eindruck, wie es so schön heißt.
Warum Dr. Canter gleich alle Menschen umbringen will, nur um die Surrogatesbenutzung zu verhindern, steht für mich in den Sternen.
Auch kann mich die ganze Thematik, rund um die Surrogates, nicht wirklich begeistern. Auf jeden Fall scheint sie jedoch groß in Mode zu sein. Siehe Avatar oder den unglaublich grottenschlechten Gamer mit Gerald Butler.
Re: Film: Surrogates
Meinst mit blutleer wirklich den ganzen Film? Einige Elemente waren ja wohl absichtlich blutleer.
Re: Film: Surrogates
Jepp, meine ich.
Mir hat der Film als ganzes nicht gefallen. Ich fand ihn inhaltlich sehr schwach und nicht besonders glaubwürdig.
Hinzu kommen noch einige andere Störfaktoren. Keiner der Schauspieler, leider auch Bruce Willis, wirkte auf mich überzeugend oder mit Hingabe an der Rolle. Die dämliche Stimme die man Willis Chef gegönnt hat war fürchterlich, klang so wie Bruce Darnell und wirkte genauso deplaziert. Das Ende war absehbar und sehr klischehaft. Der halb verrückte Wissenschaftler der die Welt von der Plage namens Surrogates befreien will und nebenbei (warum eigentlich?) auch gleich alle Benutzer killen möchte, jedoch vom heroischen Polizisten der seine Menschlichkeit wiederentdeckt hat daran gehindert.
Ich habe am Ende die Stimme aus dem Off vermißt die da flüstert: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann ...
Mir hat der Film als ganzes nicht gefallen. Ich fand ihn inhaltlich sehr schwach und nicht besonders glaubwürdig.
Hinzu kommen noch einige andere Störfaktoren. Keiner der Schauspieler, leider auch Bruce Willis, wirkte auf mich überzeugend oder mit Hingabe an der Rolle. Die dämliche Stimme die man Willis Chef gegönnt hat war fürchterlich, klang so wie Bruce Darnell und wirkte genauso deplaziert. Das Ende war absehbar und sehr klischehaft. Der halb verrückte Wissenschaftler der die Welt von der Plage namens Surrogates befreien will und nebenbei (warum eigentlich?) auch gleich alle Benutzer killen möchte, jedoch vom heroischen Polizisten der seine Menschlichkeit wiederentdeckt hat daran gehindert.
Ich habe am Ende die Stimme aus dem Off vermißt die da flüstert: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann ...
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Re: Film: Surrogates
Da habe ich mich auch gefragt, wieso der einen ausländischen Akzent haben musste, da er augenscheinlich Amerikaner war.deval hat geschrieben:Die dämliche Stimme die man Willis Chef gegönnt hat war fürchterlich,
Uschi
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Re: Film: Surrogates
Fand ich auch nervig. Der Film an sich war recht unterhaltsam.Uschi Zietsch hat geschrieben:Da habe ich mich auch gefragt, wieso der einen ausländischen Akzent haben musste, da er augenscheinlich Amerikaner war.deval hat geschrieben:Die dämliche Stimme die man Willis Chef gegönnt hat war fürchterlich,
Lieblingsautoren: Dan Simmons, Mark Lindquist, Neal Stephenson, George R.R. Martin
Re: Film: Surrogates
Es deutet so einiges daraufhin, dass der betreffende Darsteller (Boris Kodjoe) sich selbst synchronisierte.speddy hat geschrieben:Fand ich auch nervig. Der Film an sich war recht unterhaltsam.Uschi Zietsch hat geschrieben:Da habe ich mich auch gefragt, wieso der einen ausländischen Akzent haben musste, da er augenscheinlich Amerikaner war.deval hat geschrieben:Die dämliche Stimme die man Willis Chef gegönnt hat war fürchterlich,
IMDb: "Grew up in Freiburg, Germany. Has a brother, Patrick, and a sister, Nadja. His mother, Ursula Kodjoe, is a psychologist from Germany and his father, Eric Kodjoe, is a physician from Ghana, West Africa.
Fluent in English, French and German. He can also speak some Spanish."
Würde auch den deutlichen US- Akzent erklären
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Cheon Seon-ran – Tausend Arten von Blau
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Re: Film: Surrogates
Grad im Fernsehen gesehen.
Passend als Freitagabendfilm. Bruce Willis ist cool.
Die Geschichte knirscht überall, aber man gab sich große Mühe, eine passable Optik hinzubekommen.
Kein toller SF-Film, aber ich bin immer wieder beeindruckt, das Bruce so viele Filme macht und dennoch irgendwie immer Bruce spielt.
Passend als Freitagabendfilm. Bruce Willis ist cool.
Die Geschichte knirscht überall, aber man gab sich große Mühe, eine passable Optik hinzubekommen.
Kein toller SF-Film, aber ich bin immer wieder beeindruckt, das Bruce so viele Filme macht und dennoch irgendwie immer Bruce spielt.
Re: Film: Surrogates
Abgesehen mal davon, dass der ziemlich mies war (und miese Streifen, die sich auch noch für tiefgründig halten, sind doch irgendwie die miesesten aller Filme), fand ich die Auflösung regelrecht asozial. Denn was machen jetzt Körperbehinderte aller Art, die so ein Gerät gut gebrauchen können?