Die Borg

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Sulla
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Ungelesener Beitrag von Sulla »

Na die Borg verbreiten ihre Version der Demokratie im Universum genauso wie der kleine komische Mann in Washington die seine auf der ganzen Welt - ohne zu fragen ob man die Demokretie überhaupt will.
Lieber einmal zu oft geredet als einmal zu früh geschossen.
Intoleranz ist doch was lustiges - solange sie nicht traurig ist.
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Nepharite
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Ungelesener Beitrag von Nepharite »

Tim hat geschrieben: Und wenn man wie mein Vorposter richtig schreibt feststellt dass man die Technologie und den perfekten Body aufgezwungen bekommt, dann ist das keine Demokratie sondern purer Imperialismus.
Ein demokartische System kann auch ein imperialistisches sein. Man braucht nur über den großen Teich schauen, wobei sich allerdings die Frage stellt, wie demokratisch das US-System unterm Strich überhaupt ist. Demokratie und Imperialismus schließen sich erstmal nicht grundsätzlich aus. Entscheidend ist, welcher Gruppe man welche Mitspracherechte einräumt: allen Beteiligten oder nur Angehörigen des eigenen Systems. Die Borg haben sich aus gutem Grund für die letztere Variante entschieden, weil ...
Vielleicht will ich ja gar nicht perfekt sein (wobei was ist schon perfekt, die Blechheinis von Borg schon gar nicht), vielleicht mag ich meine Schwächen oder habe gelernt mit ihnen zu leben. Dieses Streben nach Perfektion kennt man ja aus der Werbung: der perfekte Body, keine Falten. Bei diesem Perfektionswahn bleibt nur eins auf der Strecke: die Menschlichkeit.
... wie das obige Statement belegt, die zu Assimilierenden nicht wirklich frei entscheiden können, da sie das Borg-System nicht von innen heraus, sondern nur aus der Negativ-Propaganda Außenstehender kennen. Aufgrund des Mangels an relevanten Informationen, werden die Entscheidungen grundsätzlich eher gegen die Borg-gerichtet sein. Andererseits zeigt die Tatasache, dass es wenig Dissidenten gibt und dass vom Kollektiv getrennte Borg zurück wollen bzw. oder lieber sterben (es sei denn, man unterzieht sie einer Gehirnwäsche und foltert sie dadurch, dass man sie Janeways Stimme ertragen lässt, dass sie von den Vorteilen des Systems überzeugt sind, haben sie es erst einmal kennengelernt.

Ein zweiter Punkt der oben anklingt ist: sich mit den Unzulänglichkeiten des (menschlichen) Körpers abgefunden zu haben, bedeutet nicht auch automatisch, damit zufrieden zu sein. D.h. viele/einige werden die Assimilation lediglich aus Beharrungsvermögen und Trägheit ablehnen, weil sie die gewohnte Unzulänglichkeit der ungewohnten Perfektion vorziehen und oder, weil für sie die Ästhetik wichtiger ist als die Funktionalität. Wenn eine Gesellschaft sich von oberflächlichen Schönheitsidealen verabschiedet hat und zur Essenz des Menschseins vordringt, dann die der Borg, d.h. die Form folgt der Funktion.



Es macht Spaß, den Advocatus Diaboli zu spielen, ich hoffe, es langweilt euch nicht zu sehr .... :wink:

bei der Hitze erstmal ein Bier: :bier:
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Tim
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Ungelesener Beitrag von Tim »

Denn Advocatus Diaboli spielst Du allerdings sehr überzeugend.

Naja, dann lass Dich mal assimilieren. Ich verzieh mich auf ´nen Planeten wo es Sex und Rock n´Roll gibt. Auf Drugs steh ich nicht. Dieser Planet müsste selbstverständlich für Borg unerreichbar oder völlig uninteressant sein (weil Bevölkerung zu bescheuert). Kennt jemand einen solchen Planeten?
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Nepharite
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Ungelesener Beitrag von Nepharite »

Tim hat geschrieben:

Naja, dann lass Dich mal assimilieren. Ich verzieh mich auf ´nen Planeten wo es Sex und Rock n´Roll gibt. Auf Drugs steh ich nicht. Dieser Planet müsste selbstverständlich für Borg unerreichbar oder völlig uninteressant sein (weil Bevölkerung zu bescheuert). Kennt jemand einen solchen Planeten?
Einen Planeten kann ich Dir leider nicht nennen. Aber ersatzweise könntest Du ja auf der Enterprise NX-01 anheuern. Da ist die Mannschaft völlig bescheuert, für guten Sex ist T´Pol zuständig und der alte Reed trägt hin und wieder heimlich einen Rock, ob der allerdings rollt weiß ich nicht.
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Ulrich

Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Eigentlich gibt es zwei Arten von Borg, die einen in der Folge von Q Who und auch noch in Best Of Both Worlds, die anderen aus dem Kinofilm und den Voyager-Folgen.

Mit den Borg aus Q Who kommt ein völlig neuer Gegner, der amoralisch, unemotional, unpersönlich, sachlich und destruktiv ist. Kommunikationsversuche sind zum Scheitern verurteilt, sie sind an Technologien und nicht an der Besatzung interessiert. Technologisch sind die Borg der Förderation sehr weit überlegen. Und es gibt nur das Kollektivbewusstsein, das schnell Lösungen für aktuelle Probleme findet. Ihre Stärke ist zudem ihre Austauschbarkeit. Die Raumschiff sind derart ausgelegt, dass sie selbst bei größter Zerstörung noch funktionsfähig sind (sie können sich sogar automatisch reparieren). Und ihre Nachkommen erhalten schon früh Implantate.

Danach haben sich die Borg anscheinend technologisch und gesellschaftlich zurückentwickelt. In First Contact können sie Datas Code nicht knacken, bezeichneten ihn aber in Best of Both Worlds noch als „primitive artificial intelligence“. Ihre Umgebung ist heiß und feucht im Gegensatz zur früheren „Sterilität“ ihrer Raumschiffe. Und sie haben einen Führer, die Königin. Deanna Troi stellte in The Next Generation fest, dass ein Führer Fehler machen kann. Die Königin unterschätzt ihre Feinde, zeigt Emotionen und stellt ihre persönlichen Anliegen über die Ziele der Gemeinschaft. Letzteres zeigt sich besonders in ihrer Fehde zu Janeway. Zu berücksichtigen ist natürlich, dass im Kinofilm die Borg mit der Königin ein Gesicht erhalten, um sie greifbarer für das Publikum zu machen. Letztlich sind sie monsterartiger und böse, aber auch konventioneller in ihrer Darstellung.

Die Borg aus Q Who halte ich für einen Geniestreich, weil sie unergründbarer und fremdartiger sind als die anderen Star Trek Außerirdischen. Jetzt verbreiten sie nur noch Schrecken durch das Assimilieren und lassen sich jedes Mal von Captain Janeway übertölpeln.
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

@Ulrich:
Wie recht Du hast. Das war das schlimmste an Voyager überhaupt, dass dieser Erzfeind so lächerlich gemacht wurde.

Allerdings: Bei Enterprise gabe es eine Folge, in der die Menschen mit zwei überlebenden Borg in der Arktis zu tun hatten (die Borg-Sphäre aus First Contakt ist ja bekanntlich abgestürzt). Nur mit mühe und Not ist man diesen Borg her geworden. Das waren die Borg, wie man sie gefürchtet hat und obwohl ich sehr skeptisch bei dieser Folge war, muss ich sagen, dass sie das Auftreten der Borg (was bei Enterprise wohl einmalig bleiben dürfte) stimmig erklärt haben.
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Ulrich

Ungelesener Beitrag von Ulrich »

@Rusch: ich schaue nur die SAT1-Folgen, deshalb wußte ich nichts von der Enterprise Borg-Folge. Auf jeden Fall sehr interessant. danke für den Hinweis.

Von vielen Filmen gibt es die Scripts im Internet, gibt es solche auch zu Star Trek?
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Tim
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Ungelesener Beitrag von Tim »

@Rusch
Meinst Du jetzt die Enterprise NX-01 mit Archer als Cpt. Wenn das so wäre würde mich das echt wundern. Denn die Borg sind ja erstmals glaub ich Picard und seiner Crew begegnet. Da die Enterprise mit Picard jedoch alle Aufzeichnungen der Logbücher voriger Schiffe hat, müssten die die Borg dann ja kennen. Oder lieg ich jetzt völlig daneben?
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Matt
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Ungelesener Beitrag von Matt »

Du liegst nicht daneben. Aber das erklärt man so, daß sich die Borg in der Folge ausnahmsweise nicht mit "Wir sind die Borg. [...] Widerstand ist zwecklos" vorstellen, sondern sich sofort ins Assimilieren stürzen. Alles, was also später eventuell davon existiert, sind Aufzeichnungen über eine unbekannte kybernetische Spezies. Daß diese Erklärung nicht wasserdicht ist (sowas ist bei Zeitreisen sowieso nie möglich) ist völlig klar, aber die meisten Trekkies wissen schon zu schätzen, daß man wenigstens ein klein wenig nachgedacht hat, bevor man die Borg hat auftreten lassen. Jaja, in diesen Tagen werden im Fandom kleinere Brötchen gebacken... ;)
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Patrick
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Ungelesener Beitrag von Patrick »

Stimmt schon, dass die Borg der Enterprise unter Picard erstmal begegneten. Aber die Ferengi haben auch erstmalig mit Kirk Kontakt gehabt.
In der TOS-Folge hiess es in etwa so:
"Wie sehen die Ferengi eigentlich aus?"
"Keine Ahnung. Die Sternenflotte hatte bisher keinen Kontakt mit ihnen."
So ist das mit den Borg halt auch.
Aber: wer beschwert sich bei Star Trek eigentlich noch wegen irgendwelchen Logik-Fehlern? Es ist eine gottverdammte Fernsehserie!
Regards,
Patrick

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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Patrick hat geschrieben:Aber: wer beschwert sich bei Star Trek eigentlich noch wegen irgendwelchen Logik-Fehlern? Es ist eine gottverdammte Fernsehserie!
Erklär das den ganzen selbsternannten Captains und Admirälen im Trek-Fandom... :)

Und außerdem fühle ich mich besser von einer Fernsehserie unterhalten, wenn sie mich als Zuschauer zumindest ein klein wenig ernst nimmt.
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Nepharite
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Ungelesener Beitrag von Nepharite »

breitsameter hat geschrieben:
Und außerdem fühle ich mich besser von einer Fernsehserie unterhalten, wenn sie mich als Zuschauer zumindest ein klein wenig ernst nimmt.
... aber das ist doch gerade das Problem mit Enterprise und Voyager. Die Produzenten waren so sehr bemüht, die Meinungen (Sehgewohnheiten) des Publikums in den Strories und im Cast zu berücksichtigen, dass so aalglatte und langweilige Serien entstanden, dass selbst die Beglückten den Shows den Rücken kehrten.
Nun wird in Enterprise der nächste Schritt vollzogen, in dem man wieder mal dem angenommen Publikumsgeschmack hinterherläuft und der Serie ab der dritten Staffel einen in Ami-Land wohl momentan populären militaristisch-ideologischen Touch verleiht. Was der Show eideutig fehlt sind eigenständige Akzente.
... und glaubt bloß nicht, B&B würden davor zurückschrecken, die Borg noch öfter auftauchen zu lassen (ENT in Zukunft, Borg in Vergangenheit, alle zusammen feiern Party im Q-Kontinuum ...). Bei diesen Produzenten und Autoren ist alles möglich, ... leider nicht allzuviel positives ... das dann aber auch dafür seit mindestens 9 Jahren....


PS: Gruß an Rusch ;)
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Nepharite hat geschrieben:... aber das ist doch gerade das Problem mit Enterprise und Voyager. Die Produzenten waren so sehr bemüht, die Meinungen (Sehgewohnheiten) des Publikums in den Strories und im Cast zu berücksichtigen, dass so aalglatte und langweilige Serien entstanden, dass selbst die Beglückten den Shows den Rücken kehrten.
Es ist durchaus ein Unterschied, ob man das Publikum ernst nimmt, oder ob man verzweifelt versucht sich den Wünschen der Fanboys zu beugen.

Mal ehrlich: es mag gerade noch so einigermaßen erträglich sein, wenn die ENTERPRISE-Crew auf die Borg trifft. Aber brauchen wir das? Wollen wir das? Wurde uns das versprochen, als man davon sprach, Geschichten aus einer Zeit vor den anderen Star Trek-Serien zu erzählen??

Tatsache ist, daß B&B nicht fähig sind, ein klares Konzept aufzustellen und dieses auch konsequent zu verfolgen. Da wird immer nur blindlings auf die Quoten geschielt und solange herumgewurschtelt, bis schließlich alles wieder beim alten ist.
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Tim
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Ungelesener Beitrag von Tim »

Mag ja sein, dass es nur eine gottverdammte Serie ist, aber muss man deswegen bei der Handlung so schludern. Ich meine schon, dass man auf die Kausalität und Logik in der Handlung nicht verzichten muss um unterhalten zu werden. Ich verlange ja nicht, dass alles strikt logisch ist, denn dann müsste man ja die ganze Serie über Bord werfen, aber wenigstens die Kausalität der Handlung sollte eingehalten werden.
Ich frage mich manchmal was die Drehbuchautoren im Kopf haben? Das sind doch halbwegs intelligente Leute und denen müsste doch auffallen, dass ihre Storys vorne und hinten Lücken haben. Woran liegt es also, dass die zum Teil so´n Murks zusammenschreiben?
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Patrick
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Ungelesener Beitrag von Patrick »

Dass da so geschludert wird, liegt wohl daran, dass die Serie quasi wie am Fliessband produziert wird und sie wohl keine Zeit haben, ein paar aufmeksame Leute vorher mal vor den Bildschirm zu setzen und sie erstmal die Folge anschauen zu lassen. Das ist zwar doof, aber ich glaube, es gibt genügend Fans, die das auch kostenlos machen würden.
Regards,
Patrick

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