[TV] Twin Peaks Staffel 3?

[Doop]

Ich warte auch auf die Blu-ray.

[Master of Tragedy]

Ja, ist auf jeden Fall etwas zum in den Schrank stellen.

[Uschi Zietsch]

Ich warte auf DVD. Ist günstiger. ^^

[Master of Tragedy]

Folge 8 war surreale Kunst in Perfektion. Sowas im TV ist eine Revolution.
Ich glaube, ich kann nun eh keine andere Serie mehr genießen, da das alles trivial dagegen wirkt.

[stolle]

Folge 8 war surreale Kunst in Perfektion. Sowas im TV ist eine Revolution.
Ich glaube, ich kann nun eh keine andere Serie mehr genießen, da das alles trivial dagegen wirkt.

Ja, nicht wahr!
Die Aufgabe ist jetzt, nicht zu hyperventilieren. Aber die Serie macht mMn genau dasselbe wie 1990 - die TV-Serie an sich verändern. Nehmen wir American Gods, dass hier sehr gelobt wurde: Im Vergleich zu Twin Peaks wirkt es einfach lächerlich, wie billiges buntes Popcorn. Ich habs echt versucht, das zu geniessen. Aber Twin Peaks ist einfach so krass herausfordernd, dass es die volle Aufmerksamkeit verlangt, es verdrängt irgendwie alles andere. Schwer zu beschreiben, ich verarbeite noch, aber wir beobachten grad, wie TV-Geschichte gemacht wird.

Link: https://www.youtube.com/watch?v=

[Uschi Zietsch]

Der Spoiler: Aha. Als erstes muss ich den Ton abschalten, weil ich davon - ernsthaft - Tinnitus bekomme. Zum zweiten: ja, schön, und was hat das mit einer Serie zu tun, die Twin Peaks heißt? Und inwiefern kann mich das - allein diese Szene 5 Minuten lang - unterhalten nach einem anstrengenden Arbeitstag? Für mich ist das ein französischer Autorenstummfilm mit chinesischen Untertiteln. So was Hochgestochenes lese ich ab und zu als Buch, aber als Film ist das nichts für mich. Dafür bin ich zu schlichten Gemüts. Ich seh schon, ich muss das bleiben lassen.

[Master of Tragedy]

Ich kann nur jedem empfehlen den Weg zu gehen. Spätestens mit Episode 16 wird man sowas von belohnt! Alte wie neue Twin Peaks Fans, selbst die, die mit dem Anfang der 3. Staffel nicht so viel anfangen konnten.
Das ist das Beste was jemals im TV lief und ich bin gespannt auf das Finale nächste Woche.

[stolle]

Das Staffelfinale ist jetzt zwei Wochen her, und mir geht die Serie immer noch nicht aus dem Sinn. Ich bin eher ein emotionaler TV-Gucker, der sich lieber von einer Serie wegspülen läßt, als über Theorien zu brüten, und auf dieser Ebene kann ich sagen, dass ich seit den 70ern nicht mehr so von Film/TV so berührt wurde (das wäre dann Star Wars, Alien und 2001, und damals war ich Teenie).
Ich denke, das ist das Beste, was Lynch je gemacht hat, die Summe seines Wirkens, eine Provokation und Geschenk zugleich.
Aber ich bin auch ein Fan, d.h. mir gefällt es, im Unklaren zu sein, was jetzt real ist und was nicht. Wer mit Mulholland Drive und Lost Highway nix anfangen konnte, für den ist auch diese Twin Peaks-Staffel nix.
Für Lynch- oder PKD-Fans sei es jedoch wärmstens empfohlen. Mannomann, 18 Stunden Lynch, brandaktuell, mutig, mitreissend.
Die schönste Szene ist die hier (keine Sorge, man kann Twin Peaks wirklich nicht spoilern)

Link: https://www.youtube.com/watch?v=

[Uschi Zietsch]

Ähm ... passiert in der Serie eigentlich auch was? Gibt es eine Handlung? Bisher seh ich immer nur skurrile Dalí-Verschnitte. Dieser Ausschnitt ist schön und metaphorisch und ich bilde mir auch ein, ihn verstehen zu können, aber das ist irgendwie so gar nicht das, was ich mir unter einer Serie vorstelle.

[Uschi Zietsch]

@Master of Tragedy: wenn ich 16 Folgen brauche, um belohnt zu sein, ist mir das zu lange.

[stolle]

Ähm ... passiert in der Serie eigentlich auch was? Gibt es eine Handlung? Bisher seh ich immer nur skurrile Dalí-Verschnitte. Dieser Ausschnitt ist schön und metaphorisch und ich bilde mir auch ein, ihn verstehen zu können, aber das ist irgendwie so gar nicht das, was ich mir unter einer Serie vorstelle.

Gut kämpft gegen Böse, ein Handlungsstrang erinnert an Forrest Gump, Welcome Mr. Chance, Tati, der andere zeigt, was in Twin Peaks abgeht, und ist ziemlich nah an der alten Serie, und der dritte ist ein Tarantinoesker Roadmovie, nur besser. Die Serie ist sehr ambitioniert, viele kleine Nebenhandlungen laufen ins Leere, das Ende ist wie bei Lost Highway oder Mulholland Drive, also offen für Interpretation. Ich habe noch keine solche Serie gesehen, ich würde sagen, es ist tatsächlich ein sehr, sehr langer David Lynch-Film mit dutzenden denkwürdigen Szenen und einer emotionalen Wucht, die seinesgleichen sucht.
Wir werden sehen, wie das die Serienwelt beeinflusst. Es fühlt sich an wie etwas Neues.

[Master of Tragedy]

Ähm ... passiert in der Serie eigentlich auch was? Gibt es eine Handlung? Bisher seh ich immer nur skurrile Dalí-Verschnitte. Dieser Ausschnitt ist schön und metaphorisch und ich bilde mir auch ein, ihn verstehen zu können, aber das ist irgendwie so gar nicht das, was ich mir unter einer Serie vorstelle.

Da gibt es schon auch eine "richtige" Handlung. Diese Szene ist halt eher künstlerisch und das heißt nicht, dass es nur so abgeht. Das ist von Episode 8, die in ihrer Art schon sehr für sich stand. Twin Peaks stand halt immer schon für schräge Szenen, die komplett losgelöst wahrscheinlich nur Verwunderung und Stirnrunzeln auslösen. Das war ja damals nicht anders, hätte man einem Unwissenden nur eine Red Room Szene ohne Zusammenhang vorgespielt.
Ich habe jedenfalls alle 18 Episoden genossen. Das mit dem Payoff in Episode 16 heißt nun wahrlich nicht, dass man 16 Folgen lang warten muss und vorher alles doof ist. Aber dafür ist es dort halt besonders toll und ich saß tatsächlich laut jubelnd vorm Fernseher, was mir in der Form vorher noch nie passiert ist.

[Uschi Zietsch]

Um mit Loriot zu sprechen: aaahhh-ja.