A. I. - Künstliche Intelligenz

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Frank Böhmert

A. I. - Künstliche Intelligenz

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Hey, gab es hier eigentlich nie einen Thread zu diesem Kubrick-Film von Spielberg (oder so)? Hab jedenfalls keinen gefunden mit der Lupe oben links ...

Habe den Film dieses Wochenende auf Video gesehen und war seit langem mal wieder von einem SF-Film angetan. Seeehr merkwürdiges Teil, nach meinem Empfinden. "Interessant gescheitert", wie ein Kumpel & Nachbar von mir nicht ganz unberechtigt meinte.

Nu wollt ich mal kucken, was diese geistreiche Runde hier so dazu meint, und finde nix. Was denn das?!
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Oliver
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Re: A. I. - Künstliche Intelligenz

Ungelesener Beitrag von Oliver »

Frank Böhmert hat geschrieben:Habe den Film dieses Wochenende auf Video gesehen und war seit langem mal wieder von einem SF-Film angetan.
Video? :o

Guckst Du hier: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B ... 94-4354953

Heutzutage muss doch keiner mehr Video gucken. :wink: :D :smokin

Seeehr merkwürdiges Teil, nach meinem Empfinden.
Echt? Mir war der nicht "merkwürdig" genug.
"Interessant gescheitert", wie ein Kumpel & Nachbar von mir nicht ganz unberechtigt meinte.
Jau, mit Betonung auf gescheitert:
Zum einen die üblichen Spielberg-Krankheiten: Überlänge mit damit verbundenen Längen und übertriebene Süsslichkeit.
Zum anderen kein richtig geschlossenes Konzept, kein geschlossener Stil, der Film springt willkürlich hin und her.

Ferner bietet der Film wenig Nahrung fürs Hirn, obwohl er das Gegenteil vorgibt, und dieses Waltons-Ende gibt einem dann den Rest. :x

Ich war damals bitter enttäuscht, bei dem Potential. Auch die zugrundeliegende Geschichte findet man nur in Motiven in dem Film wieder. :(
Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Frank Böhmert hat geschrieben:Nu wollt ich mal kucken, was diese geistreiche Runde hier so dazu meint, und finde nix. Was denn das?!
Na ja, vielleicht weil der Film bereits vor dem Start des Forums lief. Nachher hat sich dann niemand mehr besonders dafür interessiert.

Ich habe bei A.I. ein zwiespältiges Gefühl, wie bei Minority Report. Ich finde manches einfach aufgesetzt, besonders das Ende. Entweder ist das typisch für Spielberg oder ich unterliege einer Täuschung. (Zudem weiß ich nicht, was auf Kubrick oder Spielberg im Film zurückgeht).
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breitsameter
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Re: A. I. - Künstliche Intelligenz

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Frank Böhmert hat geschrieben:Hey, gab es hier eigentlich nie einen Thread zu diesem Kubrick-Film von Spielberg (oder so)? Hab jedenfalls keinen gefunden mit der Lupe oben links ...
Wie schon erwähnt: der lief vor dem Start dieses Forums.
Frank Böhmert hat geschrieben:"Interessant gescheitert", wie ein Kumpel & Nachbar von mir nicht ganz unberechtigt meinte.
Ich nannte meine Kritik dazu "Versagen auf hohem Niveau". :smokin
http://www.sf-fan.de/sf-film/kino/ai/kritik.html
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Shock Wave Rider
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Re: A. I. - Künstliche Intelligenz

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Frank Böhmert hat geschrieben:Nu wollt ich mal kucken, was diese geistreiche Runde hier so dazu meint, ...
Auch ich habe mir damals diesen Film angetan und kann mich meinen Vorrednern in vollem Umfang anschließen.
Die Story ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Der Film findet keinen roten Faden. Und das Ende ist einfach nur noch peinlich. (Die Mensch-Maschine findet ihr finales Glück in einem letzten Tag, den sie mit der maschinellen Illusion ihrer Mutter verbringt :kotzen: )
Ich habe mich sehr geärgert, einige Stunden meiner knappen Lebenszeit mit diesem Film verschwendt zu haben.
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Re: A. I. - Künstliche Intelligenz

Ungelesener Beitrag von Ulrich »

breitsameter hat geschrieben:Ich nannte meine Kritik dazu "Versagen auf hohem Niveau". :smokin
http://www.sf-fan.de/sf-film/kino/ai/kritik.html
Ich habe mir die Kritik durchgelesen und kann dem nur zustimmen. Der Filmtitel "Künstliche Intelligenz" verspricht mehr, als er hält. Wenn es nach dem Inhalt ginge, dann sind intelligente Maschinen Abziehbilder des Menschen. Überspitzt ausgedrückt, der Film steuert nichts neues zu der Thematik Mensch-Maschine bei.
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Ich habe mich damals die ganze Zeit gefragt, warum es nötig war, aus Pinocchio einen Roboter zu machen...
Was wohl aus dem Film geworden wäre, wenn Kubrick ihn zuendegebracht hätte?
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Kringel hat geschrieben:Ich habe mich damals die ganze Zeit gefragt, warum es nötig war, aus Pinocchio einen Roboter zu machen...
Was wohl aus dem Film geworden wäre, wenn Kubrick ihn zuendegebracht hätte?
Stanley Kubrick hatte bereits bei der langen Arbeit am Drehbuch zu "A.I." erkannt, daß er ein solches Projekt nicht erfolgreich verfilmen kann - alleine schon deswegen, weil er immer so lange drehte, daß der Junge während der Dauer der Dreharbeiten deutlich altern würde. :wink:

Ich denke, das Problem des Films ist nicht, daß er eine relativ simple Geschichte (nämlich die von Pinocchio) erzählt. Gerade "Pinocchio" beweist ja, daß die Idee selbst zeitlos ist und den Menschen anspricht. Problematisch ist viel mehr, daß es dem Film nicht gelingt, den Zuschauer wirklich anzusprechen. An jeder Stelle, die einen emotional ergreifen sollte, wird man statt dessen mit einem Schwall an klebrig süßem Hollywood-Instant-Gefühlssurrogat überschüttet, wie es Spielberg viel zu gerne macht.

Dabei setzt der Film durchaus Maßstäbe, was z.B. die Kameraführung und die Ausstattung und Beleuchtung angeht.
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Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

breitsameter hat geschrieben:Dabei setzt der Film durchaus Maßstäbe, was z.B. die Kameraführung und die Ausstattung und Beleuchtung angeht.
Was hilft die schönste Verpackung, wenn der Inhalt angefault ist!
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Ungelesener Beitrag von deval »

hallo,

ich denke auch das der film nicht unbedingt der große wurf gewesen ist. ich kann aber nicht sagen, das er mich emotional nicht angesprochen hat.

ist schon etwas her das ich ihn gesehen habe, aber gerade die szenen die auf diesem schrottplatz für ausrangierte körperteile spielten haben mich teilweise doch recht brührt. wie die roboter, oder wie immer man sie nennen kann, verzweifelt versucht haben sich funktionstüchtige teile unter den nagel zu reißen um wieder etwas würdiger "zu leben" war sehr beeindruckend und -realitätsnah-.

genauso sieht es doch auch bei uns aus. wir leben in einer wegwerfgesellschaft wo etwas altes oder nicht mehr nützliches einfach weggeschoben wird - auch menschen. sei es nun in obdachlosenheime oder altersheime, wo diese leute teilweise nur noch verwaltet werden.

leute haben angst, das der wert ihres hauses geschmälert wird, weil in der nähe ein altersheim gebaut wird. wir grenzen diese alten und obdachlosen einfach aus, aber diese leute haben meist nur noch sich und niemanden sonst. wenn man sich dann ansieht wie im film die roboter sich gegenseitig helfen weil sonst niemand mehr da ist der sich um sie kümmert - auch die ehemaligen besitzer nicht -, ist das schon fast tragisch. mich hat diese seite wesentlich mehr berührt als die geschichte des jungen der seine mutter sucht.

also, so ganz unnütz und schlecht fand ich den film nicht. ich (vielleicht bin ich auch der einzige) habe eine menge kritik und nachdenkenswertes gefunden.

gruß

vallenton
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Ungelesener Beitrag von Angus Thermopyle »

Den Film habe ich nicht gesehen. Und ich werde ihn mir auch nicht anschauen. Aber dafür war das "Buch zum Film" eine schöne Überraschung, denn es handelt sich nicht um eine billige Romanversion, sondern um eine Storysammlung von Brian Aldiss, in der auch die drei "Supertoys"-Geschichten enthalten sind, auf die der Film basiert.
Die Collection hat mir sehr gut gefallen, auch diese drei Stories, und das will ich mir mit diesem Film nicht vermiesen.

Lest das Buch, ich kann's sehr empfehlen!
"Behold, the Underminer! I'm always beneath you, but nothing is beneath me! I hereby declare war on peace and happiness! Soon, all will tremble before me!"
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Frank Böhmert

Re: A.I.

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

vallenton hat geschrieben:aber gerade die szenen die auf diesem schrottplatz für ausrangierte körperteile spielten haben mich teilweise doch recht brührt. wie die roboter, oder wie immer man sie nennen kann, verzweifelt versucht haben sich funktionstüchtige teile unter den nagel zu reißen um wieder etwas würdiger "zu leben" war sehr beeindruckend und -realitätsnah-.
Ja, das fand ich auch gelungen.

Eine weitere, ganz und gar prächtige Szene war für mich der 2000-Jahre-Sprung. Ich dachte: "Wie kann man denn so was machen?!", und wenige Sekunden später: "Wow! So eben ..."

Ist aber vielleicht auch ne Stelle, auf die besonders Autoren stehen.
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Ulrich hat geschrieben:Ich finde manches einfach aufgesetzt, besonders das Ende.
Ja, an dem Ende hatte ich auch zu knabbern. Weil ich es zuerst gänzlich unbefriedigend fand. Aber dann dachte ich: ja, so kann der Film ja auch nur enden. Unbefriedigend.

Aber gelungen. Der Kleine "findet" seine Mutter, gibt sich aber letzlich nur einer weiteren Täuschung hin. Dabei wird er von diesen Gel-Zukunftswesen auch noch beobachtet wie in einem Zoo, und am Schluss machen sie das Licht aus.

Ich glaube Herrn Spielberg sofort, wenn er behauptet, dieses Ende hätte schon im Kubrickschen Drehbuch gestanden.
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

breitsameter hat geschrieben:An jeder Stelle, die einen emotional ergreifen sollte, wird man statt dessen mit einem Schwall an klebrig süßem Hollywood-Instant-Gefühlssurrogat überschüttet, wie es Spielberg viel zu gerne macht.

Dabei setzt der Film durchaus Maßstäbe, was z.B. die Kameraführung und die Ausstattung und Beleuchtung angeht.
Gerade das beides zusammengenommen hat mir den Film so interessant gemacht. Das "klebrig süße Hollywood-Instant-Gefühlssurrogat" wurde durch die kühle Farbpalette und den Blickwinkel eigentlich immer neutralisiert, bevor es noch seine üble Wirkung entfalten konnte.

Übrig blieb bei mir eine dichte Atmosphäre von Trauer, Vergeblichkeit, Einsamkeit. Und die hat mich beeindruckt. Gerade bei den vielen Märchenmotiven.
heino
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Ungelesener Beitrag von heino »

ich hätte den Film wirklich nicht schlecht gefunden, wenn er mit Davids (so hieß er doch?) Sturz in den Hudson geendet hätte. Aber die letzten 45 Minuten fand ich nur grausam. Natürlich hatte er auch positive Seiten. Vor allem technisch war er klasse und die Schauspieler waren auch sehr gut. Außerdem ist mit Ministry eine meiner Lieblingsbands im Film und allein das ist schon cool :D Aber insgesamt war er einfach zu lang und uneinheitlich und beweist für mich nur, daß Spielberg und Kubrick nicht zusammenpassen. Schade drum, hätte ein echter meilenstein werden können :cry:
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