[Film] Kong: Skull Islands

Gast09
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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Doop »

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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

OMG, für all das bin ich definitiv zu alt.
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Gast09
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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Und ich erst...
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Gast07

Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Gast07 »

Da die TV-Ausstrahlung des Originalfilms irgendwann Anfang der Siebziger zu meinen frühesten Filmerinnerungen gehörte und mich damals schwer beeindruckte, hege ich eine gewisse (Trash-)Akzeptanz für Kong (so wie andere halt ihre "Star wars"-Nostalgie pflegen ;).

Ich hatte den Totalverriss bei Spiegel online im Vorfeld gelesen, der mich schon abbrachte, aber da ich auch andere Kritiken fand, die neutral-freundlicher waren, entschied ich mich doch für einen Besuch. Und ich frage mich im nachhinein, was in die Spiegel-Journalistin gefahren ist. "Kong: Skull Islands" ist natürlich keine SF, sondern ein Fantasy-Abenteuer-Stoff, der stilvoll und effektiv in Szene gesetzt ist und mich als Teenager ebenso begeistert hätte. John C. Reilly hat eine Paraderolle als Insel-Veteran. Kurzum, ich fühlte mich bestens unterhalten, da der Film einige Nuancen enthält, die ihn für eine Hollywood-Produktion dieser Größe unkonventionell machen.

Unnötig zu sagen, dass der Film neue Maßstäbe bei den VFX setzt. Kämpfe zwischen Kong und den Echsen und anderen Ungeheuern finden in flachem Wasser statt, so dass noch und noch Wassermassen aufgewirbelt werden. Diese Schlachten sehen fotorealistisch aus.

Was unterscheidet dieses neue "Kong"-Werk aber von allen bisherigen Filmen?

Die Frage ist berechtigt, worin eigentlich die faszination für einen solchen Riesenaffen besteht. Ähnlich wie Godzilla im Nachkriegs-Japan die Angst vor der Atombombe symbolisierte, so ist Kong historisch gesehen m.E. eine pop-kulturelle Reflexion auf die Weltwirtschaftskrise. Kong bricht wie eine Urgewalt in die städtische Normalität New Yorks der Dreissiger ein. Er ist letztlich nicht beherrschbar. Das genaue Remake von Jackson 2005 geht auf diese Bezüge sehr deutlich ein.

Die andere Dimension ist Kong als Symbol für die ebenso kaum beherrschbare Triebnatur. Um die Entstehungszeit des Films griff in Hollywood der sog. Hays Code, um die Filmindustrie moralisch zu regulieren. Eine "unschuldige" Frau auf einen männlichen Riesenaffen treffen zu lassen, ist insofern auch ein Witz in dieser Hinsicht. Die sexuelle Dimesion wurde ausgespielt in der 1976-Version, in der Jessica Lange unter Kongs Aufsicht leichtbekleidet unterm Wasserfall plantscht.
Von diesen beiden Dimensionen ist nichts übriggeblieben. Nicht, dass die Finanzkrise seit 2007 keinen Anlass bieten würde, aber in dieser Hinsicht hat Vogt-Roberts den Film nicht aufgeladen. Die sexuelle Dimension taucht eher in der Straßenszenen Saigons am Anfang auf oder in der Begegnung zwischen Larson und Hiddleston, die aber sogar kussfrei bleibt. Larson tritt auf als mit allen Wassern gewaschene Kriegsreporterin, für die das Überleben in einer Männergesellschaft kein Problem ist. Sie hat zwar eine Solo-Szene mit Kong, diese hat aber nichts Erotisches. Sie ist bei weitem die stärkste Frau aller Kong-Filme, obwohl sie auf den ersten Blick gar nicht so aussieht.

Die schweigsamen Eingeborenen bilden eine friedliche Kommune nach innen, die kein Eigentum kennt und keine unnötigen Streits untereinander. Sie und Kong arbeiten in gewisser Weise zusammen, um das hässliche Echsenvieh von der Oberfläche der Insel fernzuhalten. Undenkbar, dass sie eine Frau Kong opfern würden (diese für alle Kong-Filme entscheidende Szene fehlt also!). Kong ist also in diesem Film ein Ordnungsfaktor, der die Insel kontrolliert. Ohne ihn gäbe es Chaos, nicht mit ihm.

Vogt-Roberts hat Kong als Antikriegs-Film inszeniert. Der Eingriff des US-Militärs sorgt nämlich für Probleme, die das Leben aller gefährden. Mit bloßer Waffengewalt löst man keine Probleme. Der Film spielt 1973, als die USA sich im Vietnam-Krieg verrannt hatten. Befehlsverweigerung und ziviler Ungehorsam retten die verbliebenen Menschen. Eine weiteres Thema ist die Ökologie, die eben in dieser Zeit Anfang der 70er zum ersten Mal auftauchte. Der Film kritisiert eine gewisse Hybris des Menschen bzw. politischer Mächte, sich die Natur Untertan machen zu wollen (und andere Völker gleich mit).
Aufgrund dieser bemerkungen ist offen, ob "Kong: Skull Islands" eine ähnliche mythische Kraft entwickeln kann wie der Originalfilm. Ich denke nicht. Er wird bestehen bleiben als interessanter Kommentar zum Vietnam-Desaster.
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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Er wird bestehen bleiben als Desaster.
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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Doop »

Uschi Zietsch hat geschrieben:Er wird bestehen bleiben als Desaster.
Aber Du hast ihn doch gar nicht gesehen, Uschi. :D

Natürlich wird der Film kein Klassiker, wie der Original King Kong. Aber muss er ja auch nicht. Wie so oft bei SPON hatte die Kritikerin keinen blassen Schimmer vom Genre und konnte den Film überhaupt nicht angemessen beurteilen. Sie hat nämlich in ihrer Kritik behauptet, der nächste Godzilla sei dann der siebente Godzilla-Film (oder dass es bislang sieben gäbe, so genau weiß ich das nicht mehr). Nun gibt es aber bislang genau zwei amerikanische Godzilla-Filme und 29 (!) japanische. Lustiger Weise wurde dieser Punkt aber inzwischen in der SPON-Kritik gelöscht. :lol:
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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Doop hat geschrieben:Natürlich wird der Film kein Klassiker, wie der Original King Kong.
Siehste. :xmas:
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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Doop »

Zwischen "kein Klassiker" und "Desaster" liegen doch aber ganze Monsterwelten!
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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Doop »

Kann es sein, dass Kaijus nicht Dein Ding sind? :wink:
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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von stolle »

In den 70ern, als ich ein Kind war, sind wir jeden Sonntag in die (Kreis-)Stadt geradelt, wo im Kino für 3 Mark all diese Monsterfilme in der Kindervorstellung liefen, und schon damals wollten die Mädels nicht mitgehen. :-?
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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Doop hat geschrieben:Kann es sein, dass Kaijus nicht Dein Ding sind? :wink:
Waaaas? :o Wie kommst du denn daaaaarauf? :faint:

Aber ernsthaft: Als Kind - so bis höchstens 10 - habe ich den Ur-King Kong geliebt, aber eigentlich hauptsächlich wegen der Dinos. Ich habe dann mal Godzilla gesehen und das fand ich doof, weil ich die Tricks damals schon ziemlich mies fand.
Emmerichs Godzilla hab ich mit Gerald im Kino gesehen und Eminems Musik ist echt cool. Streckenweise fand ich ihn auch interessant und das Monster hat mir durchaus gefallen.
Auch den ersten Dino-Film fand ich gut gemacht, war mal was anderes.
Aber damit ist dann auch gut. :xmas:
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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von stolle »

Film gesehen. Als alter Monstertrash-Fan war ich von vorneherein positiv gestimmt. Im Nachhinein bin ich zufrieden, aber nicht begeistert.
Die Schwächen: Die Dialoge. Viel Expositionsgelaber, von den Gags zünden gerade mal zwei, John Goodman ist gnadenlos unterfordert und hat keine Lust zu spielen, Jackson bleibt eindimensional.
Die Musik. An den unmöglichsten Stellen werden die üblichen Verdächtigen angespielt, die man hundertmal in Vietnamfilmen gehört hat, und dort viel besser eingesetzt waren, s. Good Morning Vietnam oder Apocalypse Now.
Eine Vfx-Szene geht in die Hose (erste Attacke des Schädelwandlers, was auffällt, weil die Effekt ansonsten super sind).

Die Stärken: Zeitgemäße Aufarbeitung und Neuschreibung der "Weissen Frau" - sie ist nicht mehr Sexobjekt, sondern autarkes Teammitglied (und sie rettet den Männern zweimal den A.....)
Die Eingeborenen. Sprachlose Weise, die in einer utopischen Gesellschaft leben und sehr schön unsere Zivilisation konterkarieren.
Das Antikriegsmoment des Films kommt gut rüber, ohne den Holzhammer zu benutzen.
Die Monster sind sensationell, und da dies ein verdammter Monsterfilm ist, reissen sie für mich den ganzen Film heraus.

8 von 10 Megawasserbüffeln.
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Re: [Film] Kong: Skull Islands

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Ich schaue mir ab und zu mal an, wie sich die Einspielergebnisse der Filme, die ich gesehen habe denn so entwickeln. Und hier bin ich wirklich fühlbar überrascht. Den im imdb-Universum ersehbaren Produktionskosten von 185 Mio. USD stehen mittlerweile Einspielergebnisse von 552 Mio. USD gegenüber. Und das ist nur die Erstverwertung.
Wie gesagt, ich bin überrascht.
Von dem oben erwähnten Desaster scheint dieser Film jedenfalls weit entfernt. Und wir werden uns wohl auf eine Inflation von Fortsetzungen/Remakes aus der Welt der Riesenmonster einstellen müssen.
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