Mehr aber auch nicht.
Positiv beginnend: Brie Larson ist die perfekte Besetzung. Nicht nur weil sie erkennt welche Chance die Titelrolle in einem Marvel-Disney-Film sich da für sie auftut, sondern auch weil sie mit ihrer schauspielerischen Leistung nicht gegen ein vorgegebenes Image ankämpfen muss - man stelle sich vor diese Rolle wäre an Julia Roberts gegangen oder an Kristen Steward. Brie Larson ist "chemisch rein", wie man in der Bürosprache so sagt. Und das ist gut so.
Sie kommt voll überzeugend rüber; insbesondere mochte ich ihre feine und subtile Ironie. Brie Larson wird sich auch im späteren Zusammenspiel mit Chris Hemsworth, Tom Hiddelton oder Scarlet Johansson nicht verstecken müssen - der ähnlich strukturierte Auftritt von Chris Pratt könnte ihr vielleicht Paroli bieten.
Es gibt aber auch Negatives zu berichten: Der Film oszilliert. Er pendelt teilweise extrem zwischen schrillbunter, lauter Comic-Action und ruhigen Tischgesprächen hin und her. Ist ja an sich nicht schlimm, fällt hier aber besonders auf denn Captain Marvel verhält sich nicht wie Bruce Banner, Tony Stark oder Thor, sondern eher wie Superman/Girl von Krypton. Ohnehin wüsste ich nicht auf wen ich bei einem Zweikampf der beiden wetten würde.
Wie gesagt: ganz schön nicht zuletzt auch wg real3D und einiger Sprachwitze in OV.
Nur: warum ist Fury nicht sofort als er die Möglichkeit hatte zum Augenarzt gegangen? Warum musste er erst mal in Ruhe Kaffee trinken und SmallTalk machen?
7/10 nach dem Abspann wieder ausgekotzten Energie-Würfeln
PS: der Film beginnt mit einer Ehrung für Stan Lee und bringt im weiteren Verlauf auch einen seiner Cameos. Irgendwie könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sie es so machen werden wie mit Carry Fisher und dass es somit auch in weiteren Marvel-Filmen Stan-Lee-Cameos geben wird. Wäre ja nicht schlecht.