[Film] Story of Your Life (Arrival)

stolle
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von stolle »

Gast09 hat geschrieben: Und wenn dann noch ein Regisseur zu Werke geht, der zum Zeitpunkt der Entstehung des Films keine 40 Jahre alt ist und wohl noch einiges vor hat, ambitioniert ist und kreativ, dann werden eingefahrene Wege der SF eben auch mal verlassen; dann sehen wir Raumschiffe ohne Technik, die am Ende nicht wegfliegen, sondern sich einfach in Wolken auflösen.
Gast09
Dies.
Für mich war das mit Abstand der beste SF-Film letztes Jahr, eine glatte 10 von 10 auf der Max-Richter-Skala :smokin , eine Wohltat für Auge, Verstand und Gemüt, eine willkommen Abwechslung im Einerlei der sich ewig wiederäuenden Franchises und Sequels, aus denen Hollywood inzwischen zu bestehen scheint.
Ich habe auch die Originalstory nicht gelesen, vielleicht lag es daran, dass ich den Film unvoreingenommen geniessen konnte,
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Bully
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Bully »

Doop hat geschrieben:...

Der Logik-Bug ist aber kein Logik-Bug sondern die SF-Prämisse. So ähnlich wie Überlichtgeschwindikeit oder Zeitreise. Gibt es ja auch nicht, soweit wir wissen.
So gesehen kann es ja nie SF-Logik-Bugs geben. :lol: Ok, weil die Aliens die Zukunft wahrnehmen, haben sie eine Zirkelschrift/Sprache, und weil sie eine Zirkelschrift/Sprache haben, können sie die Zukunft wahrnehmen. Henne/Ei.
Im richtigen Leben weiß man, dass Hennen von eierlegenden Wesen abstammen, die keine Hennen waren. Das Ei war also eher da als die Henne. (Ok, nur weil im rL Zirkelschlüsse falsch sind, kann man ja trotzdem fantastische Geschichten darüber schreiben; mein Kritikpunkt daran ist, dass diese Zeitreisen, Prophezeiungen und sonstigen Aussagen über die Zukunft so oft zu fatalistischen Hauptfiguren führen, wie auch hier. Ich kann mich mit denen so schwer identifizieren, und ich kann auch nicht darauf hoffen, dass die mal diesen Fatalismus ablegen, weil sie in universo damit ja leider Recht haben...)

Vom Bauchgefühl her, wenn Dir der Begriff Logik-Bug zu hart vorkommt, wäre meine Annahme, dass die Aliens aufgrund ihrer Biologie die Fähigkeit haben, in die Zukunft zu blicken, weil das halt ein evolutionärer Vorteil ist*. Wenn die Frau das später auch kann, dann wäre es mMn wahrscheinlicher, dass sie diese Fähigkeit (Mutation?) auch schon hatte, aber erst der Kontakt mit den Aliens hat diese Fähigkeit irgendwie getriggert. Oder sie konnte das _unbewusst_ schon vorher und war deshalb schon vor dem Alienkontakt traurig wegen ihrer Tochter, wusste aber nicht, wieso.
Oder ich denke die Prämisse zuende - wenn die Fähigkeit, die Zirkelschrift/Sprache zu verstehen, es ermöglicht, die Zukunft wahrzunehmen, warum ermöglich sie es nicht, die Zirkelschrift/Sprache ohne Hilfsmittel zu schreiben?
Ihr hätten also spontan Tintendrüsen an den Fingerspitzen wachsen müssen.
:freude:
*Stimmt so nicht - es wäre ein Vorteil, wenn man die Möglichkeit hätte, damit zukünftige Ereignisse zu verändern, bzw., dass eigene Verhalten anzupassen.
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Doop »

Oder die Evolution geht überall bei intelligenten Wesen in die gleiche Richtung und die Außerirdischen waren nur schon weiter.
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Bully »

Doop hat geschrieben:Oder die Evolution geht überall bei intelligenten Wesen in die gleiche Richtung und die Außerirdischen waren nur schon weiter.
Ok, Deine Spekus sind so gut wie meine. Mein Verständnis der Evolution, der Wirkmächtigkeit von Sprache und der menschlichen Fähigkeiten und Grenzen i. Allg. wird von der Inhaltsangabe dieser Geschichte jedenfalls derartig gegen den Strich gebürstet, dass ich das Szenario eher als witzige Randbemerkung irgendwo bei Adams oder Pratchett vermutet hätte. Aber es ist offenbar viel zu ernst und unlustig, um witzig zu sein.

Das beißt sich einfach zu sehr. Ich mag jetzt blutdurstig klingen, aber dann doch lieber Edge of Tomorrow.
"Magic Blut" ist etwas weniger unplausibel als "Magic Sprache", sowohl Aliens als auch Menschen werden nicht zu Fatalisten, und es bleibt offen, ob die Zeitrückspulfähigkeit natürlich entstanden ist oder irgendwie künstlich von den Aliens erzeugt wurde.
Außerdem: mehr Tentakel je Alien. :tentakel:
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Ender »

Bully hat geschrieben:Mein Verständnis der Evolution, der Wirkmächtigkeit von Sprache und der menschlichen Fähigkeiten und Grenzen i. Allg. wird von der Inhaltsangabe dieser Geschichte jedenfalls derartig gegen den Strich gebürstet, dass ich das Szenario eher als witzige Randbemerkung irgendwo bei Adams oder Pratchett vermutet hätte.
Wie Doop schon sagte: Das dürfte dir demnach bei absolut jeder Zeitreisegeschichte genauso gehen. Widerspricht schließlich jedem Verständnis von Logik und Physik.
Hier wird das Thema "Zeit" tatsächlich mal originell und anders angegangen. Das muss natürlich nicht jedem gefallen - aber es wirkt auf dich wie eine "witzige Randbemerkung von Adams oder Pratchett"?!? Finde ich merkwürdig. Wäre dir die übliche "Jemand hat eine nicht näher erläuterte Zeitmaschine gebaut"-Erklärung lieber? Die widerspräche allerdings erst Recht allem...

Ich persönlich finde die Idee und den Stil der Kurzgeschichte genial, den Film - auf etwas andere Weise - auch überaus gelungen.
Du hast, wenn ich das richtig verstanden habe, weder den Film gesehen noch die Vorlage gelesen. Wenn du dann sagen würdest: "Gefällt mir nicht" - dann fände ich deine Argumentation zwar immer noch unverständlich, aber nun gut... etwas nicht zu mögen ist selbstverständlich dein gutes Recht. Aber so? :kopfkratz:
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Bully »

Ender hat geschrieben:
Bully hat geschrieben:Mein Verständnis der Evolution, der Wirkmächtigkeit von Sprache und der menschlichen Fähigkeiten und Grenzen i. Allg. wird von der Inhaltsangabe dieser Geschichte jedenfalls derartig gegen den Strich gebürstet, dass ich das Szenario eher als witzige Randbemerkung irgendwo bei Adams oder Pratchett vermutet hätte.
Wie Doop schon sagte: Das dürfte dir demnach bei absolut jeder Zeitreisegeschichte genauso gehen. Widerspricht schließlich jedem Verständnis von Logik und Physik.
In den meisten Zeitreise- oder Präkognitionsgeschichten basiert die Zeitmanipulation auf einer Maschine, auf einer angeborenen Paragabe/Magie oder auf irgendetwas, was Menschen nicht verstehen (können). Wenn in der Welt von Arrival Menschen die Gabe erwerben, in die Zukunft zu sehen, weil sie die Sprache von Aliens erlernen, die das können, dann müsste das auch für andere Fähigkeiten gelten. Wenn sie kryptonisch lernte, bekäme sie dann auch den Röntgenblick? Ok, sagen wir einfach, sie könnte es. In dieser Welt funktioniert Sprache so. :wink:
Hier wird das Thema "Zeit" tatsächlich mal originell und anders angegangen. Das muss natürlich nicht jedem gefallen - aber es wirkt auf dich wie eine "witzige Randbemerkung von Adams oder Pratchett"?!? Finde ich merkwürdig. Wäre dir die übliche "Jemand hat eine nicht näher erläuterte Zeitmaschine gebaut"-Erklärung lieber? Die widerspräche allerdings erst Recht allem...
Es gibt in der Tat wenige Zeitreisegeschichten, die ich so richtig toll finde. Das liegt jetzt aber weniger daran, dass die Dinger vermutlich physikalisch unmöglich sind und außerdem logische Widersprüche erzeugen würden, sondern am oben genannten Fatalismus. _Hier_ kommt dazu, dass mir die "jemand hat irgendwie eine Zeitmaschine gebaut"-Erklärung tatsächlich lieber wäre, als die "wenn man die Sprache von Aliens lernt, übernimmt man automatisch deren Art der Wahrnehmung."-Erklärung. Etwas ähnliches gab es bei "Der Splitter im Auge Gottes", aber das ging a) nicht so weit und war b) auch nicht bei Menschen. Aliens, die die Zukunft sehen, sind denkbar. Aliens, die die Fähigkeiten anderer Wesen übernehmen können, indem sie ihre Sprache lernen, vllt. auch. Aber ich weiß, dass Menschen das normalerweise nicht können. Demnach ist die Protagonisten eine Art Mutantin - denkbar, aber nicht nachgewiesen. Ist das so gedacht?
Und bei Adams und Pratchett wäre das Augenzwinkern schon mit eingebaut.
Ich persönlich finde die Idee und den Stil der Kurzgeschichte genial, den Film - auf etwas andere Weise - auch überaus gelungen.
Du hast - wenn ich das richtig verstanden habe - weder den Film gesehen noch die Vorlage gelesen. Wenn du dann sagen würdest: "Gefällt mir nicht" - dann fände ich deine Argumentation zwar immer noch unverständlich, aber gut... etwas nicht zu mögen ist selbstverständlich dein gutes Recht. Aber so? :kopfkratz:
Ok: "Gefällt mir nicht." Wäre Dir das wirklich lieber, dass ich nicht ausführe, warum und wieso?
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Ender »

Der Argumentation "lieber eine Maschine, die ich nicht verstehe als geistige Fähigkeiten, die ich nicht verstehe" kann ich nicht folgen. Aber das mag Geschmacksache sein.
Bully hat geschrieben:Ok: "Gefällt mir nicht." Wäre Dir das wirklich lieber, dass ich nicht ausführe, warum und wieso?
Nein, das kannst du bitte sehr gerne ausführen. Ich fände es nur irgendwie sinnvoller, wenn du das in Kenntnis der entsprechenden Geschichte tätest, und nicht auf Basis einiger (meiner) hilflosen Interpretationsversuche.

Wenn du kein Interesse an der Geschichte hast, weil du davon ausgehst, die zugrunde liegende Idee unlogisch oder unglaubwürdig zu finden, dann solltest du tatsächlich lieber darauf verzichten. Aber vielleicht würdest du sie ja ganz anders deuten. (Und unter Umständen sogar interessant finden.)
Wir werden es wohl nie erfahren... :wink:
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Ich glaube, die Vorstellung "wenn ich viel (oder nur) Englisch rede, denke ich irgendwann in englischer Syntax und träume ich in Englisch" wurde einfach extrem weitergeführt. Die Theorie, dass Sprache das Weltbild gestaltet, ist ja nicht absurd. Das berühmteste Beispiel ist, dass Homer in seinen Werken den Himmel "schwarz" beschrieben hat, weil er einfach kein Wort für "himmelblau" kannte. Auch heute empfinden viele Naturvölker den Himmel nicht als "blau". Natürlich prägt sowas das Weltbild, genauso wie Südseevölker aus einem Flugzeug ein "fliegendes hölzernes Kanu" gemacht haben... (Da sitzen Leute drin - also ist es ein Kanu. Ein Kanu ist aus Holz, deshalb ist ein Flugzeug auch aus Holz...).
Es gibt Völker, die in ihren Richtungsangaben die Himmelsrichtungen einflechten (die sie ohne Kompass kennen) oder ihre Position zu einem Richtpunkt. Diesen Test kann man gut mit Kindern nachvollziehen, die eine Szene spiegelbildlich nachbauen sollen. Es gibt personenbezogene und weltbezogene Geografien. Oder Völker, die "wir" als mit oder ohne sich selbst verstehen. Usw...

Als Idee würde ich den Film durchgehen lassen, selbst wenn es hanebüchen klingen mag.
Aber ich empfinde den Film nicht adäquat umgesetzt, denn es bleibt zu viel unklar. Das heißt, man sollte zwischen der Idee und deren Umsetzung im Film unterscheiden. Immerhin hat (ich glaube, Bullys) Argument "was muss das für ein Vater sein, der nicht am Totenbett seiner Tochter erscheint" dazu geführt, dass die Tochter-Geschichte für mich niemals NACH der Alien-Sache passiert sein kann. So ein A....loch konnte ich mir nicht vorstellen. Er wurde auch niemals so dargestellt. Wo ist er denn nun, der tolle Vater? Und da er offensichtlich nicht tot war oder anderweitig verhindert (er war nur mit einer anderen Frau zusammen, aber man kann ja den Bus nehmen...), war für mich klar: er spielt keine Rolle im Mutter-Tochter-Verhältnis. Es kann nicht DER theoretische Phsiker sein, den sie später kennengelernt hat.

Man könnte einwenden: ja, vielleicht war er so. Ihn hats nicht interessiert. Man muss aber gleichzeitig bedenken, dass ein Film eine eigene Sprache hat. Nichts im Film ist dem Zufall überlassen. Alles wird vom Zuschauer interpretiert und ergänzt. Deshalb ist diese Situation vom Regissuer schlecht umgesetzt. So wie es erzählt wurde, wird ein bestimmter Eindruck erzeugt, und dieser Eindruck ist erwünscht.

Ebenso ist die durchmischte Gleichzeitigkeit nicht gut gelöst. Ich finde, die Idee mit der erlernbaren zirkularen Zeit wurde nicht sorgfältig genug ausgearbeitet. Das tut den liebevoll gestalteten Aliens und der detaillierten Schriftkreation keinen Abbruch. Es gibt tolle Szenen und gute Beobachtungen. Für mich reißen diese Schmankerln aber nicht den ganzen Film raus. Er erinnert mich an einen Shyamalan-Film: die Idee mag Potential haben, aber der Film überzeugt am Ende nicht. Und das ist schade. Ich befürchte, dass die Charaktere einfach zu blass rüberkommen und die Idee nicht getragen haben.
Zuletzt geändert von Badabumm am 22. April 2017 22:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Doop »

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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Genau. Ich dachte an die Bücher von Guy Deutscher: "Im Spiegel der Sprache - Warum die Welt in anderen Sprachen anders aussieht" und "Du Jane - ich Goethe".
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Bully »

Ich schaffe es meist ungefähr (+-45°), die Himmelsrichtungen zu erkennen (auch, wenn meine Eltern es immer schlimm faden, wie schlecht ich mich immer orientierte), und in meinen Hörsälen hätte ich das gewusst, auch ohne irgendeine Aborigines-Sprache zu sprechen, und wenn ich das trainieren würde, könnte ich das vermutlich besser. Aber wenn jemand als Erwachsener eine von diesen Aborigines-Sprachen erlernte, würde das nicht Jahrzehnte Himmelsrichtungserkennen ersetzen. Oder spontan einen Magnetsinn entwickeln.
Und zu Homers Verteidigung, der Himmel ist manchmal tatsächlich schwarz oder eisenfarbig.
Insofern wird die Idee des "Sprache formt Bewusstsein" hier zu unlogischen Extremen geführt (wenn das, was anscheinend _jeder_ über den Film schreibt, stimmt), insofern würde mir die Idee vermutlich mit "Augenzwinkern" besser gefallen. :wink:

Aber dann noch Hauptfiguren, mit denen ich mich voraussichtlich nicht werde identifizieren können, weil Sprache offenbar auch fatalistisch machen kann, sorry, Leute.

@Ender: es ist in der Tat auch Geschmackssache, aber der Vergleich ist mehr: "Lieber eine Maschine, die gar nicht erklärt wird, als geistige Fähigkeiten, die erklärt werden, aber deren Erklärung bekannten Tatsachen massiv widerspricht, wie bei 'Lucy'." :wink:
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Badabumm hat geschrieben: Immerhin hat (ich glaube, Bullys) Argument "was muss das für ein Vater sein, der nicht am Totenbett seiner Tochter erscheint" dazu geführt, dass die Tochter-Geschichte für mich niemals NACH der Alien-Sache passiert sein kann. So ein A....loch konnte ich mir nicht vorstellen.
Nein, das war ich.
Ich finde die Zeit-Idee sehr gut - wie gesagt, die Story hat mir ausnehmend gefallen - aber die menschliche Komponente, die ja sehr wichtig war bei Chiang, finde ich nicht gelungen umgesetzt. Vielleicht war Jeremy Renner auch eine totale Fehlbesetzung und es liegt daran. Ich weiß es nicht. Jedenfalls freue ich mich, ihn gesehen zu haben, schaue ihn aber kein zweites Mal an. (DVD ist auch schon verkauft)
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

@Uschi: Entschuldigung. Oft findet man Text einfach nicht so schnell wieder...

Mir ging es ähnlich: die Idee war im Kern in Ordnung (wenn auch arg strapaziert), aber die Umsetzung im Film war suboptimal (um mal ein Modewort zu benutzen) und die Charaktere haben mich auch nicht überzeugt. Da wäre noch Luft nach oben. Und ich schaue ihn in nächster Zeit auch kein zweites Mal (aber die DVD habe ich noch :)
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Re: [Film] Story of Your Life (Arrival)

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Man muss weder das Wort "Schadenfreude" kennen noch muss man wissen was eine Banane ist um zu lachen wenn jemand auf einer Bananenschale ausrutscht.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

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