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PASSENGERS (2017)

Verfasst: 26. November 2016 19:59
von Des_Orphan
Ich glaube, den hatten wir noch nicht:


Link: https://www.youtube.com/watch?v=

Sieht ganz nett aus finde ich...

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 5. Januar 2017 08:31
von StevesBaby
Ich war gestern drin. Was passiert, wenn man aus dem Tiefschlaf erwacht und das 90 Jahre zu früh? Was macht man dann auf einem Raumschiff, alleine und mit viel Platz. Ich fand ihn gut? Ich gehe sowieso nur in die SF-Filme, um die Raumschiffe zu studieren :-D

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 5. Januar 2017 09:37
von andy
Ich habe den Film gestern auch in einer Vorpremiere gesehen. Schwer, über die Story zu reden, ohne zu spoilern. In Summe war ich ganz gut unterhalten, ich hätte mir aber gewünscht, dass der Film die Situation konsequenter auf die Spitze treibt. Die Macher hätten etwas mehr Mut bei der Story haben können, Potenzial hatte sie genug.
Denn die Entscheidung, eine zweite Person aus dem Tiefschlaf zu wecken, nur damit man nicht so alleine ist, ist eine wunderbare Grundlage für Konflikte und Tragödien. Mehr Tragödie, als dieser Film gezeigt hat. Ich hätte mir deutlich weniger Romanze gewünscht.
An ein paar Stellen habe ich die Logik nicht ganz verstanden: Warum sieht das Schiff von innen aus wie ein Luxuskreuzfahrtschiff mit aller nur denkbaren Ausstattung, nur um 5.000 Schlafende zu transportieren, die ein paar Monate vor der Landung geweckt werden? Da würde doch auch ein großer Container reichen. Das hätte natürlich deutlich weniger spektakulär ausgesehen. Denn die Setdesigner haben ganze Arbeit geleistet: Das sah alles schon ziemlich toll aus. Warum ist alles von Anfang an voll funktionsfähig, obwohl niemand an Bord wach ist? Warum muss er jeden Tag das gleiche Frühstücken, bekommt aber in den exquisiten Bordrestaurants jede Mahlzeit nach Wunsch?

Die Auflösung hat mich auch nicht überzeugt:
Ein Loch in der Hülle, den dieses Hightech-Schiff nicht bemerkt hat? Das kann ich mir kaum vorstellen. Ich habe bis zum Schluss mit einem großen Twist gerechnet, beispielsweise weiteren Passagieren, die wach sind, oder ähnlichem. Aber da kam nicht: Loch zu und gut.
Ich glaube, der Story hätte es gut getan, wenn sie nicht als Blockbuster sondern als kleiner Film in die Kinos gekommen wäre. Dann hätte es eine kleine, böse Geschichte werden können.

06 von 10 Barkeepern, die aus irgendeinem Grund da sind.

Andy

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 5. Januar 2017 09:49
von StevesBaby
andy hat geschrieben:
Die Auflösung hat mich auch nicht überzeugt:
Ein Loch in der Hülle, den dieses Hightech-Schiff nicht bemerkt hat? Das kann ich mir kaum vorstellen. Ich habe bis zum Schluss mit einem großen Twist gerechnet, beispielsweise weiteren Passagieren, die wach sind, oder ähnlichem. Aber da kam nicht: Loch zu und gut.
Doch das ist vorstellbar. Vielleicht ist die Information im Hauptcomputer nicht angekommen oder falsch interpretiert worden. Flugzeuge sind auch schon abgestürzt, weil die Höhe falsch interpretiert wurde. Das Flugzeug schlägt dann hart auf den Boden. Das Ende hätte ich mir auch anders gewünscht. Das ist Disney :-D

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 5. Januar 2017 13:39
von Shock Wave Rider
andy hat geschrieben:
Denn die Entscheidung, eine zweite Person aus dem Tiefschlaf zu wecken, nur damit man nicht so alleine ist, ist eine wunderbare Grundlage für Konflikte und Tragödien. Mehr Tragödie, als dieser Film gezeigt hat. Ich hätte mir deutlich weniger Romanze gewünscht.
Schade. Eigentlich stand der Film auf meiner Liste. Aber wenn er ...
... wirklich zu wenig Tragödie bringt und stattdessen nur eine Schmonzette zu zweit im Weltraum - ach nee!
Gruß
Ralf

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 5. Januar 2017 14:22
von Andreas Eschbach
Ich weiß nicht. Der Trailer war faszinierend, aber was ich bisher an Besprechungen dazu gelesen habe, schreckt mich wieder ab. Anscheinend mogelt sich der Film über die moralische Verfehlung im Kern der Geschichte ("ich bin so allein, seit ich aufgrund eines technischen Fehlers aufgewacht bin … ach, weck ich mir diese knusprige Blondine auf, die wird sich schon in mich verlieben, ist ja sonst niemand da") einfach hinweg, und ich zögere, mir das anzutun.
:cry:

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 5. Januar 2017 14:28
von lapismont
jap, es hätte ein böser Psychthriller sein können

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 5. Januar 2017 14:43
von andy
lapismont hat geschrieben:jap, es hätte ein böser Psychthriller sein können
Oh ja, das hätte es werden können. Die Geschichte hätte richtig gut werden können. Denn die Grundidee ist gut.

Andy

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 5. Januar 2017 23:49
von Master of Tragedy
Ich habe mich überraschend gut unterhalten und fand ihn sehr gut.
Das Ende hätte vielleicht besser sein können. Ich kann mir auch vorstellen, dass da verschiedene Alternativen existieren.
Vielleicht gibt es da ja später noch interessante deleted scenes.
Allein im Trailer kamen ja die Hälfte der Szenen gar nicht im Film vor. Deshalb war ich auch etwas überrascht, dass er so ganz anders war, als erwartet. Aber wie gesagt, mir hat es gefallen.

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 6. Januar 2017 13:36
von Andreas Eschbach
Mehr Stimmen bitte! Ich muss mich bis zum 14. entscheiden … :nein: :prima: :o

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 6. Januar 2017 18:32
von Master of Tragedy
Geh mal rein.
Das erste Drittel hat mich von der Atmosphäre her sehr an "Lautlos im Weltall" erinnert. Ein großer Aspekt ist halt diese Einsamkeit und wie man sich fühlen würde, wenn man nun so den Rest seines Lebens verbringen müsste.
Später dann auch noch eine Liebesgeschichte. Aber ich fand sie nie aufgesetzt, sondern sehr schön. Am Ende dann auch noch mehr Action. Das hätte wegen mir gar nicht unbedingt sein müssen. Ich habe ihn eher als ruhigen, nachdenklich machenden Film geschätzt.

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 10. Januar 2017 17:24
von Gast09
Jetzt auch gesehen und für Fulminant! befunden.
Das SF-Kinojahr 2017 scheint doch tatsächlich mit einem ordentlichen Paukenschlag zu beginnen. Was da auf der Leinwand passiert, ist SF vom Allerfeinsten; großes Kino auf kleinem Raum mit maximal drei Akteuren.
Nun sind Tiefschlaf-Raumschiffe nicht wirklich neu. Das hat nicht erst mit 2001 angefangen und wird auch mit diesem Film hier nicht aufhören. Es tat mir aber wirklich gut, endlich mal wieder einen handwerklich perfekt und mit viel Herzblut und Liebe zum Detail gemachten SF-Film zu sehen:
Kaffeemaschinen, die einem Dritte-Klasse-Passagier keinen Erste-Klasse-Kaffee servieren, Swimmingpool mit Aussichtsbereich, emsig umher flitzende Bodenreiniger, physikalische Reaktionen mehrerer tausend Liter Wasser bei Schwerkraft-Ausfall, automatischer Barkeeper mit menschlichen Regungen und Software-Problemen.
Ein paar Worte zur Handlung:
Die Avalon durchfliegt einen Asteroiden-Schwarm. Zu dessen Abwehr wird alle Energie auf den Frontschirm geleitet, was dazu führt, dass einer der im Tiefschlaf befindlichen Kolonisten 90 Jahre zu früh aufwacht. Er arrangiert sich mit seiner Situation, vergammelt im Laufe der Monate aber zusehends.
Nach langen inneren Kämpfen beschließt er, Aurora zu wecken. Wie aus dem Trailer erkennbar, entwickelt sich eine Romanze; jedenfalls so lange bis sie erfährt, dass er sie aufgeweckt und somit zum Tode an Bord verurteilt hat.
Ab dann zeigt sich das Können einer Oscar-prämierten Schauspielerin. Sie spielt Chris Pratt zeitweise total an die Wand insbes. als sich auftut, dass der o.a. Asteroidenschwarm wohl noch weitere signifikante Fehlfunktionen ausgelöst hat.
Die Bilder sind opulent; sie zeigen die gewaltige Schönheit des Weltraums. Die Musik passt und das Raumschiff-Design ist hinreichend futuristisch; ein Riesenteil in welchem die Energieversorgung wohl kein Problem darstellt.
Der Film ist nicht frei von Absurditäten.
Die Sache mit der Reaktorkühlung hätte auch anders abgedreht werden können. Auch passt die Darstellung der o.a. Asteroiden-Kollision nicht; die Avalon fliegt immerhin mit 50% LG.
Aber egal. SF auf hohem Niveau, schätzungsweise so 200 Jahre in der Zukunft.
Und ein sehr schönes, überaus nachvollziehbares Happy-End hat es auch; far, far away von der oben erwähnten Schmonzette.
Ein Leben in Glück und Überfluss. Leider, so lässt das Ende vermuten, kinderlos.
Ich sehe über die ein oder anderen Absurditäten hinweg (es lebe die Physik des Action-Films!) und gebe:
10/10 Bob-Dylan-Songs
Gast09

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 10. Januar 2017 17:35
von Master of Tragedy
Mach mal alles in den Spoiler. Du spoilerst ja quasi die ganze Handlung.

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 10. Januar 2017 17:38
von Gast09
Mitnichten, siehe Trailer. Gleichwohl:
Stets zu Diensten.
Gast09

Re: PASSENGERS (2017)

Verfasst: 10. Januar 2017 17:40
von Master of Tragedy
Danke. Ist doch besser so.
Ich fand schon, dass das was spoilerte was so eben aus dem Trailer gar nicht hervorging. Vor allem die zeitliche Reihenfolge.
Aber ich fand den Film auch super!