Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

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Jernau
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von Jernau »

Habe "im 2. Buch abgebrochen" angekreuzt. Ist schon eine Weile her, aber nachdem mir das 1. Buch ausgesprochen gut gefallen hat, bin ich mit dem nächsten nicht warm geworden, auch nicht im 2. versuch. Liegt vielleicht an einer zu hohen erwartungshaltung? Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ging mir seltsamerweise schön öfter so, dass meine persönliche Hürde, Fortsetzungen gut zu finden, recht hoch ist (z.B. bei Hyperion oder Spin).

Übrigens: Heute Nacht strahlt das ZDF ab 0.35 Uhr die TV-Verfilmung aus dem Jahr 2000 aus.
Montag
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von Montag »

Im Falle von Dune ist das ja eher nicht seltsam, sondern naheliegend. In "Der Herr des Wüstenplaneten" ist unser geschätzter Protagonist nunmal nicht der Märchenprinz, der sein rechtmäßiges Erbe zurückfordert. Er ist ein fieser Diktator, der wahrscheinlich noch viel schlimmer ist als sein Vorgänger.
Das fand ich damals hochinteressant.
Jernau
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von Jernau »

Mag sein, dass mir gerade das eben nicht so gefallen hat, wobei Paul als jugendlicher Held im 1. Buch für mich auch nicht das absolute Zugpferd war. Ich habe das Buch einige Zeit nach dem ersten gelesen, vielleicht hat mir dabei auch das Neuentdecken der Dune-Welt gefehlt. War eben nicht mehr so das Ahaerlebnis und vielleicht habe ich auch zuviel erwartet.
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BeverlySchnett

Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von BeverlySchnett »

Lucan hat geschrieben:@Stormking:
Schön dass Du den Inhalt der Bücher so kurz zusammenfassen kannst. Dabei stellt ich mir nur die Frage warum man für so eine Handlung hunderte von Seiten vollmalen muss.

Das LetoII diese tolle Idee hat, dass er Menschen züchtet die er in der Zukunft nicht mehr sehen kann ist zwar toll aber interessiert den normal Sterblichen nur minimal. Schließlich fahren die Leute da noch mit Pferdefuhrwerken über Schlammwege und das im Jahre 13500 (+-1000 Jahre)! Aber vielleicht ist ja auch die Idee Sandwürmer mit einem, naja minimalen Bewusstsein auszustatten der Sinn der Geschichte? Also ehrlich Klassiker hin oder her das ist einfach Schmarn. Die ganze Geschichte zieht sich über mehrere Tausend Jahre aber wirkliche Veränderungen am System gibt es nicht (sowohl gesellschaftlich als auch technologisch bleibts eine primitive, feudalistische Kultur). Die Locations wechseln und die Hauptpersonen (ausser Idaho) aber sonst "nüschts".

Bin mal auf die empörten Anworten der Fans gespannt. :D
Ich habe alle 6 Dune-Romane von Frank Herbert gelesen und außerdem die 3 "Frühen Chroniken" von Brian Herbert und Kevin Anderson. Ich finde alle 9 Bücher im Großen und Ganzen ordentlich, interessant und vielschichtig geschrieben. Bezüglich dem, worüber Herbert schreibt, stimme ich dir voll und ganz zu. Es ist eine feudalistische Dystopie, wo sich über viele Jahrtausende nichts verändert. Auch logisch, dass die unzähligen Untertanen auf eine Million oder mehr Welten über nicht allzuviel Technik verfügen und ihnen z. B. der Gebrauch von Computern verboten ist. Nur wenn die technologische Kluft zwischen Herrschenden - Corrinos, Gilde, Große und Kleine Häuser, Atreides und Fremen-Killer, Bene Gesserit, Geehrte Matres ... - und den Beherrschten möglichst groß ist, bleiben die oben auch oben und die unten sind ihrer Willkür wehrlos ausgeliefert.

Ich halte Frank Herbert für einen zu klugen Autor, um das nicht bedacht zu haben. Jemand, der "Hellströms Brut" geschrieben hat, wird auch wissen, WAS er mit "Der Wüstenplanet" und vor allem den Fortsetzungen, in denen die schrankenlose und menschenverachtende Tyrannei der Atreides und ihrer Nachfolger deutlich wird, geschrieben hat.
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BeverlySchnett

Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von BeverlySchnett »

Tim hat geschrieben:
Rusch hat geschrieben::rotfl:

Das ist ja das wirrste was ich seit langem gehört habe. Wahrscheinlich kommt ihr demnächst und wollt uns belegen, dass die SF von Jesus Christus erfunden wurde und nur dient um uns auf dem Weg zu uns selbst zu helfen.

Himmel, ich habe noch nie so einen Unsinn gelesen.

Mag ja sein, dass Herbert eine Parabel über den Menschen an sich geschrieben hat, aber selbst wenn die Grundaussage des Buchs nur ein Kochrezept gewesen wäre, wäre es mit all der Hintergrundinfo immer noch ein SF Buch.

:rotfl:
Es gibt Leute die nehmen Dune ganz schön ernst. Ich bin vor einiger Zeit mal auf ne Seite gestosen, in der der Macher behauptet durch die Dunebücher zu Gott gefunden zu haben.

Tja sobald ein Autor sein Buch mit etwas unverständlichen, mystischen Gelaber vollpackt, kann man alles mögliche reininterpretieren.

Wahrscheinlich war Frank Herbert der Auserwählte :)
Was an "Religion" durch das Duneversum schwirrt, ist noch deutlich unter dem Niveau des Alten Testamentes, des Evangeliums / NT und des Korans, von "Der Sternenschöpfer" ganz zu schweigen. Obwohl ich Atheistin bin, muss ich doch einer christlichen Rezensentin zustimmen, die Paul Muad'Dib als falschen Propheten charakterisierte. Denn seine "Religion" besteht im Wesentlichen in der Aussage "Paul Muad'Dib ist der Größte" und ist nur faschistischer Führerkult im Gewande einer Religion. Mehr hat Frank Herbert auch nicht beabsichtigt, ich habe "Dune" als Warnung vor elitären Dummschwätzern gelesen, die ihre Untertanen über den Sinn der von ihnen abgesonderten hohlen Phrasen grübeln lassen. Wobei der "Sinn" dieser Phrasen darin besteht, absolut jeden Sinngehaltes zu entbehren.
fictionality
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von fictionality »

Am besten fand ich immer die teils sehr philosophischen Einleitungen in kursiv. Herbert bedient sich z. B. bei Geheimbünden, im orientalischen Raum und mixt diese "erdnahen" Fakten gekonnt in ein neues Muster.
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BeverlySchnett

Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von BeverlySchnett »

fictionality hat geschrieben:Am besten fand ich immer die teils sehr philosophischen Einleitungen in kursiv. Herbert bedient sich z. B. bei Geheimbünden, im orientalischen Raum und mixt diese "erdnahen" Fakten gekonnt in ein neues Muster.
Für mich haben die "philosophischen" Sentenzen in Dune nie einen Sinn ergeben. Ich halte Frank Herbert dabei für klug genug, um zu wissen, dass er sinnlose fiktive Zitate einstreute und seine Protagonisten Unsinn reden ließ. Den Geist der Menschen mit Aussagen zu vernebeln, die bestenfalls widersprüchlich, schlimmstenfalls sinnfrei sind, ist schließlich auch in der wirklichen Welt eine gängige Herrschaftsmethode und das wird er auf "Dune" übertragen haben.
So steht in "Die Kinder des Wüstenplaneten" meines Wissens die Aussage: "Der Feudalismus ist die beste Gesellschaftsform für sich ausdehnende Gesellschaften."

In der wirklichen Welt existierte der Feudalismus so vom 6. bis zum 15. Jahrhundert in Europa. Nu waren die feudalistischen Gesellschaften in Europa nicht auf Expansionskurs, sondern gewöhnlich Gastgeber für Invasoren: die Mauren besetzten Spanien, die Wikinger kamen aus Nordeuropa und mischten die Feudalgesellschaften auf, gegen die Mongolen waren die Ritterheere schlicht hilflos und die Osmanen machten auf dem Balkan, was sie wollten.
Der einzige Versuch des feudalen Europas zur Expansion waren waren die Kreuzzüge im Nahen Osten, wo die Kreuzritter die Zerstrittenheit und Schwäche der Mächte vor Ort ausnutzten. Trotzdem scheiterten sie kläglich - Europa expandierte erst, als es den Feudalismus überwand.

In Dune selbst stellt sich die Frage, ob das System zur Zeit von "Die Kinder des Wüstenplaneten" überhaupt feudalistisch war. Die Atreides und ihre Fremen-Killer hatten die Macht auf rabiate Weise und viel brutaler als die Corrinos und ihre Harkonnen-Schergen monopolisiert, was im krassen Gegens zur eher dezentralisierten Machtverteilung im Feudalismus stand. Ihre Gesellschaft stand davor, zu implodieren, aber das lag nicht an feudalen Strukturen, sondern daran, dass ihnen das Gewürz ausging und Gottkaiser Leto II. es in den folgenden Jahrtausenden rationierten musste.
So gesehen ergibt das Feudalismus-Zitat für die Welt von Dune ebenso wenig einen Sinn wie all die anderen Sentenzen. Außer dem, dass die, die Oben sind, oben bleiben sollen und die, die Unten sind, gefälligst im Staub vor den oben zu kriechen haben. Ist so wie die Absonderungen von Wirtschaftsweisen und anderen einschlägigen "Experten", deren Sinn nur darin besteht, dass die Reichen reicher und die Armen arm bleiben oder ärmer werden sollen.
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von frankh »

Interessant, was man alles in diesen Zyklus hineininterpretieren kann. ;)
Auch wenn die einzelnen Kapitel mit pseudophilosophischen Sentenzen eingeleitet werden, ist "Dune" meines Erachtens keine Gesellschafts-Utopie oder gar ein Schlüsselroman, sondern reine und zudem großartige Unterhaltung. Die Handlung würde genauso in einem Fantasy-Umfeld funktionieren, denn es geht um typisch menschliche Verhaltensweisen, Intrigen, Sendungsbewußtsein, Adlige, Religion und Magie. Ich habe alle sechs Bände mindestens zweimal gewesen und dabei immer wieder etwas Neues entdeckt.

Zu Weihnachten habe ich mir übrigens die DVD-Fassung von "Children of Dune" geleistet und bin bis jetzt sehr positiv überrascht (1. Teil heute gesehen). Eigentlich mag ich keine SF-Literaturverfilmungen, aber diese kann ich guten Gewissens empfehlen.
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von jeamy »

Fan Projekt, drei Stunden DUNE:

Dune: The Complete Saga
This version of David Lynch's Dune (1984) integrates footage from the original Theatrical Cut, the Extended TV Cut, and deleted scenes to make the most complete version of the film as of 2012. I have done this as a labor of love to give fans of this under-appreciated gem an alternative version to the two flawed cuts currently available on the DVD.

https://vimeo.com/54644338
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von stolle »

Neues Filmprojekt mit Denis Villeneuve als Regisseur in der Mache lt. Brian Herbert Tweet.https://www.bleedingcool.com/2017/02/01 ... -director/
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von Bully »

BeverlySchnett hat geschrieben:
fictionality hat geschrieben:Am besten fand ich immer die teils sehr philosophischen Einleitungen in kursiv. Herbert bedient sich z. B. bei Geheimbünden, im orientalischen Raum und mixt diese "erdnahen" Fakten gekonnt in ein neues Muster.
Für mich haben die "philosophischen" Sentenzen in Dune nie einen Sinn ergeben. Ich halte Frank Herbert dabei für klug genug, um zu wissen, dass er sinnlose fiktive Zitate einstreute und seine Protagonisten Unsinn reden ließ. Den Geist der Menschen mit Aussagen zu vernebeln, die bestenfalls widersprüchlich, schlimmstenfalls sinnfrei sind, ist schließlich auch in der wirklichen Welt eine gängige Herrschaftsmethode und das wird er auf "Dune" übertragen haben.
So steht in "Die Kinder des Wüstenplaneten" meines Wissens die Aussage: "Der Feudalismus ist die beste Gesellschaftsform für sich ausdehnende Gesellschaften."

...
Ich weiß, dass das nach 4 1/2 Jahren etwas verspätet ist, aber ich hatte den Eindruck, die Aussage der Bücher als solche sei:
"Feudalismus ist die beste Gesellschaftsform für statische oder stagnierende Gesellschaften"
Fünfstellige Jahreszahlen, uralte Dynastien, jahrtausendealte Technik, Tabuzonen für bestimmte Technologien...

Wird insofern abgemildert, weil die Menschen sich weiterentwickeln: Intelligenzsteigerung, verbesserte Reflexe, außersinnliche Wahrnehmung und vererbte Erinnerungen.
Anderswo known as Yart Fulgen
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Und ein weiteres Reboot, das keiner braucht, weil man es filmisch einfach nicht hinbekommt ...
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

David Hain über den Einfluss der ersten geplanten Filmversion auf kommende Filme:

Link: https://www.youtube.com/watch?v=
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Uschi Zietsch
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Sehr interessant! :prima:
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von Montag »

Es gibt mal wieder Dune-News. Es gibt anscheinend einen ersten Drehbuchentwurf. Und vielleicht führt ja Denis Villeneuve Regie. Warum Brian Herbert und Kevin J. Anderson was damit zu tun haben müssen, ist mir unklar. Und witzigerweise vergisst der SyfyChannel seine eigene Produktion bzw. bezeichnet sie als "failed":

http://www.syfy.com/syfywire/first-draf ... s-finished
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