Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

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stolle
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von stolle »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 20. Februar 2019 07:02 Stopp, langsam! Das habe ich nicht gesagt!
Ich habe das hier
und wenn der gute Jodorowsky es anders machen will, darf er dafür keine fertige Geschichte nehmen und verstümmeln. Man muss wirklich sagen, zum Glück ist er hier gescheitert.
dann wohl falsch verstanden, denn in meiner Sicht darf er das. In der Musik, in der ich mich besser auskenne, wird das andauernd gemacht, mit teils grauenvollsten Remixen und Coverversionen usw.
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Gut, "darf" ist in dem Fall missverständlich. "Sollte" trifft es besser. :-)
Machen kann und darf er natürlich immer alles. Nur muss er dann eben auch hinnehmen, dass andere nicht am selben Strang ziehen oder keinen Gefallen daran finden.
Ich finde es halt ein bisschen zweischneidig, was er da von sich gibt. Er hat kein Problem damit, das Werk eines anderen auseinanderzunehmen und so hinzubiegen, wie es ihm passt, andererseits aber will er sich keinesfalls in sein eigenes Werk hineinreden lassen und verbittet sich jegliche Kritik.
Das ist inkonsequent, weil "ist ja was ganz anderes", sobald die Perspektive gewechselt wird.

Natürlich kann man Dune nicht in 90 oder auch 120 Minuten pressen und das Storyboard ist durchaus interessant und strotzt nur so vor Ideen. (Ich würde mir das übrigens auch als Buch gern kaufen.) Die späteren SF-Filme sind in jedem Fall davon inspiriert worden, keine Frage. Jodorowsky hat die Kunst, sei es nun Film, Comic oder Buch, deutlich geprägt.
Und er kann natürlich auch einen 10-Stunden-Film drehen, aber dann muss er ihn halt aufteilen, so wie es Jackson mit Herr der Ringe gemacht hat. Er wollte ein breites Publikum und Geld, aber keinerlei Kompromiss eingehen. So funktioniert unsere Welt aber nicht ^^ Und ich finde schon, dass man nicht Weisheit und Erfahrung in der Kindheit mit Löffeln gefressen hat und von vornherein alles am besten kann, sondern dass andere durchaus einen Rat geben können oder manches besser wissen. Man muss den Rat ja nicht annehmen, aber man kann zumindest darüber nachdenken, anstatt von vornherein kategorisch abzulehnen.
Hätte Lucas nicht auf Spielberg & Co gehört, wäre Star Wars nie das geworden, was es heute ist. Man sieht es ja auch - als er die Möglichkeit hatte, es genau so zu machen, wie er wollte, wurde es Murks. ;-)

Ich bin auch dem nächsten Verfilmungsversuch gegenüber skeptisch. Manche Bücher kann man halt einfach nicht verfilmen.
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von Lichtspruch-an-TRAV »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 20. Februar 2019 09:41 Und er kann natürlich auch einen 10-Stunden-Film drehen, aber dann muss er ihn halt aufteilen, so wie es Jackson mit Herr der Ringe gemacht hat. Er wollte ein breites Publikum und Geld, aber keinerlei Kompromiss eingehen. So funktioniert unsere Welt aber nicht
Übrigens auch nicht "Dune". Ich bin ein riesengroßer Fan des ursprünglichen Sechsteilers, und die Quintessenz ist gerade, dass sich nichts in ein permanentes Schema pressen lässt: weder das Universum, noch der Wüstenplanet, schon gar nicht die Menschheit. Stichwort: "Goldener Pfad".
10 - 20 Stunden Film? Da wäre dann auch bei mir der Bart ab gewesen. Offensichtlich wollte Jodorowsky partout seinen eigenen "Ring" schaffen. Das ist bislang aber nur einem gelungen. Und selbst dort wird in 4 Tage aufgeteilt.
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 20. Februar 2019 06:51
L.N. Muhr hat geschrieben: 20. Februar 2019 00:39
Uschi Zietsch hat geschrieben: 19. Februar 2019 07:36 nur sehr einfach strukturierte Geschichten ohne sonderliche Höhepunkte,
Also gefickt wird bei Jodo schon extrem viel, v.a. in der Familie.
Was immer das über ihn aussagt.
Ähem, ja, * diese * Höhepunkte schon. Das sieht man in der Doku ja auch bei den frühen Filmausschnitten, und ich kenne El Topo. Das vordergründige Thema bei ihm ist Sex, am liebsten mit Gewalt, vor allem an Frauen. Und dann noch Gemetzel, Blut und Pipikacka.
Jodo, das muss man halt auch klar sagen, hat eine Frau vor der Kamera vergewaltigen lassen. Und zwar nicht als Spiel.

Ich finde bis heute befremdlich, dass er noch Verlage findet und alle darüber hinwegsehen, während du als weniger bekannte Leuchte gelyncht wirst, wenn du das BinnenI vergisst oder, alternativ, wenn du es benutzt.

Freiheit der Kunst: find ich super, aber ich muss nicht jedes Produkt mögen, das dabei rauskommt. Siehe die "Blueberry"-Verflimung, die aus dem straighten Western einen Drogenfilm gemacht hat, aber halt einen schlechten. (Mit "Blueberry" bleiben wir im Jodo-Dunstkreis, war immerhin von Moebius/ Giraud.) Grundsätzlich denke ich, jeder kann probieren, was er will, vielleicht klappt es ja.

"Dune" ist ein Drogenbuch, da beisst die Maus keinen Faden ab, und es ist auch keine Warnung vor Drogen, sondern schildert eine Gesellschaft, in der es für einen Teil der Menschen ganz normal ist, unter Drogen zu funktionieren - eine für die Sechzigerjahre recht normale Vorstellung, dass sie uns heute fremd vorkommt, liegt am Zeitgeist und daran, dass die Siebzigerjahre beweisen hat, wie schnell diese Utopie in einen Alptraum umschlagen kann.

Insofern finde ich die Idee, einen Avantgarde-Film aus "Dune" zu machen, erstmal nicht verkehrt, nur halte ich Jodo, wie Uschi sagt, für im grunde absolut unfähig, was er nur durch Provokation verschleiert. (Also im grunde wie Dali, nur ohne das handwerkliche Können.)

Außerdem gab es mit "2001" schon die perfekte Drogen-SF. :ganz_evil:
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Re: Dune - die Bücher, die Filme, der Rest

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

L.N. Muhr hat geschrieben: 20. Februar 2019 11:22 Jodo, das muss man halt auch klar sagen, hat eine Frau vor der Kamera vergewaltigen lassen. Und zwar nicht als Spiel.
Und wie weiter oben von mir zitiert sagt er es ja auch ganz deutlich im Interview, dass eine Frau zu respektieren nicht weiterbringt. (Ich fand es an der Stelle unglaublich, wie unkommentiert das geblieben ist und dass da nicht weiter hinterfragt wurde, dass beispielsweise die Filmszene hierzu nicht gezeigt und kritische Fragen gestellt wurden - ab dem Moment bin ich dann aus der Doku ausgestiegen.)
Ich finde bis heute befremdlich, dass er noch Verlage findet und alle darüber hinwegsehen, während du als weniger bekannte Leuchte gelyncht wirst, wenn du das BinnenI vergisst oder, alternativ, wenn du es benutzt.
Ich finde es befremdlich, wie er damit überhaupt Geld machen konnte.
Freiheit der Kunst: find ich super, aber ich muss nicht jedes Produkt mögen, das dabei rauskommt. Siehe die "Blueberry"-Verflimung, die aus dem straighten Western einen Drogenfilm gemacht hat, aber halt einen schlechten. (Mit "Blueberry" bleiben wir im Jodo-Dunstkreis, war immerhin von Moebius/ Giraud.) Grundsätzlich denke ich, jeder kann probieren, was er will, vielleicht klappt es ja.
Jep. Aber man sollte sich nicht selbst so offen als Genie bezeichnen und hinstellen. Künstler als Diva, gut und schön, aber das ist einfach nur größenwahnsinnig und wenig charmant. Das erinnert sehr an Trump heute.
"Dune" ist ein Drogenbuch, da beisst die Maus keinen Faden ab, und es ist auch keine Warnung vor Drogen, sondern schildert eine Gesellschaft, in der es für einen Teil der Menschen ganz normal ist, unter Drogen zu funktionieren - eine für die Sechzigerjahre recht normale Vorstellung, dass sie uns heute fremd vorkommt, liegt am Zeitgeist und daran, dass die Siebzigerjahre beweisen hat, wie schnell diese Utopie in einen Alptraum umschlagen kann.
Ja, ich finde die Idee trotzdem gut :-)
Insofern finde ich die Idee, einen Avantgarde-Film aus "Dune" zu machen, erstmal nicht verkehrt, nur halte ich Jodo, wie Uschi sagt, für im grunde absolut unfähig, was er nur durch Provokation verschleiert. (Also im grunde wie Dali, nur ohne das handwerkliche Können.)
hahaha, ja, das hab ich mir auch gedacht.
Außerdem gab es mit "2001" schon die perfekte Drogen-SF. :ganz_evil:
Richtig. Und so was funktioniert als Novum genau einmal.
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