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Brian Herbert im Interview

Verfasst: 17. August 2009 13:24
von breitsameter
In einem aktuellen Interview fr AMC spricht Brian Herbert über die Prequels...

http://blogs.amctv.com/scifi-scanner/20 ... erview.php

... aber er sagt auch etwas zur geplanten Neuverfilmung von »Dune« von Peter Berg:
Q: Are you optimistic about Peter Berg's upcoming adaptation?

A: Kevin and I are technical advisors on it. We sat in with them for a meeting about the script, and we gave them a lot of information and our feelings about the need for authenticity. They want to do a classic interpretation of the novel, and it would follow the plot more carefully. But it's such a huge canvas. And so we're in the script-writing phase right now, and we're hopeful it gets the green-light beyond that. And if the movie does well, then there will be additional Dune movies and perhaps some TV specials and that kind of thing.

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 26. August 2009 19:55
von bukaman
Ausschlachten, wo es nur geht... Bei Erfolg noch mehr und TV-Specials und so weiter? Hauptsache, die verdrehen sich nicht und verfilmen hinterher die Anderson/Herbert-Fan-Fiction.

Ich fand ja die MiniSerie aus dem Jahr 2000 nicht schlecht, und hätte mich gefreut, wenn Teil 4 - 6 auch noch verfilmt worden wären, aber jetzt noch mal von vorne anfangen? Aber so, wie ich mich kenne, werde ich es mir dann doch im Kino anschauen, ich sehe/lese (Franks) Dune zu gerne und einen Versuch ist es wert. Spielen die Prequels nachher aber noch ne Rolle, dann geht mein Daumen nach unten.

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 27. August 2009 11:28
von Montag
Schön, dass er so ehrlich ist und sagt, dass er ewig so weiterschreiben könnte. Das glaub ich gern. Schade nur, dass er nicht sieht, dass die Andeutungen, die sein Vater über Figuren und die Schulen nur eingestreut hat, den Reiz der Sache ausmachen. Brian Herbert will halt Dune vom Zyklus-Charakter weg zur Roman-Serie bringen.

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 8. Mai 2010 15:32
von Ulrich
Die Verfilmung des vierten Teils müsste stärker vom Buch abweichen oder finden sich doch genügend Zuschauer, die einen philosophierenden Wurm sehen wollen? :wink:

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 8. Mai 2010 17:52
von breitsameter
Ulrich hat geschrieben:Die Verfilmung des vierten Teils müsste stärker vom Buch abweichen oder finden sich doch genügend Zuschauer, die einen philosophierenden Wurm sehen wollen? :wink:
L.N. Muhr hat dazu einen interessanten Vorschlag gemacht: http://forum.sf-fan.de/viewtopic.php?f=26&t=5085#p94137

Ich zitiere mal:
L.N. Muhr hat geschrieben:Dune 4 könnte man als Theaterstück aufführen, ohne an der Handlung des Buches irgendwas ändern zu müssen. Und die inneren Monologe als durchlaufende Untertitel.

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 24. Januar 2012 23:06
von Montag
Hab gerade auf Youtube ein Interview mit den beiden "Nachlassverwaltern" gefunden. Ein kritischer Fan stellt all die tollen Fragen, die man ihnen gerne mal stellen würde. Die beiden Heinis übergehen einfach mal den zweifelnden Unterton.
Ansonsten erzählen sie nicht wirklich irgendwas interessantes. Mit hat das auf jeden Fall nicht geholfen, die beiden oder ihre Schreibe sympathischer zu finden.

http://www.youtube.com/watch?v=E6A6-UzV ... playnext=5

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 24. Januar 2012 23:30
von Doop
Habe nie etwas von den beiden gelesen und werde das auch nie tun. In meinem Universum gibt es die beiden nicht und Dune endet in der Ordensburg. Punkt.

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 25. Januar 2012 07:30
von Kringel
So hätte ich es besser auch halten sollen. Nach Pauls neuesten Jugendabenteuern halte ich mich jetzt aber endgültig für geheilt.

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 25. Januar 2012 22:17
von Montag
Kringel hat geschrieben:So hätte ich es besser auch halten sollen. Nach Pauls neuesten Jugendabenteuern halte ich mich jetzt aber endgültig für geheilt.
Soll das heißen, dass du Paul of Dune gelesen hast? Ist ja abgefahren. Bei mir war beim Dune-Finale Schluss. Ich hab mir zwar alle Bücher von Anderson und Herbert jr schenken lassen, aber irgendwie wünschte ich trotzdem ich hätte es nicht gelesen. Die neuesten Bücher von beiden interessieren mich allerdings gar nicht mehr. Und zwar weil "interquels" problematisch sind. Man weiß ja, wer überleben wird und wer wahrscheinlich nicht. Außerdem gestehen sie ja im Interview auch, dass sie cinematisch schreiben, also dem Leser alle Action zeigen wollen. Sie können nicht so richtig nachvollziehen, warum Herbert sr manchmal Action "off the page" bzw. zwischen Kapiteln passieren lässt und eher die Auswirkungen dieser Action beschreibt.
So denke ich, dass Herbert sr sehr gute Gründe hatte zwischen den Romanen große zeitliche Abschnitte zu lassen.

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 26. Januar 2012 07:48
von Kringel
Montag hat geschrieben:Soll das heißen, dass du Paul of Dune gelesen hast?
Ja. Den anderen (Stürme des Wüstenplaneten) auch. Ich Idiot.

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 26. Januar 2012 09:06
von Beverly
bukaman hat geschrieben:Ausschlachten, wo es nur geht...
1. Wir leben in einer Marktwirtschaft

2. Wo kommen wir hin, wenn sich Schriftsteller mit eigenen Ideen an die Leser werden? Sie sind Angestellte ihrer Verlage und haben zu schreiben, was ihnen das Marketing vorgibt

3. Es geht nicht um Leser, sondern um Konsumenten

4. Fans haben die Klappe zu halten und gefälligst jeden Sch... zu kaufen

5. So lange du das Buch nicht gelesen hast, darfst du nichts kritisieren

6. Warum soll es den Fans von Dune besser ergehen als denen von Perry Rhodan?

Im Ernst: Die "Frühen Chroniken" von Brian Herbert und Kevin Anderson, die dreißig Jahre vor den Ereignissen in "Der Wüstenplanet" spielen, fand ich noch akzeptabel, weil die Autoren da eigene Ideen einbringen und das Dune-Universum erweitern und nicht verschandeln. Aber was sie sich seitdem erlauben ist so, dass mir schon die Zusammenfassungen reichen.
Montag hat geschrieben:Brian Herbert will halt Dune vom Zyklus-Charakter weg zur Roman-Serie bringen.
Ich hatte schon bei Frank Herbert den Eindruck, er hat aus "Der Wüstenplanet" eine Serie gemacht. Vermutlich sowohl wegen des großen Erfolges von "Der Wüstenplanet" selbst als auch der Komplexität der Handlung und des Dune-Universums, die es sowohl erlaubten, den Faden weiter zu spinnen als auch mit den "Frühen Chroniken" einen Blick in die Zeit vor Paul Muad'Dib zu werfen.
Nach den "Frühen Chroniken" hätte eine halbwegs vernünftige Logik verlangt, die in "Die Ordensburg des Wüstenplaneten" entwickelte Handlung weiter zu spinnen. In dem Roman ist nichts abgeschlossen, Geehrte Matres und Bene Gesserit ringen im "Alten Universum" um die Macht und Duncan Idaho hat die Erinnerungen an all seine Reinkarnationen erlangt und verdrückt sich mit einigen Getreuen, um woanders neu anzufangen.
Den Zusammenfassungen der nach den "Frühen Chroniken" geschriebenen Büchern entnehme ich aber, dass (von Butlers Djihad abgesehen) Brian Herbert da die bereits in den Romenan seines Vaters geschilderten Ereignisse noch einmal erzählen will.

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 26. Januar 2012 10:15
von Montag
Beverly hat geschrieben: 2. Wo kommen wir hin, wenn sich Schriftsteller mit eigenen Ideen an die Leser werden? Sie sind Angestellte ihrer Verlage und haben zu schreiben, was ihnen das Marketing vorgibt.
Sind nicht die meisten Autoren Freiberufler? Ich glaube, Anderson und Herbert jr brauchten keine Marketing-Abteilung, die wussten schon ganz alleine, wie sie zu ein bisschen Geld und (zweifelhaftem) Fame kommen.
Beverly hat geschrieben: 5. So lange du das Buch nicht gelesen hast, darfst du nichts kritisieren
Wieso habe ich nur das Gefühl, dass du hier auf den Mittelalter/Game of Thrones-thread anspielst?
Beverly hat geschrieben: Ich hatte schon bei Frank Herbert den Eindruck, er hat aus "Der Wüstenplanet" eine Serie gemacht. Vermutlich sowohl wegen des großen Erfolges von "Der Wüstenplanet" selbst als auch der Komplexität der Handlung und des Dune-Universums, die es sowohl erlaubten, den Faden weiter zu spinnen als auch mit den "Frühen Chroniken" einen Blick in die Zeit vor Paul Muad'Dib zu werfen.
Ja...mmmh..äähh. Für mich ist halt ein Zyklus, was in sich geschlossenes, mit einem durchgehenden Grundthema. Da muss ich gestehen, dass ich spätestens bei "Gottkaiser des Wüstenplaneten" absolut keine Ahnung mehr hatte, worauf Herbert hinaus wollte. Aber ich denke mal, er hatte schon nen Plan.
Das sehe ich bei seinen Nachfolgern nicht. Die füllen Lücken und machen eben eine Serie daraus. Und das hat meiner Meinung nach schon bei den Frühen Chroniken nicht funktioniert. Die Hälfte der Ereignisse wurde uns schon in den Dune-Büchern geschildert, von daher passiert hier nichts überraschendes. Und die andere Hälfte sind neu erfundene Action-Sequenzen, die nicht spannend sind, weil ich ja weiß, wer überlebt und wer nicht. Es gibt da zum Beispiel dieses eine Kapitel über Duncan Idaho. Er wird als menschliches Wild in einem Reservat von den Harkonnen gejagt. Ist eigentlich spannend geschrieben, leider weiß ich nur, dass das Duncan überleben wird. Er schwebt nie in wirklicher Lebensgefahr.

Von daher sind die Nachfolge-Bücher vielleicht nicht als Bücher schlecht, sondern als Dune-Bücher. Hätten die beiden ihr eigenes fiktionales Universum kreiert, hätte ich die bücher vielleicht ganz gut gefunden (wahrscheinlich aber nicht, die sind mir mehr tell als show).

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 26. Januar 2012 11:54
von Beverly
Montag hat geschrieben: Sind nicht die meisten Autoren Freiberufler?
Meines Wissens unterliegen sie auch als Freiberufler ökonomischen Zwängen, aber
Montag hat geschrieben: Ich glaube, Anderson und Herbert jr brauchten keine Marketing-Abteilung, die wussten schon ganz alleine, wie sie zu ein bisschen Geld und (zweifelhaftem) Fame kommen.
Hat Brian Herbert von seinem Vater nicht genug aus den Einnahmen vom "Wüstenplaneten" geerbt, dass er keine Bücher zum Geldverdienen schreiben muss?
Montag hat geschrieben:
Beverly hat geschrieben: 5. So lange du das Buch nicht gelesen hast, darfst du nichts kritisieren
Wieso habe ich nur das Gefühl, dass du hier auf den Mittelalter/Game of Thrones-thread anspielst?
Es kann auch PR Neo sein ... wäre ich ein Gehirn der "Kultur" hätte ich die fraglichen Bücher heute vormittag allesamt gelesen. Aber ich bin nur ein dummer Erdling mit 3000 ungelesenen Seiten auf meinem Bücherstapel und brauche schlicht zu viel Zeit, um alles sofort lesen zu können.
Montag hat geschrieben:Für mich ist halt ein Zyklus, was in sich geschlossenes, mit einem durchgehenden Grundthema. Da muss ich gestehen, dass ich spätestens bei "Gottkaiser des Wüstenplaneten" absolut keine Ahnung mehr hatte, worauf Herbert hinaus wollte. Aber ich denke mal, er hatte schon nen Plan.
Das sehe ich bei seinen Nachfolgern nicht. Die füllen Lücken und machen eben eine Serie daraus. Und das hat meiner Meinung nach schon bei den Frühen Chroniken nicht funktioniert. Die Hälfte der Ereignisse wurde uns schon in den Dune-Büchern geschildert, von daher passiert hier nichts überraschendes. Und die andere Hälfte sind neu erfundene Action-Sequenzen, die nicht spannend sind, weil ich ja weiß, wer überlebt und wer nicht. Es gibt da zum Beispiel dieses eine Kapitel über Duncan Idaho. Er wird als menschliches Wild in einem Reservat von den Harkonnen gejagt. Ist eigentlich spannend geschrieben, leider weiß ich nur, dass das Duncan überleben wird. Er schwebt nie in wirklicher Lebensgefahr.
Als Ergänzung zum Dune-Zyklus fand ich die "Frühen Chroniken" interessant. Aber nun sehe ich, dass sie der Beginn eines Werkes sind, in dem Brian Herbert und Kevin Anderson den Dune-Zyklus noch einmal erzählen und die Ereignisse und Figuren so ordnen, wie es ihnen passt. Ein in den Frühen Chroniken eingeführter Herrscher von Ix taucht wieder auf, Alia wird schon vor der "Übernahme" durch Baron Harkonnen ("Die Kinder des Wüstenplaneten") zum Biest.
Montag hat geschrieben:Von daher sind die Nachfolge-Bücher vielleicht nicht als Bücher schlecht, sondern als Dune-Bücher. Hätten die beiden ihr eigenes fiktionales Universum kreiert, hätte ich die bücher vielleicht ganz gut gefunden (wahrscheinlich aber nicht, die sind mir mehr tell als show).
Von Kevin Anderson kenne ich den ersten Band der "Saga der Sieben Sonnen". Das Buch war typische Space Opera, aber Anderson entwickelt eigene Ideen und starke Bilder.

Edit: Post ergänzt

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 26. Januar 2012 13:23
von Bully
Saga der Sieben Sonne werde ich vermutlich mal zu Ende lesen. Kam mir mittlerweile nicht mehr so originell wie am Anfang vor ("logischer" Fehler führt zu Krieg mit bizarrer Alienrasse - im Unterschied zu Enders Spiel liegt der Fehler rein auf der Menschenseite) aber bei den Dune-Prequels wird mir zu viel neu interpretiert und geändert.
Die Geschichte, wie Pauls Großvater im Prequel starb - Mordkomplott, anstatt dass ein Stier mal schneller war. Wenn der Stier kein würdiger Gegner, sondern einfach ein Mordwerkzeug ist, hinterlässt es einen definitiv anderen Eindruck, als der Kopf des Stieres im Esszimmer aufgehangen wird ("Nein, das an den Hörnern ist kein Blut, sondern Farbe..."). Ohne die Kenntnis des Mordkomplottes war die Botschaft entweder: "Wir sind immer fair, selbst wenn wir dabei unser Leben riskieren." falls der alte Herzog den Stieren eine Chance ließ, oder: "Sei nicht arrogant oder unvorsichtig.", falls der Herzog einfach einen Fehler gemacht hat. Mit Mordkomplott hieße es: "Denk dran, auch Deine Lieben können Dich verraten." Sowohl Leto als auch Paul haben sich sehr an die ersteren beiden Moralen gehalten, und absolut gar nicht an die dritte. Es beißt sich selbst bei Sachen, die keine expliziten Widersprüche sind.

Re: Brian Herbert im Interview

Verfasst: 29. Februar 2012 20:55
von Montag
Chapeau! Es wird nie langweilig, sich mit Dune zu beschäftigen! Oh süßes Hobby, wie du meine Stimmung aufhellen tust!

Habe gerade auf youtube ein Interview-Schnitzel von Brian Herbert gesehen:
http://www.youtube.com/watch?v=lsd0qYqk ... ature=plcp

Mr Herbert jr spricht über die Lynch-Verfilmung und damit quasi über den Prozess, ein Werk zu nehmen und neu zu interpretieren. Viele Fans sind ja der Meinung, dass er Dune nicht verstanden hätte. Es sieht so aus, als würde er selbiges Lynch attestieren. Ach ja, all die "Fehler", die Lynch gemacht hat!
Das kann man natürlich überhaupt nicht vergleichen mit der neueren Scifi-Produktion (in der er einen fetten Gehaltscheck als Berater bekommen hat).

Und noch was witziges:
Die Szene, in der James McAvoy (den ich doch so gern seh) von Trampolin zu Trampolin springt - das sah ja wohl so lustig aus :freude: !