Perry-Rhodan-Erstauflage ab Nr. 2300

Die größte SF-Serie der Welt!
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Oliver
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Ungelesener Beitrag von Oliver »

Anonymous hat geschrieben:Naja, ich finde Robert Feldhoff kann schon gut schreiben.
Dann präzisiere ich: Ich mag diese bewusst allzu kurzen Sätze nicht und Heftroman-Verben, die Stephen King mal "Steroide" genannt hat.

Ich lasse mir ja einen "donnernden Applaus" gefallen, möchte das aber nicht als Verb lesen, also dass der "Applaus donnert".

Das Beispiel kam IIRC in den "Vorboten" vor.
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Stefan Hoffmann
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Ungelesener Beitrag von Stefan Hoffmann »

Oliver hat geschrieben:Dann präzisiere ich: Ich mag diese bewusst allzu kurzen Sätze nicht und Heftroman-Verben, die Stephen King mal "Steroide" genannt hat.

Ich lasse mir ja einen "donnernden Applaus" gefallen, möchte das aber nicht als Verb lesen, also dass der "Applaus donnert".
Hm, nun sind wir bei einer Geschmacksdiskussion angekommen. Warum sollte Applaus nicht mal donnern? Hm, und was genau ist mit "Heftroman-Verben" gemeint?


Stefan
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hawaklar
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Ungelesener Beitrag von hawaklar »

breitsameter hat geschrieben: Wie gesagt: ich fands interessant mal wieder einen PERRY RHODAN-Roman zu »lesen« (ich hab ihn mir angehört), aber obwohl durchaus so manche Faszination noch immer zu spüren ist, empfand ich z.B. die äußerst triviale, gar bis ins kindisch gehende Darstellung der Minibestien, der Springer und der Siganesen als äußerst störend.
Ich glaube der "kindische" Eindruck ist ein primäres Hörbuch-Problem. Dazu wurde auch im Perry-Rhodan-Forum bemerkt, daß hier Josef Tratnik (dem bei den Perry-Hörspielen immer eine ausgezeichnet Qualität bescheinigt wird) bei der Akzentuierung der Stimmen von Gucky, den Siganesen und den Minibestien etwas daneben gelegen ist.

Ich habe den Band auf klassische Art gelesen und fand ihn keinesfalls kindisch (in meiner Phantasie haben Gucky und die Siganesen eben so gesprochen, wie ich mir das vorstelle :p ).

Einzig bei der Charkterisierung der Minbestien kam bei mir etwas "Toy-Story-Feeling" auf. irgendwie habe ich denen nicht abgenommen, daß sie als Eliteeinheiten für die Chaosmächte agieren.
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Ungelesener Beitrag von Ramihyn »

Die Minibestien fand ich auch Toy-Story mäßig geschildert. Doch ist 2300 ein unterhaltsamer Roman gewesen. Frage mich, was die versprochene Hilfe sein soll für die Terraner. Und warum siechen die Blues immer noch im Chaos? Terraner und Arkoniden brauchen doch nicht so lange, um wieder oben auf zu sein.
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norimaki
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Ungelesener Beitrag von norimaki »

Ramihyn hat geschrieben:...
Und warum siechen die Blues immer noch im Chaos? Terraner und Arkoniden brauchen doch nicht so lange, um wieder oben auf zu sein.
Es ist schon so etwas wie eine Binsenweisheit, dass Robert Feldhoffs Vorstellung von der Serie maßgeblich von Comic und Film beeinflusst ist. Und da ist momentan eben apokalyptisch-düster en vogue. Je kompromissloser, desto besser. Da aber blutige Bürgerkriege den Jetzt-wird-wieder-in-die-Hände-gespuckt-Terranern. schlecht anstünden - und ganz bestimmt nicht im Sinne der Leser wären - bleiben für diese Plotidee nur die ewigen Indianer des Perryversums (gebärfreudig, emotionslos), die ja sowieso erst durch das psionische Handauflegen PRs (im Chronofossilienzyklus) von ihrem Untermenschendasein befreit wurden und so etwas wie zivilisatorische Mindeststandards (Verhüterli, etc.) verpasst bekamen. Aber vermutlich hat Rainer Castor eine viel bessere Erklärung parat, für das Chaos bei den Blues... :smokin
Zuletzt geändert von norimaki am 23. September 2005 00:12, insgesamt 1-mal geändert.
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norimaki
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Ungelesener Beitrag von norimaki »

hawaklar hat geschrieben:...
Einzig bei der Charkterisierung der Minbestien kam bei mir etwas "Toy-Story-Feeling" auf
....
Nah dran. "Small Soldiers"! :D
Na gut - ein wenig wurde die Idee schon variiert! Die Vorstellung, dass die "Monster" die Guten seien - das fand RF doch ein bisschen zu anspruchsvoll...
Zuletzt geändert von norimaki am 23. September 2005 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Oliver hat geschrieben:Vernünftig schreiben kann er immer noch lange nicht (sein Satzbau und sein Vokabular nerven mich...
Und ich dachte schon, ich wäre allein auf weiter Flur! Sätze wie "Der Nukleus glaubt, dass von den Vorboten der Kolonne ein Posten im Bereich des Solsystems bereits angelegt wurde" klingen wie aus einem Aufsatz von jemandem, der einer eher bildungsfernen Familie entstammt... Okay, der Satz war evtl. ein schlechtes Beispiel, weil es sein kann, daß der Sprecher sich so holprig ausdrücken soll. Aber an anderen Stellen finden sich ähnliche Formulierungen und sie sind mir auch schon in früheren Feldhoff-Romanen negativ aufgefallen.

@Breitsameter: Die Dialoge der Siganesen waren natürlich übertrieben, aber da sie als Stilmittel eingesetzt wurden, um die etwas arg verklemmte, prüde und überkorrekte Geisteshaltung der Siganesen zu verdeutlichen, fand ich sie nicht schlimm.
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

hawaklar hat geschrieben:Ich glaube der "kindische" Eindruck ist ein primäres Hörbuch-Problem. Dazu wurde auch im Perry-Rhodan-Forum bemerkt, daß hier Josef Tratnik (dem bei den Perry-Hörspielen immer eine ausgezeichnet Qualität bescheinigt wird) bei der Akzentuierung der Stimmen von Gucky, den Siganesen und den Minibestien etwas daneben gelegen ist.
Nein, dem stimme ich so nicht einfach zu, es ist meiner Meinung nach doch eher so, daß hier das Hörbuch und die Akzentuierung die Schwächen des Romans noch deutlicher macht.
kringel hat geschrieben:@Breitsameter: Die Dialoge der Siganesen waren natürlich übertrieben, aber da sie als Stilmittel eingesetzt wurden, um die etwas arg verklemmte, prüde und überkorrekte Geisteshaltung der Siganesen zu verdeutlichen, fand ich sie nicht schlimm.
Nun gut, aber das ist doch genau eines der Probleme: Springer sind aufbrausend und etwas dumm (genauso stellt man also fast jeden Springer-Kapitän dar), Siganesen als etwas verklemmt und prüde, also gebe ich ihnen Dialoge, die selbst zwischen Teenagern bei Verbotene Liebe noch übertrieben wirken würden und Bostich ist vor allem dadurch charakterisiert, daß er eben arrogant und überheblich erscheinen muß. Verzeiht, aber genau diese zweidimensionale Darstellung, die den Figuren jede Lebendigkeit nimmt, verdirbt mir den Spaß an der Lektüre. Und ja, solche überspitzten und schablonenhaften gezeichneten Figuren sind ein Charakteristikum des Heftromans, aber eben auch der Grund, warum ich solche normalerweise nicht lese.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Du hast natürlich völlig Recht. Bei Feldhoffs Schreibe erhält man unausweichlich diesen Eindruck und andere Autoren haben die gleichen Schwächen (vielleicht werden sie ja von R.F. gezwungen, so zu schreiben wie er? :wink: ). Das ist aber kein neues Phänomen, sondern war bei PR schon immer so, wobei Ausnahmen natürlich auch nicht verschwiegen werden dürfen. Das muß man einfach wissen, wenn man PR liest und man darf nichts anderes erwarten. Umso angenehmer wird man dann überrascht, wenn ein Autor doch mal aus dem Schema ausbricht.
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Ungelesener Beitrag von Oliver »

Stefan Hoffmann hat geschrieben:Hm, nun sind wir bei einer Geschmacksdiskussion angekommen.
Ja nu. "Objektive Textkritik" gibt es nun mal nicht.
Hm, und was genau ist mit "Heftroman-Verben" gemeint?
Sowas hier, die Beispiele stammen jetzt nicht aus PR 2300:

"Das geht so nicht", explodierte Bill.

"Zu Befehl, Sir!" schnarrte die Wache.

Mag sein, dass das manche nicht stört, ich bekomme da Zustände. :x


Kringel hat geschrieben:Du hast natürlich völlig Recht. Bei Feldhoffs Schreibe erhält man unausweichlich diesen Eindruck und andere Autoren haben die gleichen Schwächen (vielleicht werden sie ja von R.F. gezwungen, so zu schreiben wie er? :wink: ). Das ist aber kein neues Phänomen, sondern war bei PR schon immer so, wobei Ausnahmen natürlich auch nicht verschwiegen werden dürfen. Das muß man einfach wissen, wenn man PR liest und man darf nichts anderes erwarten.
Genau das habe ich ja auch schon gesagt. Gönne uns doch ein zweidimensionales Universum, Florian! :wink:
Und es ist zumindest ehrlich zweidimensional. Angesichts der kulturellen Unterschiede, die schon in Deutschland teilweise von Stadt zu Stadt herrschen :o , habe ich immer weniger Freude damit, SF-Romane, auch außerhalb von PR, zu lesen, in denen Aliens vorkommen, deren Völker so gut wie immer als völlig homogen (Sprache, Kultur, etc.) beschrieben werden. Das ist ja nicht nur bei PR so.
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Mich nerven auch solche Formulierungen wie "Er zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen" oder ähnliches. Und das ewige "Er macht Maske" könnten die Autoren sich auch endlich mal sparen.
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Ungelesener Beitrag von Einsamer der Tiefe »

Oliver hat geschrieben:
"Das geht so nicht", explodierte Bill.

"Zu Befehl, Sir!" schnarrte die Wache.

Mag sein, dass das manche nicht stört, ich bekomme da Zustände. :x
Kann ich nicht nachvollziehen, wie entstehen bei dir die Bilder im Kopf während des lesens? Ich orientiere mich anhand genau dieser Verben und wenn ich explodierte lese und dies mit meiner Frau in Verbindung bringe dann kann ich mir ein sehr gutes Bild von Bill machen. Wenn da immer nur sagte, meinte etc. stehen würde dann wäre das absolut fade, eine graue, leblose Welt in der alles mit einem faden Gleichmut geschieht, das kanns ja wohl auch nicht sein.
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Oliver
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Ungelesener Beitrag von Oliver »

Jetzt kommen wir etwas ab, aber das ist ein sehr interessantes Thema.
Einsamer der Tiefe hat geschrieben:Kann ich nicht nachvollziehen, wie entstehen bei dir die Bilder im Kopf während des lesens? Ich orientiere mich anhand genau dieser Verben
Da lesen wir halt anders, das mache ich genau nicht. Ich will von Bill halt nicht lesen, dass er explodiert oder z.B. ein nervöser Typ ist, ein guter Autor teilt mir das zwischen den Zeilen mit und dadurch entstehen auch die Bilder in meinem Kopf. Wenn Bill "explodiert", kann ich mir das doch anhand des Dialogs denken und wenn er ein "nervöser Typ" ist, kann mir der Autor das anhand von seinen Handlungen und Reaktionen deutlich machen und muss mir das nicht mit Plattheiten telegrafieren.

Ich mag so platte Beschreibungen nicht und richtig gehend schlagen möchte ich die Autoren, wenn ich merke, dass sie einfach nur Exposé-Vorgaben runterbeten im Roman: "X war 1,90 groß, ein ruhiger, gelassener.."

Fazit: Wenn Bill explodiert, dann bitte nur, wenn er einen Bombengürtel um hat oder von einer Rakete getroffen wird. :wink:
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Wenn Bill explodiert, dann sind hinterher nur noch Fetzen von ihm übrig. :wink:
Aber eigentlich stören solche Formulierungen mich nicht besonders - jedenfalls nicht in der PR-Serie. Man könnte sagen: Die PR-Serie gehört zu meinen "Guilty Pleasures" und da es sich um Trivialliteratur handelt, dürfen solche Formulierungen vorkommen - ebenso die Plattheiten, die Dr. Breitsameter moniert hat. Außerhalb der PR-Serie möchte ich derartiges allerdings nicht lesen! Und innerhalb der Serie auch nur in Maßen, nicht in Massen!
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Ungelesener Beitrag von Wolle »

Ein Einwurf: Ich weiß wirklich nicht was ihr für Probleme mit der Schreibe Robert Feldhoffs habt. Seine Zykluskonzeption insbesondere die Dramaturgie gefällt mir nicht immer, aber ich freue mich immer, wenn er mal einen Roman schreibt, weil Robert unter den Heftromanschreibern eine klasse für sich darstellt.
Wenn es bei PR stilistische Grausamkeiten gibt, stammen die in der Regel eher von Ellmer oder Nagula.

@Kringel: Mir kommt Roberts Sprache nicht zwanghaft jugendhaft vor, was auch daran liegen könnte, dass ich erst 21 bin und mittkriege, wie die Generation unter mir wirklich redet. Wenn RoFel zwanghaft Jugensprache schreiben würde, sähe das so aus:

"Ey alda, Perry mein Homie, hier spricht der voll krasse dudingsda Käptän, du hast mi gedisst und deshalb will ich ne battle mit dir. Lass deine fucking homo homies aber zu hause, des is zwar dein block, aber deine dicken karren funzen eh nicht mehr. ist das klar, ey alda deine mutter man..."

Das ist zwanghafte Jungendsprache, dass ein RF nunmal anders, frischer schreibt als ein KHS ist doch klar.
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