SF mit lesbischen Hintergrund

Vorstellungen der Mitglieder des SF-Forums, Foristentreffen, Begrüßungen und so...
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Bully
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von Bully »

Uschi Zietsch hat geschrieben:Ja, da ist schon was dran. Das ist aber regional/national bezogen. Denn in Thailand ist es ganz normal, dass gute männliche hetero Freunde händchenhaltend durch die Straßen laufen. Als krasser Gegensatz: Homosexualität ist dort ein absolutes Tabu.
Nicht nur in Thailand - letztens kam ein Bericht über syrische Flüchtlinge, die sich über das Leben in Deutschland unterhalten. Einer warnt die anderen, dass zwei Männer hier nicht Arm-in-Arm durch die Gegend laufen sollten, das gälte nämlich als schwul. Gelächter. Ja, diese Deutschen.
Dann probiert einer von denen einen riesigen, schwarz-rot-gold-gestreiften Cowboyhut an einem Andenkenstand aus. Ich hoffe, dass ihm jemand rechtzeitig sagt, dass er so erst recht in der Außenseiterecke landet...
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Bully
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von Bully »

Achso, zum Thema; in ich _meine_ der Mona-Lisa-Overdrive kommt eine Hälfte eines Lesbenpaares vor. Besagtes Paar hat durch moderne Technik eine gemeinsame Tochter, aber weil das Verfahren recht teuer ist, muss die eine jetzt bei cyberpunktypischen Industriespionage-Einbrüchen mitmachen, um die Rechnung zu bezahlen. Ihre bessere andere Hälfte hütet derweil die Kleine. Zählt jetzt mMn nicht als "Literatur mit lesbischen Hintergrund", weil das der Hintergrund von Nebenfigur #23 oder so ist und das Buch eigentlich von ganz was anderem erzählt.
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L.N. Muhr
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Ender hat geschrieben:
L.N. Muhr hat geschrieben:Wer über Lichtjahre hinweg jemand zu uns schickt, der will mit uns kommunizieren.
Oder uns das Gehirn raussaugen. Je nachdem...
Dann ist wenig Zeit, Fehler zu machen.
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von Jorge »

xylaria37 hat geschrieben:Buchtipps
Jack Womack
Zufällige Akte sinnloser Gewalt
http://www.x-zine.de/xzine_rezi.id_4213.htm
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Naut
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von Naut »

Queer.de widmet sich Becky Chambers Roman (mit eher wenig SF-Sachkenntnis aber großer Begeisterung):

http://www.queer.de/detail.php?article_id=28347
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Catalpa
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von Catalpa »

Ich meine mich zu erinnern, dass es bei Dietmar Dath auch lesbische Protagonisten gibt, zum einen in „Die Abschaffung der Arten“ und in „Das versteckte Sternbild“ (unter dem Pseudonym David Dalek erschienen). Das sind aber schon recht spezielle Sachen.

Außerdem hat hier noch niemand Tiptree (=Alice B. Sheldon) erwähnt. Vor allem die Erzählung „Houston Houston bitte kommen!“.
In der Biographie von Julie Philips wird außerdem recht deutlich, dass Sheldon wohl selbst lesbische Neigungen hatte, diese aber ihr Leben lang nie ausgelebt hat.
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Bully
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von Bully »

Zu "Houston, Housten..." Stimmt, aber da ist, ähnlich wie bei Ammonit, weibliche Homosexualität weniger der Hintergrund, sondern eher die unvermeidliche Folge. ;-)

(Und die Prämisse funktioniert nicht ganz, als dass
da infolge eines Virus', das das X-Chromosom (in Keimzellen, aber NUR da) zerstört, eine volle Generation lang nur Mädchen geboren werden, weil Eizellen nicht bei Erwachsenen gebildet werden, Samenzellen aber schon. D.h., wenn eine Samenzelle mit Y-Chromosom auf eine Eizelle mit zerstörtem X-Chromosom trifft, ist der Embryo nicht lebensfähig, bei einer Samenzelle mit einem gesunden, weil nach der Seuche gebildeten, X-Chromosom, entsteht ein lebensfähiges Mädchen mit einem heilem und einem zerstörten X-Chromosom.
Ok, der Teil ist noch nachvollziehbar, aber dann passiert es, dass
in der nächsten Generation überhaupt keine Männer existieren, so dass überhaupt keine Kinder auf natürliche Weise mehr geboren werden, so dass es nur noch Frauen gibt, die geklont werden. Weil... Keks
Sofern meine Schulbildung nicht völlig für die Katz war, müsste
ein Mann, der noch vor der Seuche geboren wurde, mit einer Frau, die nach der Seuche geboren wurde, zu je rd. 25 % nicht-lebensfähige männliche Embryos, lebensfähige Jungen, Mädchen mit halberbig zerstörten X-Chromosomen und Mädchen mit gesunden X-Chromosomen zeugen.
Offenbar ist das nicht passiert. Oder, da das von Leuten IN der Geschichte erzählt wird, nicht von der Geschichte selbst, ist das geflunkert. :wink:
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Catalpa
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von Catalpa »

Bully hat geschrieben:Zu "Houston, Housten..." Stimmt, aber da ist, ähnlich wie bei Ammonit, weibliche Homosexualität weniger der Hintergrund, sondern eher die unvermeidliche Folge.
Das stimmt natürlich.

Zum Rest: Um da wirklich drauf eingehen zu können müsste ich die Story noch einmal lesen. Aber die Ursache, die du für unplausibel hältst, ist sowieso austauschbar. Interessant ist, was die Autorin hinsichtlich der Geschlechterrollen daraus macht.
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Bully
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von Bully »

Catalpa hat geschrieben:
Bully hat geschrieben:Zu "Houston, Housten..." Stimmt, aber da ist, ähnlich wie bei Ammonit, weibliche Homosexualität weniger der Hintergrund, sondern eher die unvermeidliche Folge.
Das stimmt natürlich.

Zum Rest: Um da wirklich drauf eingehen zu können müsste ich die Story noch einmal lesen. Aber die Ursache, die du für unplausibel hältst, ist sowieso austauschbar. Interessant ist, was die Autorin hinsichtlich der Geschlechterrollen daraus macht.
Das stimmt.
Bzw., dass es immer noch "Rollen" gibt.
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L.N. Muhr
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Das sind nicht so sehr Rollen, sondern vielmehr Klassen, wenn ich mich recht entsinne. Handwerker, Akademiker, Politiker. Nur dass diese Klassen nicht hierarchisch organisiert sind. Die Rollen oder Klassen ergeben sich aus der Notwendigkeit, der Text deutet ja mehrmals an, dass sich das Gefüge in Zukunft mit fortschreitender Zivilisierung/ Urbarmachung verschieben wird. (Nicht "könnte", sondern "wird".)
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von Bully »

Ok, Klassen, die keine Hierarchie darstellen, sondern gleichberechtigte Arbeitsteilung. Ich hab sie "Rollen" genannt, weil man mit "Klassen" eher "Klassenunterschiede" assoziiert, welche an sich nicht vorkamen.
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L.N. Muhr
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Ich glaube, dass sie aus genau diesem Denken mit der Erzählung ausbrechen wollte.

Wobei ich ebenfalls nur von der Leseerinnerung zehre, ich hab das jetzt nicht extra nochmal durchgelesen. (In der alten heyne-Übersetzung, falls das einen Unterschied macht.)
Jorge
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Re: SF mit lesbischen Hintergrund

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