Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

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Andreas Eschbach
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Man könnte auch einfach rundere Preise machen, und der Bedarf an Cents würde nachlassen. Warum soll das neue Bügeleisen nicht €20.00 kosten? Der doppelte Espresso nicht €2.50?
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Ender
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Ender »

Gast09 hat geschrieben: 1. Oktober 2019 21:05Unsere Cents führen dazu, dass wir den Anschluss verlieren.
:kopfkratz:
In welcher Hinsicht jetzt genau?
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Uschi Zietsch
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Die Italiener hatten in der Prä-Euro-Zeit und ihren 10.000-Lire-Werten aufwärts auch immer mit -,99 ausgezeichnet. Das tun sie heute noch, auch wenn sie selbst auf- oder abrunden. Was soll das für ein Schwachsinn sein?
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Uschi Zietsch
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Andreas Eschbach hat geschrieben: 1. Oktober 2019 23:47 Man könnte auch einfach rundere Preise machen, und der Bedarf an Cents würde nachlassen. Warum soll das neue Bügeleisen nicht €20.00 kosten? Der doppelte Espresso nicht €2.50?
Das verstehe ich eben auch nicht. "Weil der Kunde das so will, das ist psychologisch, wenn es 19,99 sind, sind es keine 20, weil die 1 davor ist."

Allerdings wird auf der ganzen Welt so ausgezeichnet, egal wohin man geht, auch wenn es gar kein passendes Münzgeld zur Rückgabe gibt. Das ist also keineswegs ein deutsches Phänomen, und dass man sich rausgeben lässt, ja und? Warum sollte ich der Firma einen Cent schenken? Es gibt ja die Aufrundungsmöglichkeit für soziale Projekte, das ist sinnvoll.
Neulich an der Tanke hatte ich 20,01 getankt und wollte bar bezahlen, und der Typ, was ich an der Tanke noch niemals gar nie nicht erlebt habe, wollte den Cent haben. Also habe ich den 20er wieder eingesteckt und grad extra mit einem 50er bezahlt. Und der hat tatsächlich ohne mit der Wimper zu zucken die ,99 rausgegeben.
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Gast09
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

War bei mir auch so.
4 Landjäger-Würstchen an der Frischtheke eingetütet: 3,01€. Drei Euro hatte ich als Kleingeld, aber nicht den Cent. Keine Chance. Also den 50€-Schein gezückt. 46,99€ gab es zurück. Nicht zu fassen.
Es gibt einen mittlerweile wohl vergessenen Wohlstands - Indikator welcher das Wohlstandsniveau daran bemisst, wie aufwendig es für eine einzelne Person ist, 1 Liter Wasser zum kochen zu bringen: Wasser von weit her holen, Feuerholz suchen, Feuer machen oder: Wasserhahn aufdrehen, Knopf drücken.
Es dauert nicht mehr lange und es gibt einen anderen Wohlstandsindikator: Die Geschwindigkeit, mit der Geld ausgegeben werden kann.
Und ja, da hat sich sogar bei uns was getan. In immer mehr Restaurants werden die Bestellungen nicht mehr handschriftlich notiert und zur Küche gebracht, sondern per Funk übertragen. Sehr sehr angenehm.
Geld ausgeben muss einfach sein und flott ablaufen; zack, zack. Wenn Geld ausgeben schwierig ist und lange dauert, dann haben wir ein Problem, dann verlieren wir den Anschluss an das globale Wohlstandsniveau.
Warum hat der Bus verspätung? Weil vier Passagiere ihr Ticket zum Preis von 2,90€ jeweils mit einem Zwanziger bezahlt haben und die Geldabwicklung gedauert hat. Warum musste ich neulich bei CGN eine angefangene Stunde mehr bezahlen weil ich 2 Min drüber war? Weil die drei Leute vor mir am Kassenautomat ewig lange in ihren Taschen nach Bargeld gekramt haben.
Warum gibt es überhaupt noch Supermarkt - Kassen; Kassen die ja sowieso fast nie alle gleichzetig geöffnet sind? Jedes Teil im Einkaufswagen ist durch ein RFID-Label gekennzeichnet. Warum nicht den vollen Wagen durch eine Schleuse schieben (vergleichbar mit der Security am Airport), alle Etiketten werden gelesen, der Kassenbon produziert und du ziehst deine Kundenkarte durch - hasta la vista, Baby. Sie müssten dafür noch nicht einmal das BGB ändern, sondern nur den gefüllten Einkaufswagen als Ware definieren.
Sowas wird kommen, allein schon deshalb weil es an Arbeitskräften mangelt. Aber ob es auch bei uns in Deutschland kommen wird?
Ich denke, ich werde auch in 20 Jahren meine 4 Landjäger (die dann 5,01€ kosten) mit Centstücken bezahlen müssen.
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Ender
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Ender »

Kassen, an denen der Kunde seine Waren selbst einscannt, gibt es doch schon längst; z.B. bei Ikea oder in vielen Supermärkten. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, aber inwiefern solch ein Abbau von Arbeitsplätzen den allgemeinen Wohlstand erhöhen soll, ist mir jetzt nicht ganz klar.
Dass an Tankstellen oder Supermarktkassen bar bezahlt wird, ist meiner Erfahrung nach ohnehin nur noch die Ausnahme und wird über kurz oder lang voraussichtlich nicht mehr möglich sein (wir können ja mal Andreas fragen, was er davon hält. Oder "NSA" lesen). Und ob die Wirtschaft durch das gelegentliche Abzählen von Kleingeld ruiniert wird, wage ich zu bezweifeln; da gibt es ganz andere Probleme.

Irgendwo habe ich mal (sinngemäß) gelesen:
Diejenigen, die morgens darüber schimpfen, dass der Bus 5 Minuten Verspätung hat und nachmittags an der Kasse genervt mit den Augen rollen, wenn der Rentner vor ihnen an der Kasse sein Kleingeld abzählt, sind genau dieselben, die dann abends drei Stunden lang ziellos im Internet herumhängen.
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Andreas Eschbach
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Also, wie man auf die Idee kommt, dass es Fortschritt und Wohlstand sein soll, wenn alle immer noch schneller rennen müssen, um auf der Stelle zu bleiben, auf der sie sind, ist mir schleierhaft. Sollte mit dem Wohlstand nicht eine gewisse Ruhe und Gelassenheit einkehren? Ist das Sich-Abhetzen nicht das Stigma von Sklaven? Ist Luxus nicht: Zeit haben, sich umzuschauen und das Leben zu genießen?

Wenn der Bus Verspätung kriegt, weil Fahrgäste Tickets kaufen, dann ist der Fahrplan einfach zu eng getaktet.
Wenn man im Parkhaus angefangene Stunden bezahlen muss … nun, man könnte auch das Zahlschema ändern, nicht wahr, und einfach nach Minuten abrechnen?

Hier in Frankreich (oder zumindest hier in der Bretagne, in Big Paris sieht's bestimmt anders aus) wartet man in aller Ruhe an der Kasse, während der Kunde davor bezahlt (was meistens mit Karte geschieht, wobei das auch nicht gerade ratz-fatz geht – man muss sie einstecken, warten, bis der Computer den zu zahlenden Betrag anzuzeigen geruht, dann die Geheimzahl, dann warten, während die Zahlung abgewickelt wird …), und auch, bis er alles eingepackt hat, und dann sagt die Dame an der Kasse noch "Au revoir" zu ihm, und DANN wendet sie sich dem nächsten zu und fängt an, dessen Artikel einzuscannen.

Geht dadurch Lebensqualität verloren? Im Gegentum! Alle sind gelassen, alles geht in kultivierter Ruhe vor sich statt in wildem Gehetze (das ja eh nichts bringt, die paar Sekunden). Einziger Nachteil ist, dass ich jedes Mal, wenn ich nach Deutschland komme und hier irgendwo einkaufe, geschockt bin über die barbarischen Gepflogenheiten an den Kassen.

Selbstbedienungskassen ignoriere ich übrigens. Meine Möbel selber zusammenschrauben – okay. Aber auch noch die Arbeit an der Kasse selber machen muss echt nicht sein. Was kommt als Nächstes? Muss man IKEA bei der Inventur helfen? Beim Bau des nächsten IKEAs mit Hand anlegen?
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Uschi Zietsch
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ich ignoriere auch Selbstbedienungskassen, weil ich will, dass der Arbeitsplatz erhalten bleibt und man meistens ein freundliches Lächeln und einen Gruß bekommt. Denn durch die SB-Kassen gehen die Preise ja nicht runter. Und wenn mir was nicht klar ist oder der Scanner nicht geht oder sonstwas - bin ich an der Menschenkasse schneller durch.

Bei uns übrigens gibt es auch keine Hektik beim Einkauf. Da darf jeder sein Kleingeld abzählen. Mit Karte wird eher wenig bezahlt, meistens bar, ich bin da eher noch die Ausnahme. Toll aber ist, dass man gratis Geld abheben kann, denn der nächste Automat meiner Bank ist über 20 km entfernt und ich sehe nicht ein, hier vor Ort was fürs Abheben abdrücken zu müssen. Bei der Sparkasse immerhin 5 Euro. Hallo?! Na schön, stimmt nicht ganz: 4,95.

Neulich gab es eine neue Kassiererin beim Penny (wir haben hier Penny und Edeka), die muss vorher beim Aldi gewesen sein. Die hat in einer Geschwindigkeit alles durchgeknallt, dass ich hinterher völlig fertig war. (Das ist genau der Grund, warum ich niemals beim Aldi einkaufen würde - das hab ich einmal vor 20 Jahren gemacht, und das letzte Mal.) Inzwischen hat sie sich an das gemäßigtere Tempo gewöhnt und es geht genauso gut wie vorher.

Ich muss es beim einkaufen nicht eilig haben. Denn bei Berufstätigen ist es meistens nach der Arbeit, bei Rentnern und mir als Freiberuflerin eh völlig egal. Also wozu die Hektik?

Andreas hat genau recht: Bei mir sieht Wohlstand so aus, dass ich nicht um meine Versorgung kämpfen muss, sondern Zeit habe. Mir die Zeit nehme. Denn wenn ich hetze, gewinne ich gar nichts, die "gewonnene Zeit" wird doch sowieso entweder verdaddelt oder vor dem Fernseher verbracht. Das ist schlichtweg alles eine Sache der Selbstorganisation.
Ich entschleunige, wo ich kann, und ich zwinge, wo ich kann, meine Umwelt ebenfalls dazu. Selbstverständlich immer fröhlich und mit einem Scherz. Funktioniert zu 99%.
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Unentgeltliche niedere Dienstleistungen für Staat und Industrie
Ohne es zu merken werden wir Sklaven des Staates und der Industrie. Was wir heute alles machen müssen, nicht zu fassen.
Den "Vorteilspack" Küchenrollen müssen wir im Supermarkt aus der Paletten - Umverpackung rausholen, unsere Autos müssen wir selber betanken (es lebe die Schweiz!), früher kam ein Schaffner und heute drängeln wir uns durch den vollen Bus zum Entwerter, die Anzahl der Selbstbedienungs- Restaurants nimmt inflationär zu, im Supermarkt sprießen die "Selbstbedienungskassen" (maW: ich muss den Liter H-Milch 5x umräumen bevor er in mein Hoheitsgebiet kommt), Möbel zusammenbauen ist mittlerweile Peanuts; mach das mal mit einem Obi - Kugelgrill. Und, und, und.
Es ist nicht alles schlecht. Wie aufwendig war es vor 30 Jahren eine Zugverbindung BN - M zu finden und eine Fahrkarte zu kaufen.
Gleichwohl: wir werden Sklaven. Dafür gibt es zwei Gründe: 1. weil es funktioniert, und zweitens weil es kein Personal mehr gibt. Wenn 50% eines Jahrgangs auf die Uni wollen, dann gibt es irgendwann zu viele Häuptlinge und zu wenig Indianer. Dann muss halt ein deutscher Minister nach Mexiko fahren und für Jobs in der deutschen Altenpflege werben; auf dass die mexikanische Drogenmafia ihr Einstiegstor nach Deutschland findet.
Das wird noch zunehmen. Wir werden noch mehr unentgeltliche Hilfsarbeiten für Staat und Industrie leisten müssen. Vieles davon ist positiv:
soll ich auf bockloses Personal warten oder kann ich mir an der Theke alles selbst bestellen? Aber da kommt noch mehr. Wir haben ein Arbeitskräfte - Problem. Zu wenig Leute. Wir sollten uns darauf einrichten, in Zukunft noch mehr unentgeltliche niedere Dienstleistungen für Staat und Industrie leisten zu müssen. Welche das sind? Keine Ahnung, die Kreativität ist schier unendlich:
Brot selber aufbacken, Spritzen selber setzen, Mülltonne selber vorschieben, Straße selber reinigen, im Supermarkt selber einscannen, Pakete und Briefe selber abholen, . . . da ist noch viel Potenzial.
Muss ja nicht alles schlecht sein.
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Teddy »

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Mit allem, was du aufzählst, beschäftige ich mich in der Woche ca. 5 Minuten. Wie ist das denn bei dir?
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Gast09 hat geschrieben: 2. Oktober 2019 20:22 Unentgeltliche niedere Dienstleistungen für Staat und Industrie
Ohne es zu merken werden wir Sklaven des Staates und der Industrie. Was wir heute alles machen müssen, nicht zu fassen.
Den "Vorteilspack" Küchenrollen müssen wir im Supermarkt aus der Paletten - Umverpackung rausholen, unsere Autos müssen wir selber betanken (es lebe die Schweiz!), früher kam ein Schaffner und heute drängeln wir uns durch den vollen Bus zum Entwerter, die Anzahl der Selbstbedienungs- Restaurants nimmt inflationär zu, im Supermarkt sprießen die "Selbstbedienungskassen" (maW: ich muss den Liter H-Milch 5x umräumen bevor er in mein Hoheitsgebiet kommt), Möbel zusammenbauen ist mittlerweile Peanuts; mach das mal mit einem Obi - Kugelgrill. Und, und, und.
Es ist nicht alles schlecht. Wie aufwendig war es vor 30 Jahren eine Zugverbindung BN - M zu finden und eine Fahrkarte zu kaufen.
Gleichwohl: wir werden Sklaven. Dafür gibt es zwei Gründe: 1. weil es funktioniert, und zweitens weil es kein Personal mehr gibt. Wenn 50% eines Jahrgangs auf die Uni wollen, dann gibt es irgendwann zu viele Häuptlinge und zu wenig Indianer. Dann muss halt ein deutscher Minister nach Mexiko fahren und für Jobs in der deutschen Altenpflege werben; auf dass die mexikanische Drogenmafia ihr Einstiegstor nach Deutschland findet.
Das wird noch zunehmen. Wir werden noch mehr unentgeltliche Hilfsarbeiten für Staat und Industrie leisten müssen. Vieles davon ist positiv:
soll ich auf bockloses Personal warten oder kann ich mir an der Theke alles selbst bestellen? Aber da kommt noch mehr. Wir haben ein Arbeitskräfte - Problem. Zu wenig Leute. Wir sollten uns darauf einrichten, in Zukunft noch mehr unentgeltliche niedere Dienstleistungen für Staat und Industrie leisten zu müssen. Welche das sind? Keine Ahnung, die Kreativität ist schier unendlich:
Brot selber aufbacken, Spritzen selber setzen, Mülltonne selber vorschieben, Straße selber reinigen, im Supermarkt selber einscannen, Pakete und Briefe selber abholen, . . . da ist noch viel Potenzial.
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Einzelunternehmer verbringen mehrere Tage im Monat mit unbezahlten Bürotätigkeiten für Vater Staat – diese Steuer rausrechnen und auflisten und zahlen, jenen XY-Beitrag ausrechnen und auflisten und zahlen, usw. usf. Das ist viel verlustreicher als Barbezahlung oder Küchenrollen-aus-der-Palette-hieven.
Und ab dem 1. Angestellten potenziert sich das.
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Re: Die Legende von der Zukunft der abendländischen Menschheit

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ja, deshalb zahle ich lieber gutes Geld an den Steuerberater. Ich rechne die vierteljährliche USt-Voranmeldung anhand des Rechnungsausgangs/Gutschriftseingangs sowohl für mich als auch für den Verlag aus und überweise sie und dann krieg ich den Ausgleich mit der Erklärung zurück. Für die Buchhaltung des Verlags zahle ich fürs ganze Jahr beim Steuerberater 500-600 Euro, das kann ich gar nicht zu dem Preis (und korrekt) hinkriegen. Als Schriftstellerin zahl ich nix, weil es nicht so kompliziert ist, es gibt ja nur sehr wenige Ausgaben und wenige Belege, das fließt gleich in die Steuererklärung ein.
Der Aufwand soll seit Jahren erleichtert werden und wird seit Jahren immer komplizierter.

Und außerdem kommt's drauf an, wo man einkauft, oder? Ich muss gar nix irgendwo rumhieven.
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