Alternate History

[Helge]

Metamann, ich glaube nicht, dass euch irgendjemand hier die 25 Euro in den Rachen schmeißt.

[Knochenmann]

Nein, ganz so war es nicht.

So war es nicht, aber so hätte es sein können.

[DrZarkov]

Es gibt zwar mehrere Bücher, wo das Dritte Reich den Krieg gewonnen hat, aber merkwürdigerweise gibt es offenbar keinen Roman, wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn Hitler 1923 bei dem Putsch durch eine Polizeikugel getötet wären worde, und 1933 nach dem Chaos der Weimarer Republik Ernst Thälmann Reichskanzler geworden wäre. Kurzer Abriss einer möglichen Zeitlinie:
30.01.1933: Ernst Thälmann wird Reichskanzler.
Nach Putschversuchen werden kurz darauf die rechten Parteien verboten. Die KPD bildet mit der SPD die "Sozialistische Einheitsfront". Arbeitslager für Regierungsgegner werden eingerichtet.
1934: Nach dem Tod von Hindenburg wird Walter Ulbricht Reichspräsident
1936: Deutschland greift in den spanischen Bürgerkrieg ein, Franco wird verhaftet und hingerichtet. Spanien wird sozialistisch.
1940: Stalin einigt sich mit Deutschland über einen Angriff auf Polen: Die UdSSR bekommt die im sowjetisch-polnischen Krieg verlorenen Gebiete zurück. Deutschland mischt sich ein auf Seiten Russlands, bekommt dafür die Gebiete in Polen zurück. Die Zustimmung zur Regierung Thälmann ist größer denn je.
England erklärt der UdSSR und Deutschland den Krieg wegen Polen, die USA und Frankreich sind mit England verbündet, um den Kommunismus auszurotten.
Bis 1943 ist Europa fast komplett kommunistisch. Nach dem Versuch der Alliierten die Normandie zu besetzen, werfen die "Sozialistischen Volksarmeen" eine Atombombe, die gemeinsam von Russen und Deutschen entwickelt wurden, in den Ärmelkanal. Durch die Flutwelle wird die Invasion gestoppt. Es kommt zum Waffenstillstand. Der Krieg verlagert sich in den Osten, wo Amerikaner und Russen gemeinsam gegen Japan kämpfen.
1947: Deutschland entwickelt unter Leitung des Genossen Wernher Braun (das "von" wurde gestrichen) eine Rakete, und der erste Satellit wird von Baikonur aus in den Weltraum geschossen. Die USA sind wirtschaftlich, moralisch und militärisch angeschlagen, holen aber zum Gegenschlag aus. Eine nie gekannte Aufrüstung in allen Bereichen findet statt.
1951: Die USA schicken Kriegsschiffe ins Mittelmeer, um jüdische Siedler in Palästina zu schützen. Nassers Ägypten und Syrien sind Verbündete der inzwischen so genannten "Deutschen Sozialistischen Räterepublik" und der UdSSR. Es kommt zu einem 3. Weltkrieg. An der Seite der USA sind England, Saudi Arabien, Mexico und Südafrika.
(Fortsetzung folgt...)

[Ender]

@DrZarkow:
Den Roman würde ich lesen wenn du ihn schreibst!

[Solagen]

ich hoffe, es ist okay, wenn ich diesen Thread ausgrabe ...
Was den Amiga angeht, da hat Commodore wirklich einen sicheren Sieg verschenkt, aber es ist fraglich, ob Tramiel das besser hingekriegt hätte. Ich denke mal, nein. Den ST hat Atari ja auch nicht richtig rausgebracht, obwohl er dem Amiga gegenüber einen deutlichen Startvorteil hatte: Er war deutlich billiger. Erst als Commodore nach dem 1000er das am ST orientierte 500er-Modell rausbrachte, ging der Amiga-Stern so richtig auf.

Aber zum eigentlichen Thema: Könnt Ihr Euch ein Ereignis vorstellen, dass dazu geführt hätte, dass die DDR nicht untergegangen wäre? Ich überlege mir gerade, was geschehen wäre, wenn Grigori Romanow zur Hochzeit seiner Tochter NICHT das kostbare Porzellan-Service Katharina der Großen hätte aufdecken lassen? Oftmals sind es ja ganz banale, kleine Entscheidungen, die eine ganze Kette von Ereignissen nach sich ziehen.

[T'Lu R'Galay]

@ Dr. Zarkov
Die Zeitlinie ist extrem unwahrscheinlich. Die KPD hatte keinen so großen Einfluss. Er war mehr ein Protestkandidat ohne Aussichten. Eher wäre Karl Jarres Reichskanzler geworden.
Interessant wären auch Ausgangspunkte wie : Scheidemann verpasst die Ausrufung der Republik oder Ebert geht mit seinem Blinddarm eher ins Krankenhaus und stirbt nicht.

PS: Ohne das NS-Regime gäbe es 1951 nicht so viele jüdische Siedler in Palästina, dass es dort zum Konflikt gekommen wäre.

[Jorge]

Könnt Ihr Euch ein Ereignis vorstellen, dass dazu geführt hätte, dass die DDR nicht untergegangen wäre?

Die Hoffnung ist ein Hundesohn
http://www.16bars.de/newsartikel/4187/m ... -im-maerz/

Schwarzes Gold aus Warnemünde
http://www.aufbau-verlag.de/index.php/s ... munde.html

Das gibt`s in keinem Russenfilm
http://literaturkritik.de/id/20575

Plan D
*

[Jorge]

*http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/P ... 393906.rhd

[Jorge]

Den Anfang macht der Plan zur amerikanischen Nilpferdzucht:
http://weirdnews.about.com/od/animalsan ... -Hippo.htm

Sarah Gailey
River of Teeth
http://www.sarahgailey.com
Taste of Marrow
http://www.fantasticfiction.com/g/sarah ... marrow.htm

[Solagen]

Könnt Ihr Euch ein Ereignis vorstellen, dass dazu geführt hätte, dass die DDR nicht untergegangen wäre?

Die Hoffnung ist ein Hundesohn
http://www.16bars.de/newsartikel/4187/m ... -im-maerz/

Schwarzes Gold aus Warnemünde
http://www.aufbau-verlag.de/index.php/s ... munde.html

Das gibt`s in keinem Russenfilm
http://literaturkritik.de/id/20575

Plan D
*

Naja ... die sind aber alle ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Und selbst wenn die DDR die Montagsdemonstrationen hätte zusammenschießen lassen, würde dieser Staat doch nicht bis 2017 existiert haben. Mit dem Wegfall des Schutzes der UdSSR war die DDR dem Untergang geweiht, das Zusammenknüppeln der Demonstranten hätte bloß einen Aufschub bewirkt.

[T'Lu R'Galay]

@Solagen

Die DDR war ohnehin bankrott. Die Wirtschaft wäre so oder so kollabiert.

[Solagen]

Das war die DDR ja schon lange, und trotzdem hat sie sich (dank ausländischer Hilfe) bis 1989 über Wasser halten können. Es ist also durchaus denkbar, dass sie aufgrund weiterer Unterstützung nicht wirtschaftlich kollabiert wäre. Das "Spaltereignis", das zur Weiterexistenz führt, muss ja nicht in der DDR selber stattgefunden haben.

[L.N. Muhr]

@Solagen

Die DDR war ohnehin bankrott. Die Wirtschaft wäre so oder so kollabiert.

Wie Nordkorea?

[Shock Wave Rider]

@Solagen

Die DDR war ohnehin bankrott. Die Wirtschaft wäre so oder so kollabiert.

Wenn ich mir die heutige Staatsverschuldung der USA anschaue, dann war die DDR im Vergleich dazu ein solide finanziertes Gemeinwesen.

Gruß
Ralf

[Doop]

Es geht ja nicht um die Höhe der Staatsschulden, sondern um die Stärke der Wirtschaft. Und die war pleite. Aber natürlich kann ein Staat auch mit völlig kaputter Wirtschaft weiterexistieren, worauf Ellen mit dem Beispiel Nordkorea hinweist. Voraussetzung ist eine mörderische und komplett hemmungs- und gewissenlose Staatsführung. In der DDR hatte Gott sei Dank auch in der Staatsführung 1989 kaum noch jemand Lust auf Blutvergießen. Man wusste, dass man dann vielleicht das eigene Leben verliert. Die Alternative, Leben im Westen, war auch für die nicht völlig unattraktiv.