Wenn am heutigen letzten Konferenztag und auch morgen am Tag der Verabschiedung und der Abschlusskundgebungen keine gravierenden Zwischenfälle auftreten, dann wird diese Konferenz den Standort "Bonn" für die Vereinten Nationen noch attraktiver machen, als er es ohnehin schon ist.
Die Organisation ist wirklich vorbildlich und dürfte alle Vorurteile bezüglich des deutschen Organisationstalents noch übertreffen.
Am Bonner Rheinufer liegen derzeit 8 Hotelschiffe welche als Unterkünfte für die Tagungsgäste genutzt werden. Sie entschärfen die derzeitigen Übernachtungs-Engpässe und verhindern insbes., dass Konferenzteilnehmer in Köln oder gar in Koblenz übernachten müssen.
Eines davon:
https://www.phoenixreisen.com/rhein-prinzessin.html
500 Familien in Bonn haben Tagungsgäste bei sich aufgenommen, bieten ihnen ein interessantes Freizeitangebot, regionale Küche, Einblicke in den rheinischen Karneval und ja: Der Drachenfels, obwohl nicht in Bonn gelegen, ist eine Attraktion.
Die Security ist perfekt. Unser Weg in die Rheinaue führt uns vorbei am Basis-Lager der NRW-Reiterstaffel. 20 Pferde geritten von Polizisten mit Uzi und Handfeuerwaffen. Die (zumindest) 1000 Polizisten rund um das weitläufige Tagungsgelände und in der Innenstadt, das sind wirklich echte Polizisten, keine mit beachtlichen Bäuchen ausgestattete "Freunde und Helfer", sondern durchtrainierte muskulöse Männer und Frauen die du eher nicht fragen willst, wo es denn hier zum Bahnhof geht.
Neben den Polizisten sichern weitere (bestimmt 500) Sicherheitsleute von Privatfirmen die Eingänge und Zufahrten. Die Personenkontrolle ist intensiv und vergleichbar mit einer Airport-Security.
Die Straßen rund um das Tagungsgelände sind mit Betonbarrieren so gesichert, dass ein direktes Durchfahren nicht möglich ist. Wer den guten alten Checkpoint Charlie noch kennt, weiß wovon ich rede.
Die Bahn hat es geschafft, einen Haltepunkt:
Bonn UN-Campus einzurichten, der auch weiterhin Bestand haben wird. Jeder Nahverkehrszug
soll dort halten, sehr zum Leidwesen der Bewohner von Oberwinter (10km südlich von Bonn) deren Bahnhof dann weniger angefahren wird.
Selbst der Wettergott bleibt der Veranstaltung treu. Bei herbstlichem Sonnenschein und milden 10 Grad (in geschützten Lagen auch darüber)
präsentieren sich Bonn und das nahe Siebengebirge vom Allerfeinsten.
Und noch etwas muss erwähnt werden: Die Konferenz hat ein Relikt aus Hauptstädtischer Vergangenheit wieder ans Tageslicht geholt:
Den Bonner Kussmund.
Vor 20 Jahren noch zierte er so manchen Kaffeebecher, etliche T-Shirts und war ein beliebter Auto-Aufkleber. Als Folge des Regierungsumzuges fiel er dem Fortschritt zum Opfer. Die Konferenz-Gäste haben ihn wieder entdeckt; zumindest für die Dauer der Veranstaltung.
So sieht er aus. Ist doch schön, oder?
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Gast09