Klima-Konferenz in Bonn

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Ender
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von Ender »

Andreas Eschbach hat geschrieben: 14. November 2017 23:24Da würde ich gern erst mal sicherstellen, dass das nicht dieselben Wissenschaftler waren, die vorhergesagt haben, dass es bis 2000 in Deutschland keinen Wald mehr gibt …
Solche Aussagen finde ich immer einigermaßen ärgerlich, denn sie unterstellen ja: Es war also alles Quatsch, wovor damals gewarnt wurde.
Darin enthalten ist natürlich die Sichtweise: "Wir brauchen solch düstere Prognosen grundsätzlich nicht ernst zu nehmen", und das spielt all jenen in die Karten, die der Meinung sind, man müsse nichts tun - das werde ja ohnehin schon alles nicht so schlimm werden.

Ganz entscheidend ist doch dieser Teil:
jeamy hat geschrieben: 14. November 2017 22:20
Diese Zahl könnte sich bis 2050 verdoppeln, wenn die Emissionen ähnlich ansteigen wie bisher
Die viel zitierte Panikmache wäre es dann, wenn dort stünde: "Bis 2050 wird alles immer schlimmer, das steht jetzt schon fest, ist völlig unumkehrbar und wir werden alle sterben!" Steht da aber nicht.

Denn MANCHMAL können düstere Prognosen trotz aller Widerstände und Verharmlosungen dazu führen, dass sich etwas ändert.
Denn ohne Frage wird ja beispielsweise heutzutage wesentlich weniger Dreck ungefiltert in die Luft geblasen als noch vor 30 Jahren. Ohne die Hochrechnungen, wie schlimm es kommen könnte, wenn man immer so weiter macht, hätte sich vermutlich nichts geändert - und dann sähen die Wälder heute tatsächlich ganz anders aus.
jeamy hat geschrieben: 15. November 2017 07:30 Vielleicht ist es aber einfach so, dass die Hysterie, die damals um sich griff, doch ein paar Leute wachgerüttelt und zum Umdenken bewegt hat und dies der Grund ist, warum es den Wäldern besser geht?
So sieht's aus.
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Uschi Zietsch
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ist sowieso egal. Denn die bestäubenden Insekten sterben aus. Tun sie übrigens schon seit 30 Jahren, aber erst jetzt fängt es an, uns zu interessieren. Nicht, dass es an Verboten wie Glyphosat & Co was ändern würde. Also deren Nicht-Verbot. Aber wir lamentieren jetzt rum, dass die Bienen sterben. Ich hab meine erste Petition gegen das Bienensterben glaube ich zu einer Zeit unterschrieben, als das Internet noch nicht so verbreitet war.

Vor 30 Jahren hat man auch noch gesagt, dass die Bauern die größten Naturbewahrer sind. Jetzt stellt man bei uns im Allgäu fest, dass die Biodiversität sich auf mittlerweile nicht mal mehr 8 Arten pro Quadratmeter bewegt. Und kein Wunder - wir setzen jetzt auf Biogas und machen überall Mais. Weil, hat uns ein Bauer erzählt, so ein Maisfeld 40 Häuser mit Sauerstoff versorgt. Ich habe es mir verkniffen zu fragen, welchen Zeitraum genau er damit meint. 4 Wochen? Oder 6? Und wie lange er glaubt, dass Laubbäume für Sauerstoff sorgen? Nein. Ich habe nichts dazu gesagt. Ich habe auch nichts dazu gesagt, was er glaubt, wie vielen Tieren so ein Maisfeld Lebensraum bietet.
Aber auch auf unsere Wiesen brauchen wir nicht stolz zu sein. Die werden bis auf die Grasnarbe bis zum Straßenteer abgemäht und danach geodelt und danach gespritzt.
Seit ich hier im Allgäu lebe, kaufe ich nur noch fettarme H-Milch, da ist zwar nichts Gesundes, aber auch nahezu nichts Schädliches mehr drin. Ich nehme sie nur noch zum Kaffee und ansonsten verzichte ich auf Milchprodukte inkl. Butter.

Schön, dass in Bonn die Luft so toll sauber ist! Ist sie hier bei uns im Allgäu auch. Finden die in Neu-Delhi und in chinesischen und japanischen Großstädten bestimmt auch ganz dufte.
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

P.S.: Und übrigens ist es um den deutschen Wald NICHT gut bestellt. Die meisten Bäume sind krank und die Baumkäfer aller Art vermehren sich rasant. Man kann ihnen kaum mehr beikommen.
Die gesunden Bäume, zB die am Straßenrand, werden von den Gemeinden abgeholzt, weil es gutes Geld dafür gibt.
Bayern setzt sowieso nur auf FIchtenplantagen, weil die schnell wachsen und Geld bringen. Seit den 13 Jahren, in denen ich hier lebe, haben sich die Baumbestände halbiert. 20% davon sind Sturmschäden.

Die Wissenschaftler haben das völlig richtig prognostiziert. Nur, man hat damals eben ein wenig gegengesteuert, was man heute nicht mehr tut - sondern lieber Partys feiert.
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Bei den Bäumen gibt es auch oft das Problem, dass Nutzbäume auch häufig (bei Privatbesitzern) zu dicht gepflanzt werden, diese dadurch nicht mehr so kräftig sind und dadurch auch schneller anfällig für zum Beispiel den Borkenkäfer. Sehr gut in der Oberpfalz zum Beispiel zu sehen.

Die Klima-Konferenz ist eh nix wichtiges, da kann man auch nur die Referatsleiterin hinschicken: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 78007.html

Aber eventuell hat sie auch mehr Ahnung von der Materie wie mancher Staatsvertreter. ;-)
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Wir waren gestern wieder auf dem Veranstaltungsgelände in der Rheinaue. Unsere erste Absicht war es, an der Frittenbude auf dem dortigen Weihnachtsmarkt (der offiziell "Wintermarkt" heißt) eine gepflegte NRW-Currywurst mit Pommes zu genießen. Leider dachten viele Konferenzteilnehmer wohl ähnlich. Die Warteschlange mäanderte um die Bude herum und für eine NRW-Currywurst in NRW 30 Min anstehen: also nee.
Der Grund für den Andrang (auch bei anderen Buden: Bratfisch, Ofenkartoffel, Crêpes) ist schnell klar. Die Menüs in den Konferenzcasinos sind teuer. Ein einfaches Mittagsgericht mit drei Komponenten kostet zwischen 10 und 12 Euro, die Currywurst mit Pommes nur die Hälfte. Wobei sich uns sofort die Frage aufdrängte, wie der Magen-Darm-Trakt eines Nigerianers beim erstmaligen Kontakt mit einer NRW-Currywurst wohl reagieren könnte.
Wir sind in die Ausstellung "Climate Planet", die für die Allgemeinheit zugänglich ist. Positiv gesehen gibt es dort Stände von Organisationen, die zunächst nicht mit Nachhaltigkeit und Ökologie in Verbindung gebracht werden, z. B. Pfadfinder. Negativ (und wohl eher auch realistisch) gesehen ist das eine ziemlich dröge Nummer mit einigen Monitoren die irgendwelche Filmchen zeigen und Bilder von sonnengegerbten Gesichtern von Anden-Bewohnern. Unsere Aufenthaltsdauer betrug keine 15min wobei 5min für die glücklicherweise doch sehr intensive Security eingerechnet sind; wie am Flughafen.
Auf dem Rückweg hatten wir wohl einen gewissen Slot an der Pommes-Bude und kamen dann doch noch zu unserer regionalen Delikatesse.
Hier die o.a. Ausstellung.
http://climateplanet.de/
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Uschi Zietsch
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Unsere Hausmannskost ist denen eher zu fad. Viele afrikanische Gerichte sind sehr scharf. Die kommen damit gut zurecht.
Ja, wenn man draußen isst, bleiben einem mehr von den Spesen übrig.
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Andreas Eschbach
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

jeamy hat geschrieben: 15. November 2017 07:30 Vielleicht ist es aber einfach so, dass die Hysterie, die damals um sich griff, doch ein paar Leute wachgerüttelt und zum Umdenken bewegt hat und dies der Grund ist, warum es den Wäldern besser geht? Wäre doch möglich?
  • Wenn zu jedem Thema in Hysterie gemacht wird, führt das zu einer Abstumpfung, und irgendwann glaubt man gar nix mehr. Nennt sich auch "cry wolf"-Effekt.
  • Was immer wir gemacht haben, das bewirkt hat, dass es den Wäldern besser geht, haben wir nicht für die Wälder getan, sondern für uns.
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L.N. Muhr
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Gast09 hat geschrieben: 15. November 2017 12:39 Wir waren gestern wieder auf dem Veranstaltungsgelände in der Rheinaue. Unsere erste Absicht war es, an der Frittenbude auf dem dortigen Weihnachtsmarkt (der offiziell "Wintermarkt" heißt)
Weil es kein Weihnachtsmarkt ist, sonst wäre der noch gar nicht offen.

Weihnachtsmärkte haben in der Adventszeit offen. Wintermärkte im ... du weisst schon.

Weihnachtsmarkt ungleich Wintermarkt.

Bzw. das wusstest du bestimmt alles schon, hattest es nur gerade vergessen.

Gell?
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Wenn am heutigen letzten Konferenztag und auch morgen am Tag der Verabschiedung und der Abschlusskundgebungen keine gravierenden Zwischenfälle auftreten, dann wird diese Konferenz den Standort "Bonn" für die Vereinten Nationen noch attraktiver machen, als er es ohnehin schon ist.
Die Organisation ist wirklich vorbildlich und dürfte alle Vorurteile bezüglich des deutschen Organisationstalents noch übertreffen.
Am Bonner Rheinufer liegen derzeit 8 Hotelschiffe welche als Unterkünfte für die Tagungsgäste genutzt werden. Sie entschärfen die derzeitigen Übernachtungs-Engpässe und verhindern insbes., dass Konferenzteilnehmer in Köln oder gar in Koblenz übernachten müssen.
Eines davon:
https://www.phoenixreisen.com/rhein-prinzessin.html
500 Familien in Bonn haben Tagungsgäste bei sich aufgenommen, bieten ihnen ein interessantes Freizeitangebot, regionale Küche, Einblicke in den rheinischen Karneval und ja: Der Drachenfels, obwohl nicht in Bonn gelegen, ist eine Attraktion.
Die Security ist perfekt. Unser Weg in die Rheinaue führt uns vorbei am Basis-Lager der NRW-Reiterstaffel. 20 Pferde geritten von Polizisten mit Uzi und Handfeuerwaffen. Die (zumindest) 1000 Polizisten rund um das weitläufige Tagungsgelände und in der Innenstadt, das sind wirklich echte Polizisten, keine mit beachtlichen Bäuchen ausgestattete "Freunde und Helfer", sondern durchtrainierte muskulöse Männer und Frauen die du eher nicht fragen willst, wo es denn hier zum Bahnhof geht.
Neben den Polizisten sichern weitere (bestimmt 500) Sicherheitsleute von Privatfirmen die Eingänge und Zufahrten. Die Personenkontrolle ist intensiv und vergleichbar mit einer Airport-Security.
Die Straßen rund um das Tagungsgelände sind mit Betonbarrieren so gesichert, dass ein direktes Durchfahren nicht möglich ist. Wer den guten alten Checkpoint Charlie noch kennt, weiß wovon ich rede.
Die Bahn hat es geschafft, einen Haltepunkt: Bonn UN-Campus einzurichten, der auch weiterhin Bestand haben wird. Jeder Nahverkehrszug
soll dort halten, sehr zum Leidwesen der Bewohner von Oberwinter (10km südlich von Bonn) deren Bahnhof dann weniger angefahren wird.
Selbst der Wettergott bleibt der Veranstaltung treu. Bei herbstlichem Sonnenschein und milden 10 Grad (in geschützten Lagen auch darüber)
präsentieren sich Bonn und das nahe Siebengebirge vom Allerfeinsten.
Und noch etwas muss erwähnt werden: Die Konferenz hat ein Relikt aus Hauptstädtischer Vergangenheit wieder ans Tageslicht geholt:
Den Bonner Kussmund.
Vor 20 Jahren noch zierte er so manchen Kaffeebecher, etliche T-Shirts und war ein beliebter Auto-Aufkleber. Als Folge des Regierungsumzuges fiel er dem Fortschritt zum Opfer. Die Konferenz-Gäste haben ihn wieder entdeckt; zumindest für die Dauer der Veranstaltung.
So sieht er aus. Ist doch schön, oder?
https://www.bing.com/images/search?view ... ajaxhist=0
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jeamy
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von jeamy »

jeamy hat geschrieben: 15. November 2017 07:30 Vielleicht ist es aber einfach so, dass die Hysterie, die damals um sich griff, doch ein paar Leute wachgerüttelt und zum Umdenken bewegt hat und dies der Grund ist, warum es den Wäldern besser geht? Wäre doch möglich?
Andreas Eschbach hat geschrieben: 15. November 2017 15:39
  • Wenn zu jedem Thema in Hysterie gemacht wird, führt das zu einer Abstumpfung, und irgendwann glaubt man gar nix mehr. Nennt sich auch "cry wolf"-Effekt.
Ja, stimmt schon. Kommt auf das Thema und den Zeitpunkt an. Und damals war es neu und hat den Nerv der Zeit getroffen, was bestimmte Maßnahmen ins Rollen gebracht hat. Zum Glück.
Heute sind andere Themen wichtig. Mit Waldsterben würde man jetzt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken. In unserer Zeit reagieren die Menschen auf ganz andere Trigger. Oft auch auf die falschen. War aber immer schon so.
Andreas Eschbach hat geschrieben: 15. November 2017 15:39 [*]Was immer wir gemacht haben, das bewirkt hat, dass es den Wäldern besser geht, haben wir nicht für die Wälder getan, sondern für uns.[/list]
Natürlich. Aber es macht in diesem Fall (und generell bei Umweltschutz, Klimathema, etc) keinen Unterschied.
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L.N. Muhr
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Nur dass das Waldsterben gar nicht aufgehalten wurde. Es geht den Wäldern nicht besser als vor 30 Jahren, keine Ahnung, wie man sowas behaupten jann (fehlende Recherche und so, denke ich).
Allerdings erfasst die Inventur gar nicht, wie gut es den Bäumen geht. Und die Waldzustandsberichte einiger Bundesländer widerlegen Schmidt: In Nordrhein-Westfalen etwa sind nur noch 23 Prozent der Bäume ohne Schäden; vor drei Jahrzehnten waren noch 59 Prozent gesund. 36 Prozent etwa weisen deutliche Nadel- oder Blattverluste auf, besonders häufig kränkeln Buchen und Eichen.

"Der Zustand des Waldes ist nicht lebensbedrohlich", sagt der Freiburger Forscher von Wilpert. "Aber es geht ihm nicht besser als vor 30 Jahren." Saurer Regen mache den Bäumen nicht mehr zu schaffen, dafür aber Schädlinge wie der Borkenkäfer und der Eichenprozessionsspinner sowie weitere Auswirkungen des Klimawandels.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 09580.html
Interessanter sind die langfristigen Trends, die sich seit Beginn der jährlichen Gesundheitschecks abzeichnen. Und die verheißen vor allem für Laubbäume nichts Gutes. So wuchsen 1984 nur auf 13 Prozent der untersuchten Waldfläche Buchen mit deutlich verlichteten Kronen, 2015 waren es trotz der Erholung im Vergleich zum Vorjahr immerhin 33 Prozent. Die Fläche mit voll belaubten Exemplaren ist im gleichen Zeitraum von 50 auf 22 Prozent zurückgegangen. Bei den Eichen fanden die Fachleute 1984 auf gerade mal 9 Prozent der Fläche schüttere Kronen, seit 2005 hat es dagegen immer wieder Werte um die 50 Prozent gegeben. Inzwischen scheint sich die Lage wieder etwas entspannt zu haben, 2014 und 2015 lag die Fläche mit derart geschädigten Eichen im Bundesdurchschnitt bei jeweils 36 Prozent. Dabei gab es allerdings je nach Bundesland deutliche Unterschiede. So ist der Flächenanteil der deutlich geschädigten Eichen in Rheinland-Pfalz zwischen 2014 und 2015 um 12 Prozent gestiegen, in Berlin dagegen um 15 Prozent gesunken.

Die Kronen der Laubbäume sind heute also offenbar in schlechterem Zustand als Mitte der 1980er Jahre. Anders sieht die Sache bei den Nadelbäumen aus. Während es bei Fichte und Kiefer keinen klaren Trend gibt, zeigen die übrigen Arten eine Tendenz zur Erholung. Auffällig ist, dass sich extreme Hitze und Trockenheit wie im Jahrhundertsommer 2003 in der Folge häufig auch in hohen Blatt- und Nadelverlusten bemerkbar machen. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass Deutschlands Wäldern künftig weiterer Stress bevorsteht. Schließlich rechnen Klimaforscher damit, dass sich solche extremen Wetterlagen im Zuge des Klimawandels häufen werden. Und das ist bei Weitem nicht die einzige Herausforderung, vor der die Wälder auch in Zeiten verbesserter Luftqualität stehen. Ob ein solches Ökosystem intakt ist und seine vielfältigen Funktionen erfüllen kann, hängt schließlich nicht nur von der Vitalität der einzelnen Bäume ab. Entscheidend ist zum Beispiel auch die Vielfalt der Baumarten oder das Angebot an alten Bäumen und Totholz, die besonders vielen Arten einen Lebensraum bieten. Naturschützer sehen auch in dieser Hinsicht noch viel Verbesserungsbedarf.
http://www.spektrum.de/news/was-wurde-a ... en/1402487

Wäre es nicht toll, wenn man sich erst kundig macht?
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von Ender »

Schließlich rechnen Klimaforscher damit, dass sich solche extremen Wetterlagen im Zuge des Klimawandels häufen werden.
Alles nur Panikmache!
Das wird schon wieder.
Zuletzt geändert von Ender am 16. November 2017 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

L.N. Muhr hat geschrieben: 15. November 2017 15:59Die afrikanische Küche ...
Gibt es so etwas überhaupt?

In China soll es Fernsehsendungen über "Westliche Küche" geben.
Da wird Knäckbrot mit Spaghetti gemischt.

Gruß
Ralf
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möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Mit Verlaub, nur mit Wohlwollen ist diese rassistische Äußerung als dumm zu werten, sorry.

Weit unter deinem Niveau.
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Re: Klima-Konferenz in Bonn

Ungelesener Beitrag von jeamy »

L.N. Muhr hat geschrieben: 16. November 2017 13:51 http://www.spektrum.de/news/was-wurde-a ... en/1402487

Wäre es nicht toll, wenn man sich erst kundig macht?
Und du solltest vorher die Beiträge im Thread genauer lesen, bevor du einen Herzinfarkt bekommst. Wohl den Trigger falsch programmiert?
Den Spektrum Artikel habe ich weiter oben schon verlinkt.

viewtopic.php?f=46&t=9940#p221706

Und der Spiegel Artikel (den ich auch gelesen habe, irgendwann) sagt auch:
Andererseits hätten die Schutzmaßnahmen aber auch eine Menge gebracht: Vor allem die Belastung durch Schwefeldioxid sei dramatisch zurückgegangen: "Ende der 1980er wurden oft noch 25 bis 30 Kilo Schwefeleintrag pro Hektar und Jahr gemessen; heute sind es nur noch drei bis vier Kilogramm." Hätten Ulrich und andere damals nicht so laut gewarnt, wäre der Wald heute in einem wesentlich schlechteren Zustand.
Darum geht es hier und das hat zur damaligen Hysterie geführt und nicht das:
Saurer Regen mache den Bäumen nicht mehr zu schaffen, dafür aber Schädlinge wie der Borkenkäfer und der Eichenprozessionsspinner sowie weitere Auswirkungen des Klimawandels.
Das interessiert heute kaum noch jemanden und deshalb wird es auch nicht besser. Und die Mehrheit in diesem Thread ist ohnehin der Meinung, dass es den Wälder nicht besser geht. So what?

Nichts für ungut. Prost. :bier:
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