[Serie/HBO] Watchmen

[stolle]

Die ersten 3 Folgen gesehen. Ich habe das Gefühl, das hier gerade TV-Geschichte geschrieben wird, und Lindelof nach den bereits exzellenten Leftovers noch einen draufsetzt.
In dieser Serie stimmt einfach alles, Drehbuch, Cast, Regie, Musik (Nine Inch Nails).
Die Originalcomics werden in Ehren gehalten, (es hilft, sie gelesen zu haben,) und der Zack Snyder-Film sehr liebevoll durch den Kakao gezogen (in Rahmen einer TV-Serie in der TV-Serie, gleichzeitig eine Hommage an Twin Peaks, mehr verrate ich hier nicht.)
Dies ist einer der seltenen Momente, wo ich beim gucken einer TV-Serie nicht das Gefühl habe, unterfordert zu werden, und staunend da sitze im Angesicht solcher Brillianz.

Eine sehr intelligente und liebevoll gemachte Serie auf höchstem Niveau also, und daher kriegt sie von mir
10 von 10 Paparazzi-Motten.

[Uschi Zietsch]

Also. Wir haben uns gestern die ersten beiden Folgen angesehen und kapieren hinten und vorne nicht, worum es geht, was da los ist, und was das alles mit Watchmen zu tun hat. Unser Fazit dazu: total wirr.
Anscheinend überfordert die Serie unser geistiges Niveau, denn ich kann deiner Begeisterung nicht folgen, Stolle.

[stolle]

Also. Wir haben uns gestern die ersten beiden Folgen angesehen und kapieren hinten und vorne nicht, worum es geht, was da los ist, und was das alles mit Watchmen zu tun hat. Unser Fazit dazu: total wirr.
Anscheinend überfordert die Serie unser geistiges Niveau, denn ich kann deiner Begeisterung nicht folgen, Stolle.

Nun, es rennen in den ersten beiden Folgen immerhin (mindestens, öhm...) zwei Original-Watchmen vor Deiner Nase rum, ein Charakter (der beste mMn) ist von Rorschach inspiriert, und ein vierter Charakter ist als Twist am Ende der Serie auch ein alter Bekannter, das hat schon was mit Watchmen zu tun also. Die ganze verdammte Serie beschäftigt sich mit dem Fallout des Originalcomics...
Ich fand, da wurde der originale Stoff sehr schön weitergedacht in die fiktive Watchmen-Gegenwart hinein.

[Uschi Zietsch]

Für mich ist das ein wirres Durcheinander.
Und welchen Originalcharakter hab ich denn? Die Eule haben sie ja zu Bruch geflogen. Der Alufolientyp, der wie Rorschach isst, ist nicht Rorschach.
Ist Jeremy Irons Doc Manhattan? Und wenn ja, was hat das für einen Zusammenhang?
Veidt ist für tot erklärt, steht in der Zeitung.

Es ist ja die Welt nach Veidts Untat, und wir sind in Tulsa. Warum? Da läuft eine Gruppierung rum, die schwarze Polizisten umbringt. Die aus dem Massaker von 1921 resultiert. Äh, ja, und? Was hat das mit den für die Polizei arbeitenden neuen Watchmen zu tun? (Wofür haben wir die überhaupt?) Warum laufen alle Polizisten maskiert rum? Was sollte die Nixon-Gummistatue?
Ich kann da einfach nichts erkennen, was mit Watchmen zu tun hat - außer dem Dotter-Smiley und der (nervigen) Uhr, aber das sind ja Gimmicks.

[Doop]

Für mich ist das ein wirres Durcheinander.
Und welchen Originalcharakter hab ich denn? Die Eule haben sie ja zu Bruch geflogen. Der Alufolientyp, der wie Rorschach isst, ist nicht Rorschach.
Ist Jeremy Irons Doc Manhattan? Und wenn ja, was hat das für einen Zusammenhang?
Veidt ist für tot erklärt, steht in der Zeitung.

Es ist ja die Welt nach Veidts Untat, und wir sind in Tulsa. Warum? Da läuft eine Gruppierung rum, die schwarze Polizisten umbringt. Die aus dem Massaker von 1921 resultiert. Äh, ja, und? Was hat das mit den für die Polizei arbeitenden neuen Watchmen zu tun? (Wofür haben wir die überhaupt?) Warum laufen alle Polizisten maskiert rum? Was sollte die Nixon-Gummistatue?
Ich kann da einfach nichts erkennen, was mit Watchmen zu tun hat - außer dem Dotter-Smiley und der (nervigen) Uhr, aber das sind ja Gimmicks.

Jeremy Irons ist Adrian Veidt. Das fand ich recht deutlich.

[Pogopuschel]

Es klärt sich alles noch im Laufe der Serie auf, und zwar sehr geschickt gemacht. So blieb den Zuschauern bei der wöchentlichen Ausstrahlung jede Menge Raum für fröhlich-nerdiges Spekulieren. Anfangs stand ich der Serie sehr ablehnend gegenüber, nachdem ich sie gesehen habe, finde ich sie aber ziemlich gut.

[stolle]

Es klärt sich alles noch im Laufe der Serie auf, und zwar sehr geschickt gemacht. So blieb den Zuschauern bei der wöchentlichen Ausstrahlung jede Menge Raum für fröhlich-nerdiges Spekulieren.

Genau, und was ich an der Serie ausser ihrer Originalität (was an sich schon eine Leistung ist für ein Spin-Off) gut finde, ist ihr zackiges Voranschreiten, es wird keine Folge für unwichtiges Zeugs verschwendet, drei Folgen vor dem Finale, also in Folge 6, wissen wir bereits praktisch alles.
Weiter oben habe ich ja nach 3 Folgen 10 von 10 Punkten gegeben, für die ganze Serie gebe ich jetzt vielleicht 9einhalb von 10, weil das Ende nicht völlig glorreich war, aber weiter geh ich nicht runter.
@Uschi: Night Owl sitzt im Knast, wie in einem Nebensatz erwähnt wird. Du hast trotzdem bereits dreieinhalb Originalcharaktere gesehen, ich nenne sie mal: Doctor Manhattan, Silk Spectre, Ozymandias und Hooded Justice, vergiss nicht, es sind 35 Jahre vergangen...und das Tulsa Massaker gehört zur Originstory eines der obigen Watchmen usw. - nix in dieser Serie ist wahllos oder zufällig, alles fällt an seinen Platz.

[Uschi Zietsch]

Wir haben jetzt Folge 3 und 4, umd ja, jetzt ist einiges klarer, auch dass er Adrian Veidt ist. Ja stimmt schon von der zynischen Art her. Ich hatte halt geschwankt, weil ich einfach zu verwirrt war.

Positiv ist: Die Musik, und die vielen, vielen liebevollen Details, die wuchtige Optik.

Ob ich mich damit anfreunden kann, was aus Laurie geworden ist, weiß ich noch nicht, aber die Darstellerin ist sehr cool.

Aber nach wie vor holt mich die Storyline nicht ab, auch wenn es jetzt etwas klarer ist, wo es hinläuft. Und ich bin sicher, dass der Senator den Anschlag bei der Trauerfeier selbst inszeniert hat.
WIr beiden sind wohl einfach für diesen neumodischen Kram zu antiquiert
Stellenweise fühlte ich mich von der Machart her sehr an Wild Palms erinnert.

Nun ja. Wir werden bis zum Ende anschauen, aber nicht archivieren, sondern wieder verkaufen.

[stolle]

Das grösste Rätsel wurde erst nach Ende der Serie enthüllt: Wer ist Lube-Man?

Link: https://www.youtube.com/watch?v=8Y9CDMAHmQE

[Uschi Zietsch]

Mit Folge 5 hab ich gedacht, jetzt haben sie mich, die war echt super - und dann hat Folge 6 alles zertrümmert.

Und wir wissen jetzt auch, was uns ganz enorm inhaltlich stört (denn optisch, schauspielerisch und musikalisch ist es weiterhin top), das ist das Rassenthema. Das passt so gar nicht zu den Watchmen und war da auch nie Thema. Es ist okay, das am Rande zu behandeln, aber zum Leitthema mit Ku-Klux-Clan in einer Parallelwelt finden wir total daneben. Das passt einfach nicht zusammen und das als Plot ist einfach viel zu dünn.
Vor allem, weil es over the top geht und furchtbar klischeebehaftet ist. In wörtlichem Sinne schwarz-weiß Malerei. Alle Weißen sind böse und alle Schwarzen sind gut.
Da gibt es andere Serien und Filme wie zuletzt The Green Book, die das Thema weitaus besser umsetzen.
Vor allem: was wird eigentlich damit bezweckt? Die Storyline ist örtlich begrenzt und Tulsa ist alles andere als der Nabelpunkt der Welt. Also was soll das Ganze? Was ist das Ziel?
Nee.
Vor allem

Opa als Hooded Justice??? Never ever. Das ist überkonstruiert. Das Liebesverhältnis stammt aus den Vorgeschichten und war kein Thema der Hauptserie, vor allem wird HJ da auch ganz anders dargestellt (ebenso wie in der Hauptgeschichte).
Die ganze Zeit über ist Opa hetero, und auf einmal homo? Bzw bi? Na, da hätte es schon ein bissl was im Vorfeld gebraucht, das ist arg aus dem Hut gezaubert.
Hooded Justice war zudem ein muskelbepackter Hüne wie aus dem Zirkus und kein kleines Grischperl wie Opa. Opa ist auch ein zu schlechter Kämpfer dafür, das hat ja am allerwenigsten überzeugt.

Und dann eine ganze Folge lang eine wirklich langweilige Vergangenheitsgeschichte, die man als Schlaglichter hätte zusammenfassen können, um in der Gegenwart eine aktuelle und spannende Story zu machen, war der Gipfel. Die ersten beiden Folgen waren schon nicht gut, aber Folge 6 toppt alles.
Nachtrag: Was ich vergessen hatte,

diese "Stroboskop"-Taschenlampe, mit der der Chief hypnotisiert wurde - nee. Wirklich nicht.

Eine DVD haben wir noch, das werden wir auch notgedrungen durchziehen, aber dann werd ich das Teil sofort wieder los.
Unser Fazit bisher - leider, trotz der wirklich tollen Verpackung -

[Uschi Zietsch]

So, sind durch.

1/10 für die sehr dünne und erstaunlicherweise dennoch erklärungsbedürftige Handlung (es gibt da so einige Fragen)

8/10 für die sehr liebevolle Aufmachung, die vielen Details, die mitreißende Optik, die guten Darsteller und die Musik - wobei diese ab Folge 8 zu dominant und daher nervig wurde, trotz (zweimal, hach) der schönsten Arie der Welt.

[jeamy]

trotz (zweimal, hach) der schönsten Arie der Welt.

Das interessiert mich jetzt: Welche wäre das?

[Knochenmann]

Ganz offensichtlich "Memories" aus dem Musical "Cats".

[Uschi Zietsch]

Das ist doch kein Frauenduett, lieber Knochenmann, und das ist ein Musical, keine Oper.
Äh, ich sehe grad, ich hab "Arie" geschrieben statt Duett - nehme hiermit alles zurück, Knochi, sorry.

Ich meinte das schönste Duett der Welt.

Gemeint ist natürlich die "Barcarole" aus "Hoffmanns Erzählungen".
Leider sind die Sängerinnen und das Arrangement in den Credits nicht genannt, aber meiner Ansicht nach ist das eine sehr alte Aufnahme.

Was mir übrigens auch noch sehr gut gefallen hat, der "Watchmen"-Titel in jeder Folge anders.

[Uschi Zietsch]

Habe gerade die zweite Staffel von The Boys zu Ende geguckt, wo auch das Rassistenthema behandelt wird. Und dagegen kackt Watchmen endgültig ab.