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[Film] Neuromancer

Verfasst: 8. Mai 2010 19:53
von breitsameter
Anscheinend ist es jetzt an Vincenzo Natali (Cube, Cypher, Nothing und jetzt Splice) William Gibsons SF-Klassiker und Cyberpunk-Bibel »Neuromancer« zu verfilmen. Laut neusten Branchennews hat Natali das Projekt von Joseph Kahn übernommen - allerdings ist es immer noch in der Pre-Productionphase.
http://www.quietearth.us/articles/2010/ ... EUROMANCER

Unvergessen der erste Satz dieses Romans von William Gibson: »The sky above the port was the color of television, tuned to a dead channel.«

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 8. Mai 2010 23:01
von Pogopuschel
breitsameter hat geschrieben:Anscheinend ist es jetzt an Vincenzo Natali (Cube, Cypher, Nothing und jetzt Splice) William Gibsons SF-Klassiker und Cyberpunk-Bibel »Neuromancer« zu verfilmen. Laut neusten Branchennews hat Natali das Projekt von Joseph Kahn übernommen - allerdings ist es immer noch in der Pre-Productionphase.
http://www.quietearth.us/articles/2010/ ... EUROMANCER

Unvergessen der erste Satz dieses Romans von William Gibson: »The sky above the port was the color of television, tuned to a dead channel.«
Da bin ich mal gespannt. "Cube" und "Cypher" finde ich klasse. Natali könnte wirklich was Gutes daraus machen.

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 8. Mai 2010 23:28
von Ulrich
breitsameter hat geschrieben:Unvergessen der erste Satz dieses Romans von William Gibson: »The sky above the port was the color of television, tuned to a dead channel.«
Ist ja richtig historisch. Heute laufen die Sendungen rund um die Uhr. Testbilder und ähnliches gibt es schon lange nicht mehr.

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 9. Mai 2010 00:56
von Pogopuschel
Ulrich hat geschrieben:
breitsameter hat geschrieben:Unvergessen der erste Satz dieses Romans von William Gibson: »The sky above the port was the color of television, tuned to a dead channel.«
Ist ja richtig historisch. Heute laufen die Sendungen rund um die Uhr. Testbilder und ähnliches gibt es schon lange nicht mehr.
Wobei die Testbilder noch ein deutlich höheres Niveau bieten konnten, als das, was heute Nachts so über den Bildschirm hüpft. :freude: :laser:

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 9. Mai 2010 00:57
von Pogopuschel
Pogopuschel hat geschrieben:
Ulrich hat geschrieben:
breitsameter hat geschrieben:Unvergessen der erste Satz dieses Romans von William Gibson: »The sky above the port was the color of television, tuned to a dead channel.«
Ist ja richtig historisch. Heute laufen die Sendungen rund um die Uhr. Testbilder und ähnliches gibt es schon lange nicht mehr.
Wobei die Testbilder noch ein deutlich höheres Niveau bieten konnten, als das, was heute Nachts so über den Bildschirm hüpft. :freude: :laser:
Das sind die "living dead channels".


Nachtrag: Komisch, eigentlich habe ich nur einmal gepostet. Keine Ahnung, warum hier plötzlich zwei Posts sind?

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 9. Mai 2010 01:04
von Bungle
Hat jetzt "Neuromancer" als Beinahe Klassiker genug Bekanntheit, um verfilmt zu werden? Bei den vielen Filmen mit Cyberspace und VR macht da die Verfilmung noch Sinn? Oder ist da der Stab nur mal an einen weiteren Regisseur weitergereicht worden, nachdem die Verfilmung schon vor vielen Jahren in Angriff genommen, bzw. beschlossen wurde?

MB, mal ketzerisch aufgelegt.

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 9. Mai 2010 11:22
von heino
Bungle hat geschrieben:Hat jetzt "Neuromancer" als Beinahe Klassiker genug Bekanntheit, um verfilmt zu werden? Bei den vielen Filmen mit Cyberspace und VR macht da die Verfilmung noch Sinn? Oder ist da der Stab nur mal an einen weiteren Regisseur weitergereicht worden, nachdem die Verfilmung schon vor vielen Jahren in Angriff genommen, bzw. beschlossen wurde?

MB, mal ketzerisch aufgelegt.
Warum sollte der Roman nicht genug Bekanntheit haben? Von Dick wird ja auch jede noch so obskure Kurzgeschichte verfilmt und Neuromancer könnte man immer ncoh als den geistigen Vater von "Matrix" vermarkten.
Natürlich ist Natali nur der bisher letzte in einer langen Reihe, der das Ding jetzt mal auf die Bahn bringen soll. Aber zumindest hat er Erfahrung mit schräger SF, da ist das Ganze wohl gut aufgehoben :wink:

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 10. Mai 2010 08:39
von andy
heino hat geschrieben:
Bungle hat geschrieben:Hat jetzt "Neuromancer" als Beinahe Klassiker genug Bekanntheit, um verfilmt zu werden? Bei den vielen Filmen mit Cyberspace und VR macht da die Verfilmung noch Sinn? Oder ist da der Stab nur mal an einen weiteren Regisseur weitergereicht worden, nachdem die Verfilmung schon vor vielen Jahren in Angriff genommen, bzw. beschlossen wurde?

MB, mal ketzerisch aufgelegt.
Warum sollte der Roman nicht genug Bekanntheit haben? Von Dick wird ja auch jede noch so obskure Kurzgeschichte verfilmt und Neuromancer könnte man immer ncoh als den geistigen Vater von "Matrix" vermarkten.
Natürlich ist Natali nur der bisher letzte in einer langen Reihe, der das Ding jetzt mal auf die Bahn bringen soll. Aber zumindest hat er Erfahrung mit schräger SF, da ist das Ganze wohl gut aufgehoben :wink:
ich bin auch optimistisch - das könnte was werden. ich bin aber auch gespannt, wie dem thema VR nach all den VR-verfilmungen noch etwas neues abgewonnen werden kann.

vor ewigkeiten war ich schwer beeindruckt von dem buch. ich weiß gar nicht, wie es heute auf mich wirken würde. vor dem filmstart lese ich es auf jeden fall noch einmal.

andy

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 20. August 2010 23:43
von Biochips
Bungle hat geschrieben:Bei den vielen Filmen mit Cyberspace und VR macht da die Verfilmung noch Sinn?
"Neuromancer" handelt weder vom Cyberspace noch von VR. Der Cyberspace fungiert in dem Roman lediglich als Metapher, wie auch in allen anderen SF-Geschichten von Gibson. Es geht eigentlich um die Entfremdung des Einzelnen von sich selbst in einer immer schneller wachsenden urbanen Technokratie, und um die Unmöglichkeit soziale Bindungen einzugehen aufgrund der Entzweiung von Körper und "Ich", das den Großteil seiner Existenz in virtuellen Welten verbracht hat und daher entsprechend geschädigt ist.
Eine Verfilmung müsste sich also unter anderem mit der Frage beschäftigen: Warum sind wir nicht mehr das, was wir mal waren?

Die Verfilmung des Romans würde daher perfekt den Zeitgeist treffen. Wäre der Streifen Anfang der 90er erschienen, hätten wir vermutlich nur einen durchschnittlichen Zukunftsthriller geboten bekommen, aber nach zwanzig Jahren zielloser Globalisierung und inhumanem Turbo-Kapitalismus, könnte ein Neuromancer-Film weltweit einschlagen wie eine Bombe.

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 22. August 2010 17:32
von heino
Biochips hat geschrieben: "Neuromancer" handelt weder vom Cyberspace noch von VR.
Das mag ja sein, aber wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht (ist schon ziemlich lange her, dass ich das Buch gelesen habe), spielt doch ein recht grosser Teil der Story im Cyberspace. Und um das dann nach Filmen wie Matrix, eXistenZ oder auch zuletzt Inception (wo man die Traumebenen durchaus als Matrix bzw. Cyberspace sehen kann) abzuheben und für ein Mainstream-Publikum interessant zu machen, wird der Regisseur schon eine neue und eigene optische Herangehensweise finden müssen

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 23. August 2010 21:03
von breitsameter
Biochips hat geschrieben:"Neuromancer" handelt weder vom Cyberspace noch von VR. Der Cyberspace fungiert in dem Roman lediglich als Metapher, wie auch in allen anderen SF-Geschichten von Gibson. Es geht eigentlich um die Entfremdung des Einzelnen von sich selbst in einer immer schneller wachsenden urbanen Technokratie, und um die Unmöglichkeit soziale Bindungen einzugehen aufgrund der Entzweiung von Körper und "Ich", das den Großteil seiner Existenz in virtuellen Welten verbracht hat und daher entsprechend geschädigt ist.
Eine Verfilmung müsste sich also unter anderem mit der Frage beschäftigen: Warum sind wir nicht mehr das, was wir mal waren?
So wie Du das interpretierst, klingt das richtig interessant. Dummerweise habe ich den Roman ja kurz nach Erscheinen der deutschen Ausgabe gelesen und fand ihn... nun ja, schwierig, oder eher sogar langweilig. Vielleicht sollte ich ihn mal wieder zur Hand nehmen und reinlesen...

Was die Verfilmung angeht, müßte dann aber Vincenzo Natali ein ähnliches Experiment wagen, wie Richard Linklater mit seinem Versuch »A Scanner Darkly« für die Leinwand umzusetzen. Er müßte sich von der offensichtlichen Bildgewalt des Cyberspace lösen und sich völlig auf die Figuren konzentrieren.

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 24. August 2010 15:10
von Bully
Den "Kyberspace" als Realfim und die "echte" Welt als erkennbare CGI. :D

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 15. September 2010 15:19
von wurstwasser
Bully hat geschrieben:Den "Kyberspace" als Realfim und die "echte" Welt als erkennbare CGI. :D
aber das klingt ein wenig abgekupfert von tim burtons the corpse bride, in dem die welt der toten farbig und die welt der lebenden schwarz-weiß war. ausserdem denke ich das das nicht passen würde weil in es in dem buch nicht hauptsächlich um den cyberspace geht. du solltest das buch nochmal lesen. und wenn du das gemacht hast schau dich mal um wieviel gibson vor 26 jahren über die heutige zeit vorausgesagt hat. ein grossteil der welt wie gibson sie in der neuromancer trilogie zeigt, existiert ja heute schon genauso.

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 15. September 2010 15:24
von heino
wurstwasser hat geschrieben: ausserdem denke ich das das nicht passen würde weil in es in dem buch nicht hauptsächlich um den cyberspace geht. du solltest das buch nochmal lesen. und wenn du das gemacht hast schau dich mal um wieviel gibson vor 26 jahren über die heutige zeit vorausgesagt hat. ein grossteil der welt wie gibson sie in der neuromancer trilogie zeigt, existiert ja heute schon genauso.
Naja, alles in dem Buch beschriebene gab es aber auch schon damals (bis auf die VR natürlich). Ob es nun multinationale Konzerne, organisierte Kriminalität oder den Rest betrifft, das war alles keine Neuheit.

Re: [Film] Neuromancer

Verfasst: 17. September 2010 13:08
von Bully
wurstwasser hat geschrieben:
Bully hat geschrieben:Den "Kyberspace" als Realfim und die "echte" Welt als erkennbare CGI. :D
aber das klingt ein wenig abgekupfert von tim burtons the corpse bride, in dem die welt der toten farbig und die welt der lebenden schwarz-weiß war. ausserdem denke ich das das nicht passen würde weil in es in dem buch nicht hauptsächlich um den cyberspace geht. du solltest das buch nochmal lesen. und wenn du das gemacht hast schau dich mal um wieviel gibson vor 26 jahren über die heutige zeit vorausgesagt hat. ein grossteil der welt wie gibson sie in der neuromancer trilogie zeigt, existiert ja heute schon genauso.
Die Kannibalen in den radioaktiven Ruinen Bonns? Oder verwechsele ich das Buch mit einem anderen?

Ok, der CGI-Anteil wäre vllt. bei Neuromancer etwas zuuu groß. Dann sollte man das eben mit einem Film machen, wo die Hauptpersonen sich wirklich im VR wohler als im RL fühlen und dementsprechend die halbe Zeit des Filmes dort verbringen.
Dass Tim Burton etwas ähnliches in einem Animationsfilm mit einer ziemlich anderen Grundidee gemacht hat, ist an sich noch kein Gegenargument.