Bücher mehrmals lesen?

Science Fiction in Buchform
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Gurney
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Ungelesener Beitrag von Gurney »

Rusch hat geschrieben:Otherland war übrigens eines der wenigen weiteren Werke, die ich abgebrochen habe. Mir war das Buch einfach zu langatmig und es war vielleicht der falsche Zeitpunkt so ein Werk anzufangen.
*Schluck*
Das Ding steht noch ungelesen im Regal und ich warte, bis es mich "anspringt". Na, da bin ich mal gespannt.

Bin erleichtert, dass ich hier nicht der einzige Wiederholungstäter bin. :D
Was mir dazu noch einfällt: In der Schule gabs ja jede Menge Lese-Soll, welches man zu der Zeit und/oder im damaligen Alter so gar nicht faszinierend fand. Einige Sachen las ich Jahre später und fand sie plötzlich sehr ansprechend.
Was sich mir aus den Lesebüchern ins Gedächtnis gebrannt hat waren vor allem zwei Geschichten: "Die Waage der Baleks" (Böll?) und "Jenö war mein Freund" (Lenz?), derart fesselnde Kurzgeschichten, dass ich sie mir selbst nach nur einmal lesen (als Schüler) immer noch gegenwärtig sind. Offenbar haben die Schulbuchmacher hin und wieder doch ein Händchen für "good stuff".

Ich gäbe was drum, in ein paar der alten Lesebücher noch mal reingucken zu können ...

G.

liest gerade: Merlins Fluch. Beste Szene bisher: Merlin und Uhter liefern sich ein Duell. Das Besondere sind die Waffen: Uther mit Schwert, Merlin hat eine Gurke. :rotfl:
heino
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Ungelesener Beitrag von heino »

also, ich lese Bücher so gut wie nie zweimal. Ausnahmen sind für mich die Weltraumpartisanen-Bände (aus Nostalgie) und die Sachen von Philip Dick, die auch beim zehnten Lesen immer noch großartig sind. Ansonsten suche ich mehr nach neuen interessanten Sachen.
Lese zur Zeit:

Simon Becketzt - Die Verlorenen
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Lensman
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Ungelesener Beitrag von Lensman »

Hi!
Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht. Natürlich lese ich viele Bücher mehrmals. Das ist zum Verständnis auch unabdingbar. Komplexe Werke, also solche, die wir hier auch häufig als besonders lesenswert benennen, können kaum beim ersten Lesen vollständig und hinreichend erfasst werden. Ich will es einmal etwas provokant formulieren: Wer Bücher nur einmal liest, ist ein Konsument, aber kein Leser!
Ich halte es schlicht für unmöglich, sich den hochwertigen Werken durch einmaliges Lesen anzunähern. Natürlich kann man sie - von der Spannung getrieben - schnell durchlesen. Das Lesevergnügen beginnt in meinen Augen erst dann, wenn ich als Leser auch die feinen Anspielungen des Autors verstehe, wenn ich verstehe, an was der Autor beim Schreiben gedacht haben mag. (Dass das häufig nicht stimmt, steht auf einem anderen hermeneutischen Blatt.)
Drei Beispiele für bekannte SF-Werke, die man nach einmaligem Lesen nicht wirklich erfasst haben kann:
1. R.A. Heinlein: Die Zahl des Tiers
2. Dan Simmons: Hyperion 1+2
3. Ph. K. Dick: Valis
Ich könnte ohne weiteres noch ein Dutzend weitere Werke nennen, insbesondere auch von Stanislav Lem oder Isaac Asimov oder C. D. Simak oder ...
Mein Fazit: Wer Bücher nur einmal liest, um möglichst viel zu schaffen, der macht etwas grundlegend falsch.

Es grüßt
Lensman

PS: Unbestritten bleibt: Es gibt Bücher, deren erstes Gelesenwerden schon zu viel ist.
"Und nun, durch zwiefach Glas, sehe ich
Des Bruders dunkelnd Ebenbild.
Jetzt mach' uns frei, an unserer Seite stehe,
den Hammer schwing, o Thor, und leih uns deinen Schild."
Gordon Dickson
Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Die meisten Bücher lese ich von der ersten bis zu letzten Seite nur ein einziges Mal. Beim zweiten Lesen springe ich dann zwischen den Textstellen her, weil es mir zu anstrengend, d.h. langweilig, ist alles noch einmal zu lesen.Über Bücher, die mir gefallen, denke ich noch sehr lange nach.
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Den Herrn der Ringe habe ich bestimmt schon zehnmal gelesen, eher öfter. Den Hobbit und den ersten Wüstenplanet-Roman ebenfalls mehrmals. Gerade lese ich den MdI-Zyklus der PR-Serie zum zweiten Mal.
Angus Thermopyle
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Ungelesener Beitrag von Angus Thermopyle »

Kringel hat geschrieben:Den Herrn der Ringe habe ich bestimmt schon zehnmal gelesen, eher öfter. Den Hobbit und den ersten Wüstenplanet-Roman ebenfalls mehrmals.
Bei mir war es etwa fünfmal Herr der Ringe. Der Hobbit einmal weniger. Und Dune war mein erster richtiger Science Fiction-Roman (Star Wars-, Kampfstern Galactica- und Alan Dean Foster-novelizations, sowie einige Jugendbücher nicht mitgerechnet), da war ich 13 - seitdem auch etwa fünfmal gelesen.

Früher kam das bei mir häufiger vor, dass ich Bücher mehrmals las (z. B. "Es" von Stephen King, war mal mein Lieblingsbuch, ich las es dreimal hintereinander). Heute fehlt mir dazu einfach die Zeit und ich habe zuviel Geld, mir neue Bücher zu kaufen (wodurch die Zahl der ungelesenen Bücher ständig wächst). Wenn ich aber so vor meinen Buchregalen stehe ... da gibt es viel, was ich mal wieder lesen möchte: alles von Dan Simmons, Iain Banks, Terry Pratchett, Lois McMaster Bujold, Dean Koontz, und so weiter. Aber die Zeit *seufz*

Zur Zeit lese ich zum ersten Mal "Das Rad der Zeit" (eigentlich der zweite Versuch, den ersten brach ich vor fünf Jahren nach "The Dragon Reborn" ab - zum Glück gefiel mir das Buch jetzt viel besser). Dadurch habe ich noch weniger Zeit für Neuheiten. Vielleicht hilft mir diese Erfahrung, mich irgendwann einmal wieder auf das Werk von einem der oben genannten Autoren zu stürzen. Oder mal wieder Alan Dean Fosters "Homanx"-Bücher zu lesen. Oder natürlich Stephen R. Donaldson :wink:
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andy
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Ungelesener Beitrag von andy »

das halte ich auch für ein grosses problem: ich habe zuviele bücher im schrank stehen, die ich noch nie gelesen habe. da ist kaum zeit dafür, ein buch ein zweites mal zur hand zu nehmen.

das führt auch zu einem gnadenlosen aussiebungsprozess: wenn ein buch nicht gefällt lege ich es wieder weg. früher habe ich mich auch durch 1000 seiten gequält, um das ende zu erfahren. inzwischen ist schluss wenn ich merke, der stoff packt mich einfach nicht.

werde ich älter? :D

andy
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Shock Wave Rider
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Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Im Moment bin ich froh, wenn ich die Zahl der mir im Bewußtsein befindlichen, ungelesenen Bücher zweistellig halten kann (die letzte Zählung vor einigen Wochen ergab 96 ungelesene Bücher, seither habe ich vier oder fünf gelesen - aber auch mindestens zwei dazu gekauft).
Wenn ich daran denke, dass ich früher bereits bei 20 ungelesenen Bücher regelrechte Leseschlachtpläne zur Abtragung des Stapels ausgearbeitet habe...

Angesichts dieser belastenden Hypothek fällt es natürlich noch schwerer, ein bereits gelesenes Buch nochmals zur Hand zu nehmen. Wenn, dann ist es eins, dass mich beim ersten Lesen total begeistert hat. Und bislang hat mich die erneute Lektüre nie gereut.

Ein Trick, mit dem ich mich gut selbst austricksen kann:
Wenn ich mir Neuausgaben mit z.T. bereits gelesenen Büchern kaufe, dann lese ich i.d.R. auch die bekannten Bücher erneut.
Denn dann lese ich ja nicht körperlich das gleiche Buch noch mal, sondern nehme ein anderes Buch mit "lediglich" z.T. identischem Inhalt zur Hand.
So geschehen mit einigen Erich-Kästner-Büchern, nachdem ich mir die zweibändige Ausgabe "Kästner für Kinder" gekauft habe.
Ebenso geschehen mit einigen Werken von Max Frisch, von dem ich mir die 7bändige Ausgabe seiner "Gesammelten Werke" gegönnt habe.
Und ich habe keine Zweitlektüre bereut. Im Gegenteil: Bei Frisch sind mir viele Bedeutungsebenen jetzt erst aufgegangen.
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andy
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Ungelesener Beitrag von andy »

früher habe ich gelegentlich bücher auf englisch und später dann auf deutsch gelesen [oder umgekehrt].
leider habe ich mir das dann irgendwann abgewöhnt. als student hatte man irgendwie mehr zeit für solche spielchen... :)

andy
Angus Thermopyle
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Ungelesener Beitrag von Angus Thermopyle »

Es ist mal wieder "Akira"-Zeit. Der göttliche Comic von Katsuhiro Otomo. Lese ich jedes Jahr wieder.
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Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Angus Thermopyle hat geschrieben:Es ist mal wieder "Akira"-Zeit. Der göttliche Comic von Katsuhiro Otomo. Lese ich jedes Jahr wieder.
Ach Comics! Die rangieren bei mir in einer anderen Liga.
Ich habe sämtliche Asterix, Lucky Luke, Spirou&Fantasio, Marsupilami, Tim&Struppi und Garfield Bände bei mir rumstehen.
Die habe ich im Schnitt bestimmt schon 5mal gelesen.

Und von einigen Meisterwerken kann ich nicht genug kriegen.
"Asterix und der Avernerschild" bzw. "Streit um Asterix" sind solche Klassiker, die mich bei jeder Wiederholungslektüre aufs Neue begeistern.
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andreas
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Ungelesener Beitrag von andreas »

Hallo,

mir geht das ähnlich wie allen hier. Es gibt zuviele gute Bücher die von mir noch gelesen sein wollen. Ausnahmen sind nur "Der Herr der Ringe" den ich 5 mal gelesen habe und (grüße an Shock Wave Rider) "Mein Name sei Gantenbein" und "Stiller" von Frisch, den ich sehr verehre (beide zwei mal gelesen).

Ach ja, da fällt mir ein "Der dritte Polizist" von O´Brien, auch zwei mal (was hab ich gelacht).

Was aber garantiert noch einmal von mir in Kürze gelesen werden wird ist "Mister Aufziehvogel" von Murakami.

...und der Beste Asterix-Band Hörr Shock Wave Rider ist immernoch "Asterix als Legionär :wink:

Liebe Grüße

andreas
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ahoops
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Ungelesener Beitrag von ahoops »

"Weltmacht USA. Ein Nachruf" hab ich 2 mal gelesen und werds in ein paar Jahren sicher nochmal lesen um zu sehen, ob die Prognosen eingetroffen sind. Ist fast eine Art SF. ^^
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