Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Ich mag Romane, auch ganz dicke, aber ich lese mindestens genausogerne auch Erzählungen. Ich habe viele Anthologie-Reihen vollständig und bin sehr froh darüber. Der grosse Vorteil einer Anthologie ist einfach der, dass es nichts ausmacht, wenn mal eine Geschichte nicht so das ist was man mag, die kann ich gut überspringen, bei einem Roman ist halt alles erledigt. Zudem lassen sich Erzählungen wunderbar mal so zwischendurch lesen, wenn die Zeit knapper ist. Anthos sind auch gut füreine parallele Lekrüre neben einem Roman.
Meiner Meinung nach wären viele Romane besser nur eine Erzählung geworden, denn oft bieten die zugrunde liegende Ideen eigenltich nur Stoff für eine solche, werden dann aber unsinnig auf Romangrösse aufgebaucht.
Es ist wirklich schade, dass so wenige SFler Erzählungen mögen.
Meiner Meinung nach wären viele Romane besser nur eine Erzählung geworden, denn oft bieten die zugrunde liegende Ideen eigenltich nur Stoff für eine solche, werden dann aber unsinnig auf Romangrösse aufgebaucht.
Es ist wirklich schade, dass so wenige SFler Erzählungen mögen.
Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Das geht mir ähnlich. Das ist auch unabhängig von der Länge. Wenn ich einen Roman eines Autors lese und dann den nächsten anpacke, weil er da liegt...ist schnell die Luft raus.breitsameter hat geschrieben: Wenn ich über diese Frage nachdenke, dann komme ich eigentlich zu einem anderen, für mich irgendwie dann doch überraschendem Ergebnis: Ich lese zwar tatsächlich lieber Romane als Anthologien, aber auch lieber Anthologien als Sammlungen. Sammlungen sind fordernd: ich muss mich immer wieder eine neue Idee, eine neue Handlung einstellen, aber der Autor bleibt gleich und die stilistische Einheit macht das für mich zu einer... ja, wie soll ich sagen, echten Anstrengung. Ich muss mich zwangsläufig so ganz intensiv mit einem Autor beschäftigen. Das fordert Aufmerksamkeit. Und da ich derzeit nur wenig Zeit zum Lesen finde, ist das schwierig.
Ich brauche auch immer mal wieder Abwechslung von einem Autor.
Daher liegen auf meinem Nachtschränkchen auch P. K. Dick und Cordwainer Smith mit einer Kurzgeschichtensammlung, die ich immer mal von Zeit zu Zeit genieße. Gerade der Smith diente mit einer KG als Einschlaflektüre eine ganze Woche als Begleitung.
Bei den Anthos ist der Nachteil, da sind immer Autoren dabei, die einem überhaupt nicht gefallen. Wenn die dann noch die längste Geschichte bieten, ist der Frust schnell groß.
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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
In kleinen Verlagen erscheinen aber Horroranthologien.Michael Schmidt hat geschrieben:
Leider nur zu wahr. Ich habe immer gerne Anthologien gelesen und finde es sehr schade, dass da kaum noch was erscheint. Besonders im Horror-Sektor fehlen die mir
2011:
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Und hier mal die Sammlung für 2010:
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Danke für den Hinweis. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Kleinverlagsszene bisher so überhaupt nicht im Blick hatte. Da ist definitiv Nachholbedarf vorhanden

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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Astreinen Horror kann Fabylon zwar nicht bieten, aber ein paar Anthologien mit düsterem Einschlag inzwischen schon. Und zwei SF-Sammlungen, von denen eine hier im Forum einen Lesezirkel hat. 


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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
heino hat geschrieben:In kleinen Verlagen erscheinen aber Horroranthologien.Michael Schmidt hat geschrieben:
Leider nur zu wahr. Ich habe immer gerne Anthologien gelesen und finde es sehr schade, dass da kaum noch was erscheint. Besonders im Horror-Sektor fehlen die mir
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Und hier mal die Sammlung für 2010:
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Danke für den Hinweis. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Kleinverlagsszene bisher so überhaupt nicht im Blick hatte. Da ist definitiv Nachholbedarf vorhanden

Musst du ihm nicht sagen, er bringt ja selber eine Anthologienreihe raus.

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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Nicht zu vergessen so brilliante Werkschauen wie den Uwe-Anton-Band. Gibt es da bald Nachfolger von ihm oder anderen Autoren oder bleibt das ein Einzelstück ?Uschi Zietsch hat geschrieben:Astreinen Horror kann Fabylon zwar nicht bieten, aber ein paar Anthologien mit düsterem Einschlag inzwischen schon. Und zwei SF-Sammlungen, von denen eine hier im Forum einen Lesezirkel hat.
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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Seit "Golem & Goethe" hab ich mehr an Kurzgeschichten gefunden als vorher. Die Anthos des Wurdackverlags füllen ja auch in steigender Zahl die Nominierungslisten diverser SF-Preise und greifen hin und wieder mal auch einen ab. ABER: Längere Geschichten, die zum Beispiel zu fünft in einem Buch (aktuell "Metatropolis") versammelt sind, finde ich noch weitaus faszinierender. Sie sind knackig, kommen auf den Punkt und schweifen nicht in der Gegend herum wie die Prämienschinken moderner Romankultur. Und trotzdem entwerfen sie ein anschauliches Bild und ziehen den Leser hinein, ohne den plötzlichen, kurzgeschichtentypischen Rauswurf nach wenigen Seiten. In diesem Sinne hoffe ich, den von Heyne angekündigten Band "Machine of death" mit längeren Geschichten gefüllt vorzufinden ...
Sammlungen dagegen, und da muss ich euch rechtgeben, strengen mich sehr an. Ich denke da z.B. an Helix von Simmons, der unzweifelhaft tolle Geschichten umfasst, für den ich aber weit länger brauchte als für einen gleichdicken Roman und immer wieder andere Bücher zwischenschob.
Sammlungen dagegen, und da muss ich euch rechtgeben, strengen mich sehr an. Ich denke da z.B. an Helix von Simmons, der unzweifelhaft tolle Geschichten umfasst, für den ich aber weit länger brauchte als für einen gleichdicken Roman und immer wieder andere Bücher zwischenschob.
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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Eine Umfrage beim anderen Forum hat ergeben, das nur 26% aller sich darin tummelnden und abstimmenden SF-Freunde Kurzgeschichten nicht oder kaum lesen. Von den verbleibenden 74% Kurzgeschichtenfreunde sind nur 28% selbst Autoren.ChristianW hat geschrieben:Weil sich 99% (vielleicht auch nur 98%) aller Leute, die Bücher lesen (und sich nicht selbst mit dem Schreiben befassen), für Kurzgeschichten nicht interessieren. Jedenfalls hierzulande.Dirk hat geschrieben:Warum hat die Kurzgeschichte, bzw. die Anthologie so einen schlechten Stand?
Hier geht´s zur Abstimmung: http://www.scifinet.org/scifinetboard/i ... 0&start=60
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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Das sind erstens recht allgemeine Fragen, zweitens natürlich auch eine besondere Klientel. Für Otto Normal sieht das bestimmt ein wenig anders aus.
Aber an der Stelle mal konkret: Welche Anthologien/Storysammlungen habt ihr denn in den letzten 12 Monaten gelesen?
Aber an der Stelle mal konkret: Welche Anthologien/Storysammlungen habt ihr denn in den letzten 12 Monaten gelesen?
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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Ich liebe Kurzgeschichten und kaufe mir deshalb sehr gern Anthologien (und natürlich auch Kurzgeschichtensammlungen einzelner Autoren). Wobei ich solche mit einem speziellen Rahmenthema bevorzuge, um einfach ungefähr zu wissen, was man erwarten kann. In den letzten 12 Monaten gelesen habe ich nur zwei:
The Mammoth Book of Extreme Science Fiction und The Mammoth Book of Extreme Fantasy, beide herausgegeben von Mike Ashley. In beiden waren einige echte Perlen enthalten. Für englisch Lesende scheint übrigens die ganze Mammoth-Books-Reihe sehr empfehlenswert zu sein.
Worunter heutige deutsche Anthologien oft leiden, ist meiner Ansicht nach eine zu kurze vorgegebene Maximallänge der Stories. So sind Novelletten, Kurzromane usw. von vornherein ausgeschlossen.
The Mammoth Book of Extreme Science Fiction und The Mammoth Book of Extreme Fantasy, beide herausgegeben von Mike Ashley. In beiden waren einige echte Perlen enthalten. Für englisch Lesende scheint übrigens die ganze Mammoth-Books-Reihe sehr empfehlenswert zu sein.
Worunter heutige deutsche Anthologien oft leiden, ist meiner Ansicht nach eine zu kurze vorgegebene Maximallänge der Stories. So sind Novelletten, Kurzromane usw. von vornherein ausgeschlossen.
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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Ich hab mich schon mit diversen Verkäufern in Buchhandlungen unterhalten - vom Hugendubel bis hin zur Phantastik-Spezialbuchhandlung: Kurzgeschichten spielen da, egal ob in Anthologien oder Storysammlungen, kaum eine Rolle. Gar keine will ich nicht sagen, weil das eine oder andere Buch mit KGs, das im Regal oder auf den Auslagetischen präsentiert wird, auch mal mitgenommen wird (z. B. die Storysammlungen altbekannter Autoren im Rahmen der Heyne-Reihe "Meisterwerke der SF", aber auch mal eine Antho eines kleineren Verlags, so sie denn den Weg in einen Laden findet). Aber ich wage die Prognose, dass von 100 Leuten, die ab und zu beim Hugendubel stöbern und Bücher kaufen, 98% praktisch noch nie eine Antho etc. gekauft haben, und wenn, dann eher per Zufall, nicht weil sie gezielt nach KGs Ausschau halten. Vielleicht irre ich mich auch, und der Anteil liegt bei 96%, aber darunter wohl kaum, realistisch gesehen. Wobei ich denke, dass es etwas besser aussehen würde, wenn deutlich mehr Anthos und Storysammlungen in den Läden zu finden wären - Gelegenheit macht Käufer. Nur stellen sich die Händler halt meist nur Bücher in den Laden, die auch nachgefragt werden. Aber das ist ein unerschöpfliches Thema ...Helmuth W. Mommers hat geschrieben:Eine Umfrage beim anderen Forum hat ergeben, das nur 26% aller sich darin tummelnden und abstimmenden SF-Freunde Kurzgeschichten nicht oder kaum lesen. Von den verbleibenden 74% Kurzgeschichtenfreunde sind nur 28% selbst Autoren.
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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Das kommt den Nur-Roman-Lesern auch entgegen, könnte ich mir vorstellen. Vielleicht ist das ein Weg, zumal die Marktforschung, die anscheinend davon auszugehen scheint, dass die Leser nur superdicke Schmöker haben wollen (sonst würden nicht so viele Bücher auf Ziegelsteingröße aufgebläht werden) nicht immer Recht haben muss ...Fjunch-Klick hat geschrieben:ABER: Längere Geschichten, die zum Beispiel zu fünft in einem Buch (aktuell "Metatropolis") versammelt sind, finde ich noch weitaus faszinierender. Sie sind knackig, kommen auf den Punkt und schweifen nicht in der Gegend herum wie die Prämienschinken moderner Romankultur. Und trotzdem entwerfen sie ein anschauliches Bild und ziehen den Leser hinein, ohne den plötzlichen, kurzgeschichtentypischen Rauswurf nach wenigen Seiten.
Ich lese gern Novellen, vielleicht gibt es dafür ja mehr Interessenten als für reine Kurzgeschichtenbände?
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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Ich lese immer mal wieder die Kurzgeschichten in der c't, dann natürlich jede Ausgabe von NOVA, zuletzt dann die Sammlung von James Tiptree jr. und die von Thomas Wawerka im Lesezirkel. Aber ich glaube, dass in den Foren (bzw. im Fandom) sich deutlich mehr Kurzgeschichtenleser tummeln, als in der normalen Welt.Michael Schmidt hat geschrieben:Das sind erstens recht allgemeine Fragen, zweitens natürlich auch eine besondere Klientel. Für Otto Normal sieht das bestimmt ein wenig anders aus.
Aber an der Stelle mal konkret: Welche Anthologien/Storysammlungen habt ihr denn in den letzten 12 Monaten gelesen?
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Ich habe mir mal einen Spaß daraus gemacht und eine SF Anthologie deutscher Autoren zusammengestellt:
http://defms.blogspot.com/2011/05/deuts ... rschn.html
Da spiegelt sich natürlich mein Lesehorizont und mein Geschmack wieder.
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Re: Anthologien. Verkanntes Lesefutter?
Ich kenne nicht alle, aber die ich kenne, und die in dieser Antho zusammengefasst sind, sind alle recht gut, wenn auch nicht immer überragend. Viele interessante Ansätze, die Kurzgeschichten zu einem "Leseerlebnis", zu einem "Trip"
Ein Roman je länger er wird, desto mehr wird er zu einer Art Heimat, in der man es sich gemütlich einrichten kann, und immer weniger zu einer wirklich ver-rückenden Erfahrung. Aber die braucht man auch mal.
MB
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MB