Das stellt man sich gern so vor, aber es stimmt schlicht und ergreifend nicht. Zeit ist relativ unwichtig beim Romanschreiben. Im Gegenteil, viel Zeit zu haben und trotzdem schriftstellerisch produktiv zu sein ist etwas, an das man sich erst gewöhnen muss. Viele bedeutende Romanautoren sind ihr Leben lang einem anderen Beruf als dem des Schriftstellers nachgegangen, darunter auch solche, die es sich hätten leisten können, damit aufzuhören.a3kHH hat geschrieben:Aber normalerweise fehlt wegen des Brotjobs oft auch die (zusammenhängende) Zeit, einen Roman zu schreiben. Stories hingegen (die stilistisch oftmals viel schwieriger sind), können in kleinen Zeitbrocken geschrieben werden,
Und in kleinen Zeitbrocken könnte man statt Stories auch Romankapitel schreiben, nicht wahr?
Die Zeit muss auch nicht zusammenhängend sein. Im Gegenteil, oft ist es ganz gut, wenn man aus dem Schreibprozess rausgerissen wird; das Unbewusste scheint die Unterbrechung zu nutzen, alles noch mal "zu überarbeiten", und wenn man ans Manuskript zurückkehrt, ploppen dann plötzlich überaus nützliche Ideen hoch.
"Keine Zeit" ist hauptsächlich eine Ausrede.