Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Schlucken Vegetarier?
Aber okay, ich gleite ab...
Kurze Frage, da ja das Thema geklärt ist: muss ich meine pimaldaumen 3.500 Perry-Rhodan-Hefte-und-Begleitkram jetzt abstoßen, weil überflüssig?
Vegetarische Grüße...
Aber okay, ich gleite ab...
Kurze Frage, da ja das Thema geklärt ist: muss ich meine pimaldaumen 3.500 Perry-Rhodan-Hefte-und-Begleitkram jetzt abstoßen, weil überflüssig?
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- breitsameter
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Bei phantanews.de ging gerade ein Interview mit Erik Schreiber vom Saphir-im-Stahl-Verlag online.
Das komplette Interview ist interessant, denn es findet auch folgende Aussage:
http://phantanews.de/wp/2011/05/aartike ... schreiber/Frage: Lehnen die Verantwortlichen bei den »großen Verlagen« zu viel gutes deutsches Zeug zugunsten von sich prima verkaufenden Schmonzetten ab? Oder ist das nur das übliche Gejammer von Kleinautoren und Fans?
Erik Schreiber: Die Frage ist einfach zu beantworten. Zweimal ja.
Das komplette Interview ist interessant, denn es findet auch folgende Aussage:
Wie kommst Du darauf, dass die Kurzgeschichten ein Nischendasein führen? Nur weil die Publikumsverlage keine mehr veröffentlichen? Schau Dir die sogenannten Kleinverlage an. Die können durchaus bis zu 1.000 Exemplare ihrer Kurzgeschichtenbände verkaufen.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Wie kommt der auf solche Zahlen? Da ist wohl mehr der Wunsch Vater des Gedankens. Die Zahlen, die ich kenne, sehen im Regelfalle anders aus.breitsameter hat geschrieben:Bei phantanews.de ging gerade ein Interview mit Erik Schreiber vom Saphir-im-Stahl-Verlag online.
http://phantanews.de/wp/2011/05/aartike ... schreiber/Frage: Lehnen die Verantwortlichen bei den »großen Verlagen« zu viel gutes deutsches Zeug zugunsten von sich prima verkaufenden Schmonzetten ab? Oder ist das nur das übliche Gejammer von Kleinautoren und Fans?
Erik Schreiber: Die Frage ist einfach zu beantworten. Zweimal ja.
Das komplette Interview ist interessant, denn es findet auch folgende Aussage:
Wie kommst Du darauf, dass die Kurzgeschichten ein Nischendasein führen? Nur weil die Publikumsverlage keine mehr veröffentlichen? Schau Dir die sogenannten Kleinverlage an. Die können durchaus bis zu 1.000 Exemplare ihrer Kurzgeschichtenbände verkaufen.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
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- Pogopuschel
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Ja, allerdings. Ich schicke dir meine Adresse, dann kannst du mir die Hefte zusenden und ich werde sie kostenlos für die "exterminieren".L.N. Muhr hat geschrieben:Schlucken Vegetarier?
Aber okay, ich gleite ab...
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Zu Erik Schreiber. Bei seiner Lesegeschwindigkeit, könnte ich mir auch vorstellen, dass für ihn 300 Seiten noch eine Kurzgeschichte sind.
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- L.N. Muhr
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Ja, okay, überweis mir bitte das Porto für 3.500 Büchersendungen. Ich schick dir dann jede Woche ein Heft.
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Ne, ne, von Leizig ist es nicht so weit bis Berlin. Die kannst du schön persönlich vorbeibringen.
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- L.N. Muhr
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Ja, okay, ich hätte dann gern die Reisekostenerstattung für 3.500 Trips nach Berlin. Mit dem Zug, weil...
"Ich habe gar kein Auto."
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Die kannst du dann hier einreichen: http://deutsche-science-fiction.de/ Als deinen Beitrag zur deutschen SF.L.N. Muhr hat geschrieben:Ja, okay, ich hätte dann gern die Reisekostenerstattung für 3.500 Trips nach Berlin. Mit dem Zug, weil...
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Aber genug geblödelt. SF ist eine ernste Sache.
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Ich möchte vor vorschnellen Urteilen in dieser Richtung warnen. Erich Kästner sagte mal: "Es ist eine Menge Arbeit, bis sich etwas so liest, als sei es einfach so locker hingeschrieben worden."lapismont hat geschrieben:Oft merkt man die Art des Schreibens den Texten auch an. Wenn Frank von anstrengender kreativer Arbeit berichtet, passt das für mich exakt auf das, was ich beim Lesen seiner Geschichten spüre.
Das ist in anderen Künsten nicht anders, anbei bemerkt. Der Aufwand zum Beispiel, den man treiben muss, damit ein simples Porträtfoto so aussieht, als sei es "einfach so" aufgenommen worden: Hier ein Aufheller, da ein Silberschirm, noch ein Scheinwerfer dorthin, die Nase pudern, bitte das Kinn ein wenig sinken, nein, zu viel, und jetzt den Kopf eine Winzigkeit nach rechts, und die linke Schulter heben, gut, danke ... und während man das Gefühl hat, in einer Art verkrampft-verunglückten Yoga-Position zu stehen und jeden Moment einen Muskelkrampf zu kriegen, klickt der Apparat, und der Fotograf sagt: Toll, sieht total natürlich aus!
Die Kunst besteht darin, den Betrachter nichts mehr von den Anstrengungen merken zu lassen. Man wischt von der fertigen Statue den Schweiss ab, bevor man sie präsentiert.
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Da hast Du Recht, es gibt solche Texte, die haben ihre Spritzigkeit durch elendiges schleifen erreicht. Aber es gibt eben auch die Texte, die hinterher nach Schleifstein schmecken. Das meinte ich.Andreas Eschbach hat geschrieben:Ich möchte vor vorschnellen Urteilen in dieser Richtung warnen. Erich Kästner sagte mal: "Es ist eine Menge Arbeit, bis sich etwas so liest, als sei es einfach so locker hingeschrieben worden."lapismont hat geschrieben:Oft merkt man die Art des Schreibens den Texten auch an. Wenn Frank von anstrengender kreativer Arbeit berichtet, passt das für mich exakt auf das, was ich beim Lesen seiner Geschichten spüre.
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit."Andreas Eschbach hat geschrieben:Ich möchte vor vorschnellen Urteilen in dieser Richtung warnen. Erich Kästner sagte mal: "Es ist eine Menge Arbeit, bis sich etwas so liest, als sei es einfach so locker hingeschrieben worden."lapismont hat geschrieben:Oft merkt man die Art des Schreibens den Texten auch an. Wenn Frank von anstrengender kreativer Arbeit berichtet, passt das für mich exakt auf das, was ich beim Lesen seiner Geschichten spüre.
Das ist in anderen Künsten nicht anders, anbei bemerkt. Der Aufwand zum Beispiel, den man treiben muss, damit ein simples Porträtfoto so aussieht, als sei es "einfach so" aufgenommen worden: Hier ein Aufheller, da ein Silberschirm, noch ein Scheinwerfer dorthin, die Nase pudern, bitte das Kinn ein wenig sinken, nein, zu viel, und jetzt den Kopf eine Winzigkeit nach rechts, und die linke Schulter heben, gut, danke ... und während man das Gefühl hat, in einer Art verkrampft-verunglückten Yoga-Position zu stehen und jeden Moment einen Muskelkrampf zu kriegen, klickt der Apparat, und der Fotograf sagt: Toll, sieht total natürlich aus!
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Ich arbeite ja in einem Museum, und im Idealfall bekommt man in einem Museum zu einem Exponat einen kurzer, verständlichen und informativen Text von maximal 1000 Zeichen, besser von 500 Zeichen Länge geboten. Glaubt mir: An solchem einem Text wird manchmal tagelang gefeilt - und das von verschiedensten Leuten (Kurator, wissenschaftlicher Experte, Museumspädagoge...). Und was am Schluß rauskommen soll, ist ein Text der so einfach wirkt, dass man ihm die Arbeit wirklich nicht ansieht.lapismont hat geschrieben:Da hast Du Recht, es gibt solche Texte, die haben ihre Spritzigkeit durch elendiges schleifen erreicht. Aber es gibt eben auch die Texte, die hinterher nach Schleifstein schmecken. Das meinte ich.
Aber zurück zur Prosa: Ich schätze Autoren, bei denen manchmal auch ein Satz grob und unbehauen daherkommt - gerade so, als sei er so getippt und nie bearbeitet worden. Ein Satz, ein Absatz gar, der einen beschäftigt, der es aber auch verdient ihn vielleicht zwei- oder gar dreimal lesen zu müssen.
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Ein wunderbares Beispiel in der Belletristik ist Dan Brown.breitsameter hat geschrieben:Und was am Schluß rauskommen soll, ist ein Text der so einfach wirkt, dass man ihm die Arbeit wirklich nicht ansieht.
Man kann seine Romane mögen oder auch nicht, aber Illuminati war der am schnellsten konsumierbare Roman, den ich jemals gelesen habe.
Und das wiederum ist Kalkül und dürfte die Hauptursache von Dan Browns Erfolg sein.
Liebe Grüße
Siegfried
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Die Geschichten zufolge, die man darüber liest, merkt man ihm wirklich keine Arbeit an.
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Re: Deutsche Science Fiction ist flüssiger als flüssig
Solche Sätze gelingen manchmal tatsächlich nur im ersten Anlauf. Man schreibt wie ein Wilder und ist nachher selber überrascht, was für ein Satz einem da "passiert" ist. (Vielleicht löscht man dann zwei Seiten vorher und nachher, und nur dieser Satz bleibt stehen.)breitsameter hat geschrieben:Aber zurück zur Prosa: Ich schätze Autoren, bei denen manchmal auch ein Satz grob und unbehauen daherkommt - gerade so, als sei er so getippt und nie bearbeitet worden. Ein Satz, ein Absatz gar, der einen beschäftigt, der es aber auch verdient ihn vielleicht zwei- oder gar dreimal lesen zu müssen.
Man muss allerdings erkennen, dass dieser eine Satz so bleiben muss, wie er ist. Das ist eine Kunst für sich. Nicht wenige Autoren neigen dazu, ihre Texte zu Tode zu überarbeiten.