Ganz vergessen:
Ja, der Film war schön, nicht zu rührselig, nicht zu moralinverseucht, nicht zu CGI-geoverkillt.
Leider ist die Botschaft, dass die Affen die Erde beherrschen werden, weil leider
die Menschen einfach zu blöd sind:
- lassen Versuchstiere nicht vom Tierarzt untersuchen, bevor oder wenigstens während sie ihnen Pharmazeutika und/oder Virenstämme einflößen,
- lassen sich Proben eines künstlich veränderten Erregers aus ihren Laboren klauen, (dass das ein leitender Angestellte war, macht die Sache nur geringfügig besser)
- lassen einen Mitarbeiter, der mit einem ansteckenderen Virenstamm in Kontakt kam, nicht untersuchen,
- besagter Mitarbeiter geht auch nicht von allein zum Arzt, auch nicht, als er Blut niest und ohne Krankmeldung von der Arbeit fern bleibt
- lassen den leitenden Angestellten, der mal einen Virenstamm hat mitgehen lassen, einen gefährlicheren Virenstamm mit nach hause nehmen,
- der ihn dort im Kühlschrank aufbewahrt
was fast alles gar nicht mit Geldgeilheit und Skrupellosigkeit zu erklären ist.
Aber vllt. machen Caesar und seine Freunde das alles besser.
Der Film war wider alle Erwartung toll. Quasi von Anfang an hatte ich gar keinen Grund, enttäuscht zu sein oder meine Unkenrufe bestätigt zu sehen. Die Konzentration auf das Schicksal von Caesar tat dem Film ziemlich gut. Da störte auch nicht, dass die Story stark an den Haaren herbeigezogen ist und man etliche Plotteile einfach nicht abnahm. Aber im Gegensatz zu "Source Code" behinderte das den Film nicht, weil man so dicht an der Figur dran war. Man nahm Anteil. Nicht so sehr, dass man sich als Menschenaffe fühlte, sondern man fand Verständnis für Caesar.
Colin Firth's Auftritte fand ich sehr witzig. Ein gelungener Sidegag.
Als wir uns hinterher über den Trailer von "Schiffe versenken" unterhielten und feststellten, dass der Typ aus dem Trailer dann bestimmt die Welt retten muss, fiel uns auf, dass wir ja gerade einen Film sahen, wo der Typ die Welt untergehen ließ. Und wir fanden es prima,
(Gestern zum zweiten Mal mit noch mehr Spaß gelesen: die Kurzgeschichte "Abstammung der Arten" von T.C. Boyle aus seinem Frühwerk. Siebzehn Seiten! Und alles drin! Laboraffe, Tierversuche, hübsche Primatenforscherin, Niedergang des Menschenmännchens, der Affe als besserer Mensch, oder vielleicht doch nicht, und als besserer Liebhaber obendrein. Zum Brüllen komisch. Wen's interessiert, ist hier drin enthalten.)