L.N. Muhr hat geschrieben:Davon ab sollte jeder Michael Chabon lesen, aber das ist nur meine Meinung. Bin vermutlich durch das westlich-jüdisch-dekadent-ostküstenmässige Literatursystem verdorben.
Ich schließe mich an, es sollte mehr Chabon gelesen werden.
Chabon in alle Buchhandlungen! Vielleicht könnte man ja mal eine Eingabe formulieren, damit die 72 geheimen Oberen des westlich-jüdisch-dekadent-marxistisch-plutokratischen Ostküstenliteratursyndikats das bei ihrer nächsten Versammlung auf dem Prager Friedhof auf die Tagesordnung setzen.
Chabon in alle Buchhandlungen! Vielleicht könnte man ja mal eine Eingabe formulieren, damit die 72 geheimen Oberen des westlich-jüdisch-dekadent-marxistisch-plutokratischen Ostküstenliteratursyndikats das bei ihrer nächsten Versammlung auf dem Prager Friedhof auf die Tagesordnung setzen.
*Kreisch* Ich lach mich schlapp!
Ich verfolge diese Asht-Geschichte jetzt seit Beginn - und zu Anfang habe ich ja noch einen geschickten Publicity-Trick vermutet - aber der Mann hat sich so ins Aus manövriert...
John Asht beglückt uns mit einer Beschreibung seiner Autorenkarriere.
Jetzt wird einiges klar.
Jeder Autor denkt nämlich, dass sein Werk das beste ist welches je geschrieben wurde. Dann hat er auch noch Freunde, die er zum Probelesen dieses Manuskriptes zwingt. Die nehmen zwar das Manuskript, lesen es aber nicht, sondern loben es schon am nächsten Tag übers grüne Gras hinweg, nur damit sie endlich ihre Ruhe davor haben. Wenn der Autor dann aber frägt, wieso sie das Skript so schnell haben lesen können, erzählen sie ihm, dass es so fesselnd geschrieben sei, dass sie es einfach nicht aus der Hand legen konnten und die ganze Nacht durchgelesen hätten
...
Tja, und dann sieht sich der Autor schon als Bestseller im TV Interwievs geben und hochgefeiert gen Olso ziehen, um seinen Nobelpreis in Empfang zu nehmen. Er wird alles daran setzen, sein Buch in einem Verlag unterzubringen, weil ab jetzt hat er die Bestätigung, dass sein Skript ihn und den potentiellen Verleger reich und glücklich machen wird. Also bombardiert er zuerst die renommiertesten Verlage damit. Nach einem halben Jahr aber weiß er schon, dass die Welt fies ist - denn die Hälfte dieser Verlage haben per Standartschreiben abgesagt, und die andere Hälfte hat überhaupt nicht geantwortet."
und man weiß jetzt auch, wie er auf die €15.000 kommt:
"Und bei den Bezahlverlagen hat er sogar die Ehre, den Druck seiner Bücher selber zu bezahlen. Anstatt Geld zu verdienen, blecht er mindestens 10.000 €, damit dieser Verlag ihm das Werk lektoriert, korrigiert, layoutet, setzt, vielleicht tausend Exemplare druckt und auf der Buchmesse präsentiert."
"Tja, die 10.000 € sind schnell weg und nochmal 5.000 € für Reispesen zwecks Lesungen und 'Autogrammstunden' - es werden vielleicht 100 Bücher verkauft. Von jedem verkauften Buch kriegt er ein paar Groschen, die grad mal für Kaffe und Kuchen reichen. Für den Rest darf er Lagergebühren bezahlen. Spätestens dann werden bei ihm alle Verleger zu Fluchfänger."
Reispesen: nach Reis jagen, umgangssprachlich für Lesung, generell für jede Art von Werbeveranstaltung, um Käufer für ein Produkt zu finden ... auch rashen.
Zuletzt geändert von jeamy am 23. Februar 2012 10:42, insgesamt 2-mal geändert.
Sorry, aber Bezahlverlage haben nichts mit Buchverlagen zu tun, und wenn jemand derart fledermausblind ist - leider sind es ja sehr viele -, dann muss er eben sein Lehrgeld zahlen und basta. Sich darüber aufzuregen offenbart ja nur die eigene Dummheit, einer ganz offensichtlichen Bauernfängerei aufgesessen zu sein. Ich habe mit niemandem, der das tut, Mitleid, denn das liegt ganz allein in der Entscheidung desjenigen, der dafür blecht.
Und die Absagenprozeduren etc. gehören nun mal zum Autorenalltag dazu, auf derartiges weicheiiges Gejammer kann ich schon lange verzichten. Durch das Internet und die vielen existierenden Schreibseminare kann sich heutzutage wirklich JEDER hoffnungsvolle Jungautor umfassend informieren, wie der Betrieb läuft.
Aber das erklärt in der Tat alles - bis auf den Umstand, dass er offenbar immer noch davon überzeugt ist, die großartigsten Werke aller Zeiten zu verfassen.
Uschi Zietsch hat geschrieben:
Und die Absagenprozeduren etc. gehören nun mal zum Autorenalltag dazu, auf derartiges weicheiiges Gejammer kann ich schon lange verzichten. Durch das Internet und die vielen existierenden Schreibseminare kann sich heutzutage wirklich JEDER hoffnungsvolle Jungautor umfassend informieren, wie der Betrieb läuft.
Das irritiert mich auch immer wieder, mit welcher Unbeirrtheit so mancher zwar versucht, sich per Internet ins Gespräch zu bringen, jedoch nicht auf die Idee kommt, einschlägige Begriffe wenigstens mal zu ergooglen. In jedem größeren Autorenforum wird die Warnung vor DKZV gebetsmühlenartig wiederholt - wer's trotzdem nicht glauben will, dem ist nicht zu helfen.
Überlicht, Beamen, Günther Jauch als Bundespräsident, intelligente Forenbeiträge und eine positive Rezension von John Ashts Machwerken wird von Elfen verhindert
Ich gebe offen zu, diese ganze Geschichte lässt mich hilflos.
Lassen wir mal beiseite, dass es sich bei diesem Text um richtig, richtig schlechte Literatur handelt, die auf jeder Mikro- und Makroebene des Erzählens versagt. Weil Kritik am Text sonst schlicht endlos sein müsste.
Dann verstehe ich dennoch nicht, wie man so offensichtlich von sich selbst gespalten sein kann. Diverse Beschreibungen im Text deuten ja darauf hin, dass JA bewusst ist, dass es schlechte Literatur gibt, dass viel Geld unnütz verbraten wird... manche Beschreibungen ("Dann errrichtet er damit einen großen Scheiterhaufen und zündet diese, seine verdammten Bücher an. Und zusammen mit seinen guten Freunden, die vor einem Jahr noch sein Manuskript als das beste von der ganzen Welt gerühmt haben, tanzt er um das Feuer, bis er sturzbesoffen liegen bleibt") deuten darauf hin, dass ihm genau das passiert ist.
Aber dann sieht er sich wieder ganz anders: ""Nee, Nee, bei mir ist das Kind total anders gewickelt. Gegen mich wird regelrechter Krieg geführt." Wie rechtfertigt sich diese Diskrepanz? Und wie kann verdammt nochmal ein einziger Semi-Verriss so wehtun, dass man sich gezwungen fühlt, ein ganzes Lügengebäude aus vorgeblichen juristischen Schritten, Feindbildern und Verfolgungswahn um sich zu errichten, nur um die Fiktion zu stützen, dass man ein guter, aber verkannter Autor sei? Und dann einen angeblich literarischen Text um dieses Lügengebäude herum zu entwickeln, der ausschliesslich der Beruhigung des Autors dient, dieses Lügengebäude sei echt - also eine Fiktion um eine Fiktion entwickelt?
Selbst Potjemkin hat nur eine Kulisse aufgebaut. Asht baut eine Kulisse um eine Kulisse, die die Kulisse stützt.
Und ich frage mich, wie das psychologisch abgeht. Kann man so ungeheuer egomanisch sein, dass man sich als Geschenk an die Welt ansieht und jeden Widerspruch als Produkt von Neid und Verschwörung?
Ich verstehe das nicht. Ich kapier nicht, wie der tickt.
Tja, und dann sieht sich der Autor schon als Bestseller im TV Interwievs geben und hochgefeiert gen Olso ziehen, um seinen Nobelpreis in Empfang zu nehmen.
Oh, Mann. Nobelpreise für Literaten gibt's in Stockholm!! In Olso ... oder sagen wir richtiger: Oslo ... gibt's nur sogenannte "Friedens"nobelpreise.
Was ist der nächststärkere Ausdruck nach "absolut keine Ahnung von nix"?
L.N. Muhr hat geschrieben:Ich gebe offen zu, diese ganze Geschichte lässt mich hilflos.
Genauso, wie mich damals die Sache um das weltumspannende Imperium des INTRAG-Verlages zurückgelassen hat.
Manche Dinge verschließen sich einem einfach.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel) http://www.sf-boom-blog.de
Tja, und dann sieht sich der Autor schon als Bestseller im TV Interwievs geben und hochgefeiert gen Olso ziehen, um seinen Nobelpreis in Empfang zu nehmen.
Oh, Mann. Nobelpreise für Literaten gibt's in Stockholm!! In Olso ... oder sagen wir richtiger: Oslo ... gibt's nur sogenannte "Friedens"nobelpreise.
Da weiss aber einer verdächtig genau Bescheid. Das macht verdächtig und lässt vermuten, dass Sie, Herr Eschbach, schon lange auf einen Nobelpreis spekulieren, nur weil Ihnen zehntausende Käufer gesagt haben, Ihre Bücher seien gut. Interiews geben Sie ja auch schon, wenn das kein Beweis ist!
Wir sollten bei der Debatte freilich bedenken, dass JA vermutlich der einzige Autor ist, der Umsatz- UND Mehrwertsteuer zahlt:
"Wenn ein Taschenbuch 10 € im Buchhandel kostet, kann man davon ausgehen, dass der Autor davon gerade mal 50 €-Cent erhält, von denen er dann gegebenenfalls noch MwSt, Umsatzsteuer und vielleicht auch Einkommenssteuer abzugeben hat."
L.N. Muhr hat geschrieben:
Da weiss aber einer verdächtig genau Bescheid. Das macht verdächtig und lässt vermuten, dass Sie, Herr Eschbach, schon lange auf einen Nobelpreis spekulieren, nur weil Ihnen zehntausende Käufer gesagt haben, Ihre Bücher seien gut:
er muss keinen mehr kriegen, er hat ja selbst einen geschrieben. das kann man fast nicht mehr toppen.