Der Algebraist von Iain M Banks
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Re: Der Algebraist von Iain M Banks
Admin-Hinweis: Habe mal die verschiedenen Beiträge zum ALGEBRAIST zusammengeführt...!
			
			
									
						
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Re: Der Algebraist von Iain M Banks
ein bischen länger:
Das buch hat mir sehrgut gefallen, besonders den Plot fand ich sehr gut aufgelöst. Legendlich im Nachhinein hat das Buch einige Logiclücken - aber über die kann man großzügig hinwegsehen. Das Buch funktioniert beim Lesen trozdem.
			
			
									
						
							Das buch hat mir sehrgut gefallen, besonders den Plot fand ich sehr gut aufgelöst. Legendlich im Nachhinein hat das Buch einige Logiclücken - aber über die kann man großzügig hinwegsehen. Das Buch funktioniert beim Lesen trozdem.
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Re: Der Algebraist von Iain M Banks
Ich habe den "Algebraistan auch gelesen und in guter Erinnerung, Banks beschreibt äußerst phantasievoll fremde Welten und Lebewesen. Gestört hat mich ein Teil, in dem lang und breit unvorstellbare Grausamkeiten beschrieben werden. So was stößt mich eher ab, es ist für die Story völlig unnötig. Man muss ja nichts tabuisieren, aber solches Breittreten erweckt den Verdacht, das Ganze zu strecken bzw. ein spezielles voyeuristisches Bedürfnis zu befriedigen. Beides hat Banks nicht nötig.
			
			
									
						
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Re: Der Algebraist von Iain M Banks
Ist zwar schon paar Jährchen her das ich den Roman gelesen habe aber Banks ist ja eigentlich durchaus dafür bekannt nicht besonders zimperlich zu sein wenns ans Eingemachte geht. Komischerweise habe ich das bei ihm nie als störend oder gar ärgernis empfunden, obwohl es mir geführlsmäßig lieber Gernot, genau wie von Dir beschrieben schon bei so manchem SF-Roman so erging. Ich hab Algebraist in jedem Falle als einen guten aber nicht den besten von Banks in Erinnerung. Den Spitzenplatz bei mir hält weiterhin "Inversions".Gernot hat geschrieben:Ich habe den "Algebraistan auch gelesen und in guter Erinnerung, Banks beschreibt äußerst phantasievoll fremde Welten und Lebewesen. Gestört hat mich ein Teil, in dem lang und breit unvorstellbare Grausamkeiten beschrieben werden. So was stößt mich eher ab, es ist für die Story völlig unnötig. Man muss ja nichts tabuisieren, aber solches Breittreten erweckt den Verdacht, das Ganze zu strecken bzw. ein spezielles voyeuristisches Bedürfnis zu befriedigen. Beides hat Banks nicht nötig.
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Re: Der Algebraist von Iain M Banks
Ich habe den Algebraisten inzwischen auch zuende gelesen und ich muss sagen, dass mir die zweite Hälfte des Buches deutlich besser gefallen hat, als die erste. Zu Beginn, schrieb ich ja bereits, wirkte die Erzählung noch etwas verwirrend. Nachdem der Hauptprotagonist dann seinen Auftrag erhielt, bekam das alles etwas mehr Struktur. Die Beschreibung der Gasriesen-Spezies war in meinen Augen auch schön gelungen, obwohl die Komunikation m.E. noch etwas zu menschlich wirkte. Nachdem schließlich der Gasriese (und auch das System) verlassen wurde, nahm die Handlung richtig Fahrt auf. Schließlich steuerte das Ganze auf einen (für mich) zufriedenstellenden Schluß hin.
Unter dem Strich war ich mit diesem Banks zufrieden. Die zweite Hälfte hat einige Schwächen der ersten Hälfte wieder ausgeglichen. Mal sehen, welchen Banks ich mir als nächstes vornehmen werde.
			
			
									
						
							Unter dem Strich war ich mit diesem Banks zufrieden. Die zweite Hälfte hat einige Schwächen der ersten Hälfte wieder ausgeglichen. Mal sehen, welchen Banks ich mir als nächstes vornehmen werde.
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						Re: Der Algebraist von Iain M Banks
Ist mir ähnlich ergangen. Geht mir öfter auch mit ellenlangen actionbeschreibungen so, irgendwann wirds langweilig oder peinlich. Der Algebraist ist eh ein bißchen lang geraten, da stören solche ausufernden Passagen doppelt.Gernot hat geschrieben:Gestört hat mich ein Teil, in dem lang und breit unvorstellbare Grausamkeiten beschrieben werden. So was stößt mich eher ab, es ist für die Story völlig unnötig.
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Re: Der Algebraist von Iain M Banks
Ich habe öfter den Eindruck, er verfolgt damit ein Konzept. Er will abstoßen. Ich erinnere mich lebhaft an eine Szene aus "Bedenke Phlebas": Horza stürzt über einer Insel ab, gerät unter Kannibalen und soll von deren Anführer bei lebendigem Leib verzehrt werden ... der Typ hat extra verschiedene Gebisse! Eine völlig überflüssige Szene, tut für den Plot nichts zur Sache - dennoch eine Szene von derart surrealer Kraft, dass sie sich mir unauslöschlich eingeprägt hat.Gernot hat geschrieben:Ich habe den "Algebraistan auch gelesen und in guter Erinnerung, Banks beschreibt äußerst phantasievoll fremde Welten und Lebewesen. Gestört hat mich ein Teil, in dem lang und breit unvorstellbare Grausamkeiten beschrieben werden. So was stößt mich eher ab, es ist für die Story völlig unnötig. Man muss ja nichts tabuisieren, aber solches Breittreten erweckt den Verdacht, das Ganze zu strecken bzw. ein spezielles voyeuristisches Bedürfnis zu befriedigen. Beides hat Banks nicht nötig.
http://www.ikonenmagazin.de/artikel/sm_im_film.htm
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Re: Der Algebraist von Iain M Banks
Wenn diese exzessive Brutalität bei Bank wirklich zum Konzept gehört, dann kommt dieses Konzept zumindest bei mir nicht gut an. Gekonnte Andeutung gibt mir wesentlich mehr.
Viele Autoren (vielleicht nicht gerade Banks, der hat's ja wirklich nicht nötig) setzen manchmal noch massiver auf gewalttätige und auch sexuelle Knalleffekte, aber ganz offensichtlich um des Effekts willen, als Ersatz für Spannung (manche halten so etwas sogar für Spannung) oder für eine gute Story. Und sie finden durchaus ihre Leser. Ich glaube, hier hat die ständige mediale Reizüberflutung viele Menschen schon so abgestumpft, dass sie nicht mehr fähig sind, die leisen Töne zu hören. Ich rede öfter mit meinen Schülern darüber, weil manche diese Baller-Blutspritz-Brutalo-Computerspiele spielen. Für die Jugendlichen geht das alles irgendwie an der Wirklichkeit vorbei, zumindest versuchen sie, das Ganze in ein virtuelles Paralleluniversum einzukapseln. Das wird natürlich immer schwieriger, je realistischer diese Spiele werden. Das geht direkt in die Emotion und ins Unbewusste, mit Folgen, die ich absolut nicht einschätzen kann.
Noch besser durchschaubar wird die Effekthascherei als Selbstzweck, wenn z. B. ein (seltsamerweise sogar preisgekrönter) Rapper alle Einzelheiten sadomasochistischen Analverkehrs beschreibt. Bei solchen Aktionen geht's nur darum, in die Medien zu kommen und durch die erhöhte Aufmerksamkeit die Verkaufszahlen zu steigern. Von irgenwelchen "ästhetischen" bzw. künstlerischen Konzepten ist hier nichts zu bemerken.
			
			
									
						
							Viele Autoren (vielleicht nicht gerade Banks, der hat's ja wirklich nicht nötig) setzen manchmal noch massiver auf gewalttätige und auch sexuelle Knalleffekte, aber ganz offensichtlich um des Effekts willen, als Ersatz für Spannung (manche halten so etwas sogar für Spannung) oder für eine gute Story. Und sie finden durchaus ihre Leser. Ich glaube, hier hat die ständige mediale Reizüberflutung viele Menschen schon so abgestumpft, dass sie nicht mehr fähig sind, die leisen Töne zu hören. Ich rede öfter mit meinen Schülern darüber, weil manche diese Baller-Blutspritz-Brutalo-Computerspiele spielen. Für die Jugendlichen geht das alles irgendwie an der Wirklichkeit vorbei, zumindest versuchen sie, das Ganze in ein virtuelles Paralleluniversum einzukapseln. Das wird natürlich immer schwieriger, je realistischer diese Spiele werden. Das geht direkt in die Emotion und ins Unbewusste, mit Folgen, die ich absolut nicht einschätzen kann.
Noch besser durchschaubar wird die Effekthascherei als Selbstzweck, wenn z. B. ein (seltsamerweise sogar preisgekrönter) Rapper alle Einzelheiten sadomasochistischen Analverkehrs beschreibt. Bei solchen Aktionen geht's nur darum, in die Medien zu kommen und durch die erhöhte Aufmerksamkeit die Verkaufszahlen zu steigern. Von irgenwelchen "ästhetischen" bzw. künstlerischen Konzepten ist hier nichts zu bemerken.
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Re: Der Algebraist von Iain M Banks
Weiß jemand, ob Banks selbst sich dazu mal geäußert hat? Auf seiner Homepage gibts ja ne Menge Interviews zu lesen, mein Schulenglisch reicht dafür aber leider nicht ganz aus.Gernot hat geschrieben:Wenn diese exzessive Brutalität bei Bank wirklich zum Konzept gehört, dann kommt dieses Konzept zumindest bei mir nicht gut an.
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Re: Der Algebraist von Iain M Banks
Vielleicht soll es nicht "gut ankommen". Vielleicht soll es weh tun. Vielleicht sollst du es verabscheuen. - Ist das nicht gerade das, was du selbst forderst? Dass Gewalt nicht "schöngefärbt" wird?Gernot hat geschrieben:Wenn diese exzessive Brutalität bei Bank wirklich zum Konzept gehört, dann kommt dieses Konzept zumindest bei mir nicht gut an.
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