2001 – Kubricks Odyssee im Weltraum

Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

roe_ion hat geschrieben:
Ulrich hat geschrieben:Mir ist aufgefallen, dass Bowman beim Eintritt in das Sternentor des Monolithen nicht sagt „Mein Gott, es ist voller Sterne“. Das ist nur im Buch.

Aber in der Filmfortsetzung 2010 wird die Bandaufnahme genau dieses Satzes abgespielt.
Das Buch wurde nach dem Film geschrieben und 2010 ist eine Verfilmung des Buches :lehrer:


Roe_Ion
Das Buch "2001" ist nicht nach dem Film geschrieben worden und damit kein Buch zum Film. Ebenso ist der Film "2001" nicht nach dem Buch entstanden. Clarke schrieb für Kubrick ein Treatment. Zwischen Kubrick und Clarke kam es zum Austausch von Ideen. Kubrick arbeitete am Drehbuch und Clarke arbeitete gleichzeitig an der Romanfassung.

"2001" und "2010" spielen nicht ganz im gleichen Universum. Besonders deutlich ist das bei den Büchern zu sehen (2001: Saturn; 2010: Jupiter). "Fehler" sind daher erklärbar.
deval
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2001

Ungelesener Beitrag von deval »

hm, ich denke schon das 2001 und 2010 im gleichen universum spielen. es stand in 2001 ja nicht geschrieben, das es nur einen monolithen gibt. einer war auf der erde, einer auf dem mond, einer in der nähe von jupiter und einer in der nähe von saturn.

bei den monolithen hat es sich ja auch nicht um stationäre objekte gehandelt. vielleicht gab es ja auch nur zwei von ihnen.

zuerst auf der erde und dieser ist dann auf den mond "ausgewandert". das würde auch erklären, warum auf der erde keiner gefunden wurde, sondern auf dem mond.

und der zweite ist vom saturn zum jupiter "geflogen".

es ergäbe auch sonst keinen sinn, wenn die geschichten nicht im gleichen universum spielen würden.
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Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Okay, "nicht im gleichen Universum" ist in Anführungszeichen zu setzen. Gemeint sind nicht Alternativwelten oder Parallelwelten, die in den Odyssee-Büchern auftauchen.
Clarke schreibt auch in seinem Vorwort des dritten Buches:
Just as 2010: Odyssey Two was not a direct sequel to 2001: A space Odyssey, so this book is not a linear sequel to 2010. They must all be considered as variations on the same theme, involving many of the same characters and situations, but not necessarily happening in the same universe.
Die Unstimmigkeiten lassen sich dadurch erklären, dass die Bücher keine direkten Fortsetzungen sind und nicht im selben Universum spielen müssen.

Selbst wenn sich die Monolithen bewegt haben, was sie auch tun könnten, das erklärt nicht den Ortswechsel der Discovery von Saturn zu Jupiter. Wundert das niemanden? In "2010" folgt Clarke nämlich dem 2001-Film und nicht seinem eigenen Buch.

Der Monolith vom Mond kann der von der Erde sein. In dem Buch "3001" kommt dann jedoch die Geschichte, dass auch noch der Monolith in Afrika gefunden wird.
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Ungelesener Beitrag von deval »

ich bin sowieso der meinung, clarke hätte mit 2010 aufhören sollen. ich fand ihn als abschlußroman ganz gut. man wußte nun was die aufgabe des monolithen war.

die nachfolgenden beiden bücher waren mehr als überflüssig. aber auf mich hört der kerl ja nicht. :lol:
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Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Leider, wollte Clarke mit dem Schreiben nicht aufhören. Nur wenige kauften die produzierten Monolithen. Unfälle, hervorgerufen durch unsachgemäße Verankerung in der Wohnung, konnten gerade noch vertuscht werden. Sich an die Vermarktungswelle der Star Wars Filme anzuhängen, war damit nicht von Erfolg gekrönt.
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Dem aufmerksamen Beobachter fällt der PanAm-aufschrift auf dem Shuttle auf. Lustig, dass angenommen wurde, das Unternehmen existiere noch im Jahr 2001 ein. nicht ganz irreal, weil PanAm früher sehr erfolgreich war.
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Empedokles
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Ungelesener Beitrag von Empedokles »

2001 Odyssey eine coole Technosphäre hat. Alex North Soundtrack klangvoller ist.
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Bungle
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Ungelesener Beitrag von Bungle »

Empedokles hat geschrieben:2001 Odyssey eine coole Technosphäre hat. Alex North Soundtrack klangvoller ist.
Ja, der Soundtrack von Alex North ist ziemlich gut. Es ist ja auch der eigens für den Film geschriebene. Nur hat ihn Kubrick "verworfen", weil die klassische und moderne Musik wohl besser zum Film als Bildkomposition gepasst.

Willkommen, Empedokles. Einen Teilnehmer, der den Namen eines griechischen Helden, das Avatar aus einem französischen Comic (marc-antoine mathieu, wenn ich mich nicht irre, schätze ich auch sehr), und so schreibt wie Yoda aus SW, also wirklich universell, das hatten wir hier noch nicht. :D Dagegen bin ich mit meinem englischen Pseudonym (Mr. Bungle soll eine ziemlich böse Comic-Figur sein) und dem E.T. als Avatar wirklich gewöhnlich.
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Empedokles
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Ungelesener Beitrag von Empedokles »

Bungle hat geschrieben:das Avatar aus einem französischen Comic (marc-antoine mathieu, wenn ich mich nicht irre, schätze ich auch sehr)
Comic L'Origine de Marc-Antoine Mathieu. Das ist korrekt.
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Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

"der tod des empedokles" von hölderlin hat mich seinerzeit völlig fasziniert, gerade durch die eingehenden betrachtungen im deutsch-LK. Warum bin ich nicht darauf gekommen?
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Bungle
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Ungelesener Beitrag von Bungle »

Ulrich hat geschrieben:Leider, wollte Clarke mit dem Schreiben nicht aufhören. Nur wenige kauften die produzierten Monolithen. Unfälle, hervorgerufen durch unsachgemäße Verankerung in der Wohnung, konnten gerade noch vertuscht werden. Sich an die Vermarktungswelle der Star Wars Filme anzuhängen, war damit nicht von Erfolg gekrönt.
Das stelle ich mir als Comic vor. Hey, das müsste gut kommen. :lol:In jedem Haushalt ein schwarzer Monolith, und die Inspirationen, die die Leute davon haben.
Im Ernst, da müsste man etwas daraus machen.
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2001 - Kubricks Odyssee

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Knochenmann hat geschrieben:ein film wie ein Autounfall.
OMG, was ne Metapher! Aber was, lieber Knochenmann, willst du uns damit sagen?
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Thomas Wawerka hat geschrieben:
Knochenmann hat geschrieben:ein film wie ein Autounfall.
OMG, was ne Metapher! Aber was, lieber Knochenmann, willst du uns damit sagen?

Männer die aussehen wie aus einer Schuhchremewerbung von 1950 fliegen mit United Airlines zum Mond, und lassen sich in der der zum größten Teil leeren Raumfähre von Stewardessen Traubenfast vervieren um dann mit dem Kapitän ein SChwätzchen zu halten. Dann gurken Sie auf den Mond rum, in seltsamen Raumanzügen die vermutlich noch von "Plan Neun aus dem Weltraum" übriggebleiben sind. Von da an werd der Film langweilig. Aber aus irgeneinen Grund muss man hinsehen.
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breitsameter
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Knochenmann hat geschrieben:Männer die aussehen wie aus einer Schuhchremewerbung von 1950 fliegen mit United Airlines zum Mond, und lassen sich in der der zum größten Teil leeren Raumfähre von Stewardessen Traubenfast vervieren um dann mit dem Kapitän ein SChwätzchen zu halten.
Darf ich dabei wieder einmal auf Michael Baumgartners schönen Artikel verweisen: »2001: Odyssee im Weltall – (wieder)gesehen als kosmische Komödie«?
http://www.sf-fan.de/filmkritik/2001-od ... oedie.html
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Re: Gerade auf DVD gesehen

Ungelesener Beitrag von deval »

Knochenmann hat geschrieben:
Thomas Wawerka hat geschrieben:
Knochenmann hat geschrieben:ein film wie ein Autounfall.
OMG, was ne Metapher! Aber was, lieber Knochenmann, willst du uns damit sagen?

Männer die aussehen wie aus einer Schuhchremewerbung von 1950 fliegen mit United Airlines zum Mond, und lassen sich in der der zum größten Teil leeren Raumfähre von Stewardessen Traubenfast vervieren um dann mit dem Kapitän ein SChwätzchen zu halten. Dann gurken Sie auf den Mond rum, in seltsamen Raumanzügen die vermutlich noch von "Plan Neun aus dem Weltraum" übriggebleiben sind. Von da an werd der Film langweilig. Aber aus irgeneinen Grund muss man hinsehen.
Das hast du sehr treffend formuliert. Mir hat der Film nicht besonders gut gefallen, aber irgendwie,
aus welchem Grund auch immer, habe ich ihn mir doch zu Ende angeschaut.

Vielleicht war da das Wissen das es sich um einen (sogenannten und von vielen gerühmten) Klassiker
handelt und man ihn einfach komplett gesehen haben sollte, bevor man ihn anschließend in der Luft
zerreißt.
Vielleicht war es aber auch nur die teilweise fantastische und äußerst eindrucksvolle Kombination von
Optik und Akustik oder gerade das fehlen (endlich) von Geräuschen bei Aufnahmen im Weltall. Der Film
ist von 1968 und selbst den heutigen Machwerken, was Optik und Ästhetik betrifft, Lichtjahre voraus.

Ich weiß nicht, ob es sich ein heutiger SF Film aus der Popcorn-Ära noch "leisten oder wagen" könnte das
Andocken an eine Raumstation so ausgiebig darzustellen. Heute scheint nur noch Ratsch-Bum, Hau-drauf
und dröhn-knall gefragt zu sein.
my one cent (ich muss auch sparen)
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